Eigene Gedichte Bearbeiten

gehen


gehen müssen
nicht
gehen wollen
tatenlos verweilen
Traumgebunden.
und
die züge
rauschen vorbei
und
die kirschblüten
gehen
zur
Ruhe.


Fotosafari über dem Rhein Bearbeiten

oder Petersaue im Juni

Hoch oben auf dem bewachsenen Kamm
liegt öde und trist der Eisenbahndamm.
Wo Kräuter und Gras wichen den Schienen,
verschwanden auch Libellen und Bienen.
Ein Zug kommt – nun ist Eile geboten,
laut schreien Schilder: „Durchgang verboten!“.
Ich laufe flink, um mich zu verstecken,
Schutz suchend hinter die Brombeerhecken.
Es rauscht wie der Wind; der Zug fliegt vorbei,
gibt endlich den Weg auf die Brücke frei.
Der erste Schritt folgt – welch Überwindung –
zum Ufer reißt ab jede Verbindung.
Zu beiden Seiten im Zickzack der Stahl
umgibt die Strecke eintönig und kahl.
Vorsichtig tastend setz ich Fuß vor Fuß;
der Grund ist rostig und alles voll Ruß.
Die Hand am Geländer, drauf Taubenkot –
von weitem leuchtet die Insel hellrot.
Der Blick in die Tiefe mich taumeln lässt,
doch halt ich ihn mit der Kamera fest.
Und wieder kommt mir ein Zug entgegen.
Hinter den Pfeiler – nur nicht bewegen!
Laut übertönend das Möwengeschrei,
rollen die ratternden Räder vorbei.
Weiter voran – jeder Schritt kostet Kraft.
Noch ein paar Meter, dann ist es geschafft!
Vergessen die Angst; der Mühe folgt Lohn:
Da liegt die Insel – bewachsen mit Mohn.
Buschwerk und Bäume an ihren Rändern,
Grenzmarke ist sie zwischen zwei Ländern.
Grün und Blutrot, der Kontrast fasziniert;
die Kamera klickt – schon fotografiert!
Schräg gegenüber ein Hubschrauber steigt,
der sich wie suchend zur Bahnbrücke neigt.
Ist’s wegen mir? Ich will es nicht wissen –
nur rasch noch einige Fotos schießen...
Schnell verlass ich den Ort, in meinen Blick
gerät nun die alte Zementfabrik.
Stromaufwärts ziehn beladene Kähne,
das Ufer säumen Schlote und Kräne.
Den Zug ich von weitem schon hören kann –
dieses Mal kommt er von hinten heran.
Die Schiene bebt; ich jage verwegen
eiligen Schritts dem Ufer entgegen,
rutsch mit den Schuhen ab von den Bohlen,
spür spitze Steine unter den Sohlen –
nur weg hier! Es folgt ein riskanter Sprung
und von den Schienen geht’s runter mit Schwung.
Ich atme auf – das war nicht geheuer!
Hinter mir liegt nun das Abenteuer.
Langsam kehr ich, im Rücken die Gleise,
heim – von einer gefährlichen Reise.
Dagmar Kaiser, alias --Merrie (Diskussion) 00:19, 23. Feb. 2013 (CET)


Zum Osterfest 2013

Trüb sind März und der April.
Häs'chen weiß nicht, was es will.
Zeit ist es zum Eier legen,
doch es putzt sich nur verlegen
seine rote Schnupfennase
(hat sich was mit „Osterhase“)
und ruft dann verzweifelt aus:
„Hilf mir bitte, Nikolaus!“

Liebe Grüße --Merrie (Diskussion) 00:01, 29. Mär. 2013 (CET)