Zech-Selector

Der Zech-Selector (Zech = Erfinder Dr. med. Josef Zech, selection = engl. Trennung) ist eine patentierte, schonende, effektive, einfache, schnelle und kostengünstige Methode zur Spermienaufbereitung. Anhand dieser Methode werden Spermatozoen nicht einfach nur vom Seminalplasma gewaschen, sondern DNA-strangbruchfreie, gut bewegliche und morphologisch begünstigte Spermien in ausreichender Dichte angereichert.

Der große Vorteil gegenüber anderen gängigen Methoden wie Dichtegradientenzentrifugationen oder Swim-up Techniken liegt darin, dass der Zech-Selector in der Lage ist, nahezu alle Spermien mit genetischen Defekten (DNA-Strangbrüchen, DNA-Fragmentationen) zu eliminieren und dies ohne Zentrifugation, welche wiederum einen negativen Einfluss auf die Spermienqualität haben könnte.


Wirkungsweise des Zech-Selectors

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Nach dem Motto: die Guten ins Töpfchen die schlechten ins Kröpfchen, selektiert der Aschenbechergroße Kunststoffbehälter die guten, DNA-strangbruchfreien und beweglichen Spermien von den genetisch geschädigten Spermatozoen. Der Zech-Selector besteht aus zwei Kammern, die mittels Kapillarspalt miteinander verbunden sind (siehe Abb.2). Das Ejakulat wird in die äußere Kammer gegeben, und die „guten“ Spermien bewegen sich mit eigener Kraft durch die Kapillaren in den inneren Ring, welcher mit Nährmedium gefüllt ist.


 
Abb.2

Abb.2.: Die äußere und innere Kammer des Zech-Selectors sind über ein Kapillarsystem miteinander verbunden. Die gelbe Flüssigkeit stellt das Ejakulat dar, und die rosarote Flüssigkeit das Nährmedium.







 
Abb.3

Abb.3.: Die gut beweglichen, DNA-strangbruchfreien Spermien schwimmen aktiv durch das Kapillarsystem von der äußeren Kammer in die innere Kammer des Zech-Selectors, wo sie angereichert werden.

Auf diese Art und Weise schaffen es DNA-Strangbruchfreie Spermatozoen sich aktiv von den „schlechten Spermatozoen“ und auch von den übrigen Bestandteilen des Ejakulates zu trennen (Abb.3.). Nach längstens zwei Stunden Inkubation des Zech-Selectors bei ca. 37°C wird durch Aufsetzen des Lamellenhalters eine Brücke zwischen der inneren und äußeren Kammer geschaffen, und damit der Selektionsvorgang beendet. Die Spermien aus dem Inneren Ring können unverzüglich für eine Intrauterine Insemination (IUI), für eine Intracytoplasmatische Spermieninjektion (ICSI) sowie für eine morphologisch selektierte intracytoplasmatische Spermieninjektion (IMSI) im Bereich der In-Vitro-Fertilisation verwendet werden. Der gesamte Zech-Selector ist in einem verschlossenen, gelben, sterilen Transportcontainer erhältlich (Abb.4. ).



 
Abb.4

Abb.4. : Alle Bestandteile des Zech-Selectors

1 = gelber Deckel des Transportcontainers
2 = Deckel des Zech-Selectors
3 = Lamellenhalterung
4 = Kammer mit dem äußeren und inneren Ring
5 = gelber Transportcontainer












Eigenschaften

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DNA-Fragmentationen können anhand einer Morphologischen Beurteilung (Spermiogramm) nicht nachgewiesen werden, sondern lediglich mit unterschiedlichen wissenschaftlichen Methoden wie beispielsweise HALO-Test, TUNEL-Test oder einem COMET-Assay. Weisen mehr als 30 % der Spermien im Ejakulat fragmentierte DNA auf, so ist die Zeugung eines Kindes auf natürlichem Wege stark eingeschränkt. Studien belegen eine verminderte Befruchtungs-, Blastozysten-, Implantations- und Schwangerschaftsrate sowie eine erhöhte Fehlgeburtenrate (Abortrate). Was jedoch viel bedenklicher ist, ist die Tatsache, dass DNA-geschädigte Spermatozoen in der Lage sind, ihr beschädigtes Erbgut an die nächste Generation weiterzugeben, was häufig zu Missbildungen bzw. unterschiedlichen Erkrankungen führt.

Geschichte

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Abb.5 IVF-Chamber aus Glas

Im Jahre 1997 hatte Dr. med. Josef Zech die Idee eine Samenaufbereitungsmethode zu entwickeln, welche Spermien schonend - ohne Zentrifugation - von den übrigen Bestandteilen des Ejakulates trennt. Er entwickelte damals die erste sogenannte IVF-Chamber welche am 11.11.1997 patentiert wurde. Abb.5.






Im Laufe der darauffolgenden Jahre verbesserte Dr. Josef Zech sein erstes Werk, und entwickelte den Zech-Selector aus Kunststoff, welcher 2001 patentiert wurde (Abb.6.). Was damals noch keiner ahnte war, dass diese Spermienaufbereitungsmethode in der Lage ist lediglich genetisch gesunde, DNA-strangbruchfreie Spermatozoen anzureichern.

Anwendung

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Der Zech-Selector kann sowohl im humanen als auch im veterinärmedizinischen Bereich eingesetzt werden. Diese Art der Samenaufbereitung ist geeignet für eine Intrauterine Insemination (IUI), für eine Intracytoplasmatische Spermieninjektion (ICSI) sowie für eine morphologisch selektierte intracytoplasmatische Spermieninjektion (IMSI) im Bereich der In Vitro fertilisation.

Literatur

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