Alphabetische Liste von Zytostatika, vor allem solcher, die eine Bedeutung in der Radioonkologie haben. Soweit nichts Gegenteiliges angegeben erfolgt die Applikation intravenös, zumeist über einen Port, seltener über eine periphere Vene.

Docetaxel (Taxotere® und Generika), ein Taxan

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  • Wirkmechanismus: Mitosehemmung durch Bindung an den Mikrotubuli-Apparat
  • Indikation: fortgeschrittenes Mammakarzinom, NSCLC, kastrationsresistentes Prostatakarzinom (kombiniert mit Predniso(lo)n), Magenkarzinom
  • Vorsicht: Taxane stets nach Anthrazyklin geben. Dosis reduzieren bei Knochenmarkinsuffizienz, schwerer Neuropathie, Leberfunktionsstörungen. Bei Kombinationen mit Trastuzumab/Pertuzumab engmaschige Kontrolle der Herzfunktion.
  • Nebenwirkungen: Knochenmarkstoxizität, Mukositis, Neurotoxizität, Diarrhoe, Alopezie, Ödeme, Nageldystrophie

Fluoruracil (5-FU, Generika)

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  • Wirkmechanismus: Antimetabolit (Pyrimidin-Analogon), wird in DNA bzw. RNA eingebaut, hemmt Protein-Biosynthese
  • Indikation: fortgeschrittenes kolorektales Karzinom, Mammakarzinom, Magenkarzinom, Pankreaskarzinom
  • Vorsicht: Die Europäische Arzneimittelagentur (EMA) empfiehlt vor Gabe Prüfung auf einen Mangel des Abbau-Enzyms Dihydropyrimidin-Dehydrogenase (DPD) zu testen. Negativer Test schließt Mangel aber nicht aus. Keine Lebendimpfung unter Therapie. Oral applizierbare Varianten: Capecitabin, Tegafur
  • Nebenwirkungen: Knochenmarkstoxizität, Mukositis, Hand-Fuß-Syndrom, selten Koronarspasmus mit Angina pectoris

Gemcitabin (Gemzar® und Generika)

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  • Wirkmechanismus: Antimetabolit (Cytidin-Analogon), falsches Nukleotid in der DNA führt zu Kettenabbruch
  • Indikation: lokal fortgeschrittenes oder metastasiertes NSCLC, Blasen-, Pankreas-, Mamma-, Ovarialkarzinom
  • Vorsicht: Nicht gleichzeitig mit Bestrahlung der Lunge! Kurzinfusion (30 Minuten!)
  • Nebenwirkungen: Knochenmarkstoxizität, Influenzasymptome, Ödeme, milde Übelkeit/Erbrechen, Hautreaktion, Transaminasenanstieg

Pemetrexed (Alimta® und Generika)

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  • Wirkmechanismus: Antimetabolit (Folsäure-Analogon), hemmt die Nukleotid-Synthese
  • Indikation: Pleuramesotheliom, fortgeschrittenes NSCLC (nicht Plattenepithelkarzinom, in Kombination mit Cisplatin oder mono als Erhaltungstherapie)
  • Vorsicht: ausreichende Nierenfunktion Voraussetzung für Applikation
  • Nebenwirkungen: Knochenmarkstoxizität, Fatigue, Konjunktivitis, Übelkeit/Erbrechen