LISTE WIENER PLÄNE UND ANSICHTEN

Im Folgenden findet sich eine Auflistung aller1 Ansichten und Pläne der Stadt Wien wie auch von Teilen derselben und von Einzelgebäuden ab 1386. Bis 1609 wird eine Vollständigkeit der Auflistung angestrebt. Nach "Jacob Hoefnagel, Ansicht von Wien" aus 1609 sollten nur mehr bedeutende Gesamtansichten und Pläne aufgenommen werden. In der Liste werden – soweit vorhanden – der Titel des Werks mit Hinweisen auf einige der Sammlungen, in denen sie überliefert sind, dessen in der Literatur gebräuchlicher Name und dessen Datierung angeführt. Darauf folgt die Liste der wichtigsten bzw. neuesten Literatur. Zuletzt wird – so vorhanden – zumindest eine Publikation genannt, in der eine Abbildung zu finden ist. Wo möglich, wurde auch der Link zu einer Abbildung im Internet hinzugefügt. – Ansichten von Innenräumen werden in der vorliegenden Übersicht nicht berücksichtigt.2

Nummer Name Datum Beschreibung Literatur Abbildung
1 Collegium Ducale: Bildmedaillon aus dem „Rationale divinorum officiorum“ des Guillaume Durant (ÖNB, Handschriftensammlung, Cod. 2765) 1384/um 1400 Ansicht des neu fertiggestellten Collegium ducale der „Alten Universität“ Wien (heute: Postgasse 7‒9) MÜHLBERGER, Gründung der Universität Wien, 20; KÜHTREIBER, Universitätsgeschichte, 174‒176; BRUCKNER, Herrschaftsrepräsentation und Selbstdarstellung, 21‒23; Guilelmus Durandus: Rationale divinorum officiorum (2000) MÜHLBERGER, Gründung der Universität Wien, 20; Guilelmus Durandus: Rationale divinorum officiorum (2000); http://www.univie.ac.at/archiv/rg/9.htm (Zugriff: 13.1.2013); http://static.habsburger.net/files/styles/large/public/originale/detail_miniatur_um_1400_original.jpg (Zugriff: 13.1.2013); http://www.susanazapke.com/index.php?option=com_content&view=article&id=54&Itemid=63&lang=de (Zugriff: 25.1.2013)
2 Albertinischer Plan (kolorierte Federzeichnung, WM) 1421/22 Ältester Plan der Stadt Wien (Maßstab ca. 1:5.000; Ausrichtung nach Südsüdwest) mit der Stadtmauer und den wichtigsten Gebäuden in und außerhalb der Stadt in Form bildlicher Signaturen bzw. von Aufrissdarstellungen; in der linken oberen Ecke ein ebensolcher, allerdings genordeter Plan von Pressburg. KRATOCHWILL, Echtheit des „Albertinischen Planes“, 7‒36; KRATOCHWILL, Neues zum „Albertinischen Plan“, 202‒206; HÄRTEL, Inhalt und Bedeutung des Albertinischen Plans, 337–362 (Deutung als Prozessions- oder Pilger-Itinerarkarte); FISCHER, Kartographische Darstellung, 8 f.; WAWRIK, Von den Anfängen der österreichischen Kartographie, 62 f. Tafel 1. OPLL, Wien im Bild, Tafel 1; WAWRIK, Von den Anfängen der österreichischen Kartographie, 62 Tafel 1; BANIK-SCHWEITZER (Hg.), Histor. Atlas, 13. Lieferung = CD-Rom (2010); http://www.oeaw.ac.at/kmf/projekte/mhu/mhu_g.html (Zugriff: 13.1.2013); http://www.susanazapke.com/index.php?option=com_content&view=article&id=54&Itemid=63&lang=de (Zugriff: 25.1.2013).
3 „Begegnung von Joachim und Anna“; Tafelbild des Großen Albrechtsaltars (Stiftsmuseum Klosterneuburg). 1435/37‒1440 Hinter der biblischen Szene sind aus Blickrichtung Osten (etwa vom Bereich der Landstraße her) Kirchtürme und Dächer der Stadt Wien hinter einer Hügelkuppe zu sehen; erkennbar sind (von links nach rechts) die Türme von St. Michael, St. Stephan, der Karmeliterkirche, Maria am Gestade, der Augustinerchorfrauen zu St. Jakob, der Dominikanerkirche und die Burg „auf dem Kahlenberg“ (richtig: Leopoldsberg) im Hintergrund. CZEIKE, Wiener Stadtbild, 15‒18; BRAUNEIS, Beitrag, 121 f.; RÖHRIG, Albrechtsaltar; PERGER, Umwelt, 9‒20; MADERSBACHER, Wien und Niederösterreich, 412 f. und 415‒417, Kat.-Nr. 189 (Kat.-Beitrag von Michael und Thomas RAINER). BRAUNEIS, Beitrag, 122 Abb. 116 (Detail); OPLL, Antlitz, 104, Abb. 1 und 1a (Detail); RÖHRIG, Albrechtsaltar, 36‒37, Tafel 1; MADERSBACHER, Wien und Niederösterreich, 412 Abb. 2; http://tarvos.imareal.oeaw.ac.at/server/images/7001247.JPG (Zugriff: 13.1.2013); http://www.susanazapke.com/index.php?option=com_content&view=article&id=54&Itemid=63&lang=de (Ausschnitt; Zugriff: 25.1.2013).
4 Fresko von St. Stephan auf der Westempore von St. Stephan in Wien. Nach 1437 Nur der Stephansdom und seine unmittelbare Umgebung sind identifizierbar. BRAUNEIS, Beitrag, 123 f.; WEIßENHOFER, Die neuentdeckte älteste Ansicht von Wien, 9; FEUCHTMÜLLER, Wiener Stephansdom, 11. -
5 Fresko an der Südseite des Chores der Pfarrkirche St. Peter und Paul in St. Peter bei Grafenstein/Kärnten mit Stadtansicht von Wien. Nach Mitte 15. Jh. Petrus vor den Toren Roms, das als Stadtansicht von Wien geboten wird, bei der nur der Stephansdom und das Kärntner Tor eindeutig identifizierbar sind. KORENY, Mittelalterliche Wandmalerei-Funde, 147 f.; BRAUNEIS, Beitrag, 122 f.; Dehio-Handbuch Kärnten (21981), 595. BRAUNEIS, Beitrag, 123 Abb. 117 (Detail).
6 Bildmedaillon mit Christus, Kleopas und einem weiteren Jünger auf dem Weg nach Emmaus („Emaus“), das als Wien dargestellt ist, in der Handschrift Concordantiae Caritatis des Ulrich von Lilienfeld (New York, Pierpont Morgan Library, Ms. 1045, fol. 105v). Um 1460 Im Hintergrund der biblischen Szene die älteste Südansicht der ummauerten Stadt Wien (hier als „Emaus“ bezeichnet), wobei erstmals auch ein Teil des Umlandes (im Süden die Vorstadt vor dem Kärntner Tor/Wieden mit dem Heiligengeistspital samt Antoniuskapelle, dem Bürgerspital und dem „Laßla“-Turm, weiter gegen Süden die Bildsäule der Spinnerin am Kreuz und im Osten ein Teil des Bereichs der Landstraße mit dem Torturm zu St. Niklas und der Kirche des Zisterzienserinnenklosters St. Maria bei St. Niklas vor dem Stubentor) zu sehen ist; von der Stadt selbst sind die Stadtmauer mit Kärntner Tor, Stubentor und Bibertorturm sowie Kirchtürme des Klarissenklosters St. Clara, von St. Stephan und der Johanniterkirche und weitere nicht eindeutig zu identifizierende Kirchtürme zu erkennen. OPLL – ROLAND, Wien und Wiener Neustadt im 15. Jahrhundert, 65‒73. OPLL – ROLAND, Wien und Wiener Neustadt im 15. Jahrhundert, 67, Abb. 34 und 68, Abb. 35 (Detail).
7 „Flucht nach Ägypten“; Tafelbild des Schottenaltars (Museum im Schottenstift). 1469 oder späte 1470er Jahre Im Hintergrund der biblischen Szene eine Gesamtansicht von Wien vom Süden gesehen, inklusive der Vorstadt vor dem Kärntner Tor mit Befestigungen und zahlreichen realitätsnahen Ansichten von Gebäuden. BRAUNEIS, Beitrag, 124‒129 (mit detaillierten Identifizierungen); CZEIKE, Wiener Stadtbild, 18‒23; OPLL, Antlitz, 105‒127 (mit detaillierten Identifizierungen); MADERSBACHER, Wien und Niederösterreich, 413 f. und 419‒421, Kat.-Nr. 194 (Kat.-Beitrag von Michael und Thomas RAINER). WEIßENHOFER, Die ältesten Ansichten; TIETZE, Alt-Wien, Tafel 2 und 3 (Detail); BRAUNEIS, Beitrag, 125 Abb. 120 und 121 (Umzeichnung); CZEIKE, Wien und seine Bürgermeister 33 (Detail); OPLL, Antlitz, 106‒126 (Abb. 2, 4, 4a, 5, 5a, 6, 6a, 7, 7a, 8, 8a, 10, 10a, 1, 11a, 12, 12a, 14 und 14a); ROSENAUER (Hg.), Geschichte Bd. 3: Spätmittelalter und Renaissance, 10; OPLL – ROLAND, Wien und Wiener Neustadt, 12, Abb. 1; http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/1/12/23Schottenaltar-Wien.jpg (Zugriff: 13.1.2013); http://www.susanazapke.com/index.php?option=com_content&view=article&id=54&Itemid=63&lang=de (Ausschnitt; Zugriff: 25.1.2013).
8 (Hans Siebenbürger?), Kreuzigungstryptichon von St. Florian (Stift St. Florian). Um 1475/80 Im Hintergrund der biblischen Szene eine Ansicht Wiens vom Süden, bei der Teile der Stadtmauer wie der davor liegenden Vorstädte, St. Stephan und die Burg (beide seitenverkehrt, aber äußerst detailreich) zu sehen sind. CZEIKE, Wiener Stadtbild, 30; FEUCHTMÜLLER, Wiener Stephansdom, 12; MADERSBACHER, Wien und Niederösterreich, 414 und 422 f., Kat.-Nr. 196 (Kat.-Beitrag von Michael und Thomas RAINER); zum Maler Hans Siebenbürger vgl. zuletzt SUCKALE, Bekehrung des Paulus, 323‒332. DREGER, Baugeschichte, 55 Abb. 36 (Totale) und nach 56 Abb. 37 (Ausschnitt); WEIßENHOFER, Die ältesten Ansichten; CZEIKE, Wiener Stadtbild, 28 f; OPLL, Antlitz, 136, Abb. 16 (Detail); MITCHELL, Hofburg als Festung, 42 Abb. 39 (Detail); http://austria-lexikon.at/af/Wissenssammlungen/Historische_Bilder/Kreuzigung_Christi_3 (Zugriff: 13.1.2013); http://archive.org/stream/sterreichische14austuoft#page/55/mode/1up (Seite 55) (Zugriff: 13.1.2013).
9 „Heimsuchung Mariens“; Tafelbild des Schottenaltars (Museum im Schottenstift). 1480/1485 Im Hintergrund der biblischen Szene ein Blick in die Seilergasse von Süden nach Norden, im Hintergrund sind ein Teil des so genannten „Friedrichsgangs“, eines hölzernen Verbindungsganges entlang der Hausfassaden von der Burg nach St. Stephan, die Heidentürme von St. Stephan und der Turm von (Alt-)St. Peter zu sehen. CZEIKE, Wiener Wiener Stadtbild, 24‒26; OPLL, Antlitz, 125‒135; MADERSBACHER, Wien und Niederösterreich, 413 f. und 419‒421, Kat.-Nr. 194 (Kat.-Beitrag von Michael und Thomas RAINER). DREGER, Baugeschichte, 57 Abb. 38; WEIßENHOFER, Die ältesten Ansichten; TIETZE, Alt-Wien, Tafel 3; OPLL, Antlitz, 128, Abb. 15; Katalog der Ausstellung Friedrich III, Abb. 10; http://www.burgenseite.com/forum/viewthread.php?tid=1049 (Zugriff: 13.1.2013); http://www.schottenstift.at/Hauptseiten/Museum.html (Zugriff: 13.1.2013).
10 „Gefangennahme Christi“; Tafelbild, Flügelaltar der Pfarrkirche in Mediaş/Mediasch in Siebenbürgen. 1480‒1490 Im Hintergrund der biblischen Szene (linke obere Ecke) ragen hinter einem Flechtwerkzaun die Turmspitzen einer mittelalterlichen Stadt hervor; obwohl der hohe Kirchturm über der Maßwerkbrüstung Ecktürmchen zeigt, was beim Stephansdom nicht gegeben ist, ist eine Ähnlichkeit mit St. Stephan nicht zu bestreiten. Auch der auffällige Flechtwerkzaun, der ja auch auf dem Tafelbild der „Flucht nach Ägypten“ des Schottenaltars, dort allerdings auf der Südseite der Stadt Wien, siehe OPLL, Antlitz, 126 Abb. 14‒14a, sowie oben Nr. 7) gut zu erkennen ist, könnte an die seit den 1440er Jahren bestehende Vorstadtbefestigung von Wien erinnern. FOLBERTH, Gotik in Siebenbürgen, 54 f., 74. FOLBERTH, Gotik in Siebenbürgen, nach 64 Tafel I.
11 „Christus in der Rast“; Tafelbild, Flügelaltar der Pfarrkirche in Mediaş/Mediasch in Siebenbürgen. 1480‒1490 Im Hintergrund der biblischen Szene sind in den beiden oberen Ecken, getrennt durch den Hügel von Golgatha, links Ansichten mehrerer – wohl Wiener – Kirchenbauten zu sehen, von denen der Bau mit noch offenem Langhaus rechts der Fahne stark einem Detail des Kreuzigungsbildes des Mediascher Altars (siehe unten Nr. 12) ähnelt (vielleicht die Dominikanerkirche) und die Kirche unterhalb der Fahne vielleicht St. Laurenz darstellen könnte, und rechts eine Ansicht von St. Stephan mit den beiden Heidentürmen, allerdings mit einem etwas gedrungenen Südturm. BRAUNEIS, Beitrag, 129; FOLBERTH, Gotik in Siebenbürgen, 61‒63, 73. BRAUNEIS, Beitrag, 127 Abb. 124 (Detail); FOLBERTH, Gotik in Siebenbürgen, nach 64 Tafel VI.
12 „Kreuzigung Christi“; Tafelbild, Flügelaltar der Pfarrkirche in Mediasch/Siebenbürgen. 1480‒1490 Im Hintergrund der biblischen Szene – unterhalb des Querbalkens des Kreuzes Christi – die älteste Ansicht Wiens aus Richtung Nordwesten, mit dem Donaukanal im Vordergrund; links der Figur des Gekreuzigten sind der Stephansdom (ohne Nordturm) und Maria am Gestade (infolge der Blickrichtung links vom Dom), vielleicht auch die Karmeliterkirche Am Hof (?) zu erkennen; rechts des Kreuzes sind weitere Gebäude, darunter die Burg (mit mehreren Türmen) und (hinter der Hellebarde) vielleicht die Dominikanerkirche (Landhaus noch ohne Dach) in topographisch freier, nicht richtiger Abfolge dargestellt. BRAUNEIS, Beitrag, 129 (einzelne bekannte Wiener Bauten in freier Komposition!); FOLBERTH, Gotik in Siebenbürgen, 63‒66, 72 f. und 95‒125 (FOLBERTH, 72 f., hält die Landschaft, in der die Stadtansicht präsentiert wird, für eine Wiedergabe des Gebietes rings um Mediasch, den Fluss für die Große Kokel, und bezeichnet die nach S. 48 Abb. 21, gebotene Detailaufnahme daher als „Das mittelalterliche Wien als Jerusalem in der Mediascher Landschaft“); FEUCHTMÜLLER, Wiener Stephansdom, 12 f. BRAUNEIS, Beitrag, 126 Abb. 123 (Detail); FEUCHTMÜLLER, Wiener Stephansdom, Abb. 22 (Detail); FOLBERTH, Gotik in Siebenbürgen, nach 64 Tafel VII; http://www.burgenseite.com/forum/viewthread.php?tid=1049 (Ausschnitt) (Zugriff: 13.1.2013).
13 „Die Heimkehr von der Flucht nach Ägypten“ des Meisters der Heiligenmartyrien; Tafelbild (Stift Heiligenkreuz). Um 1490 Im Hintergrund der biblischen Szene ist durch ein Tor die Kärntner Straße oder Rauhensteingasse-Liliengasse im Vordergrund sowie der Stephansdom im Hintergrund zu sehen. BRAUNEIS, Eine Ansicht Wiens, 103–107; CZEIKE, Wiener Stadtbild, 26; zum anonymen Künstler vgl. MADERSBACHER, Wien und Niederösterreich, 414 und 425, Kat.-Nr. 199 (Kat.-Beitrag von Michael und Thomas RAINER). BRAUNEIS, Eine Ansicht Wiens, nach 106 Abb. 1, 2 und 4 (Details).
14 Johannes Franciscus de Pavinis, Defensorium canonizationis (!) sancti Leopoldi (Passau, Johann Petri, ca. 1491) aus der Klosterneuburger Inkunabel; Holzschnitt (Klosterneuburger Exemplar, Cod. typ 814). Um 1485/1491 Titelblatt mit dem Hl. Leopold, dahinter eine Wiener Stadtansicht, bei der nur der Stephansdom (Turm links vom Heiligen) identifizierbar ist. WAGNER-RIEGER, Baugeschichte, 160; Katalog der Ausstellung Klosterneuburg, Nr. 125; ROLAND, Buchmalerei, 530. WAGNER-RIEGER, Baugeschichte, Abb. 22; ROLAND, Buchmalerei, 531 Abb. 19.
15 Hans Part (?), Babenbergerstammbaum, Medaillon Herzog Heinrich II. Jasomirgott (Stift Klosterneuburg). Um 1489‒1492 Ansicht von Schottenkloster und -kirche. BRAUNEIS, Beitrag, 130; CZEIKE, Wiener Stadtbild, 26‒28; RÖHRIG, Der Babenbergerstammbaum, insb. 78 f.; zum Babenberger Stammbaum vgl. MADERSBACHER, Wien und Niederösterreich, 423‒425, Kat.-Nr. 198 (Kat.-Beitrag von Michael und Thomas RAINER). OPLL, Antlitz,138, Abb. 17 (Detail).
16 Hans Part (?), Babenbergerstammbaum, Medaillon Herzog Friedrich der Streitbare (Stift Klosterneuburg). Um 1489‒1492 Ansicht Wiens von Norden mit dem Donaukanal im Vordergrund, zu erkennen sind der Hafnerturm der Stadtmauer, der Steyrerhof, der Rote Turm mit dem daneben liegenden Stadttor (Rotenturmtor), der Stephansdom, der Gaminger Hof. St. Ruprecht, Maria am Gestade und der Fächturm der Stadtmauer. CAMESINA, Über die älteste Ansicht Wien’s, 237–265; BRAUNEIS, Beitrag, 129; CZEIKE, Wiener Stadtbild, 26‒28; RÖHRIG, Der Babenbergerstammbaum, insb. 94 f.; OPLL, Antlitz, 137‒143; zum Babenberger Stammbaum vgl. MADERSBACHER, Wien und Niederösterreich, 423‒425, Kat.-Nr. 198 (Kat.-Beitrag von Michael und Thomas RAINER) WEIßENHOFER, Die ältesten Ansichten; FEUCHTMÜLLER, Wiener Stephansdom, Abb. 20; PERGER – OPLL, Friedrich III. und die Wiener, Umschlagbild; Details: OPLL, Antlitz, 140‒142, Abb. 18,18a, 19 und 20; http://www.aeiou.at/aeiou.history.data.jpg/000262.jpg (Zugriff: 13.1.2013); http://www.susanazapke.com/index.php?option=com_content&view=article&id=54&Itemid=63&lang=de (Ausschnitt; Zugriff: 25.1.2013).
17 Ansicht Wiens von Norden („Vienna, Pannonie“); Holzschnitt von Michael Wolgemut, in: Hartmann Schedel, Liber chronicarum. Holzschnitte von Michael Wolgemut und Wilhelm Pleydenwurff (Nürnberg, Anton Koberger für Sebald Schreyer und Sebastian Kammermeister, 1493). 1493 Gesamtansicht der Stadt vom Norden, mit dem Donaukanal im Vordergrund, zu identifizieren sind die Stadtmauer mit Türmen und Toren, darunter dem Rotenturmtor samt dem nebenan stehenden Roten Turm, und einige wenige Kirchen, darunter der Stephansdom und Maria am Gestade. FAUSER, Repertorium II, 865 Nr. 15346; NEBEHAY – WAGNER, Bibliographie III, 137 f. Nrr. 627 und 628 (lateinische und deutsche Ausgabe); OPLL, Stadtansichten, 163, 173; CZEIKE, Wiener Stadtbild, 28 f.; MAY, Wien, 303; FÜSSEL, Schedel Weltchronik, 7‒37. KREUER, Imago Civitatis; FÜSSEL, Schedel Weltchronik; JARITZ, Alltag, 61, Abb. 9 (Detail); EISLER, 7, Abb. 1; MAY, Wien, Tafel 5; http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/4/48/Nuremberg_chronicles_f_098v99r_1.png (Zugriff: 13.1.2013).
18 „Jüngstes Gericht“; Tafelbild (Burgmuseum Heidenreichstein). Ende 15. Jh. Unter dem Bogen, auf dem Christus als Weltenrichter thront eine Ansicht Wiens von Süden in sehr gedrängter Form, bei der das Schottentor, Maria am Gestade, der Stephansdom und der Turm von St. Michael identifizierbar sind. BRAUNEIS, Beitrag, 130. BRAUNEIS, Beitrag, 128 Abb. 125; http://www.aeiou.at/aeiou.history.data.jpg/002713.jpg (Zugriff: 13.1.2013).
19 Historia-Meister, Darstellung der Belagerung Kaiser Friedrichs III. mit seiner Familie in der Wiener Burg, 1462; aquarellierte Federzeichnung in: Josef Grünpeck, Historia Friderici III. (ÖStA, HHStA). Anfang 16. Jh. Eine wenig realitätsnahe Ansicht einer umkämpften Burg, mit der – dem inhaltlichen Zusammenhang zufolge – die Wiener Burg gemeint ist; im Übrigen enthält dieselbe Handschrift auch eine Darstellung eines Turniers im Burghof, wobei Maximilian einen Gegner aus dem Sattel hebt (siehe: http://www.zeno.org/Kunstwerke/A/Historia-Meister?hl=historia [Zugriff: 28.2.2013]), und auch dieser Burghof ist nicht als realitätsnahes Abbild anzusehen. Zum anonymen Künstler siehe die Hinweise bei: http://de.wikipedia.org/wiki/Historia-Meister (Zugriff: 2.2.2013); zum Historiographen Joseph Grünpeck (um 1573 – nach 1530) vgl. VON OEFELE, Grünpeck, 56–59. DREGER, Baugeschichte, 47 Abb. 33; http://www.zeno.org/nid/20004078764 (Zugriff: 28.2.2013).
20 Stephansdom („Alle heyligen Thuemkirchen Sand Steffan Mit dem Turn vnd ander schickligkait. Abgunnderueht. Etc.“); Holzschnitt, in: In disem Puechlein ist verzaichent das hochwirdig heyligtumb so man in der loblichen stat Wienn in Osterreich alle iar an sontag nach dem Ostertag zezaigen pfligt (Wien, J. Winterburger, 1502; Exemplare in der Wienbibliothek im Rathaus und in der Bayerischen Staatsbibliothek); auch in: In diesem Buchel sein alle vnnd yeder Stuckh des hochwirdigen Heyltumbs der zeit in allerheyligenn Thumkirchen Sant Steffan der stat Wienn in Osterreich verhanden vnd albeg den nagsten Suntag nach dem Ostertag Jarlich zaigt werden: dem nach dem alten puchl vil stuck die ersther zwe kumen vnd in pesser Form pracht worden abgen aigentlich verzaichnet. Anno domini. 1514. (Wien, J. Winterburger, 1514; Exemplar in der Wienbibliothek im Rathaus). 1502; 1514 Ansicht des Stephansdoms von Norden mit Kran auf dem unvollendeten Nordturm. FEUCHTMÜLLER, Wiener Stephansdom, 14. FEUCHTMÜLLER, Wiener Stephansdom, 13;

http://daten.digitale-sammlungen.de/~db/bsb00005006/images/index.html?fip=193.174.98.30&seite=6&pdfseitex= (Exemplar der Bayerischen Staatsbibliothek; Zugriff: 25.1.2013).

21 Heiltumstuhl („Die Form vnd gestaldt des heyltumbstuels“); Holzschnitt, in: In disem Puechlein ist verzaichent das hochwirdig heyligtumb so man in der loblichen stat Wienn in Osterreich alle iar an sontag nach dem Ostertag zezaigen pfligt (Wien, J. Winterburger, 1502; Exemplare in der Wienbibliothek im Rathaus und in der Bayerischen Staatsbibliothek); auch in: In diesem Buchel sein alle vnnd yeder Stuckh des hochwirdigen Heyltumbs der zeit in allerheyligenn Thumkirchen Sant Steffan der stat Wienn in Osterreich verhanden vnd albeg den nagsten Suntag nach dem Ostertag Jarlich zaigt werden: dem nach dem alten puchl vil stuck die ersther zwe kumen vnd in pesser Form pracht worden abgen aigentlich verzaichnet. Anno domini. 1514. (Wien, J. Winterburger, 1514; Exemplar in der Wienbibliothek im Rathaus). 1502; 1514 Ansicht des Heiltumstuhls (vor der Nordwestecke des Stephansdoms), von dem aus die Reliquien der versammelten Menge präsentiert werden. CZEIKE, Wiener Stadtbild, 30 f. (Auflage von 1514); OPLL, Antlitz, 142‒145. OPLL, Antlitz, 145, Abb. 21; http://daten.digitale-sammlungen.de/~db/bsb00005006/image_10 (Exemplar der Bayerischen Staatsbibliothek; Zugriff: 25.1.2013).
22 Martyrium (Steinigung) des hl. Stephan; Holzschnitt, in: In disem Puechlein ist verzaichent das hochwirdig heyligtumb so man in der loblichen stat Wienn in Osterreich alle iar an sontag nach dem Ostertag zezaigen pfligt (Wien, J. Winterburger, 1502; Exemplare in der Wienbibliothek im Rathaus und in der Bayerischen Staatsbibliothek); auch in: In diesem Buchel sein alle vnnd yeder Stuckh des hochwirdigen Heyltumbs der zeit in allerheyligenn Thumkirchen Sant Steffan der stat Wienn in Osterreich verhanden vnd albeg den nagsten Suntag nach dem Ostertag Jarlich zaigt werden: dem nach dem alten puchl vil stuck die ersther zwe kumen vnd in pesser Form pracht worden abgen aigentlich verzaichnet. Anno domini. 1514. (Wien, J. Winterburger, 1514; Exemplar in der Wienbibliothek im Rathaus). 1502; 1514 Im Hintergrund der biblischen Szene ein Blick von Südwesten auf einen Teil der Stadt Wien mit Stadtmauer, Burgtor, Michaelerkirche und der Turmspitze des Stephansdoms. CZEIKE, Wiener Stadtbild, 30 f. (Auflage von 1514); OPLL, Antlitz, 142‒145. OPLL, Antlitz, 145, Abb. 21 http://daten.digitale-sammlungen.de/~db/bsb00005006/images/index.html?fip=193.174.98.30&seite=38&pdfseitex= (Exemplar der Bayerischen Staatsbibliothek; Zugriff: 25.1.2013).
23 Ansicht Wiens von Süden; Holzschnitt, in: In diesem Buchel sein alle vnnd yeder Stuckh des hochwirdigen Heyltumbs der zeit in allerheyligenn Thumkirchen Sant Steffan der stat Wienn in Osterreich verhanden vnd albeg den nagsten Suntag nach dem Ostertag Jarlich zaigt werden: dem nach dem alten puchl vil stuck die ersther zwe kumen vnd in pesser Form pracht worden abgen aigentlich verzaichnet. Anno domini. 1514. (Wien, J. Winterburger, 1514; Exemplar in der Wienbibliothek im Rathaus). 1514 Hinter der Märtyrerfigur eine Ansicht Wiens von Süden, identifizierbar sind das Kärntner Tor, der Stephansdom, der Kirchturm von Maria am Gestade und die Burg auf dem Kahlenberg (heute: Leopoldsberg). Heiligthumbuch (Vorwort von RITTER). TIETZE, Alt-Wien, Tafel 4.
24 Hans Goldenmundt/Guldenmund, Contrafactur, wie der Turck Wien belagert, Anno 1529; Holzschnitt nach einer Zeichnung von Eberhard Schön (WM). 1529 Darstellung der Ersten Türkenbelagerung mit Ansicht Wiens von Osten; zu sehen sind das Zeltlager der Osmanen, die zerstörten Vorstädte und die belagerte Stadt mit dem Mauerring. In der Mitte der Stadt ragt der Turm des Stephansdoms hervor. FISCHER, Blickpunkt, 104; CZEIKE, Wiener Stadtbild, 34 f. Guldenmund, hg. von CAMESINA; FISCHER, Blickpunkt, 105, Abb. 1; http://www.deutschefotothek.de (Zugriff: 13.1.2013; s.v. Guldenmundt).
25 Niclas Meldeman, Rundansicht Wiens („Der stadt Wien belegerung, wie die auff dem hohen sant Steffansthurn allenthalben gerings vm die gantze stadt zu wasser vnd landt mit allen dingen anzusehen gewest ist Vn von einem berumpten maeler...verzeychnet vnd abgemacht gescheen nach Christi geburt. MCCCCCXXIX vnd im XXX in truck gepracht. Gemacht zu Nurenberg durch Niclaßen Meldeman brifmaler bey der lange prucken wonhaft, nach Christi geburt“); kolorierte Federzeichnung (WM; nach VON KARAJAN, Kaiserburg, 3, existierten zu seiner Zeit – also zu Beginn der 1860er Jahre – noch drei Exemplare dieser Ansicht). 1529/30 Rundansicht (Panorama) der Stadt und ihres Umlandes während der Türkenbelagerung (Osmanischen Belagerung) von 1529, aufgenommen vom Stephansturm aus. Innerhalb der Mauern sind die bedeutendsten Kirchen, die Hofburg und die Truppen der Verteidiger dargestellt. Großes Augenmerk wird auf die Wiedergabe der Stadtmauer mit Türmen und Toren, der Vorstädte (mit Details wie etwa dem Laßlaturm in der Vorstadt vor dem Kärntner Tor oder dem Bereich der Landstraße) und des weiteren Umlandes mit dem Kriegsgeschehen gelegt; der Horizont reicht im Süden bis zum Galgen auf dem Wienerberg und bis nach Perchtoldsdorf. FAUSER, Repertorium II, 865 Nr. 15347; CZEIKE, Wiener Stadtbild, 31‒35; DÜRIEGEL, Rundansicht; FISCHER, Kartographische Darstellung, 12‒14; zu Meldemans Werk, das im Auftrag des Nürnberger Rates entstand, und seine unmittelbaren Anregung durch den zeitgenössischen offiziellen Bericht des während der Belagerung in Wien anwesenden kaiserlichen Kriegssekretärs Peter von Labach erhielt, vgl. jüngst TOPKAYA, Kulturelle Praktiken, 293‒310, insbes. 299‒310: Die nach Meldemans eigener Aussage nach Vorlagen eines berühmten Malers in Wien, die er von diesem namentlich nicht genannten Mann erworben hat, angefertigte Rundansicht sei von ihm in „ordentliche form“ gebracht worden. Bewusst habe er dabei die Vogelperspektive gewählt, um nämlich das gesamte Geschehen erfassen zu können, und zu diesem Zweck habe er auch darauf verzichtet, Häuser und Gassen abzubilden, da dies nur mehr Papier erfordert hätte und so „nit yedermans kauf und für den gemeinen man gewesen“ wäre. CAMESINA, Meldeman’s Rundansicht; OPLL, Wien im Bild, Tafel 2; BANIK-SCHWEITZER (Hg.), Histor. Atlas, 4. Lieferung (1990), 5.1/1529; BANIK-SCHWEITZER (Hg.), Histor. Atlas, 13. Lieferung = CD-Rom (2010); http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/5/5d/Meldeman-Plan.jpg (Zugriff: 13.1.2013).
26 Bartel Beham, Belagerung Wiens durch die Osmanen („Vienna obsessa a Solimanno anno domini 1529“); Federzeichnung (WM). 1529 Ansicht Wiens von Süden, wobei sich im Hintergrund des osmanischen Heerlagers mit Zelten der Blick auf die Stadt öffnet; zu erkennen sind – von den Distanzen her gesehen verzerrt – die Bildsäule der Spinnerin am Kreuz, der vorstädtische Laßlaturm, das Kärntner Tor, die Burg, St. Stephan und zahlreiche Kirchen; östlich der Stadt sind die Stubentorbrücke über den Wienfluss und die Silhouette der Vorstadt Landstraße zu sehen. CZEIKE, Wiener Stadtbild, 35 f.; FEUCHTMÜLLER, Wiener Stephansdom, 14, 358; MAY, Wien, 14 f., 304; FISCHER, Blickpunkt, 106. TIETZE, Alt-Wien, Tafel 7; MAY, Wien, Tafel 6; BRAUNEIS, Eine Ansicht Wiens, nach 106 Abb. 3 (Detail); FISCHER, Blickpunkt, 108, Abb. 3; http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Siegeofvienna-1529.jpg (Zugriff: 13.1.2013).
27 Wolf Huber, Ansicht von Wien nach der Belagerung von 1529; Federzeichnung (Albertina). 1530 Ansicht der Stadt Wien von Süden, vom Bereich des Heiligengeistspitals auf der Wieden her, wobei die Stadtmauer mit Kärntner Tor und Kärntner Turm, die Augustinerkirche (?) oder die Bürgerspitalskirche St. Clara (?), der Stephansdom mit den beiden Heidentürmen und dem Südturm sowie Maria am Gestade (?) zu erkennen sind. MAY, Wien, 14; WINZINGER, Wolf Huber, Bd. 1, 108 f. WINZINGER, Wolf Huber, Bd. 2, Abb. 86.
28 (Wolf Huber ?), Ansicht der Wiener Burg; Federzeichnung (Privatbesitz). 1529/1530 Ansicht der Burg von Südwesten, eindeutig identifizierbar durch die Darstellung der beiden zur Stadtmauer hin gelegenen Ecktürme mit Galerien im oberen Bereich und gaupenartigen Aufsätzen auf den Turmdächern (siehe dazu im Vergleich die Burgansichten auf dem Kreuzigungstryptichon von St. Florian bzw. dem Schottenmeister-Altar, oben Nrr. 7 und 8); (nördlich) vor der Burg Teil der zinnenbekrönten Stadtmauer und zwei Tore mit Beschädigungen (insbesondere bei dem rechts gelegenen Torturm), Schäden, die mit großer Wahrscheinlichkeit mit den Ereignissen der osmanischen Belagerung vom Herbst 1529 zu verbinden sind (vgl. Dreger, Baugeschichte, 89–92). Vgl. dazu künftig OPLL, Unbekannte und wenig bekannte Wien-Ansichten des 16. Jahrhunderts. -
29 Wandkarte des Türkenzuges 1529 von Johannes Haselberg von Reichenau – Christoph Zell aus Nürnberg), („DESCRIPTIO EXPEDITIONIS TVRCICAE CONTRA CHRISTIANOS ANNO DOMINI M.D.XXIX VIDELICET QVO APPARATV BELLICO QVANTISQVE … Anno salutis M.D.XXX“); Holzschnitt auf sechs Blättern (The Coke Estates in the possession of The Earl of Leicester at Holkham Hall, Norfolk/England). 1530 Darstellung des osmanischen Heerzuges von Istanbul über den Balkan nach Wien auf einer Karte, die im Osten bis nach Kleinasien und Palästina, im Norden bis Mecklenburg, Pommern und Litauen, im Westen bis zu den Pyrenäen und im Süden bis an die nordafrikanische Küste reicht; im Zentrum eine Ansicht Wiens von Süden, wobei der Turm des Stephansdoms, die Stadtmauer mit dem Kärntner Tor und dem Stubentor und die Vorstadt vor dem Kärntner Tor mit dem Laßlaturm zu erkennen sind. MEURER – SCHILDER, Wandkarte, 27‒42 sowie 21‒46; online unter: http://retro.seals.ch/openurl?rft.issn=1015-8480&rft.issue=39&rft.date=2009&lPage=27 (Zugriff: 21.1.2013). MEURER – SCHILDER, Wandkarte, 28‒29, Abb. 2, und 37 Abb. 6 (Detail) bzw. 24‒25, Abb. 2, und 37, Abb. 6 (Detail); online unter: http://retro.seals.ch/openurl?rft.issn=1015-8480&rft.issue=39&rft.date=2009&lPage=27 (Zugriff: 21.1.2013)
30 Peter Gärtner, Bildnis des Pfalzgrafen Philipp des Streitbaren von Pfalz-Neuburg; Tafelbild (Bayerisches Nationalmuseum). Um 1530 Dargestellt wird Wien während der Ersten Türkenbelagerung, wobei der Laßla-Turm sowie die zerstörte Vorstadt vor dem Kärntner Tor, die beschädigte Stadtmauer mit Kärntnertor und -turm und im Zentrum der Stephansdom zu sehen sind, der Horizont allerdings durch eine phantasievolle Berglandschaft dargeboten wird. BRAUNEIS, Beitrag, 131; APPL (Hg.), Philipp der Streitbare; zum Künstler Peter Gärtner (auch: Gertner) siehe: http://de.wikipedia.org/wiki/Peter_Gertner (Zugriff: 7.2.2013). BRAUNEIS, Beitrag, 128 Abb. 126; APPL (Hg.), Philipp der Streitbare (Umschlagbild).
31 Wolf Huber, Zwei Reliefs mit Wien-Ansichten auf dem von Loy Hering stammenden Grabmal des Grafen Niklas von Salm (heute: Votivkirche Wien). Um 1530 Zu sehen sind das osmanische Heerlager im Bildvordergrund und eine Stadtansicht mit Stephansdom in der Mitte im Hintergrund. FEUCHTMÜLLER, Wiener Stephansdom, 14; WINZINGER, Wolf Huber, Bd. 1, 21 und 66–68; HUMMELBERGER, Wiens erste Belagerung, 53 f., 64. FEUCHTMÜLLER, Wiener Stephansdom, Abb. 22; WINZINGER, Wolf Huber, Bd. 2, Abb. 326; FISCHER, Blickpunkt, 109, Abb. 4a und 4b (Detail); SCHIKOLA, Wiener Plastik, Abb. 131, Tafel 31; http://www.burgenseite.com/forum/viewthread.php?tid=1049 (Zugriff: 13.1.2013).
32 Michael Ostendorfer, Darstellung der Besichtigung der Reichstruppen am Marchfeld durch Kaiser Karl V.; Holzschnitt, in: beigegeben einer 1539 bei Hieronymus Formschneider in Nürnberg erschienenen Relation: Warhafftige Beschreibung des andern Zugs in Osterreich wider den Turcken gemeyner Christenheit Erbfeinde, vergangens 1532. jares thatlich beschehen (etc.) (Nürnberg, bei Hieronymus Formschneider, 1539) (Exemplar in der ÖNB, Hss.Slg.). 1532; 1539 Zu sehen sind das Marchfeld und am rechten Rand eine Stadtansicht Wiens vom Norden mit dem Donaukanal im Vordergrund; dargestellt wird die Stadtmauer mit Türmen und Toren, darunter dem Rotenturm-, dem Salz- und dem Werdertor, darüber die Häuser, aus denen einige wenige charakteristische Gebäude, insbesondere St. Stephan und Maria am Gestade, herausragen. LIND, Heerschau, 38; FISCHER, Blickpunkt, 106; CZEIKE, Wiener Stadtbild, 36; siehe auch: http://wwwg.uni-klu.ac.at/kultdoku/kataloge/19/html/1582.htm (Zugriff: 2.2.2013). LIND, Heerschau (Faksimile); FISCHER, Blickpunkt, 107, Abb. 2a und 2b (Detail); TIETZE, Alt-Wien, 9 (Ausschnitt mit Blick auf Nußdorf und den Leopoldsberg mit der dort befindlichen Burg).
33 Augustin Hirschvogel, Wien von Norden nach Süden gesehen („AVG. HIRS: WARE CONTERFETVNG DER STAT WIEN:“); Radierung (Wien Albertina). 1547 Nordansicht auf Wien vom Bereich der heutigen Leopoldstadt her mit Donau(kanal) und Brücke im Vordergrund sowie dann der Stadtmauer mit der (damals noch im Projektstadium befindlichen) Biberbastei, dem Rotenturmtor und dem nebenan gelegenen Roten Turm sowie den wichtigsten Gebäuden der Stadt, darunter Dominikanerkirche, Universität, St. Laurentius, Deutschordensniederlassung, Stephansdom, Dreifaltigkeitskapelle, Bürgerspitalkirche, Ruprechtskirche, Peterskirche, Michaelerkirche, Karmeliterkirche Am Hof, Maria am Gestade, Minoritenkirche und Schottenkirche. FAUSER, Repertorium II, 866 Nr. 15351; CZEIKE, Wiener Stadtbild, 37 f.; FISCHER, Kartographische Darstellung, 15‒19, insbes. 17; FISCHER, Blickpunkt, 112; OPLL, Stadtansichten, 166 f. EISLER, Atlas, 10, Abb. 3; CZEIKE, Wiener Stadtbild, 38; MAY, Wien, Tafel 7b; BANIK-SCHWEITZER (Hg.), Histor. Atlas, 11. Lieferung (2007), 5.1/1547.
34 Augustin Hirschvogel, Wien von Südwesten nach Nordosten gesehen („AVGVS. HIRSCHFO., CONTERFETVNG DER STAT WIEN“); Radierung (Wien Albertina). 1547 Südwestansicht auf Wien mit dem Stadtgraben und der Stadtmauer, von der die Schotten-, die Burg- und die Kärntnerbastei (alle drei damals noch im Projektstadium), das Burgtor und der Kärntner Torturm sowie den wichtigsten Gebäuden der Stadt, darunter Schottenkirche, Minoritenkirche, Pankraziuskapelle, Maria am Gestade, Karmeliterkirche Am Hof, Hofburg, Stephansdom, Dorotheerkirche, Augustinerkirche, Franziskanerkirche, Kirche des Himmelpfortklosters, Johanniterkirche und Bürgerspitalkirche; am linken Blattrand die Burg auf dem Kalnperg (heute: Leopoldsberg). FAUSER, Repertorium II, 866 Nr. 15352; CZEIKE, Wiener Stadtbild, 37; FISCHER, Kartographische Darstellung, 15‒19, insbes. 17; FISCHER, Blickpunkt, 112; OPLL, Stadtansichten, 165 f. EISLER, Atlas, 9, Abb. 2; CZEIKE, Wiener Stadtbild, 39; MAY, Wien, Tafel 7a; BANIK-SCHWEITZER (Hg.), Histor. Atlas, 11. Lieferung (2007), 5.1/1547.
35 Augustin Hirschvogel, Grundrissplan der Stadt Wien („Avgvstinvs Hirsvogel, Hanc Viennae quam vides geometricam faciem Archimedem Siracusanum Augustinus Hirsfogel a suo depictam radio imitatus est anno M.D.XLVII. Cum gratia et privilegio imperiali impres. Viennae 1552“); Kupferstich, auch gemalte, kolorierte Version auf runder Tischplatte 1549 und Druck 1552 (ÖNB, K.Slg., WM und WStLA). Maßstab 1:1.080. 1547; 1549; 1552 Gesüdeter Grundrissplan von Wien (ältester vermessener Grundrissplan) mit den Befestigungsanlagen (dabei etliche projektierte Basteien und Stadttore sowie die Burg im Aufriss), dem Straßennetz mit den Häuserblöcken im Grundriss, wobei sich sowohl Straßen- als auch Gebäudebezeichnungen finden. FAUSER, Repertorium II, 866 Nr. 15350; CZEIKE, Wiener Stadtbild, 36‒40; FISCHER, Augustin Hirschvogel, 84‒89; FEUCHTMÜLLER, Wiener Stephansdom, 14, 358; WAWRIK, Von den Anfängen der österreichischen Kartographie, 32 f. Abb. 5; zum Maßstab vgl. ULBRICH, Kartenmaßstab, 154 (auf dem Kommentar der CD-Rom des Historischen Atlas von Wien, Lief. 13 wird er als 1:1800 angegeben). CAMESINA (Hg.), Plan der Stadt Wien vom Jahre 1547; FISCHER, Augustin Hirschvogel, Abb. 10; CZEIKE, Wiener Stadtbild, 39; EISLER, Atlas, Tafel III, 10; WAWRIK, Von den Anfängen der österreichischen Kartographie, 32 Abb. 5; BALLON – FRIEDMAN, Portraying the City, 697 Abb. 27.9.; BANIK-SCHWEITZER (Hg.), Histor. Atlas, 13. Lieferung = CD-Rom (2010); http://www.wien.gv.at/kultur/kulturgut/karten/hirschvogel/index.html (Zugriff: 13.1.2013).
36 (Augustin Hirschvogel), Plan der Wiener Stadtmauer von der Burg bis zur Predigerbastei (WStLA). wohl 1547 Darstellung eines Teils der Stadtbefestigung mit der noch vorhandenen alten Mauer, der Burg und dem Kärntner Tor samt Kärntner Torturm im Aufriss und den neu ausgebauten bzw. den noch auszubauenden Basteien. OPLL, Wien im Bild, 15; FISCHER, Augustin Hirschvogel, 86. OPLL, Wien im Bild, Tafel 3 (Detail).
37 Bonifaz Wolmuet, Grundrissplan von Wien („Bonifaz Wolmuet, Die fürstlich Stat Wien in Osterreich wie Sy in Irem vmbschwaif oder zarg beslossn. aus Rechter Geometruscher Maß in grundt nidergelegt vnd gerissn sambt Iren Nümeren, Schregn, Ausslegn oder schmiegn. Nach der Maur herumb mit den Pasteien Thurnen vnd Gräbn. Wie sy dan zum Tail gemacht vnd noch zumachn von nötn aus disem hienach gesetztn Tailer oder Masstab der in 100 Claffter Inhalt des obgesetztn werhschuch abgetailt vnd in die verkhürtzung oder verjüngung züsamen gezogn vnd gebracht wie vor augen …“); kolorierte Federzeichnung in neun Blättern in schlechtem Erhaltungszustand (WM); verwendbar durch die von Albert Camesina 1856 angefertigte Farblithographie. Maßstab 1:792. 1547 Gesüdeter Grundrissplan von Wien samt Teilen der unmittelbar vor der Stadtmauer gelegenen Vorstädte, deren Verbauung in Vogelschaumanier dargestellt sind, mit den Befestigungsanlagen (dabei etliche projektierte Basteien), dem Straßennetz mit den parzellenweise eingetragenen Gebäudegrundrissen, wobei sich sowohl Straßen- als auch Gebäudebezeichnungen finden (der älteste parzellenscharfe Grundrissplan Wiens). FISCHER, Kartographische Darstellung, 19‒20; CZEIKE, Lexikon, Bd. 5, 676 f.; zum Maßstab vgl. ULBRICH, Kartenmaßstab, 154. CAMESINA, „Die fürstlich stat Wien in Osterreich …“; BANIK-SCHWEITZER (Hg.), Histor. Atlas, 3. Lieferung (1987), 5.1/1547 (nach Albert Camesina, 1857/1858); BANIK-SCHWEITZER (Hg.), Histor. Atlas, 13. Lieferung = CD-Rom (2010); http://www.wien.gv.at/kultur/kulturgut/karten/wolmuet/index.html (Zugriff: 13.1.2013).
38 Sebastian Münster, Wien von Norden nach Süden gesehen („ANNO 1548. VIENNA AVSTRIAE NVNC HABVIT SITVM“); Holzschnitt, in: Sebastian Münster, Cosmographei, oder beschreibung aller länder, herrschafften …, Basel 1550). 1548/1550 Nordansicht von Wien unter Verwendung der Hirschvogel’schen Nordansicht von 1547 (siehe oben Nr. 33), teilweise unter Hinzufügung der lateinischen Bezeichnungen für die dargestellten Gebäude in der Stadt. KABDEBO – FRONNER, Eine Ansicht, 174–176; FAUSER, Repertorium II, 866 Nr. 15353 (vgl. 15356); CZEIKE, Wiener Stadtbild, 41 f.; FISCHER, Blickpunkt, 112. – Die Münster’sche Stadtansicht erlebte in den Jahren 1574 und 1628 weitere Auflagen, vgl. NEBEHAY – WAGNER, Bibliographie II, 282 f. Nrr. 438–439 (deutsche und lateinische Ausgabe von 1550), 284 f. Nr. 440 (deutsche Ausgabe von 1574), und 285 f. Nr. 441 (deutsche Ausgabe von 1628); außerdem wurde die Ansicht auch in anderen Werken nachgedruckt, darunter etwa in: Johann Rauw, Cosmographia. Das ist Ein schöne … Beschreibung … (Getruckt zu Franckfurt am Mayn, durch Nicolaum Bassaeum, M.D.XCVII), 658 (Hinweis bei FAUSER, Repertorium II, 866 Nr. 15357). KABDEBO – FRONNER, Eine Ansicht (Faksimile); http://www.digitalis.uni-koeln.de/Muenster/muenster_index.html (Kapitel „Österreich“) (Zugriff: 13.1.2013).
39 Wien von Norden zur Zeit der Ersten Wiener Türkenbelagerung von 1529 (Fresko im Palazzo Lantieri zu Gorizia/Görz) Um 1550 Nordansicht auf Wien mit Donaukanal und kämpfenden kaiserlichen und osmanischen Truppen im Vordergrund, dahinter die Stadtmauer in ihrem Ausbauzustand von ca. 1550 mit dem Rotenturmtor annähernd in der Bildmitte; die Mauer wird von schwer zu erkennenden Kirchtürmen und Hausdächern überragt, nur Dach und Turm von St. Stephan ragen charakteristisch in der Mitte der Stadt weit hervor. LEVETZOW LANTIERI, Il Palazzo Lantieri, 10; siehe dazu die Ausführungen oben S. $. LEVETZOW LANTIERI, Il Palazzo Lantieri, 10.
40 Hans (Sebald) Lautensack, Porträt Ferdinands I. (mit Südwestansicht Wiens); Kupferstich (WM; Wien Albertina, Inv.-Nr. 1933/39; Braunschweig Herzog Anton Ulrich-Museum, Inv.-Nr. P-Slg. illum. 2.25). Um 1556 Hinter dem Porträt des Habsburgers eine Ansicht von Wien, vom Südwesten gesehen, wobei (rechts hinter der Schulter des Porträtierten) St. Michael, die Burg, der Stephansdom und St. Laurenz (?), (links hinter der Schulter) die Minoritenkirche (?) und die Schottenkirche zu erkennen sind. HILGER, Ikonographie, 99 und 164 Nr. 104; CZEIKE, Wiener Stadtbild, 40; FEUCHTMÜLLER, Wiener Stephansdom, 14, 358. DREGER, Baugeschichte, 112, Abb. 89; MAY, Wien, Tafel 8; HILGER, Ikonographie, nach 214 Tafel 48 Abb. 104; http://www.virtuelles-kupferstichkabinett.de/?selTab=3&subpage=search&currentWerk=26210 (Zugriff: 13.1.2013); http://www.habsburger.net/de/node/9521?language=en (Zugriff: 13.1.2013).
41 Hans (Sebald) Lautensack, Strafgericht gegen den Assyrerkönig Sennacherib; Radierung (WM). 1558/1559 Im Hintergrund des Strafgerichts gegen den Assyrerkönig Sennacherib eine Ansicht Wiens von Südosten; zu sehen sind u.a. (von links nach rechts) die Schottenkirche, die Hofburg (hier auch mit einem Turm im Nordwesten) samt Burgkapelle, die Michaeler- und die Karmeliterkirche, Maria am Gestade und die Dorotheerkirche. CAMESINA, Über Lautensack‘s Ansicht, 7‒23; CZEIKE, Wiener Stadtbild, 40 f.; FISCHER, Kartographische Darstellung, 13, 20; Fischer, Blickpunkt, 106‒110. CAMESINA, Über Lautensack’s Ansicht, 7; DREGER, Baugeschichte, 114, Abb. 90 (Detail); EISLER, Atlas, 14, Abb. 4; CZEIKE, Wiener Stadtbild, 38, 39 (Detail).
42 Hans Sebald Lautensack (sein Signum „HSL“ auf dem Rauchfang des an der linken Seite stehenden Hauses), Kampf zu Fuß während des Turniers auf dem Platz vor der Burg, 1560 („PRIMVS MARTIALIVM LVDORVM PEDESTRIS COИFLICTVS 1560“); Radierung, in: Hans von Francolin, Rerum praeclare gestarum intra et extra moenia ... civitatis Viennensis, pedestri et equestri praelio, terra et aqua ... mense Junio anni 1560, ... iconibus illustratarum etc. explicatio (Viennae, Raphael Hofhalter, 1560) (ÖNB, Hss.Slg.). 1560 Darstellung des Kampfes zu Fuß während des am 12. Juni 1560 auf dem Platz vor der Burg (heute: In der Burg) abgehaltenen Turniers in Blickrichtung von Nordwesten nach Südosten (vom damaligen Zeughaus, der heutigen Amalienburg her), wobei der Schweizertrakt (= die kaiserliche Burg) mit seinen drei Türmen (zwei an der Stadtmauer, einer gegen Nordosten), der an diesen Trakt im Zug der Stadtmauer infolge der Auflassung des alten Widmertores erbaute „Kindertrakt“3 in Richtung Westen und an der Nordseite des Platzes etliche dicht beieinander stehende, zweigeschossige Gebäude (Bereich des heutigen Reichskanzleitraktes) zu sehen sind; links (nördlich) an den Schweizertrakt anschließend ist die 1536 aus Anlass der Fertigstellung des (dahinter liegenden) kaiserlichen Gartens fertiggestellte Wappentafel zu erkennen. WINKLER, Turnierbuch, 105‒120, insbes. 110 (zum Datum) und 112. DREGER, Baugeschichte, 90, Abb. 69, vgl. nach 116 Abb. 92 (siehe: http://archive.org/stream/sterreichische14austuoft#page/n196/mode/1up [Zugriff: 27.2.2013]); TIETZE, Alt-Wien, 11; GRÜN, Verhältnis der Wiener Burg zur Stadtbefestigung, 58 Abb. 60.
43 Hans Sebald Lautensack (sein Signum „HSL“ auf dem Rauchfang des an der linken Seite stehenden Hauses), Kampf zu Pferde während des Turniers auf dem Platz vor der Burg, 1560 („SECVNDVM CIRCENSIVM LVDORVM EQVESTRE CERTAMEN CONTINENS 1560“); Radierung in: Hans von Francolin, Rerum praeclare gestarum intra et extra moenia ... civitatis Viennensis, pedestri et equestri praelio, terra et aqua ... mense Junio anni 1560, ... iconibus illustratarum etc. explicatio (Viennae, Raphael Hofhalter, 1560) (ÖNB, Hss.Slg.). 1560 Darstellung des Kampfes zu Pferde (Rennen über die Planken) während des am 17. Juni 1560 auf dem Platz vor der Burg (heute: In der Burg) abgehaltenen Turniers in Blickrichtung von Nordwesten nach Südosten (vom Zeughaus, der heutigen Amalienburg her), wobei dieselben Einzelheiten wie auf Nr. 42 zu sehen sind. WINKLER, Turnierbuch, 105‒120, insbes. 116. WINKLER, Turnierbuch, 115 Abb. 3.
44 Pietro Ferabosco (auch: Ferrabosco), Planskizze der Burgbastei mit dem darauf errichteten Tanzhaus; überliefert in Form einer Kopie von Joseph Heidt, um 1887 (ÖStA, HHStA, Bestand Obersthofmeisteramt, Sonderreihe 150). wohl 1560 Juni Die Planskizze bietet einen Grundriss des vor der Wiener Burg gelegenen „Spaniers“, des Kerns der Burgbastei, samt dem darauf errichteten Tanzhaus. Das 60 x 30 m große Lust- oder Tanzhaus war 1560 aus Anlass des damals im Juni (siehe auch unsere Datierung) auf dem Platz vor der Burg (heute: In der Burg) veranstalteten Festes mit Turnieren und anderen Lustbarkeiten errichtet worden, vgl. dazu WINKLER, Turnierbuch, 114, sowie oben Nrr. 42 und 43; GRÜN, Verhältnis der Wiener Burg zur Stadtbefestigung, 59, erwägt die Möglichkeit, dass es sich bei dem temporären Lust- oder Tanzhaus gegebenenfalls um ein ebensolches, 1571 aus Anlass der Hochzeit Erzherzog Karls (II.) von Innerösterreich mit Maria von Bayern errichtetes handeln könnte, verweist jedoch dabei auf die bei SOMMER-MATHIS, Fest und Festung, 85 Abb. 87, dargebotene Abbildung, die aus dem Turnierbuch des Hans Francolin von 1560 stammt. Eine Datierung zu 1560 passt auch besser zu der Epoche, als Pietro Ferabosco mit seinen Arbeiten in besonders hohem Ansehen bei Hofe stand, vgl. dazu die Hinweise auf der von Petr Fidler (Universität Innsbruck) betreuten Homepage „Artisti Italiani Austria“ im Artikel über Pietro Ferabosco (siehe: http://aia.art-platform.com/ferabosco_pietro.html [Zugriff: 3.1.2012]). GRÜN, Verhältnis der Wiener Burg zur Stadtbefestigung, 60 Abb. 63.
45 Tilemann Stella, Plan der Standorte der Wiener Universität (Kollegien und Bursen), 1560 („Belägenhayt der Collegiorum zů Wien“ im Reisetagebuch des Tilemann Stella über seine Reise im Gefolge Herzog Johann Albrechts von Mecklenburg nach Wien); Federzeichnung auf Papier (Handschrift im Mecklenburgischen Landesarchiv in Schwerin, Sign. „Altes Archiv – Fürstliche Reisen Nr. 57“; WStLA, Fotosammlung A 463). 1560 August Die genordete Planskizze (die Himmelsrichtungen sind an den Rändern durch die Worte „SEPT.“, „OR.“, „MER.“ und „OCC.“ [septentrio, oriens, meridies, occidens] deutlich gemacht) zeigt den Bereich der Wiener Universität zwischen der unbezeichneten Wollzeile, der damals von dort nach Norden führenden „Collegii Gassen“ (Verlängerung der Riemergasse nach Norden bis zum Fleischmarkt, heute verbaut), der „Forder Becken Strasse“ (Vordere Bäckerstraße, heute: Bäckerstraße) und „Hinter Becken Strasse“ (Hintere Bäckerstraße, heute: Sonnenfelsgasse) bis zum Fleischmarkt (hier als „Der alt Fleischmarck“ bezeichnet) samt den in diesem Bereich gelegenen Standorten der Universität, vom „Collegium Archiducale“, der Aula der Universität und dem Karzer bis hin zu den studentischen Unterkünften in Form der Bursen. Durch einen Kreis vermerkt wird der Standort des Prediger- bzw. Dominikanerklosters. OPLL, Iter Viennese, 321–360, insbes. 328–332. OPLL, Iter Viennese, 329 Abb. 1.
46 Tilemann Stella, Ansicht der Wiener Burg mit dem Spanier der Burgbastei, 1560; Federzeichnung auf Papier im Reisetagebuch des Tilemann Stella über seine Reise im Gefolge Herzog Johann Albrechts von Mecklenburg nach Wien (Handschrift im Mecklenburgischen Landesarchiv in Schwerin, Sign. „Altes Archiv – Fürstliche Reisen Nr. 57“; WStLA, Fotosammlung A 463). 1560 August 24 Die genordete Darstellung bietet eine Vogelschau der viertürmigen Burg (Schweizertrakt der Hofburg) mit dem südlich davor liegenden „Spanier“, dem „Kavalier“ als Kern der Burgbastei, mit der von dessen Westflanke aus über den Stadtgraben führenden Brücke und einem länglichen Gebäude mit Giebeldach auf der Plattform des „Spaniers“ (wohl dem 1560 für das Turnier im Juni errichteten Tanzhaus, siehe Nr. 44). Diese Zeichnung gehört zu eine ausführlicheren „Verzaichung der Pasteyen umb die stat Wien, welche wir (= Tilemann Stella und Gefährten) am vierundzwentzigisten Tagk Augusti (24.8.1560) besehen haben“, und diese Beschreibung ist auch mit einer Reihe weiterer Skizzen von Basteien der Wiener Stadtbefestigungen ausgestattet, vgl. dazu Opll, Iter Viennese, 334 Abb. 2, 335 Abb. 3, 342 Abb. 8, 343 Abb. 9 und 344 Abb. 10. OPLL, Iter Viennese, 321–360, insbes. 340 f. OPLL, Iter Viennese, 341 Abb. 7; SOMMER-MATHIS, Fest und Festung, 86 Abb. 88.
47 (Sebastiano Veronese, Giovanni Lombardo, Cesare Baglioni), Ansicht von Wien; Fresko (Hof des Palazzo Vecchio in Florenz). 1565 Nordansicht von Wien (nur mehr sehr schlecht erhalten) mit dem Donaukanal im Vordergrund im Kontext der Darstellung anderer habsburgischer Herrschaftssitze, darunter Klosterneuburg, Graz, Prag etc. Die Ansichten entstanden aus Anlass der Hochzeit Johannas von Österreich, der jüngsten Tochter Kaiser Ferdinands I., mit Francesco de Medici. DONIN, Eine Ansicht, 228‒238; DONIN, Ansichten der Städte, 370‒378; CZEIKE, Wiener Stadtbild, 42 f.; FEUCHTMÜLLER, Wiener Stephansdom, 14, 358; WACHA, Zyklus österreichischer Stadtansichten, 89–99; OPLL, Stadtansichten, 167 f. DONIN, Ansichten der Städte, Abb. 143; http://www.alinariarchives.it/internal/?photocode=ACA-F-044365-0000&languageID=en (Foto von 1937; Zugriff: 13.1.2013).
48 (Hans Mayr), Ansicht der Stadt Wien („Warhafte Conterfactvr der Stadt Wien“); kolorierter Holzschnitt, in: Gründtliche vnd khurtze beschreibung des alten vnnd jungen Zugs welche bede zu Einbeleittung ... Kaiser Maximiliani des Anndern ... sampt derselben geliebsten Gemahl vnd Kindern von der Crönung von Franckfurt zu Wienn den 16. Martij im 63. jar ankhomen daselbst sein angerichtet worden, sambt aller schönen vnd zierlichen Ehrenporten Prunnen vnd anderer Solenniteten warhafftigen angehaenckten Contrafacturen etc. (Wienn, Caspar Stainhofer, 1566) (koloriertes Exemplar in der Bayerischen Staatsbibliothek). 1563/1566 Der von der Königskrönung in Frankfurt in Wien eintreffende Maximilian II. wird durch die Wiener Bürgerschaft außerhalb der Stadt im Bereich des Oberen Werds (heute: Bereich der Brigittenau sowie des Nussdorfer Spitzes) willkommen geheißen4 und durch das Rotenturmtor in die Stadt geführt; am linken Bildrand eine gestürzte (damit den topographischen Verhältnissen entsprechende) Ansicht Wiens von der Donauseite (die Stadt ist infolge der offenbar zahlreichen Salutschüsse in Rauch und Wolken gehüllt, dennoch sind die Befestigungen und die mit Namen versehenen wichtigen Gebäude von St. Jakob im Osten bis zu den Schotten im Westen gut zu sehen); in ebendiesem Druckwerk auch Darstellungen dreier Triumphpforten (vor dem Waaghaus in der Rotenturmstraße, auf dem Rossmarkt [heute: Stock-im-Eisen-Platz] und auf dem Kohlmarkt), zweier Weinbrunnen (beim Lugeck und auf dem Graben), des „Fluges“ eines künstlichen Adlers an einem Seil, das vom Nord- zum von St. Stephan gespannt ist (individuelle Nordansicht der Stephanskirche, unabhängig von der Ansicht im Heiltumbuch, siehe oben Nr. 20) sowie einer Ansicht des Platzes vor der Burg (heute: In der Burg, siehe unten Nr. 49). WÜNSCH, Einzug, 9–34; zum Verleger Caspar Stainhofer vgl. auch RESKE, Buchdrucker, 970. WÜNSCH, Einzug, Tafel II‒VI; TIETZE, Alt-Wien, 13; http://daten.digitale-sammlungen.de/bsb00043862/image_1 (Anfang der Handschrift) sowie http://daten.digitale-sammlungen.de/~db/0004/bsb00043862/image_9 (Zugriffe: 13.1. und 27.2.2013).
49 (Donat Hübschmann), Eroberung einer als Attrappe auf dem Platz vor der Burg (heute: In der Burg) aufgerichteten Burg als Festspiel; kolorierter Holzschnitt, in: Gründtliche vnd khurtze beschreibung des alten vnnd jungen Zugs welche bede zu Einbeleittung ... Kaiser Maximiliani des Anndern ... sampt derselben geliebsten Gemahl vnd Kindern von der Crönung von Franckfurt zu Wienn den 16. Martij im 63. jar ankhomen daselbst sein angerichtet worden, sambt aller schönen vnd zierlichen Ehrenporten Prunnen vnd anderer Solenniteten warhafftigen angehaenckten Contrafacturen etc. (Wienn, Caspar Stainhofer, 1566) (koloriertes Exemplar in der Bayerischen Staatsbibliothek). 1563/1566 Für den von der Königskrönung in Frankfurt in Wien eintreffenden Thronfolger Maximilian II. wird auf dem Platz vor der Burg ein Festspiel in Form der einer als Attrappe dort aufgebauten Burg veranstaltet. Das Geschehen ist in Blickrichtung von Nordwesten nach Südosten (vom Zeughaus, der heutigen Amalienburg her) dargestellt, wobei der Schweizertrakt (= die kaiserliche Burg) mit seinen drei Türmen (zwei an der Stadtmauer, einer gegen Nordosten), der an diesen Trakt im Zug der Stadtmauer infolge der Auflassung des alten Widmertores 1553‒1559 (CZEIKE, Lexikon 3, 221) entlang der Stadtmauer angebaute Wohntrakt in Richtung Westen und an der Nordseite des Platzes (Bereich des heutigen Reichskanzleitraktes) etliche dicht beieinander stehende, zweigeschossige Gebäude zu sehen sind; links hinter der Burg ist noch der Dachreiter der Augustinerkirche zu erkennen. WÜNSCH, Einzug, 9–34; zum Verleger Caspar Stainhofer vgl. auch RESKE, Buchdrucker, 970. TIETZE, Alt-Wien, 14; , online unter: http://daten.digitale-sammlungen.de/bsb00043862/image_1 (Anfang der Handschrift) sowie http://daten.digitale-sammlungen.de/~db/0004/bsb00043862/image_37 (Zugriffe: 13.1. und 27.2.2013).
50 (Nicolò Angielini?), VIENNA/WIENN (Plan von Wien in einem handgezeichneten Atlas, der mit einer von Nicolò Angielini stammenden Karte von Ungarn mit dem Originaltitel: „VNGARIA LOCA PRECIPVA DESCRIP[T]A PER NICOLAVM ANGIELVM ITALVM“ beginnt und in dem zahlreiche Grund- und Aufrisse von Städten und Festungen des ungarischen Königreiches wie auch der Stadt Wien enthalten sind) (Sächsisches Staatsarchiv, Hauptstaatsarchiv Dresden, Karten, Risse, Bilder Schrank XXVI, Fasc. 96. Nr. 11; bezeichnet als WIENN). – Weitere Versionen dieses Planes von Wien finden sich, ebenfalls im Kontext handgezeichneter Atlanten, (1) im Landesarchiv Baden-Württemberg, Generallandesarchiv Karlsruhe, Gebundene Karten und Pläne Hfk. [Hausfideikommiss], Bd. XV, 6 (bezeichnet als VIENNA) und (2) in der ÖNB, Hss.Slg., Cod. 8609, fol. 7 (ebenfalls bezeichnet als VIENNA5). – In Dresden (Sächsisches Staatsarchiv, Hauptstaatsarchiv Dresden, Karten, Risse, Bilder Schrank XXVI, Fasc. 96. Nr. 6) und in Wien (ÖNB, Hss.Slg., Cod. 8607) gibt es darüber hinaus je einen weiteren handgezeichneten Atlas mit ungarischen Festungen, in denen aber kein Wien-Plan enthalten ist. – Bei allen drei Versionen/Überlieferungen handelt es sich um kolorierte Federzeichnungen im Maßstab von ca. 1: 5000. Zwischen 1561 (Einzeichnung des 1558–1561 errichteten kaiserlichen Arsenals an der westlichen Stadtflanke unweit der Neutorbastei) und vor 1566/68 (Fehlen des erstmals auf dem Zenoi-Plan [unten Nr. 51] zu sehenden, ab 1568 ausgebauten kaiserlichen Zeughauses in der Renngasse); wohl Mitte der 1560er Jahre Gesüdeter Grundrissplan von Wien in der Art des Hirschvogel-Plans von 1547 (siehe oben Nr. 35), aber mit den tatsächlichen Gegebenheiten entsprechender Darstellung der Stadtmauer mit ihren Basteien (im Uhrzeigersinn: Heyners- bzw. Wasserkunstbastei, Kärntner- bzw. Augustinerbastei, Burgbastei, Löblbastei, Mölker- oder Schottenbastei, Elend- oder Eckbastei, Arsenal- bzw. Eckbastei, Biberbastei, Prediger-, Bürger- bzw. Dominikanerbastei und Braunbastei), Türmen und Toren (Beschriftungen ausschließlich auf dem Karlsruher Exemplar) in Form von zum Teil durchaus realitätsnahen Aufrissdarstellungen. Außerhalb der Stadt sind die Donau (= der heutige Donaukanal) sowie der Wienfluss mit den zwei darüber führenden Brücken und mit Wehranlagen eingezeichnet. Die Dresdener und die Karlsruher Versionen des Planes zeigen sowohl im Süden als auch im Osten der Stadt, der Dresdener auch im Norden (Bereich der Leopoldstadt), deutlich über die Darstellung auf dem Plan des Bonifaz Wolmuet (oben Nr. ) hinausgehend, Teile der hier gelegenen Vorstädte (insbesondere den Bereich der Landstraße). Während sich außerhalb der Stadtmauern – mit Ausnahme der Donau (DANVBIVS FL[UVIUS]) und des Wienflusses (VIENNA FL[UVIUS]) in den Versionen in Karlsruhe und Wien – keine Beschriftungen finden, sind innerhalb der Befestigungen die folgenden Objekte (mit Abweichungen zwischen den drei Planüberlieferungen in Dresden, Karlsruhe und Wien) in italienischer Sprache beschriftet: das Augustinerkloster, die Bürgerspital-, die Dorotheer- und die Minoritenkirche, das Hof- oder Kaiserspital (bezeichnet nur auf dem Dresdener Exemplar), das Landhaus in der Herrengasse, die Schottenkirche auf der Freyung und die Jesuitenkirche Am Hof, das Arsenal und Maria am Gestade, in der Osthälfte der Stadt die Johanniterkirche (auf dem Wiener Exemplar irrig als „S. ANNA“ bezeichnet), die Kirche des Himmelpfortklosters, St. Hieronymus, St. Niklas in der Singerstraße (um diese Zeit nach der vorübergehenden Unterbringung von Franziskanern als „S. FRANCESCO“ bezeichnet), die Kirche St. Jakob auf der Hülben, der Stephansdom, die Peters-, die Dominikaner- und die Laurenzerkirche. Ohne Bezeichnung, aber gleichwohl im Aufriss dargestellt finden sich darüber hinaus die Burg (im Wesentlichen der Bereich der Kernburg, des heutigen Schweizertraktes mit dem Augustinergang), die Deutschordenskirche in der Singerstraße, südlich des Stephansdoms der dort gelegene Häuserkomplex (heute: zwischen Stock-im-Eisen-Platz, Stephansplatz, Churhausgasse und Singerstraße), vor dem Dom der Heiltumsstuhl und nördlich des Domes der Bischofshof sowie das Peilertor am Südende der Tuchlauben. FISCHER, Blickpunkt, 113‒116 (spricht im Vergleich mit Hirschvogel zu Unrecht von einem Rückschritt im Hinblick auf die Kartographie); zu Leben und Werk der Familie Angielini, der Brüder Nicolò und Natale sowie von dessen Sohn Paolo, vgl. PÁLFFY, Türkenabwehr der Habsburgermonarchie, 100–106; PÁLFFY, Anfänge der Militärkartographie, 25–28 sowie 67 f., der den Manuskriptatlas als Werk des Natale Angielini (gest. im Frühjahr 1574) bezeichnet, der aber nicht als Verfasser aller darin überlieferten Karten und Pläne gelten kann); zuletzt vgl. zu den Angielini-Plänen OPLL, Festungsbau als Initiator des Stadtplanes. – Zur Maßstabsberechnung vgl. ULBRICH, Kartenmaßstab, 145–162. DREGER, Baugeschichte, nach 116 Abb. 95 (irrig einem Francesco Courier zugeschrieben und zu 1605 datiert); FISCHER, Blickpunkt, 115, Abb. 6; KROMPOTIC, Relationen, 207 Abb. 132 (in Farbe).
51 Domenico Zenoi, Vienna. Città principal d’Ongheria nel modo che al presente e fortificata. In Uenetia 1566 Domenico Zenoi cum priuilegio (Kupferstich, ÖNB K.Slg. Sign. K I 116.620, Exemplar mit phantasievoller Bebauung innerhalb der Stadtmauern; dieses Exemplar auch in: Isole famose: Porti, fortezze, e terre marittime sottoposte alla Ser.ma Sig.ria di Venetia, ad altri Principi Christiani, et al Sig.or Turco, nouamente poste in luce. In Venetia alla libraria del segno si D. Marco [ohne Erscheinungsjahr; ÖNB K.Slg. Sign. 212881-C., vgl. dazu auch in der kroatischen wikipedia den Eintrag unter Giovanni Camocio: http://hr.wikipedia.org/wiki/Giovanni_Camocio; Zugriff: 25.1.2013]; ein anderes Exemplar ohne die phantasievolle Bebauung innerhalb der Stadtmauern befindet sich in ÖNB K.Slg., Inv.-Nr. ABA7A32 [2] Kar.). – Leicht veränderte Fassung des Zenoi-Plans, datiert 1567 (Legende steht hier nicht am oberen Blattrand, sondern in der linken unteren Ecke) von Paolo Forlani – B. Zaltieri, [Vienna] Il vero ritrato della fortezza di Vienna Citta nobilissima in Austria, si veramente come ogi di si ritrova. L’Anno 1567. In Venetia all’Insegna della Colonna, in: Giulio Ballino, Civitatum Aliquot Insigniorum, et locorum, magis munitorum exacta delineatio: Cum omnium quae ad eorum historiam pertinent, breui enarratione. Disegni di alcune piu illustri citta, et fortezze del mondo, con una breue historia delle cose, a loro pertinenti (Venedig, Bolognino Zaltieri, 1568 und 1569). – Durchaus möglich ist es, dass die Zenoi-Karte auch in das Werk des Donato Bertelli, Civitatum aliquot insigniorum et locorum magis munitorum exacta delineatio (Venedig 1574), Eingang gefunden hat, doch ist dieser frühe Druck außerordentlich selten, siehe dazu die Hinweise auf der Homepage des Auktionshauses Christie‘s: http://www.christies.com/lotfinder/books-manuscripts/bertelli-donato-civitatum-aliquot-insigniorum-et-5573378-details.aspx (Zugriff: 25.1.2013) und zu dem Verleger Bertelli selbst: BORRONI, Bertelli, Donato, online unter: http://www.treccani.it/enciclopedia/donato-bertelli_%28Dizionario-Biografico%29/ (Zugriff: 25.1.2013). 1566 Genordete Kartenskizze der Stadt Wien (hier infolge der Türkenkriege der 1560er Jahre als „Hauptstadt Ungarns“ bezeichnet) mit Hauptaugenmerk auf die Befestigungsanlagen (im Uhrzeigersinn: Heyners- bzw. Wasserkunstbastei, Kärntner- bzw. Augustinerbastei, Burgbastei, Löblbastei, Mölker- oder Schottenbastei, Elend- oder Eckbastei, Arsenal- bzw. Eckbastei, westlich neben dem Rotenturmtor eine Bastei, bezeichnet als „beluard. fatto del 1566“, die aber erst im 17. Jh. als Große Gonzagabastei errichtet wurde, weiters Biberbastei, Prediger-, Bürger- bzw. Dominikanerbastei und Braunbastei) mit durchgehend italienischen Beschriftungen, vorwiegend auf die Befestigungen, aber auch auf kriegerische Ereignisse des Jahres 1529 bezogen (z.B. für die Tore im Uhrzeigersinn: „porta d’Italia“ = Kärntner Tor, „porta del Castello“ = Burgtor, „porta del Sotin“ = Schottentor, „porta noua“ = Neutor, „porta rossa“ = Rotenturmtor und „porta d’ongheria“ = Stubentor); das Stadtinnere ist mit Ausnahme des Bereichs der Burg, des Arsenals und des hier erstmals bezeugten Neuen Zeughauses in der Renngasse ohne jegliche Gliederung, aber durchsetzt mit einer Reihe flüchtig-skizzenhaft dargestellter Gebäude, weitgehend ohne Realitätsbezug; außerhalb der Stadt sind die Donau (= der heutige Donaukanal) sowie der Wienfluss mit den zwei darüber führenden Brücken und mit Wehranlagen eingezeichnet. FAUSER, Repertorium II, 866 Nr. 15354; FISCHER, Blickpunkt, 113; OPLL, Festungsbau als Initiator des Stadtplanes. FISCHER, Blickpunkt, 114, Abb. 5 (mit Bebauung); GRÜN, Verhältnis der Wiener Burg zur Stadtbefestigung, 60 Abb. 64 (ohne Bebauung); Fassung von Forlani – Zaltieri, siehe: http://www.swaen.com/antique-map-of.php?id=2676 (Zugriff: 25.1.2012), sowie als Bestandteil der Sammlung Woldan der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, wo der Plan allerdings vermutungsweise einem Domenico Zenoni (!) zugeschrieben wird, siehe: http://www.oeaw.ac.at/biblio/Woldan/graphics3.html (Zugriff: 25.1.2013).
52 Thurnierplatz über die Balia vor der Burck zu Wienn – Thurnierplatz des Fußthurniers vor der Burck zu Wienn; kolorierte Holzschnitte, in: Heinrich Wirrich (auch: Wirri), Ordentliche Beschreibung der Hochzeit … Carolus Erzherzog zu Österreich (Wien 1571). (vollständigstes Exemplar in der Bibliothek des Museums für angewandte Kunst in Wien, Inv. Nr. 1453, Sign. A II 27). 1571 Darstellungen des Fuß- und des Reiterturniers anlässlich des Wiener Turniers auf dem Platz vor der Burg (heute: In der Burg) aus Anlass der Hochzeit Erzherzog Karls von Innerösterreich mit Maria Anna, Tochter Herzog Albrechts V. von Bayern, am 26. August 1571 in Blickrichtung von Nordosten nach Südwesten (vom heutigen Reichskanzleitrakt her); zu sehen sind (auf beiden Ansichten identisch) der Nordwestteil des Schweizertraktes (= kaiserliche Burg) mit zweien seiner Türme (der Südwestturm und – vielleicht – der Südostturm), der an diesen Trakt im Zug der Stadtmauer infolge der Auflassung des alten Widmertores 1553‒1559 (CZEIKE, Lexikon 3, 221) angebaute Wohntrakt in Richtung Westen und am rechten Bildrand (an der Nordwestseite des Platzes) ein aus verschiedenen Gebäudeteilen bestehender Baukomplex mit festlich geschmückter Einfahrt (das alte Zeughaus, vgl. PERGER, Straßen, 64). VOCELKA, Hochzeiten, 63-67, sowie http://wienwiki.wienerzeitung.at/WIENWIKI/Hochzeitsfeier_Karls_von_Inner%C3%B6sterreich_1571 (Zugriff: 13.1.2013); zum Künstler vgl. auch KRÖLL, Heinrich Wirri, 2111 f. VOCELKA, Hochzeiten, Abb. 3 und Abb. 7; Fußturnier, siehe: http://wienwiki.wienerzeitung.at/WIENWIKI/Hochzeitsfeier_Karls_von_Inner%C3%B6sterreich_1571 (Zugriff: 13.1.2013); Reiterturnier, siehe: http://www.wga.hu/frames-e.html?/html/w/wirrich/index.html (Zugriff: 13.1.2013).
53 Georg Braun – Frans Hogenberg, Südansicht von Wien („VIENNA AVSTRIAE METROPOLIS VRBS TOTO ORBE NOTISSIMA CELEBRATISSIMAQ[UE] VNICVM HODIE IN ORIENTE CONTRA SAEVISSIMUM TVRCAM INVICTVM PROPVGNACVLVM“); Radierung, in: Georg Braun – Frans Hogenberg, Civitates orbis terrarum, Bd. 6 (Köln, Georg Braun, 1572). 1572 Südwestansicht von Wien unter Verwendung der Hirschvogel’schen Südwestansicht von 1547 (siehe oben Nr. 32) mit den bedeutendsten Gebäuden und Beschriftungen. FAUSER, Repertorium II, 866 Nr. 15355; NEBEHAY – WAGNER, Bibliographie I, 142–146 Nr. 108, insbesondere 144 bei Nr. 21 (mit dem irrigen Hinweis, es handle sich bei der Ansicht um eine Kopie nach dem Kupferstich von Hoefnagel, zu diesem siehe in dem hier gebotenen Verzeichnis unten Nr. 65); CZEIKE, Wiener Stadtbild, 41 f.; OPLL, Stadtansichten, 168. – Von dieser Stadtansicht sind später immer wieder Nachdrucke entstanden, siehe dazu FAUSER, Repertorium II, 866 Nr. 15355, 15358 und 15359 sowie unten Nr. 61. CZEIKE, Wiener Stadtbild, 38; http://commons.wikimedia.org/wiki/File:Braun_Wien_UBHD.jpg (Zugriff: 13.1.2013).
53a Daniel Specklin, Ansicht der Wiener Burg mit der vorgelagerten Burgbastei; Federzeichnung, in: Daniel Specklin, Codex Mathematicus (Württembergische Landesbibliothek Stuttgart F 4, fol. 8v. 1555-1575 Ansicht der viertürmigen Burg von der Stadtaußenseite her, wobei an der Südostseite des Komplexes ein Teil der Langhauses und des Chores der Burgkapelle, an der Nordwestseite entlang der Stadtmauer der so genannte „Kindertrakt“ (siehe oben S. ▼ mit Anm. 134) zu sehen sind. Die der Hälfte der Burg vorgelagerte Burgbastei wird auch im Text des Specklin’schen „Codex Mathematicus“ mit ihren zehn Geschützöffnungen an den Seiten und zwei Rauchabzugsöffnungen auf der Basteifläche selbst beschrieben. – Daniel Specklin (1536–1589), der den ersten Festungstraktat nach Albrecht Dürer in gedruckter Form vorgelegt hat („Architectura der Vestungen“, Straßburg 1589), weilte 1555, 1556 und 1561–1563 in Wien, wo er unter dem kaiserlichen Baumeister Hermes Schallautzer am Festungsausbau der Stadt mitwirkte. Da sein handschriftlicher „Codex Mathematicus“ mit einiger Wahrscheinlichkeit um 1575 entstanden sein dürfte, ergibt sich die hier vorgenommene zeitliche Einordnung der Burgansicht. Specklin ging es im „Codex“ nicht zuletzt um Verbesserungsvorschläge, und so riet er auch zu einem Umbau der Burgbastei in der Form, dass sie die gesamte Burgseite schützen würde (siehe dazu unten bei [4]). Im „Codex“ skizziert Specklin die Entwicklung der Wiener Stadtbefestigung insbesondere ab der osmanischen Belagerung von 1529, und dabei bietet er auch weitere Wien-Ansichten, die hier summarisch vorgestellt werden: (1) eine historisierende Zeichnung, wohl unter Heranziehung der Meldeman’schen Rundansicht (oben Nr. 25), des Abschnitts beim Kärntner Tor von der Stadtinnenseite her (Codex Mathematicus, fol. 8r); (2) eine schematische Zeichnung der Biberbastei an der nordöstlichen Ecke der Stadtbefestigungen (Codex Mathematicus, fol. 9r); (3) eine Skizze der Situation beim Kärntner Tor, wo der 1529 schwer beschädigte Turm, der 1557 abgebrochen wurde (Codex Mathematicus, fol. 22v), nur mehr strichliert angegeben ist und das neue Kärntner Tor, das unter dem Schutz der hier errichteten Bastei im Stadtinneren zum Bereich der Bürgerspitalkirche hin führte, eingetragen ist (Codex Mathematicus, fol. 22r); (4) den Grundriss der gegebenen Situation bei der gleich 1530 errichteten Burgbastei, die eben nicht die gesamte Außenseite der Burg schützte, und den Grundriss einer von Specklin vorgeschlagenen Verbesserung dieses Festungswerkes (Codex Mathematicus, fol. 22v), schließlich eine die Ansicht der Burg (ohne den Kindertrakt!) samt der von Specklin vorgeschlagenen, auf die gesamte Breite der Burg ausgebauten Burgbastei (Zeichnung im Codex Mathematicus, fol. 23r, Abbildung bei FISCHER, Specklin, 119 Abb. 58). – Die Kenntnis dieser Abbildungen ist einem Gespräch mit Markus Jeitler vom Hofburgprojekt an der Österreichischen Akademie der Wissenschaften vom Juni 2013 zu verdanken, der dankenswerterweise auch Abbildungen zur Verfügung gestellt hat. FISCHER, Specklin, 20–45 (zur Biographie), 117–121 (zum Codex Mathematicus) und 134–134 (zur „Architectura von Vestungen“). -
54 Lucas van Valckenborch, Kaiserlicher Waldspaziergang vor dem Schloss Neugebäude mit Ansicht des Schlosses Neugebäude, mit Monogramm „LVV“ und Datierung 1593? (Exemplare im WM, dort 2003 erworben, siehe: http://www.ots.at/presseaussendung/OTS_20030515_OTS0058/museen-der-stadt-wien-erwerben-wien-ansicht-von-valckenborch [Zugriff: 27.12.2012 ], sowie im Kunsthistorischen Museum, Inv. Nr. 9863). Um 1590-1593 Links vorne das Selbstporträt des zeichnenden Künstlers, in einem Waldstück eine Gruppe vornehmer Personen, dabei wohl Erzherzog Matthias, Kaiser Rudolf II. und Erzherzog Ernst, denen ein Bauer, begleitet von einem Mädchen mit blumengefülltem Korb, Blumen übergibt: im Hintergrund des lichten Waldes öffnet sich der Blick auf das Schloss Neugebäude (heute: Wien 11, Otmar-Brix-Gasse 1), womit sich hier ein besonders frühes Bild der Wiener Umgebung erhalten hat. WIED, Valckenborch, 170 Nr. 53. http://en.wikipedia.org/wiki/File:Schloss_Neugeb%C3%A4ude_Wien_Valckenborch.jpg (Zugriff: 2.2.2013).
55 Miniaturansichten der Stadt Wien, in: Abraham Saur, Parvvm theatrvm Vrbium. Das ist: Erster Anblick / vnd Summarischer Auszug / von Erbawung vnnd Ankunfft namhaffter Stätt / Schlösser vnd Klöster (Gedruckt zu Franckfurt am Mayn, durch Nicolaum Bassaeum, M.D.XCIII), 104; weiters in: Adriano Romano, Parvvm theatrvm vrbivm sive vrbivm praecipvarvm totivs orbis brevis & methodica Descriptio (Francofort. Ex officina Typographica Nicolai Bassaei. Anno M.D.XCV), 177. 1593-1595 ‒ (Miniaturansichten im Maß: 7,1 x 9,4 cm). FAUSER, Repertorium II, 866 Nr. 15357. -
56 Urteil6 und Hinrichtung des Grafen Ferdinand von Hardegg, 15.6.1595 („ABRIS DES VRTHEIS VND EXECVTION MIT DEM GRAVEN VON HARDECK ERGANGEN GESCHEHEN DEN 15. IVNI ANNO 1595“); Kupferstich bzw. Radierung (WM Inv.-Nr. 198207 nach freundlicher Mitteilung durch Sándor Békési vom WM; Herzog-August-Bibliothek Wolfenbüttel, Sign. Graph. C: 313; Germanisches Nationalmuseum Nürnberg, HB 25015; das Blatt entstammt wohl dem Werk des Hieronymus Ortelius, Chronologia Oder Historische beschreibung aller Kriegs empörungen … Nürnberg. Fedruckt bey Valentin Fuhrman Inn verlegung Johan Sibmachers. 1602. – Weitere Darstellungen der Hinrichtung des Grafen, die allerdings keine Details der Hinrichtungsstätte selbst bieten, finden sich in: Jacobus Francus, Historicae Relationis Continuatio ... durch Jacobum Francum 1615, 124 f., siehe: http://bsbdipriorkat.bsb.lrz.de/amira/blaetter/blatt.php?id=231[Zugriff: 31.12.2012], und unter: http://www.bildarchivaustria.at/Pages/ImageDetail.aspx?p_iBildID=3711056 [Zugriff: 31.12.2012]). 1595 Unterzeichnung des Gerichtsurteil über die Hinrichtung Graf Ferdinands von Hardegg (1549‒1595) und Enthauptung des Grafens (samt Abschlagens der rechten Hand) auf dem Platz Am Hof; die Szene mit dem Gerichtsurteil ist nach dem palastartigen Gebäude mit Türmchen und Uhr im Hintergrund (= der für Erzherzog Ernst umgebaute Cillierhof, die heutige Amalienburg = älteste Ansicht dieses Teils der kaiserlichen Burg, vgl. auch unten Nr. 58) auf den heutigen Platz In der Burg zu lokalisieren; die Szene mit der Enthauptung zeigt im Hintergrund die Nordwestseite des Platzes Am Hof sowie die Straßenöffnung des Heidenschusses nach Westen. 7NEBEHAY – WAGNER, Bibliographie II, 360 f. Nr. 462 (unter Nr. 11); VON KRONES, Hardegg, Ferdinand Graf zu, 555; http://www.deutsche-biographie.de/pnd116464275.html?anchor=adb (Zugriff: 31.12.2012); HAUSMANN, Ferdinand Graf zu Hardegg, 198–200 sowie 208 f. Anm. 132; siehe zum Hingerichteten auch die Hinweise im Briefkonvolut Hardegg, Niederösterreichisches Landesarchiv, Archiv Stetteldorf, Karton 84 (Regesten online unter: http://www.univie.ac.at/Geschichte/Frauenbriefe/hardegg2.htm; Zugriff: 31.12.2012); zur Überlieferung der Abbildung im Germanischen Nationalmuseum vgl. Graz Residenz. Katalog (1964), 32 f. Nr. 37, sowie MEZLER-ANDELBERG, Ferdinand Graf zu Hardegg, 208 Anm. 132; verweist zu Jacobus Francus (Giacomo Franco, 1550‒1620) vgl. WITCOMBE, Copyright in the Renaissance, 128. TIETZE, Alt-Wien, Tafel 17; www.virtuelles-kupferstichkabinett.de (nach dem Exemplar aus der Herzog-August-Bibliothek Wolfenbüttel; s.v. Graf Hardegg; Zugriff: 31.12.2012).
56a Ansicht von Wien nach dem Erdbeben von 1590 („Warhafftige und Erschröckliche newe Zeitung auß Wien von etlichen grossen vnnd vnerhörten Erdbidem welche viel Thürn eingeworffen etliche Kirchen zerbrochen … den 15. tag Septembris in disem jetzlauffenden 1590. Jar geschehen sind.“/“Getruckt zu Augspurg bey Hanns Schultes“). 1590 In Augsburg bei Hanns Schultes gedruckte Flugschrift über die Schäden, die das Erdbeben von 1590 in Wien angerichtet hat, mit Nordansicht der Stadt von der Donau (als Himmelsrichtungen sind angegeben MIDAG = Süden, AVFGANG = Osten, NIDER[GANG] = Westen) her. Mit Namen bezeichnet sind von Osten nach Westen das Dominikanerkloster („BREDIGER CLOSTER“), die Universität („COLEGIVM“), die Laurenzerkirche („S. LAVRENZ“), die Deutschordenskirche („DEICHS HAVS“), die Stephanskirche („S. STEPHAN“), die Dreifaltigkeitskapelle („DRIFATIKET“), die Bürgerspitalkirche („S. CLARA“), die Ruprechtskirche („S. RVBRECHT“), die Peterskirche („S. PEDER“), die Michaelerkirche („S. MICHAEL“), die „WEISEN BRVDER“ (Jesuitenkirche Am Hof oder irrig für „Welsche Brüder“, d.h. Minoritenkirche?), Maria am Gestade („VNSER FRAWEN“) und Schottenkirche („ZVN SCHOTEN“). Die schweren Bauschäden werden bildlich durch die zerstörten/beschädigten Türme der Laurenzer-, der Deutschordens-, der Stephans-, der Bürgerspitals- und der Michaelerkirche verdeutlicht, die untere Blatthälfte nimmt ein ausführlicher Bericht über die verheerenden Geschehnisse ein. Zu Hanns Schultes dem Älteren (Ostheim in Franken 1542–1619 Augsburg) vgl. GIER – JANOTA (Hg.), Augsburger Buchdruck- und Verlagswesen, 1229 f., und RESKE, Buchdrucker, 43 f. GUTDEUTSCH – HAMMERL – MAYER – VOCELKA, Erdbeben, 198 f. Abb. 1a.
56b Ansicht von Wien nach dem Erdbeben von 1590 („Pradwiwe Nowinny …“./Gedruckt zu Olmütz bei Valentin Klyna [Olomucij v Walentina Klyna, v Nowe Brany]). 1590 In Olmütz gedruckte Flugschrift über die Schäden, die das Erdbeben von 1590 in Wien angerichtet hat, mit nur wenig detailgetreuer Nordansicht der Osthälfte der Stadt bis hin zur Stephanskirche ohne Beschriftungen der Objekte, aber mit Hervorhebung schwerer Bauschäden an mehreren Kirchtürmen; die untere Blatthälfte nimmt ein ausführlicher Bericht über die verheerenden Geschehnisse in tschechischer Sprache ein. Der auf dem Blatt genannte Drucker ist bei RESKE, Buchdrucker, 758–761, wo die in Olmütz tätigen Drucker der Frühzeit angeführt sind, nicht verzeichnet. GUTDEUTSCH – HAMMERL – MAYER – VOCELKA, Erdbeben, 200 f. Abb. 1b.
57 (Anonymer Künstler), Porträt Kaiser Friedrichs III. und Kaiserin Eleonoras (Tafelbild, Stift Wilten). Zweite Hälfte 16. Jh. Zwischen den einander gegenüber sitzenden Porträtierten öffnet sich der Blick in die Landschaft und zeigt eine Ansicht Wiens vom Süden; zu erkennen sind die Stadtmauer, die Hofburg mit dem bereits 1531 errichteten „Spanier“, der Urform der späteren Burgbastei, sowie (von links nach rechts) der Minoriten-, der Schotten- (?), der Karmeliter- und der Michaelerkirche, St. Stephan und der Augustinerkirche. CZEIKE, Wiener Stadtbild, 36; EGG, Kunstsammlungen, 256 f. – Vom Bildtypus vgl. aus dem 16. Jh. auch das Porträt des Pfalzgrafen Philipp des Streitbaren von Pfalz-Neuburg von Peter Gärtner (oben Nr. 30). DREGER, Baugeschichte, nach S. 62 Abb. 42; TIETZE, Alt-Wien, 8 (Detail, irrig zu 1529 datiert); http://www.tirolerportraits.it/de/Portraits-suchen.aspx?ctl00_ContentPlaceHolderHaupt_RadGrid1ChangePage=7 (Zugriff: 13.1.2013).
58 Ansicht Wiens von Südwesten in seitenverkehrter Darstellung, vermutlich Vorlage für einen Holzschnitt; mit Pinsel kolorierte Federzeichnung (Wasserfarben, Tusch) auf Papier (mit Wasserzeichen: Ornament im Rund, dabei „H“), aus drei Teilen zusammengesetzt; links oben in späterer Schrift (nach KARAJAN, Kaiserburg, 5: Schrift des 17. Jhs): „Wien wie es vor 150 Jahren aussgesehen.“ (Original = WM Inv.-Nr. 105.770; zwei Kopien von Emil Hütter, die eine in seitenrichtiger Darstellung = WM Inv.-Nr. 37.386/1–2). nach 1596, Ende 16. Jh. (Der spätest gelegene „terminus post quem“ ergibt sich aus dem Umstand, dass der Turmhelm von St. Michael in der Form dargeboten ist, die er erst im Gefolge des Wiederuafbaus nach dem Erdbeben von 1590 in den Jahren bis 1596 erhielt.) Hinter einer eher skizzierten als realistischen Darstellung des unmittelbaren Vorstadtgebietes sind die Stadtmauern, zum Teil als mit einem Dach versehener Mauerzug mit Schießscharten, zum Teil mit Zinnenbekrönung, aber ohne irgendeinen Hinweis auf Basteien zu sehen. Von den städtischen Bauwerken sind – zum Großteil sehr undeutlich beschriftet – von West nach Ost (auf dem seitenverkehrten Blatt irrig von rechts nach links!) das Schottentor, Maria am Gestade, die Schottenkirche, die Jesuitenkirche Am Hof („Esuwiter“), die Dominikanerkirche („Welsche Münich“), der Stephansturm, St. Jakob auf der Hülben, St. Michael („S. Michahell“) mit seinem charakteristischen schlanken Turm (so erst nach dem Wiederaufbau 1590–1596), die „Neyburg“ (die für Erzherzog Ernst an der Stelle des früheren Zeughauses nach 1575/77 erbaute neue Burg, die heutige Amalienburg) mit ihrem Mittelturm samt Uhr (gemeinsam mit Nr. 56 die älteste Ansicht dieses Teils der Hofburg), St. Dorothea („S. Duradea“), das Königinkloster („Khünigin“), die Burg mit ihren vier Türmen (in verzerrter Perspektive), die Augustinerkirche und die Johanniterkirche („Sant Johannis“) zu erkennen. Das aus der Sammlung Karajan erst 1957 in die Wiener Sammlungen (WM) gekommene Blatt wird bei KARAJAN, Kaiserburg, 5, kurz besprochen, wobei auch darauf hingewiesen wird, dass sich auf der Rückseite des Blattes das Fragment einer „sehr niedlichen Bleistiftzeichnung“ befindet, die leider nur Türme und Dächer der Burg und des ehemaligen Cillier- jetzigen Amalien-Hofes scharf umrissen durch eine ebenfalls dem sechzehnten Jahrhundert angehörige Hand wiedergibt. Von der vorliegenden Literatur bislang nicht gewürdigt; herzlich zu danken ist Herrn Kollegen Sándor Békési (WM), der für die Untersuchung am 1.2.2013 ein Foto dieser Federzeichnung zur Verfügung gestellt hat. – Vgl. dazu künftig OPLL, Unbekannte und wenig bekannte Wien-Ansichten des 16. Jahrhunderts. Künftig: OPLL, Unbekannte und wenig bekannte Wien-Ansichten des 16. Jahrhunderts.
59 Darstellung der Hinrichtung des Georg Freiherrn von Paradeiser am 19. Oktober 1601 mit Ansicht des Platzes vor der Burg (heute: In der Burg) in Richtung auf den Palast Erzherzog Ernsts (umgebauter Cillierhof, heute: Amalienburg) zu, Ansicht des Platzes Am Hof sowie des Grabens; anonyme Kupferstiche („Abries der Execution des Scharfen Vrtheils über die Personen so Anno 1600 den 8. Octob: die HauptVoestung Canysha so wol auch Babotsch dem Turcken auff und übergeben haben. Geschehen zu Wien in der Statt den 19. Octobris anno 1601“) (WM Inv.-Nr. 96.646; das Blatt entstammt wohl dem Werk des Hieronymus Ortelius, Chronologia Oder Historische beschreibung aller Kriegs empörungen … Nürnberg. Fedruckt bey Valentin Fuhrman Inn verlegung Johan Sibmachers. 1602). 1601 Das Blatt zeigt in zwei Teilen links den auf dem Burgplatz (heute: In der Burg) gefällten Urteilsspruch über Georg Freiherrn von Paradeiser, wobei die heutige Amalienburg mit ihrem charakteristischen, mit Uhr geschmückten Türmchen zu sehen ist; neben diesem Bau sind der bis heute bestehende Durchgang (bei der Präsidentschaftskanzlei) und an der linken (südlichen) Seite des Platzes Teile der Stadtmauer mit einem auf dem Wall stehenden Gebäude zu erkennen (bis auf dieses Element mit der Ansicht von 1595, siehe oben Nr. 56, identisch); die eigentliche Hinrichtung auf dem Platz Am Hof findet auf dem Platz Am Hof statt (so in der am unteren Blattrand stehenden Legende), wobei abermals große Ähnlichkeit mit der Ansicht von 1595 (oben Nr. 56) zu konstatieren ist. Der rechte Teil des Blattes zeigt die Hinrichtung weiterer unter dem Kommando des Freiherrn stehender Militärs, die – nach Aussage der am unteren Blattrand stehenden Legende – auf dem Graben stattfand, wobei eine exakte Lokalisierung problematisch bleibt, allerdings ein Brunnen mit rundem Becken und daraus aufsteigender, gotisch gestalteter Säule zu erkennen ist, den auch der Angielini-Plan (oben Nr. 50) zeigt. – Die Hinrichtung(en) war(en) wegen der im Jahr zuvor (1600) erfolgten Übergabe der Festung Kanischa (heute: Nagykanizsa im Komitat Zala, Ungarn) und der Burg Babócsa (Komitat Somogy, Ungarn) an die Türken erfolgt, vgl. dazu MAYR-DEISINGER, Paradeiser, Georg Freiherr von, 165‒166; online unter: http://www.deutsche-biographie.de/pnd138702810.html?anchor=adb (Zugriff: 25.1.2013), sowie NIEDERKORN, Türkenkrieg, 15. NEBEHAY – WAGNER, Bibliographie II, 360 f. Nr. 462 (unter Nr. 28). – Von der vorliegenden Literatur bislang nicht gewürdigt; herzlich zu danken ist Herrn Kollegen Sándor Békési (WM), der für die Untersuchung am 25.1.2013 bereitwillig ein Foto dieses Kupferstiches zur Verfügung gestellt hat. MITCHELL, Hofburg als Festung, 43 Abb. 43 (Detail mit der Amalienburg).
60 Plan der Stadtbefestigung von Wien; Federzeichnung des Wolf-Jakob Stromer, in: Wolf Jakob Stromer von Reichenbach, Baumeisterbuch I, Abb. 85 (Staatsarchiv Nürnberg, Stromer-Archiv B[ände] 15, fol. 85). – Herrn PD Dr. Peter Fleischmann, der Direktor des Staatsarchivs Nürnberg, gilt großer Dank für sein Schreiben vom 5. Februar 2013; Herr Kollege Markus Jeitler (Österreichische Akademie der Wissenschaften, Hofburgprojekt) hat dankenswerterweise ein Foto des Gesamtplans zur Verfügung gestellt. 1595-1603 Die gesüdete Planskizze (angegeben wird mit Pfeil bloß die Westrichtung: „Nidergang“) mit Maßstabsleiste (1 Klafter = 6 Schuh; ca. 1:5900) und inmitten der unbebaut dargestellten Stadtfläche und der Signatur des Autors als „WI“ (Wolf Jacob Stromer) am unteren Rand außerhalb der Befestigungen zeigt die Wiener Fortifikationen mit ihren zehn Basteien, den Stadttoren samt den von ihnen ausgehenden Brücken über den Stadtgraben sowie dem Verlauf der Donau (heute: Donaukanal) im Norden der Stadt (nicht aber den Wienfluss), wobei auch die Schlagbrücke über die Donau (östlich des Rotenturmtores) eingezeichnet ist. An der nördlichen Stadtflanke ist der auch bei Hoefnagel (unten Nr. 65) gut zu sehende, noch mittelalterliche Mauerverlauf mit Zinnen, dem Rotenturmtor und den beiden östlich und westlich davon gelegenen Mauertürmen (im Westen der Salzturm mit seinem Tor; in Richtung Osten gleich neben dem Hafnerturm der bereits auf der Schedel’schen Ansicht von 1493, oben Nr. 17, fassbare basteiartige, runde Vorsprung) zu erkennen (in Form von Aufrissen). Das Stadtinneren bleibt bis auf wenige Ausnahmen leer; zu sehen sind Aufrissskizzen der Dominikanerkirche mit dem hinter ihr in Richtung zur Predigerbastei gelegenen Kavalier, der Kirche St. Jakob auf der Hülben, die kaiserliche Burg sowie die Neue Burg (der umgebaute Cillierhof, die heutige Amalienburg), aber nicht die Augustinerkirche. Die Planskizze ist an etlichen Stellen – bei den Stadttoren, der Burg, der Jakoberkirche und der Schlagbrücke über die Donau – beschriftet. Zur Quelle selbst und zum Verfasser des genannten Baumeisterbuchs vgl. SPORHAN-KREMPEL – VON STROMER,Wolf Jacob Stromer, 273–310; VON STROMER, Ein Lehrwerk der Urbanistik, 71–115; DIEFENBACHER, Stromer, Wolf Jacob (1561‒1614), in: DERS. – ENDRES (Hg.), Stadtlexikon Nürnberg, online unter: http://online-service.nuernberg.de/stadtarchiv/dok_start.fau?prj=biblio&dm=Stadtlexikon (Zugriff: 25.1.2013). JEITLER, Schriftquellen zur Bauorganisation, 52 Abb. 53 (Ausschnitt des Bereichs zwischen Augustiner- und Löblbastei).
61 Darstellung der Belagerung Wiens durch die Osmanen, 1529 („Conterfactvr, wie die Hauptstad Wien in Österreich vom Turcken ist belegert gewest. Anno. 1529“): Kupferstich, in: Hieronymus Ortelius (Oertl), Chronologia Oder Historische beschreibung aller Kriegsempörungen vnd belägerungen der Stätt vnd Vestungen … so in Ober vnd Nider Vngern auch Sibenbürgen, mit dem Türcken von Ao. 1395. biß auff gegenwertige Zeitt gedenckwürdig geschehen … (Nürnberg, gedruckt bei Valentin Fuhrman (!) Inn verlegung Johan Sibmachers, 1604). 1604 Südansicht der Stadt Wien (orientiert an den Südansichten des 16. Jhs., insbesondere an Braun – Hogenberg, siehe oben Nr. 53) mit dem Heerlager der Osmanen im Vordergrund. FAUSER, Repertorium II, 865 Nr. 15348 (vgl. Nr. 15349); NEBEHAY – WAGNER, Bibliographie II, 362 Nr. 463; zu Oertl vgl. http://de.wikisource.org/wiki/ADB:Oertl,_Hieronymus (Zugriff: 25.1.2012). – Hinzuweisen ist auch darauf, dass die Ausgabe des Ortelius-Werks von 1602 die Wien-Ansicht nicht enthält (vgl. NEBEHAY – WAGNER II, 360 f. Nr. 462 sowie in unserem Verzeichnis oben Nrr. 56 und 59). http://www.altertuemliches.at/termine/presse/hieronymus-ortelius-buch-des-monats (Zugriff: 25.1.2013).
62 Schematischer Festungsplan der Stadt Wien (1605), in: Hundert vndt AchtZigk Stücke Vnterschiedlicher Grund: auf: vndt abrisse. Mit Sonderem Flaiße Zuesammen gebracht vnd von aigener Handt verfertigett Im Jahre M DC XXIII Durch GS, Wien (ÖNB, Hss.Slg., Cod. 10.827). 1605 Der gesüdete Plan zeigt im Wesentlichen die städtischen Befestigungen mit den Basteien und Toren sowie die Burg, wobei sämtliche Elemente und auch die Donau und der Wienfluss in einer Legende erläutert werden. Von der vorliegenden Literatur bislang nicht gewürdigt; bei dem Autor „GS“ handelt es sich nach seinem auf dem Titelblatt abgebildeten Wappen um einen Georg Sebisch (Säbisch, Saebisch), der im Alten Siebmacher Band IV Tafel 174 vorkommt (Für diesen Hinweis ist Michael Göbl, dem für die Reichsarchive sowie die Karten- und Plansammlung im ÖStA, Abteilung HHStA zuständigen Referenten, vielmals zu danken.). – Für die Möglichkeit der Einsichtnahme in den Codex und die Anfertigung von Arbeitsfotos ist Andreas Fingernagel, dem Leiter der ÖNB Hss.Slg., herzlich Dank zu sagen. – Die Handschrift enthält auch noch ein Befestigungsprojekt für Wien (bezeichnet als: „Angeben zue Wien“) mit Anlage einer von einem Basteiengürtel geschützten Festung am anderen Donauufer (Bereich der heutigen Leopoldstadt), doch ist diese Planskizze nicht datiert. GRÜN, Verhältnis der Wiener Burg zur Stadtbefestigung, 55 Abb. 56.
63 Planskizze des Wassergebäudes auf der Donau bei Nussdorf („Abris des Wassergebewdes auf dehr Donaw baii Nusdorff 1 Mail von Wienn. A.o 1606“), in: Hundert vndt AchtZigk Stücke Vnterschiedlicher Grund: auf: vndt abrisse. Mit Sonderem Flaiße Zuesammen gebracht vnd von aigener Handt verfertigett Im Jahre M DC XXIII Durch GS, Wien (ÖNB, Hss.Slg., Cod. 10.827). 1606 Die Planskizze, auf der Wien nur schematisch als bloßer Befestigungsring dargestellt ist, zeigt den Weg, der von der Stadt über die Schlagbrücke unweit des Rotenturmtores, den Tabor (auf dem Plan Nr. 3) und weitere Brücken über verschiedene Donauarme an das Nordufer der Donau führt; etwa im Bereich des heutigen Nussdorfer Spitzes (hier zweigt der Donaukanal vom Hauptstrom der Donau ab) ist das Wassergebäude zu erkennen, und weiter stromaufwärts werden vignettenartige Ortsansichten von Nussdorf (auf dem Plan Nr. 4), Kahlenbergerdorf (auf dem Plan Nr. 5), Klosterneuburg (Kloster und Stadt, auf dem Plan Nrr. 6 und 7) sowie von Tuttendorf (ehemaliges Fischerdorf „Tuttendörfl“ im Gemeindegebiet von Langenzersdorf; auf dem Plan Nr. 8) dargeboten; die Burg auf dem Kahlenberg (heute: Leopoldsberg) ist gleichfalls – allerdings ohne Benennung - eingezeichnet. Die Darstellung der Stadt Klosterneuburg erfolgt in Form der schematischen Skizze einer basteienbewehrten Anlage, die Burg auf dem Kahlenberg (heute: Leopoldsberg, auf dem Plan Nr. 5) findet Berücksichtigung und am Ostabhang ist eine weitere, äußerst schematische Ortsansicht von Kahlenbergerdorf zu sehen, das aber in der Legende nicht angeführt wird. Zur Überlieferung siehe oben bei Nr. 62. GRÜN, Verhältnis der Wiener Burg zur Stadtbefestigung, 55 Abb. 56.
64 Stammbaum der Habsburger bis zum Jahre 1608 mit einer Südansicht von Wien („ARCHIDVCES AVSTRIAE ex Comitib[us] Habspurgens[ibus] REVERENDISS[IMO] ET SERENISS[IMO] PR[INCIPI] D[OMI]N[O] LEOPOLDO EPISCOPO PASSAVIEN[SI] ET ARGENTINENSI ETC. ARCHIDVCI AVSTRIAE ETC. CONSECR[ATUM]“ = Widmung an Erzherzog Leopold V. von Österreich-Tirol, seit 1598 Bischof von Passau, seit 1607 Bischof von Straßburg); am unteren Blattrand eine von Braun – Hogenberg (1572, siehe oben Nr. 53) übernommene Ansicht der Stadt Wien von Süden; Kupferstich, in: Antonio Albizzi, Principum Christianorum Stemmata (Augsburg, Christophorus Mangus, 1608), fol. XIV; auch in: Ders., Christlicher Potentaten vnd Fürsten Stammenbäume ... Gutes theyls auß fürstlichen Archiven genommen. An jetzo mit Verwilligung deß Authoris ... Vermehret vnd gebessert (von Isak Fröreisen) (Straßburg, Christophorus von der Heyden Erben, 1627) (Ausgabe von 1608 in ÖNB, Hss.Slg., Sign. *31.A.23; die erweiterte Ausgabe von 1627 in ÖNB 79.N.20). 1608 Die Ansicht stellt eine Kopie nach Braun – Hogenberg (oben Nr. 53) dar. NEBEHAY – WAGNER, Bibliographie (Nachtrag A–Z, 1984), 1 f. Nr. 868 (ohne Hinweis auf die Verwendung der Braun – Hogenberg’schen Ansicht als Vorlage); Hinweise unter: http://antiqua-global-art.com/kartograph-2008-07.html (Zugriff: 21.1.2013), http://www.barron.co.uk/Portrait+Reference+Library/Surnames+A+to+E/Albizzi+Antonio+1547-1626 (Zugriff: 21.1.2013), und CANTIMORI, Albizzi, online unter: http://www.treccani.it/enciclopedia/antonio-albizzi_%28Dizionario-Biografico%29/ (Zugriff: 21.1.2013). http://www.bsb-muenchen-digital.de/~web/web1032/bsb10328011/images/index.html?digID=bsb10328011&pimage=1&v=pdf&nav=0&l=de (leider in mangelhafter Qualität; Zugriff: 21.1.2013).
658 Jacob Hoefnagel, Ansicht von Wien aus Blickrichtung Nordosten („VIENNA AVSTRIAE – Wienn in Osterreich“); Kupferstich (Hotel Sacher, Wien, derzeit: WM). 1609 Äußerst detailreiche Vogelschau der Stadt aus Blickrichtung Nordosten nach Südwesten; im Vordergrund Teile der Verbauung des Unteren Werds (der heutigen Leopoldstadt) und die Donau (der heutige Donaukanal) mit der Schlagbrücke (etwa im Bereich der heutigen Schwedenbrücke); in hoher Präzision dargestellt sind die Stadtmauer mit ihren Basteien und vor allem die innerhalb der Befestigungen gelegenen Gebäude, wobei – im Unterschied zu älteren Darstellungen – in durchaus als photographisch zu bezeichnender Annäherung sämtliche profanen wie geistlichen Bauten von schräg oben gesehen zu erkennen sind. Das unmittelbare städtische Umfeld außerhalb des Stadtgrabens und weiter nach außen zu ist gleichfalls in Vogelschaumanier dargestellt, stadtnahe Zonen (etwa zwischen Stadtgraben und Wienfluss östlich der Stadt, oder entlang der alten Ausfallsstraßen in die weitere Umgebung) unter Einbeziehung der dort vorhandenen Verbauung. Eine ausführliche Legende bietet detaillierte Erläuterungen. FEUCHTMÜLLER, Wiener Stephansdom, 14; MAY, Wien, 16, 304; FISCHER, Kartographische Darstellung, 22 f. TIETZE, Alt-Wien, Tafel 19 (Detail); CZEIKE, Wiener Stadtbild, 42; FEUCHTMÜLLER, Wiener Stephansdom, Abb. 24 (Detail); MAY, Wien, Tafel 9; BANIK-SCHWEITZER (Hg.), Histor. Atlas, 10. Lieferung (2005), 5.1/1609 (mit Legendenblatt); BANIK-SCHWEITZER (Hg.), Histor. Atlas, 13. Lieferung = CD-Rom (2010); http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/5/51/Vienna_austriae_detail.jpg (Zugriff: 13.1.2013).

VERZEICHNIS DER VERWENDETEN LITERATUR

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Stimmer siehe Spätrenaissance

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VERZEICHNIS DER VERWENDETEN ABKÜRZUNGEN UND SIGLEN

Bd. Band

BMAV Berichte und Mittheilungen des Alterthums-Vereines zu Wien

Ders., Dies. derselbe, dieselbe

FB Forschungen und Beiträge zur Wiener Stadtgeschichte

Hg. Herausgeber, Herausgeberin(nen)

hg. herausgegeben

HHStA Haus-, Hof- und Staatsarchiv

JbVGStW Jahrbuch des Vereins für Geschichte der Stadt Wien

MIÖG Mitteilungen des Instituts für österreichische Geschichtsforschung

MOÖLA Mitteilungen des oberösterreichischen Landesarchivs

ÖNB, Hss.Slg. Österreichische Nationalbibliothek, Sammlung von alten Handschriften und Drucken

ÖNB, K.Slg. Österreichische Nationalbibliothek, Kartensammlung und Globenmuseum

o.J. ohne Jahresangabe

o.O. ohne Ortsangabe

ÖBL Österreichisches Biographisches Lexikon

ÖStA Österreichisches Staatsarchiv

ÖZKD Österreichische Zeitschrift für Kunst und Denkmalpflege

s.v. sub voce

WB Wienbibliothek im Rathaus

WGBll. Wiener Geschichtsblätter

WM Wien Museum (früher: Historisches Museum der Stadt Wien)

WStLA Wiener Stadt- und Landesarchiv