Schnaudel/Ueberarbeitung
Kategorie: Forschungseinrichtung
Rechtsform des Trägers: Eingetragener Verein
Standort der Einrichtung: München
Art der Forschung: Angewandte Forschung
Fächer: Energiewirtschaft, Ingenieurwissenschaften, Naturwissenschaften
Fachgebiete: Mobilität, Speicher- und Netze, Erzeugung und Markt, Ressourcen und Klimaschutz, Industrielle Anlagen und Prozesse, Gebäude und Geräte
Leitung: Wolfgang Mauch (Geschäftsführer); Ulrich Wagner (Wissenschaftlicher Leiter); Roger Corradini (Projektmanagement und Öffentlichkeitsarbeit)
Vorstand: Stephan Schwarz (Vorsitzender); Werner Brinker (Stellv. Vorsitzender); Wolfram Münch (Stellv. Vorsitzender)
Homepage http://www.ffe.de
Homepage FfE GmbH http://www.ffegmbh.de

Die Forschungsstelle für Energiewirtschaft e.V. (kurz: FfE e.V.) befasst sich auf wissenschaftlicher Basis mit energietechnischen und energiewirtschaftlichen Themen und Aufgabenstellungen. [1] Die FfE ist ein gemeinnütziger Verein [2] mit Mitgliedern aus Energiewirtschaft, Industrie, Wissenschaft und Verwaltung sowie Privatmitgliedern mit Sitz in München. Satzungsgemäße Aufgabe der Forschungsstelle ist die Förderung der Wissenschaft auf dem Gebiet der Energiekunde, der Energietechnik und der mit Energie- und Stoffströmen verbundenen Umweltaspekte. Diese Aufgabe erfüllt sie durch Forschung, Lehre und Weiterbildung, Information und Dokumentation sowie durch die nachuniversitäre Weiterbindung wissenschaftlicher Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen.

Geschichte

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Die FfE e.V. wurde am 29. April 1949 als "Gesellschaft für praktische Energiekunde e.V. (GfpE) an der Technischen Hochschule Karlsruhe gegründet. Gründer waren Herbert F. Mueller, H. Meysenburg sowie die drei Gründungsunternehmen RWE AG, Ruhrgas AG und STEAG AG. Die GfpE hatte die Aufgabe, sich neben der Energieerzeugung auch mit Fragen der Energieanwendung zu befassen. Herbert F. Mueller war von der Gründung der Gesellschaft bis zu seiner Pensionierung im Jahr 1966 ihr Geschäftsführer. Sein Buch über die "Grundzüge der Energieabsatzwirtschaft" bildete die Basis zur Weiterentwicklung der grundlegenden Gedankengänge. [3] 1952 richtete die GfpE die Forschungsstelle für Energiewirtschaft (FfE) ein, der von der Technischen Hochschule Karlsruhe am 25. März 1954 der Name "Forschungsstelle für Energiewirtschaft an der Technischen Hochschule Karlsruhe" gegeben wurde. 1967 übernahm Helmut Schaefer die Leitung der FfE in Karlsruhe. 1969 erhielt er den Ruf nach München, um an der Technischen Universität den Lehrstuhl für Energiewirtschaft und Kraftwerkstechnik aufzubauen. Am 30. Juni 1969 wurde dann der Sitz der GfpE und FfE ihren Sitz nach München verlegt. Schaefer baute eine sehr gute Verbindung der FfE zum Lehrstuhl IfE der TU München auf, die bis heute erhalten geblieben ist. Er war darüber hinaus Vorsitzender der VDI-Gesellschaft Energietechnik von 1988 bis 1993.[4]

Helmut Schaefer war maßgeblich an der Definition und Einführung des Begriffs des Kumulierten Energieaufwands beteiligt. Wesentliche Ergebnisse der Arbeiten der FfE fanden ihren Niederschlag in der VDI-Richtlinie 4600 [5]. 1974 wurde das Thema auf einer von der International Federation of Institutes for Advanced Study (IFIAS) organisierten Tagung in Schweden international erörtert. [6] Seit 1995 wird die FfE von Wolfgang Mauch, Honorarprofessor an der TU München, als Geschäftsführer geleitet. Wissenschaftlicher Leiter ist Ulrich Wagner, Ordinarius am Lehrstuhl für Energiewirtschaft und Anwendungstechnik der TU München sowie u. a. Mitglied im Forum Technologie der Bayerischen Akademie der Wissenschaften.

Tätigkeitsbereiche der Forschungsstelle für Energiewirtschaft e.V.

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Elektromobilität

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Die Forschungsstelle für Energiewirtschaft untersucht, wie im Bereich der Mobilität langfristig eine Abkehr von fossilen Brennstoffen und damit auch eine Reduzierung von CO2-Emissionen erreicht werden kann. Gefördert vom Bayerischen Staatsministerium für Wirtschaft und Medien, Energie und Technologie beteiligt sich die FfE z.B. am Forschungsprojekt ePlanB, dessen Hauptziel die Entwicklung eines intelligenten Lademanagements ist.[7]

Speicher und Netze

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Die FfE e.V. setzt sich mit den Auswirkungen des Ausbaus erneuerbarer Energien auf die Netzinfrastruktur auseinander. Zielsetzung ist eine zukunftsgerichtete und ganzheitliche Netzplanung.

Im Bereich Energiespeicher untersucht die FfE e.V., welche Systeminfrastruktur (Kraftwerke, Netze, Speicher) unter gegebenen Randbedingungen (CO2-Ziele, Erneuerbare Energien etc.) aus Kostensicht am günstigsten für das Versorgungssystem ist.


[8]


Industrielle Anlagen und Prozesse[9], Erzeugung und Markt[10], Speicher und Netze[11] [12]sowie Gebäude und Geräte Untersuchungen durch. Zielsetzung ist die Abkehr von fossilen Brennstoffen, eine Reduzierung der CO2-Belastung der Umwelt sowie die Indentifizierung von Einsparpotenzialen. Im Bereich Erzeugung und Markt werden Analysen und Prognosen zur künftigen Energieversorgung Deutschlands erstellt. Fragen des Netzausbaus[13], der Energiespeicherung[14] und die verstärkte Nutzung erneuerbarer Energien bilden weitere Forschungsschwerpunkte.

Tochtergesellschaft

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Die Forschungsgesellschaft für Energiewirtschaft mbH ist eine 100-prozentige Tochtergesellschaft der FfE e.V. Sie wurde am 16. Februar 2001 unter dem Namen „enwikon – Energiewirtschaftliche Konzepte GmbH“ gegründet. [15]

Die Fachtagung der Forschungsstelle für Energiewirtschaft

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Seit 1977 veranstaltet die Forschungsstelle für Energiewirtschaft alle zwei Jahre eine Fachtagung zu aktuellen Themen aus der Energiewirtschaft. Die Vorträge der Fachtagung erscheinen als Tagungsband in der Schriftenreihe der Forschungsstelle für Energiewirtschaft.[16]

Wissenschaftlicher Erfahrungsaustausch

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Bayerische Energieeffizienz-Netzwerk-Initiative (BEEN-i)

Die Forschungsstelle für Energiewirtschaft unterstützt die EnergieEffizienz-Netzwerk-Initiative (BEEN-i) mit Fachbeiträgen im Bereich der Erfolgreichen Einführung von Energieeffizienznetzwerken. [17]

Forschungsnetzwerk Energie

Die Forschungsstelle für Energiewirtschaft ist Mitglied in allen drei Forschungsnetzwerken Energie (Gebäude und Quartiere, Systemanalyse, Stromnetze) des Bundesministeriums für Forschung und Energie. [18] [19]

Energiedialog Bayern

Die Forschungsstelle für Energiewirtschaft war durch Ihre Geschäftsführung Mitglied der Arbeitsgruppe 4: Versorgungssicherheit - Strombedarf, gesicherte Leistung, dezentrale vs. zentrale Versorgung im Rahmen des vom Bayerischen Staatsministerium für Wirtschaft und Medien, Energie und Technologie initiierten dreimonatigen Dialogprozesses Energiedialog Bayern.[20] [21]

Bayern Innovativ

Seit 2010 ist die FfE e.V. Mitglied im Cluster Energietechnik der Bayern Innovativ GmbH, die 1995 von der Bayerischen Staatsregierung initiiert und gemeinsam von Politik, Wirtschaft und Wissenschaft zum Innovations- und Wissenstransfer gegründet wurde.[22][23] Die FfE beteiligt sich als vorschlagsberechtigte Stelle an der Vergabe des Bayerischen Energiepreises, der vom Bayerischen Staatsministerium für Wirtschaft und Medien, Energie und Technologie gemeinsam mit der Bayern Innovativ GmbH 2016 zum 10. Mal vergeben wird.[24]

Energiekommission der Stadt München

Seit 2015 unterstützt Prof. Dr.-Ing. Wolfgang Mauch als Geschäftsführer der FfE e.V. die Energiekommission der Stadt München als externer Sachverständiger.[25]

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Einzelnachweise

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  1. Who is Who der Energiewende, S. 60
  2. Vereinsregister 7391, Amtsgericht München
  3. Mueller, Herbert F.: Grundzüge der Energieabsatzwirtschaft. Verlag für Sozialpolitik, Wirtschaft und Statistik, 1942.
  4. TUM Mitteilungen 3-2006, abgerufen am 10.12.2015
  5. VDI-Gesellschaft Energie und Umwelt [Hrsg.]: VDI 4600 – Kumulierter Energieaufwand (KEA). Beuth Verlag, Berlin 2012, S. 6.
  6. Wolfgang Mauch: Kumulierter Energieaufwand für Güter und Dienstleistungen – Basis für Ökobilanzen. IfE Schriftenreihe, Heft 26, München 1993, S. 6-9.
  7. ePlanB - Lademanagement an Park und Ride Parkplätzen, abgerufen am 15.10.2015
  8. Innovation durch Forschung, Projekte und Ergebnisse der Forschungsförderung 2014 des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie, Seite 120
  9. http://www.stmuv.bayern.de/umwelt/abfallwirtschaft/ipp/pilotprojekte/doc/energieeffiziente_antriebe_steckbrief.pdf abgerufen am 10.12.2015
  10. http://germanwatch.org/klima/nes.pdf abgerufen am 10.12.2015
  11. Energiezukunft 2030 - Einschätzungen und Erwartungen et - Energiewirtschaftliche Tagesfragen Nr. 9 (2015), S. 48 - 51.
  12. Energiezukunft 2030 - Schlüsseltechnologien und Techniklinien. In: Schriften des Forschungszentrums Jülich / Reihe Umwelt. Band 26, ISBN 3-89336-271-1.
  13. http://forschung-stromnetze.info/projekte/stromnetze-wirtschaftlich-optimieren/ abgerufen am 10.12.2015
  14. http://forschung-energiespeicher.info/projektschau/gesamtliste/projekt-einzelansicht/95/Energiespeicher_im_Jahr_2030/ abgerufen am 10.12.2015
  15. Forschungsgesellschaft für Energiewirtschaft. Website der Forschungsgesellschaft für Energiewirtschaft mbH. Abgerufen am 0.10.2015
  16. Forschungsstelle für Energiewirtschaft: Merit Order für ein zukunftsfähiges Energiesystem: Tagungsband zur FfE-Fachtagung, 2015, ISBN 978-3-941802-28-5
  17. Auftaktveranstaltung Bayerische Energieeffizienz-Netzwerk-Initiative (BEEN-i). Bayerisches Staatsministerium für Wirtschaft und Medien, Energie und Technologie, abgerufen am 22. Oktober 2015.
  18. Forschungsnetzwerk Energie. Abgerufen am 22. Oktober 2015.
  19. Mitglieder Forschungsnetzwerk Energie. Abgerufen am 22. Oktober 2015.
  20. Energiedialog Bayern - Dialogpapiere, Maßnahmen und Schlussfolgerungen. (PDF) Bayerisches Staatsministerium für Wirtschaft und Medien, Energie und Technologie, Juni 2015, abgerufen am 22. Oktober 2015.
  21. Wolfgang Mauch: Regionalisierte Ausbauszenarien erneuerbarer Energien. (PDF) Forschungsstelle für Energiewirtschaft e.V., 17. Januar 2015, abgerufen am 22. Oktober 2015.
  22. Website Bayern Innovativ abgerufen am 20.10.2015
  23. Website Bayern Innovativ - Cluster Energietechnik abgerufen am 20.10.2015
  24. Website zum Bayerischen Energiepreis abgerufen am 20.10.2015
  25. Website der Landeshauptstadt München Pressemeldung Energiekommission mit neuen externen Sachverständigen der Landeshauptstadt München. Abgerufen am 20.10.2015