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Gemeinfreier Text aus dem Projekt Gutenberg als Beispiel für die schriftgut Dresden 2015.
type | farcei |
booktitle | Eulenspiegel mit dem blauen Hosentuch |
author | Hans Sachs |
year | 1920 |
publisher | Verlag Erich Matthes |
address | Leipzig und Hartenstein im Erzgebirge |
title | Eulenspiegel mit dem blauen Hosentuch |
pages | 3-38 |
sender | gerd.bouillon@t-online.de |
firstpub | 1557 |
link | http://gutenberg.spiegel.de/buch/eulenspiegel-mit-dem-blauen-hosentuch-5220/1 |
Titel Bearbeiten
- Eulenspiegel mit dem blauen Hosentuch u. dem Bauern - Ein Fastnachtsspiel
von Hans Sachs Die Personen in dem Spiel: Eulenspiegel Klaus Würfel, der Spitzbub Der Schottenpfaff Der Bauer mit dem grünen Tuch
Hans Sachs schrieb dieses Spiel im Jahre des Heils 1557, am 30. Tage des Septembers
Akteure Bearbeiten
Eulenspiegel Bearbeiten
- (tritt ein und spricht):
- Ich bin ein Jahr zu früh geborn,
- Dieweil mir schon vorm Jahr beschieden,
- Was ich soll heuer haben hinieden.
- So gewinn ich jedesmal ein Jahr.
- Ich tat so lang Fortuna singen,
- Bis sie mir ließ ein Füllen springen.
- Jetzt reit ich um zu Fuß im Land,
- Hab weder bares Geld noch Pfand.
- Wovon will ich im Winter zehren?
- Will gleich hinein gen Uelzen kehren,
- Da wird wohl heut ein Jahrmarkt sein,
- Da kommt viel Volk zusammen ein.
- Auf dem will ich mich schauen um,
- Daß ich auch etwas überkumm.
- Mein' Hantierung ist das Lügen,
- Die Leute bescheißen und betrügen.
- Mein Handel ist schier jedem kund,
- Muß aus einem unverschalkten Grund
- Mich wenden an die Einfaltbauern,
- Weil sie verschalkt sind in den Mauern
- Und kennen mich zum großen Teil;
- Will bei den Bauern versuchen mein Heil.
- Was steh ich lang? Ich will hinein
- Und nachgehen dem Handel mein.
- (Eulenspiegel geht ab.)
Der Bauer Bearbeiten
- (kommt mit Schweinespieß und einer Markttasche und spricht):
- Das Glück hat mich gemachet froh,
- Ich hab gefunden im Bettstroh
- Neun Pfund Gelds in dem Beutel verhohlen
- Die hat mir gewiß mein Weib gestohlen,
- Als sie zum Markt trug in die Stadt
- Käs, Milch, Butter, Kraut und Salat,
- Die hab ich ihr nun wieder gestohlen.
- Will gleich damit gen Uelzen unverhohlen.
- Darinen wird heut Jahrmarkt wern,
- Ein neu paar Hosen hätt ich gern.
- Da will ich zum Tuchmacher laufen
- Und ein grünleuchtend Tuch mit kaufen,
- Daß ich zum Tanz auf der Kirchweich
- Nicht hergeh einer Saue gleich.
- Ich will mein Weib wohl richten ab,
- Daß ich das Tuch geborget hab.
- Hab daheim noch ein gute Joppen,
- Darein will ich mein Wämschen stoppen,
- Darin ich an dem Tanz her prang,
- Muß gehen, was steh ich so lang?
- (Der Bauer geht ab.)
Der Schottenpfaff Bearbeiten
- (kommt mit seiner Hucke und spricht mit sich selbst):
- Ich lauf um auf der Erden frei,
- Um Steuern ich die Bauern anschrei
- Und auch die Bäurin in den Dingen,
- Sag, ich wollt eine Messe singen.
- Dazu hab ich gesammelt zwar
- Almosen nun schon sieben Jahr,
- Weil ich bin herzlich ungelehrt,
- Mein Kunst mir gar so leicht entfährt.
- Ich darf in keinem Schwitzbad sitzen,
- Ich fürcht, würd sonst mein' Kunst ausschwitzen.
- Ein deutscher Herr könnt ich schon sein,
- Wenn auch sehr schwach ist mein Latein.
- Also im Land ich umherreis',
- Die Bauern ich laich und bescheiß,
- Häng denen an' Hals ein' Wundersegen
- In einem Federkiel allwegen,
- Drin steht geschrieben mit Taubenblut:
- »Weit hinten ists beim Schießen gut!«
- Der Bäurin geb ich für's Zahnweh
- Ein' Zettel, drin geschrieben steh:
- »Der Teufel dir ein Zahn ausreiß
- Und dir dann in die Lücken scheiß.«
- Also nährt ich mich meine Tag
- Mit Bauern bescheißen wo ich mag,
- Betteln und stehlen ein wenig dazu
- Das ist mein Handel spat und fruh.
- Will jetzt gen Uelzen zu Markt gern,
- Es wird wohl keinem zu arg wern.
- Ich will ein' Mahlzeit davon bringen
- Mit diesen oberzählten Dingen.
- Gerät eines nicht, gerät das andre.
- Nun auf den Jahrmarkt ich einwandre.
- (Der Schottenpfaff geht ab.)
Klaus Würfel Bearbeiten
- (der Spitzbub, geht ein und spricht mit sich selbst):
- Der Winter schleicht allmählich näh'r,
- Mir will laufen ein' Spulen leer,
- Daß ich muß leiden Hunger und Kummer.
- Viel besser nähr' ich mich im Summer,
- Da ich im Feld die Wandergesellen
- Mit falschem Spiel tu wacker prellen,
- Mit Würfel und mit Kartenstücken,
- Sie helfen meinen Beutel spicken.
- Oft einem Kleider und Geld abschweiße.
- Und scher und strähl ihn nach meiner Weise.
- Das geht mir alles im Winter ab,
- Deshalb ich großen Mangel hab.
- Jedoch ich nicht arbeiten mag.
- Ich bin gewohnt den faulen Tag.
- Zum Schlaf leg ich geruhten Arm
- Des nachts auf einen leeren Darm.
- Obwohl ich jung bin, faul und stark.
- Ich will gen Uelzen auf den Markt
- Und will mich wohl darauf umschauen.
- Den Bäuerinnen die Taschen abhauen,
- Die ihnen stumpf am Gürtel hangen,
- Dergleichen unterm Busen prangen.
- Ein Ding finden eh' es verlorn.
- Stürb ich gleich, eh ich krank bin worn,
- Mit dem Kopf in den Stegreif tret,
- Heb an zu traben wenn der Wind weht,
- Tu auf ein' hänf'nen Rosse reiten,
- Wie auch mein Vater tat vor Zeiten.
- So ist mir auch mein Bruder gestorben,
- An dieser Hanfsucht schier verdorben.
- S'ist um eine böse Stund zu tun!
- Stein und Holz ich nicht essen kann.
- So muß ich jeweils schauen drum,
- Daß ich zu essen was bekumm,
- Durch derengleichen Bubenstück.
- Ich wag's dahin; nun walt sein Glück!
- (Er will gehen, da kommt Eulenspiegel.)
Dialog Bearbeiten
Eulenspiegel Bearbeiten
- Mein Klaus Würfel, wo willst du hin?
Klaus Würfel Bearbeiten
- Hinein nach Uelzen steht mein Sinn,
- Auf den Jahrmarkt, darauf ich will,
- Mich nährn mit Würfel und Kartenspiel
- Und sonst auch, wie ich mag und kann.
Eulenspiegel Bearbeiten
- O Klaus, ich hab ein' Bauersmann
- Drin auf dem Jahrmarkt aufgeschecht,
- Der wär für uns beid' eben recht.
Klaus Würfel Bearbeiten
- Womit, Eulenspiegel, sag her,
- Womit er doch zu tölpeln wär?
- Sollt ich an ihn mit Würfelspiel?
Eulenspiegel Bearbeiten
- Nein, hör, was ich dir sagen will!
- Der Bauer hat gekaufet eben,
- Wie ich sah, weil ich stand daneben,
- Ein lündisch Hostuch, ganz grasgrün,
- Hat einen recht einfält'gen Sinn.
- Das Geld konnt' er nicht zählen gar
- Und schüttet's dem Tuchmacher dar,
- Dazu war er mit Worten albern,
- Macht meinen Anschlag derhalben,
- Wie ich den Bauern da allein,
- Wollt bescheißen um das Hostuch sein.
Klaus Würfel Bearbeiten
- Ei, Lieber, laß mich das versteh'n,
- Wie müßt aber dasselb' zugeh'n?
Eulenspiegel Bearbeiten
- Da wird der Bauer kommen raus,
- Sein Tuch wollen tragen nach Haus,
- Auf ihn wart' ich da vorm Stadttor,
- Will gleich ihn anreden davor,
- Wie er das Blautuch hab gekauft,
- Wenn dann der Bauer mich anschnauft,
- Das Tuch sei grün und garnit blau.
- Alsdann ich gute Ursach hab,
- Acht Taler zu setzen an's Hostuch schön,
- Es sei gut blau und garnicht grün.
- Alsdann kommst du von ungefähr
- Aus jenem Holz die Straßen her.
- Der Bauer wird dich bitten und fragen,
- Die Farb' des Hostuchs uns zu sagen.
- Dann stell dich fremd! Sag ihm genau,
- Läßt er nicht ab, das Tuch sei blau.
- Damit ich's Bauerntuch gewinn.
- Ich hab bestellet auch dahin
- Einen schottischen Pfaffen alt,
- Der hat sich wohl versteckt im Wald,
- Der wird auch herkommen die Straßen,
- Auch handeln dir gleich allermaßen,
- Alsdann das Tuch zu teilen sei
- Zu gleichen Teilen unter uns drei.
Klaus Würfel Bearbeiten
- Das wird für mich ein rechte Sach!
- Aus meinem Teil ich mir dann mach'
- Ein' Halskappen im Winter kalt,
- Daß ich mich wohl darin verhalt',
- Daß mich nicht kenne jedermann,
- Wo ich dann auf der Straßen gahn.
- Ich darf nicht alle Wasser trinken.
- Nun ich will schauen auf dein Winken,
- Dann will ich aus dem Wald mich lassen,
- Und zu euch kommen auf der Straßen,
- Ob wir also könnten erlauern
- Mit dem Hostuch den tölp'schen Bauern.
- (Klaus Würfel geht ab.)
Eulenspiegel Bearbeiten
- (spricht mit sich selbst):
- Ich will mich an die Straßen stellen,
- Ob ich möcht diesen Bauern fehlen.
- Dort kommt er; ich will ihn anreden,
- Mit sanften Worten zwischen uns beeden.
- (Der Bauer kommt, trägt das grüne Tuch am Schweinespieß.
- Eulenspiegel spricht):
- Ein' guten Morgen! Glück zu, Glück zu!
- Mein Bauer sag, wie teuer hast du
- Gekauft das lündisch Hostuch blau?
- So schön ich's kaum geseh'n, o schau!
- Wie schön leucht es ins Auge mir.
Der Bauer Bearbeiten
- Mein Mann, ich glaub, du redest irr'.
- Siehst du nicht, daß mein Hostuch schön
- Ist innen und außen ganz grasgrün?
- Das ich gekauft um neun Pfund Geld!
- Ja, wer wollt uns aber bescheiden,
- Ob ich recht habe oder du?
Eulenspiegel Bearbeiten
- Der nächste Mensch, der kommet her,
- Was derselb spricht, dabei es bleib!
- Keiner den andern weiter treib!
Irr's Reden Bearbeiten
Eulenspiegel Bearbeiten
- Das Tuch ist blau, um alle Welt,
- Daß es nicht könnt schön blauer sein,
- Ich will dir um das Hostuch dein
- Acht Taler setzen zwischen uns beiden.
Der Bauer Bearbeiten
- (schlägt ein und spricht):
- Jawohl, es gelt wohl das Gewett,
- Wie du jetzt selber hast gered't,
- Wenn der sagt, daß es blau sieht aus,
- Dann trag es als Gewinn nach Haus.
- Bezeichnet er das Tuch als grün,
- Dann sind acht Taler mein Gewinn.
Eulenspiegel Bearbeiten
- Ja! Ja!
- (Winkt mit der Hand. Klaus Würfel kommt bedächtigen Schrittes.
- Eulenspiegel spricht):
- Dort geht einher ein fremder Mann,
- Soll er Bescheid uns sagen an?
Klaus Würfel Bearbeiten
- Glück zu! Glück zu! Euch allen beiden!
- (Er tut, als wollte er vorübergehen.)
- (Der Bauer nimmt ihn beim Rock.)
Eulenspiegel Bearbeiten
- Mein lieber Freund, oh tu uns bitt' bescheiden doch,
- Wir zanken ob des Tuchs
- Und sind gar spätlig beid selbander.
- Der Bauer hält sein Tuch für grün,
- Das mit stets himmelblau doch schien.
Klaus Würfel Bearbeiten
- Ei, was dürft ihr mich drum fragen?
- Es könnt euch das ein Narr wohl sagen,
- Sieht es ein jeder selbst doch wohl.
Klaus Würfel Bearbeiten
- Ein Narr, der es für blau nicht hält!
- Was braucht ihr meines Rats dazu?
Eulenspiegel Bearbeiten
- Mein Bauer, nun hörst du,
- Daß dein Hostuch gut blau sieht aus,
- Gib mir's als frei'n Gewinn heraus,
- Wie wir gewettet, es ist mein.
Der Bauer Bearbeiten
- Erst merk ich, daß ihr beid allein
- Seid Schalk' und Böswicht' alle beede,
- Habt vorher zusammen genommen Abrede,
- Will erst mit euch nun vor den Richter,
- Der soll sein unsres Zanks ein Schlichter.
- Mein Tuch, das geb ich nicht von mir.
Eulenspiegel Bearbeiten
- Nun, das will ich noch lassen dir.
- Soll aber wahrhaft gelten das:
- Der nächste Mensch, der auf der Straß'
- Kommt, es sei Frau oder Mann,
- Denselben sollst du reden an.
- Was der spricht, dabei bleibt es dann,
- Daß keiner widersprechen kann.
Der Bauer Bearbeiten
- Jawohl, dasselb will ich alsbald tun.
Eulenspiegel Bearbeiten
- Des sei ein Zeug' der fremde Mann.
- (Indessen kommt der Schottenpfaff.)
- Dort geht ein frommer Priester her,
- Gefällt dir zu einem Schiedsmann der?
Der Bauer Bearbeiten
- Ja, der fromm' Priester gefällt mir wohl,
- Der uns die Sach' entscheiden soll.
farbig Gspräch Bearbeiten
Der Schottenpfaff Bearbeiten
- Glück zu, Glück zu! Euch allen drein!
- (Er tut, als wollte er vorbeigehen.)
Der Bauer Bearbeiten
- (zupft ihn und spricht):
- Mein lieber Herr, wollt mir verzeih'n,
- falls nicht ich selber werd kastein,
- mich mit dem Stoffenwerke.
- Tut uns allhier ein' Schiedsspruch,
- Was Farb doch hab dies Hostuch?
Der Schottenpfaff Bearbeiten
- Mein Freund, das siehst du selber wohl,
- Unnütz, daß ich dir's sagen soll.
Der Bauer Bearbeiten
- Ja, lieber Herr, dasselb ist wahr,
- Die zweie wolln mich aber gar
- Eins Dings bereden durch Arglist,
- Das doch falsch und erlogen ist,
- Dem keiner widersprechen kann.
Der Schottenpfaff Bearbeiten
- Was geht mich euer Hader an?
- Mit euch ich nichts zu schaffen han.
- Das Tuch sei schwarz, weiß oder grau,
- Dasselbig mich garnicht anficht.
Der Bauer Bearbeiten
- Ach lieber Herr, uns klar bericht!
- Darum ich euch sehr fleißig bitt,
- Dürft unser keins verschonen nit.
- Sagt uns die Wahrheit unverholen!
Der Schottenpfaff Bearbeiten
- Wenn ich die Wahrheit sagen soll,
- Bei meinem priesterlichen Amt,
- Euch zu Gut und Nutz beidensamt,
- Daran mir nichts geht zu noch ab,
- So ist das Hostuch himmelblau.
Eulenspiegel Bearbeiten
- Hörst du nun, Bauer, unbesonnen,
- Das ich das Tuch hab redlich gewonnen?
- Gib her, das Hostuch ist jetzt mein.
Der Schottenpfaff Bearbeiten
- Das Tuch könnt garnicht blauer sein.
- Hab gleich gewonnen welcher woll,
- Dasselb mich wenig anfechten soll.
Der Bauer Bearbeiten
- Mein Herr, und wenn ihr hier auf Erd
- Nicht ein geweihter Priester wärt,
- So spräch ich gern, es wär erlogen
- Und ihr hätt' mich all drei betrogen
- Und wäret Schalks dazu all drei,
- Nun sei dem allen wie ihm sei,
- Weil ihr ein geweihter Priester seid,
- So mich ich schweigen diese Zeit
- Und muß wohl glauben euren Worten
- Wiewohl sie hie an diesen Orten,
- Sind gar erstunken und erlogen
- Und habt mich gleich all drei betrogen!
Eulenspiegel Bearbeiten
- Weil du nun hast das Tuch verlor'n
- So gib mir's her bei allem Zorn,
- Uns nit also schilt, schmäh oder fluch!
Der Bauer Bearbeiten
- (gibt ihm das Tuch unwirsch und spricht):
- So nimm nur hin das Hosentuch.
- Darein will ich dir wünschen dann,
- Wenn du die Hosen nun legst an,
- Daß du mußt in die Hosen scheißen.
Eulenspiegel Bearbeiten
- Solch weiche Ding sollst du verbeißen
- Vor dem frommen Priester und Pfaffen.
- Geh' weg, wart was hast du zu schaffen!
- Laß uns drei nun ums Hostuch zanken.
enttäschter Baur Bearbeiten
Der Bauer Bearbeiten
- Ei das soll euch der Teufel danken!
- Ihr seid Schalk' und Böswicht' alle drei,
- Ich glaub, daß keiner besser sei
- Denn der andre um ein faul Ei.
- Es hat mich wohl gedünkt dabei
- Wie ihr drei Hosen seid ein's Tuchs.
Der Schottenpfaff Bearbeiten
- Bauer, lauer troll dich fluchs!
- Oder ich tu dich in den Bann!
Der Bauer Bearbeiten
- Das steht euch wahrlich trefflich an!
- Es dünket mich mein Domine,
- Daß ihr kaum könnt das ABC,
- Und woll mich dennoch fretten und bannen.
Der Schottenpfaff Bearbeiten
- (zuckt seinen Buckel und spricht):
- Soll ich mit Fäusten dich bringen von dannen?
- Du willst doch um die Wort nit geben.
Klaus Würfel Bearbeiten
- Schlagt all auf ihn nach Leib und Leben!
- (Sie schlagen alle drei auf ihn ein, der Bauer flucht,
- dann laufen alle weg.)
Der Bauer Bearbeiten
- (kommt wieder und spricht):
- Ei soll ich nicht von Unglück sagen?
- Ich ward zu meinem Schaden geschlagen,
- Wahr ist das alte Sprichwort, das rät:
- Wer mit heillosen Leuten umgeht,
- Dem geht es auch heillos dermaßen,
- Er muß von seinen Federn lassen.
- Wie mir denn jetzt auch ist geschehen,
- Doch tut ein altes Sprichwort gehen,
- Daß alles, was unrecht ist gesponnen,
- Das kommt zu seiner Zeit an die Sonnen.
- Dergleich ein Sprichwort sagen tut:
- Kein Glück sei bei unrechtem Gut.
- Daher kommt mir auch der Unfall:
- Mein Weib mir die neun Pfund abstahl,
- Der stahl ichs darnach wiederum
- Und kaufte mir das Hostuch drum,
- Um das ich jetzt betrogen bin.
- Wie es herkam, so geht es hin,
- Denn es war doppelt gestohlen Gut.
- Des hat nun ein End mein Hochmut.
- Muß nun in geflickten Hosen tanzen.
- Auf unserer Kirchweih umherschwanzen.
- Mich schmiegen wie ein nasser Dachs.
- Des wünscht ein gut Neujahr Hans Sachs!