Ausgangsbedingung

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„We must embark on a bold new program for making the benefits of our scientific advances and industrial pro-gress available for the improvement and growth of underdeveloped areas”, mit diesem Satz erklärte US-Präsident Harry S. Trumann (1967) bei seinem Amtsantritt im Jahr 1949 zwei Drittel der damaligen Weltbevölkerung zu ‚unterentwickelten‘ Menschen (Esteva 1992: 6).

Vor dem Hintergrund des aufziehenden Kalten Krieges ging es machtpolitisch darum, den Einfluss der USA gegenüber der Sowjetunion zu sichern. Daraufhin wurden von Regierungen, NGOs und internationalen Organisationen wie UN, IWF und Weltbank verschiedenen Varianten, die zunächst als Entwicklungshilfe, dann als Entwicklungspolitik oder Entwicklungszusammenarbeit verbreitet wird. Nach Auffassung der Post-Development Bewegung gehen alle diese Bestrebungen auf das Weltbild des industrialisierten Globalen Nordens zurück, der damit eine mulitlevel superiority (Wagner) gegenüber den ‚unterentwickelten‘ Menschen per Definition besitzt.

Alternativen

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Die französische Philosophen und Politikwissenschaftler Vincent Cheynet, Bruno Clémentin, Serge Latouche, Paul Ariès u.a. arbeitete Anfang der 1980er Jahre die Ideen der Dé-croissance aus. Dabei nahmen sie die Ideen der wichtiger Vordenker der Post-Development wie Ivan Illich und Esteva auf.

In vielen Ländern des globalen Südens entwickelten sich eigene Vorstellungen, wie ein gutes Leben, abseits der Entwicklungsidee des gloablen Nordens aussehen könnte. Während viele davon keine Rezeption in den westlichen Ländern erfahren sind durch einzelne Protagonisten die Konzepte des Buoen Vivir (Ecuador und andere Länder Südamerikas), Ubuntu (Südafrika) und Swaraj (Indien) im wissenschaftlichen Kontext bekannter geworden.

Einige Vertreter des Post-Development kritisieren Degrowth dafür, die eigene Privilegien im globalen Norden nicht ausreichend zu reflektieren daraus Konsequenzen zu ziehen.


Literatur

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  • Daniel Bendix (2017): Wachsende Wachstumskritik. Die Debatte um Postwachstum und internationale Machtverhältnisse. In: iz3w (359), S. 18–20.
  • Kothari, Ashish; Demaria, Federico; Alberto Acosta (2014): Buen Vivir, Degrowth and Ecological Swaraj: Alternatives to sustainable development and the Green Economy. In: Development 57 (3-4), S. 362–375.
  • Ulrich Brand, Markus Wissen (2017): Imperiale Lebensweise. Zur Ausbeutung von Mensch und Natur im globalen Kapitalismus. München: Oekom, ISBN 978-3-96006-843-3. darin: Der Begriff der imperialen Lebensweise, S. 43–68.