Carl Siebenpfeiffer (*17.März 1903 in Düsseldorf, † 09. Oktober 1987 in Kleinmachnow) war ein deutscher Diplom-Kaufmann und CDU-Politiker in der sowjetischen Besatzungszone und der DDR. Er war Mitglied des Deutschen Volksrates und der Provisorischen Volkskammer sowie Landrat zweier Landkreise.

Beruflicher Werdegang Bearbeiten

Siebenpfeiffer wurde 1903 als SOhn eines Kaufmanns in Düsseldorf geboren, absolvierte seine Schulbildung aber in Köln. Zwischen 1909 und 1913 besuchte er die Volksschule, anschließend war er bis 1920 Schüler an einem Kölner realgymnasium, ohne zunächst das Abitur abzulegen. Danach absolvierte Siebenpfeiffer bis 1922 eine kaufmännische Lehre in der hanauer Eisengißerei Wilhelma. Im Ansachluß daran kehrte er nach Köln zurück und arbeitete als kaufännischer Angestellter bei den Firmen Baermann, Schotteck und der Württembergschen Metallwaren AG. Während seienr Angestelltentätigkeit schrieb sich Siebenpfeiffer außerdem 1923 an der Kölner Universität ein, um bis 1927 Staatswissenschaften zu studieren.Darüber hinaus legte er 1927 extern sein Abitur ab und beenndete Das Studium als Diplom-Wirtschaftler.

Zum 1. MAi 1928 trat Siebenpfeiffer eine Stelle als Sachbearbeiter bei der Heimstätte Grenzmark GmbH in Schneidemühlan, in der er sich bis zus eienr Entlassung bis zum abteilungsleiter hocharbeitete. zum 30. September 1933 wurd der parteilose Siebenpfeiffer jedoch aus politischen Gründen entlassen. Zum 5. Juni 19334 fand er in Berlin eine neue Anstellung. Er arbeitete als Sachbearbeiter, später als stellv. Ltr. des Sekretariats bei Deutsche Bau- und Bodenbank AG in Berlin und war gleichzeitig Bevollmächtigter der organverbundenen Gesellschaft für öffentliche Arbeiten AG Berlin. 1936 zog Siebenpffeiffer ind en Berliner Vorort Kleinmachnow. Seiner Tätigkeit ging er bis Kriegsende nach. Über eine militärische Verwendung oder einen Einsatz beim Volkssturm ist nichts bekannt.

Nach Kriegsende gehörte Siebenpfeiffer mit seinem FAchwissen schnell der kommunalen Verwaltung in Kleinmachnow an, die anfänglich von ErnstLememr geleitet wurde. Er führte ab 25.6. bis kurz vor Weihnachten 1945 die Gemeindekasse und wurde zum Leiter der Finanz- und Steuerverwaltung in Kleinmachnow ernannt. zum 23.12.1945 wurde Siebenpfeiffer zum II:Beigeordneten der berliner Randgemeinde ernannt. DArüber hinaus begründeter er am 1.10. die CDU-Ortsgruppe in kKleinmachnow mit, der mit Ernst Lemmer und Peter Bloch zwei prägende Figuren der frühen CDU in der sowjetischen Besatzungszone angehörten.

Mit Wirkung vom 2. Juni 1946 wurde Siebenpfeiffer vond er Provinzialverwaltung Branburg als LAndrat des Kreises Westhavelland eingesetzt. Er löste das SED-Mitglied ab, welcher Anfang Juli 1946 nach Potsdam wechselte , wo er als persönlicher Referent des Brandenburgsichen Ministers für HAndel und Versorgung Heinrich Rau fungierte. Siebenpffeifers Karriere ls LAndrat war zunächst allerdinsg nur von kurzer Dauer. zum 10.Oktober 1946 wurde er beits wieder seines Amtes enthobden, da er gegend en SMAD-Befhel Nr. 67/1946 verstoßen hatte. Allerdingstat sich für Siebenpfeiffer schnell eine erneute Chance auf. Im Landkreis Teltow wurd der amtierende Landrat Richard Meschkat von der SMAD als Vorsitzender des neugeschaffenen Kreistages Teltow eingesetzt. Für das Amt des landrates hatte die sehr gut abgeschnitttene CDU das Vorschlagsrecht und schlug Siebenpfeiffer für den Posten des Landrates vor. Diesen Posten behielt Siebenpfeiffer bis zur großen gebietsreform im Sommer 1952, bei der die Länder aufgelöst und die meisten Landkreise neu zugeschnitten wurden. Siebenpfeiffer stellte mit deiser Amtszeit eine eher selten anzutreffende personelle Kontinuität da, was auch für gewisse politische Wandlungsfähigkeit und Opportunimus gegenber der sowjetischen besatzungsmacht und der SED sprach.

Bereits 1951 wurde Siebenpfeiffer ein Fernstudium an der Verwaltungsakademie Forst Zinna angetragen, um im Sinne der Staats- und parteiführung auch ein theoretisches Rüstzeug für eventuele zukünftige Verwaltungsaufgaben gelehrt zu bekommen. Allerdings wurde in einer Beurteilung durch das brandeburgische Innenministerum zum Jahresende 1951 schon kalr, das Siebenpfeiffer für eine zukünftige Verwaltungstätigkeit nicht mehr vorzusehen sei, er würde die Parteiarbeit vorziehen. Folgerichtig wurde Siebenpfeiffer im Sommer 1952 zum Werkleiter des VEB Metallwerkes Oranienburg ernannt. Den Betrieb, der Kreiselpumpen fertigte, leiteete er bis 1955. Anschließend fand Siebenfieffer eine Anstellung als Geschäftsführer der Bank für Handwerk und Gewerbe Potsdam-Babelsberg,, wo er bis mindetens 1960 tätig war.

Politische Karriere Bearbeiten

Siebenpfeiffer gehörte zu den Mitbegründern der CDU-Ortsgruppe Kleinmachnow, der zu Beginn mit Peter Bloch und Ernst Lemmer prägende Persönlichkeiten der frühen CDU in der Sowjetischen besatzungszone angehörten. Im Gegensatz zu den beiden Genannten kann Siebenpfeiffer aber als Anhänger von Otto Nuschke bezeichnet werden, womit sich auch sein Aufstieg innerhalb der CDU seit 1948 begründen lässt. Kleinmachnow all auch das Gebiet der LAndkreise Teltow und Westhavelland verzeichnete bei den ersten Land- und Kreistagswahlen eine große CDU-Wählerschaft. So ist vor allem Siebnpffeifers zweiter Einsatz als LAndrat im LAndkreis Teltow auf das starke Intervenieren der örtlichen CDU bei den sowjetischen Besatzungsbeghörden zurückzuführen. Mit der Verwaltungs des Landkreises war Siebenfeiffer südlich von Berlin für einige nicht unbedeutende militärische wie zivile Sztandorte zuständig. So lag in Zossen das OKH, in Wünsdorf entwickelte sich nach Kriegsende eine große sowjetische Garnison. Hinzu kamen mit Sperenberg und Schönfeld zwei sojetische Militärflugplätze, wobei Schönefeld ab 1947 zu einem zivilen Flughafen für Berlin ausgebaut wurde.

Überregional wurde Siebenpfeiffer erstmals als Nachfolger des verstorbenen Wilhlem Wolf im ersten Deutschen Volksrat bekannt. Vors. CDU-Ortsausschuss Kleinmachnow, 23.12.45 – 02.06.46 II. Beigeordneter Kleinmachnow, 03.06.46 – 10.10.46 LR Westhavelland (enthoben wegen Verstoßes gegen SMAD-Befehl 1229), 20.01.1947 – 07.1952 LR Teltow, 1948–1952 Mitgl. des CDU-LV Brbg. und CDUKV Teltow, 04.1948 – 06.1948 als LR Funktion des KR Land-/Forstwirtschaft Teltow wahrgenommen, 03.1948 Mitgl. 1. Deutscher Volksrat, 1949 Mitgl. 2. Deutschen Volksrat/Provisor. Volkskammer der DDR, 11.10.49 Wahl zum stellv. CDU-Fraktionsvorsitzenden in der Volkskammer der DDR, ab 15.10.50 CDU-Abg. der Volkskammer, [1950–51] stellv. Vors. und Vors. Landesausschusses der Nationalen Front Brbg., 1951 Fernstudium an der Verwaltungsakademie Forst Zinna, 1952–1955 Werkleiter VEB (K) Metallwerk Oranienburg, 1954 – [1956] CDU-Abg. Bezirkstag Potsdam, 1956 – [1960] Geschäftsführer der Bank für Handwerk und Gewerbe Potsdam-Babelsberg, Vors. CDU-Ortsausschuss Kleinmachnow, [1960] Vors. des Kreisausschusses Potsdam- Land der Nationalen Front, Verdienstmedaille der DDR, 06.10.60 VVO Bronze, Wohnorte 1933–1936 Berlin, 1936 – [60] Kleinmachnow „Herr Siebenpfeiffer besitzt kein politisches Fundament. Er ist der geborene Angestellte, der den Weg des geringen Widerstandes geht. Eine eigene politische Meinung hat er nicht. Politisch ist er sehr leicht zu beeinflussen Herr S. steht auf dem Boden der Blockpolitik und hat sich für das Gelingen des Volkskongresses besonders eingesetzt. Seine Stellungnahme gegenüber Jakob Kaiser1230 ist durchaus als ehrlich zu bezeichnen. Gegen seine Arbeit als Landrat in sachlicher Hinsicht sind nennenswerte Einwände nicht zu erheben.“ (04.02.48, Hentschel, Ltr. Abt. Personal im MdI Brbg., BLHA, Rep. 203 MdI PA 21) „Herr S. ist einer von den fortschrittlichsten Kräften der CDU, der stets bemüht und bestrebt ist, daß ihm obliegende Aufgabengebiet zur Zufriedenheit aller zu erledigen. Er unterliegt in politischer Hinsicht sehr leicht Beeinflussungen. Desgleichen ist er 1230 Jakob Kaiser, 08.02.1888, † 07.05.1961, https://de.wikipedia.org/wiki/Jakob_Kaiser, GND: 11855946X. 1231 Peter Bloch, * 30.05.1900, † 20.07.1984, https://de.wikipedia.org/wiki/Peter_Bloch, GND: 124316646. 1232 Ernst Lemmer, * 28.04.1898, † 18.08.1970, https://de.wikipedia.org/wiki/Ernst_Lemmer, GND: 118727362. geneigt, stets den Weg des geringen Widerstandes zu gehen. … Seine fachlichen Qualifikationen sind für die Funktion als Landrat ausreichend.“ (08.05.49, Hentschel, Ltr. HA Personal im MdI Brbg., BLHA, Rep. 203 MdI PA 21) „Seinen Aufgaben als Landrat ist Kollege S. nicht gewachsen. S. interessiert sich mehr für die Arbeit seiner Partei als für die Aufgaben seiner Verwaltung. … Seine Bindungen beschränken sich auf bürgerliche Kreise. Kritik und Selbstkritik werden von S. kaum geübt. Aus politischen Gründen ist es notwendig, S. in seiner Funktion zu belassen.“ (10.12.51, Lentzsch, Minister des Innern Brbg., BLHA, Rep. 203 MdI PA 21) BLHA, Rep. 203 MdI PA 21 (Foto, Schriftverkehr mit Peter Bloch1231 und Jakob Kaiser, auch anonymer Brief!!), Rep. 342 NF LA Brbg 2, 6, Rep. 542 NF BA Pdm 579, Rep. 161 NS-Archiv Obj. 4 ZB 1221 (kriminalpol. Ermittlungen auf Grund eines anonymen Schreibens – Verbindung zu Ernst Lemmer1232, Peter Bloch, Lucian Kucharski und Alfred Kretschmer), Rep. 530 SED BL Pdm P F257, BArch, DO 1/101605 (Foto) MAZ Potsdam-Land, 13.06.56 (Foto)

Einzelnachweise Bearbeiten



Kategorie:Abgeordneter der Volkskammer Kategorie:CDU-Mitglied (DDR) Kategorie:Deutscher Kategorie:Geboren 1903 Kategorie:Gestorben 1987 Kategorie:Mann