Günther Münch (* 4. Februar 1928 in Chemnitz; † 28. Dezember 2004 in Berlin-Pankow) war ein Funktionär der Freien Deutschen Jugend und der Gesellschaft für Sport und Technik (GST) in der DDR. Für die FDJ war er von 1950 bis 1952 Abgeordneter im Thüringer Landtag.

Münch wurde am 4. Februar 1928 im sächsischen Chemnitz als Sohn eines Mechanikers geboren. Zwischen 1934 und 1938 besuchte er die Volksschule, anschließend offiziell bis 1945 ein Realgymnasium in Chemnitz. Zwischen 1938 und 1945 war Münch Mitglied der Reiter-Hitlerjugend, er brachte es dabei bis zum Oberrottenführer. Zwischen Juni 1944 und Januar 1945 war Münch außerhalb des Unterrichts in seiner Heimatstadt Chemnitz Luftwaffenhelfer, danach wurde er nach Altenburg verlegt, um die dortigen Hydrierwerke zu schützen. Vom 24. März 1945 an bis zum Kriegsende war er im Reichsarbeitsdienst im norddeutschen Raum tätig und ging bei Bad Segeberg in britische Kriegsgefangenschaft. Anschließend wurde er einer Arbeitskompanie im Raum Kevelaer zugeteilt. Im April 1946 gelang Münch die Flucht und er kehrte in seine alte sächsische Heimat zurück. Zwischen dem 15. Mai 1946 und dem Februar 1947 drückte er im vogtländischen Auerbach erneut die Schulbank und legte sein Abitur ab. Anschließend war er zunächst für zwei Monate als Mitarbeiter des FDJ-Kreisvorstandes Auerbach tätig. Im Juni 1947 delegierte ihn die Jugendorganisation an die Bezirksjugendschule in Hartenstein, wo Münch bis zum Februar 1948 als Lehrer tätig war. Danach wechselte er hauptamtlich in den sächsischen FDJ-Landesvorstand, wo er bis zum September des gleichen Jahres als hauptamtlicher Sekretär für den Bereich Schulen und Hochschulen zuständig war. Dann betraute der sächsische FDJ-Landesvorstand Münch mit einer neuen Aufgabe, er übernahm die Leitung der FDJ-Kreisleitung in Leipzig. Dort heiratete er am 8. Juni 1949 seine Frau Elly, die jedoch bald in die Thüringer Landesverwaltung wechselte. Daraufhin zog das Paar nach Erfurt, obwohl Münch noch in Leipzig tätig war. Bedingt durch diese räumliche Entfernung beschloss der FDJ-Zentralrat im Oktober 1950, Münch von seiner Funktion in Leipzig zu entbinden und ihn mit sofortiger Wirkung als 1. Sekretär der FDJ-Landesleitung in Thüringen einzusetzen. In dieser Funktion kandidierte er auch für die 1950 stattfindenden Landtagswahlen und vertrat die FDJ als Landtagsabgeordneter bis zur Auflösung des Landesparlaments im Juli 1952. Münchs Frau trat am 15. November 1950 eine Stelle als persönliche Referentin des thüringischen Ministerpräsidenten Werner Eggerath an, in der sie bis zum 17. Mai 1952 tätig war. Nach Auflösung der Länder in der war Münch zunächst für den FDJ-Zentralrat tätig, bis er 1953 als 1. Sekretär der FDJ-Bezirksleitung Leipzig eingesetzt wurde. Nachdem das Ministerium für Staatssicherheit im Juli 1954 Ermittlungen wegen Verdachts der Agententätigkeit gegen die DDR einleitete, löste der FDJ-Zentralrat Münch von seinem Posten ab und setzte ihn ab August 1954 in der FDJ-Bezirksleitung Cottbus ein. Anschließend absolvierte er ein Studium am Franz-Mehring-Institut der Universität Leipzig. , VWalter Münch, Mechaniker. M Dora Küllig. E 8.6.1949 in Leipzig mit Elly Ursula Zimmermann (* 11.4.1929 Dresden), Feb. 1946 Mitglied der KPD→SED, 15.11. 1950–17.5.1952 Pers. Referentin (für kulturelle Fragen) von Ministerpräsident Werner Eggerath ( 073), Mai 1952 Übernahme einer Funktion in der SED-LL üringen, T.v. Max Zimmermann, Prokurist, u.v. Ella Weder.

Lehrer an der Bezirksjugendschule der FDJ in Hartenstein/Erzgebirge. 13.2.–9.9.1948 Sekretär Schulen und Hochschulen des FDJ-LV Sachsen. 9.9.1948 –Okt. 1950 hauptamtl. Kreisvors. der FDJ in Leipzig, zuletzt wohnha in Erfurt. (Okt. 1950) Kreisvorsitzender der FDJ; Leipzig. Okt. 1950 auf Vorschlag des Zentralrats der FDJ und Beschluß des ZK der SED hauptamtl. Landesvors. bzw. 1. Sekretär der FDJ üringen mit Sitz in Erfurt. (1953) 1. Sekretär der BL der FDJ in Leipzig. 25.22.1953 Beschluß der SfS-BV Leipzig, für das Anlegen eines Überprüfungs-Vorganges (»Sekretär «) betr. G.M. wg. Verdachts der Agententätigkeit; 18.6.1954 Beschluß der SfS-BV Leipzig, Abt. V/4, über das Ablegen des Überprüfungs-Vorgangs betr. G.M.; über ihn werde eine Einzel-Vorgang angelegt; 6.8.1954 Beschluß der SfS-BV Leipzig, Abt. V, für das Anlegen eines Ü.-E.-Vorganges (»Student«) betr. G.M. wg. des Verdachts, »eine feindliche Tätigkeit gegen die DDR im Aurag westlicher Agentenzentralen durchzuführen«. (Juli 1954) FDJ-Bezirkssekretär in Cottbus. (Aug. 1954) Studium am Franz-Mehring-Institut (Institut für Marxismus-Leninismus) der Univ. Leipzig. 25.3.1955 Beschluß der SfS-BV Leipzig, Abt. V, über das Ablegen eines Ü.-E.-Vorganges (»Student«) betr. G.M.; »aus der bisherigen Bearbeitung des Münch ... [seien] keinerlei Anhaltspunkte für eine Feindtätigkeit oder für eine Verbindung zu verdächtigen Personen festgestellt worden«. Sept. 1964 nach Strausberg verzogen; (2002) wohnha in Strausberg. (2004) Angestellter. 1938–1945 Mitglied der DJ→HJ (Reiter- HJ); Oberrottenführer. – Juni 1946 Mitglied der FDJ; Mitglied des Zentralrats, vgl. wg. der hauptamtl. FDJ-Funktionen den Absatz zur berufl. Entwicklung. – Juni 1947 Mitglied des FDGB. 1.6.1947 Mitglied der SED; 1950 Mitglied der KL Leipzig, 1952 Mitglied der LL üringen. Mitglied des üringer Landtags vom 15.10.1950 bis 25.7.1952 (NF [FDJ (SED)]). Q/LHStA Weimar, Best. üringer Ministerpräsident, Büro des Ministerpräsidenten, Nr. 71/ 28 (Personalakte Münch, Ursula); Best. üringer Ministerium des Innern, Nr. 2737, Bl. 37; BStU, Leipzig, AOP 112/54 (2 Bde.); BStU, Leipzig, AOP 118/55. – Graupner 1999, S. 257. – Unterlagen im Archiv des üringer Landtags (üringer Landtagsabgeordnete 1946–1952, Bd. 2). – Ausküne des Standesamts Chemnitz ([N.N.] Degel), des Standesamts Leipzig ([N.N.] Grupner) des HStA Weimar (Grit Kurth [Graupner]), des StadtA Dresden ([N.N.] Krug), des StadtA Erfurt (Dr. Rudolf Benl, Mathias Kubitza).