Thomas Erdmann (*13. April 1933 in Berlin) ist ein deutscher Urologe. Er war der erste Direktor der 1976 eröffneten Klinik für Urologie in Rostock, die zugleich eines von drei Nierentransplantationszentren der DDR war.
Vita
BearbeitenErdmann wurde 1933 als Sohn des Bildhauers Karl Erdmann und der Klavierlehrerin Ella Erdmann in Berlin geboren. Beide Eltern erhielten unter den Nationalsozialisten Berufsverbot. Nach dem Abitur, welches Erdmann in Potsdam ablegte, studierte er bis 1956 Humanmedizin an der Berliner Humboldt-Universiät. Anschließend bekam er eine Anstellung an der Berliner Charite, wo er bis 1969 Assistenzarzt in den Fächern Pathologie, Gynäkologie, Innere Medizin, Chirurgie und Urologie tätig war. 1964 erhielt er seine Zulassung als Facharzt für Urologie. 1969 weechselte Erdmann auf eine Stelle als Oberarzt an die Urologische Klinik im Krankenhaus Berlin-Friedrichshain, wo Moritz mebel das erste Nierentransplantationszentrum der DDR aufbaute. Prof. Dr. sc. med. 1973-1992 o. Professor für Urologie Fakultät: 1973-1990 Bereich Medizin 1990-1992 Medizinische Fakultät Institut: Klinik und Poliklinik für Urologie Lehr- und Forschungsgebiete: Allgemeine und spezielle Urologie, Nierentransplantation Fachgebiet: 44 Medizin weitere Vornamen: Rixter Karl Lebensdaten: geboren am in Berlin Konfession: evangelisch Familie: Vater Karl Erdmann, Bildhauer, Meisterschüler (ab 1935 als "Entarteter" Berufsverbot) Mutter Ella Erdmann, geb. Dinerman, Klavierlehrerin (als Jüdin Berufsverbot) Kurzbiographie: 1951 Abitur, Potsdam 1951-1956 Studium für Humanmedizin, Humboldt Univ. Berlin 1956-1969 Assistenzarzt in den Fächern Pathologie, Gynäkologie, Innere Medizin, Chirurgie, Urologie, Charité Berlin 1964 Facharzt für Urologie 1969-1971 Oberarzt 1971-1973 Oberarzt in der Abteilung für experimentelle Organtransplantation der Charité, Humboldt Univ. Berlin 1973-1992 o. Professor und Klinikdirektor, Univ. Rostock akademische Abschlüsse: Studium 1956 Medizinisches Staatsexamen, Humboldt-Univ. Berlin Promotion 1957 Dr. med., Humboldt-Univ. Berlin Titel der Arbeit: Die Wirkung des Phenylhydrazins auf isolierte rote Blutzellen in vitro. Habilitation 1969 Dr. sc. med. (Urologie), Humboldt-Univ. Berlin Titel der Arbeit: Der Einfluß der Ischämie auf die Funktion von Nierenhomotransplantaten mit einem Beitrag über neue Operationsmethoden und -instrumente zur Erreichung kurzer Ischämiezeiten. Tierexperimentelle Studie. Funktionen: 1976-1978 Vorsitzender der Gesellschaft für Urologie der DDR 1978-1989 Leiter der Arbeitsgemeinschaft für experimentelle Urologie der DDR 1980 Korrespondierendes ausländisches Mitglied der Cubanischen Gesellschaft für Urologie wissenschaftliche Mitgliedschaften: 1970 European Dialysis and Transplantation Association 1970 European Association of Urology 1988 Europäische Gesellschaft für Chirurgische Forschung (ESSR) Ehrungen: 1970 1. Preis der Gesellschaft für Urologie der DDR für experimentelle Studien 1972 Nationalpreis 1. Klasse der DDR (im Kollektiv) 1985 Ehrenmitglied der Bulgarischen Gesellschaft für Urologie 2008 Goldene Promotion der Medizinischen Fakultät Charité - Univ.-Medizin Berlin Werke (Auswahl): Der Einfluß der Ischämie auf die Funktion von Nierenhomotransplantaten unter Anwendung einer neuen Methode der Nierentransplantation. Beitrag zu einer neuen Technik der Nierensektion. Die Verwendung lyophilisierter Dura zur Deckung von Blasendefekten unter immunosuppressiver Therapie im Tierexperiment. Buchbeitrag, "Chirurgische Infektionen im Bereich des Urogenitaltraktes", in: Chirurgie der Infektionen. (Herausgeber Schmitt und Kiene) 2. Auflage 1981.