Netzkarte ist der erste Roman des deutschen Schriftstellers Sten Nadolny, der 1981 im Paul-List-Verlag, München, veröffentlicht wurde. Die Geschichte spielt in den Jahren 1976 und 1978. Der Protagonist, Ole Reuter, berichtet von seinen Fahrten mit einer Netzkarte, so dass er alle Züge im Netz der damaligen Deutsche Bundesbahn im Gebiet der alten Bundesrepublik Deutschland, dem heutigen alten Bundesgebiet, nutzen kann. Er ist unterwegs in "großen Zügen" und auf zahlreichen Strecken, deren Stilllegung er vorhersieht. Einen nicht unwesentlichen Teil seiner erzählten Abenteuer machen Erfahrungen mit dem anderen Geschlecht aus. Eine wiederkehrende Phantasie ist dabei seine Begegnung mit der Bäckerstochter aus Jerxheim, so dass er gegen Ende seiner ersten Reise nach Jerxheim fährt und schließlich auch vor einer dortigen Bäckerei steht. Nadolny kommt in seinem späteren Roman Er und ich erneut auf seinen Protagonisten Ole Reuter zurück.

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Autobiografischer Hintergrund

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Im Anschluss an sein Studium wurde Nadolny Studienrat für Geschichte in Berlin-Spandau. Den Lehrerberuf gab er jedoch schon bald wieder auf, um nach Zwischenstationen als Taxifahrer und Vollzugshelfer im Gefängnis 1977 ins Filmgeschäft einzusteigen.[1] Als Aufnahmeleiter war Nadolny unter anderem an den Berliner Filmszenen von James Bond 007 – Octopussy beteiligt.<[2]. Manuskript einer Sendung von Knut Cordsen auf Deutschlandradio Kultur, 24. Juli 2012.</ref /> Nadolny wollte Filmregisseur werden, erhielt jedoch ein Stipendium für ein Drehbuchexposé. Der geplante Film Netzkarte wurde nie realisiert, stattdessen verarbeitete Nadolny den Stoff zu seinem ersten Roman.[1]

So ist Ole Reuter, die Hauptfigur des Buches, am Beginn des Buches ein Lehramts-Referendar kurz vor dem Examen, wobei er nicht sicher ist, ob er wirklich als Lehrer arbeiten möchte, er kommt während seiner Reise in Kontakt mit Filmleuten, arbeitet kurzzeitig selbst beim Film und beschreibt einen Teil des hektischen Lebens am Filmset.

Rezeption

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Netzkarte Die Reise mit der Bundesbahn die Initiation in die literarische Wahrnehmung der Welt, das Fahrtentagebuch der erste, freilich halbwegs missratene Roman Nadolnys, der diese Reise seinerzeit in der Tat gemacht und in einem Anfall verwegener Ineinssetzung von Leben und Schreiben protokolliert hatte.[3]


Ausgaben

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  • Sten Nadolny: Netzkarte. Paul-List-Verlag, München 1981, ISBN 9-783-471-78220-0
  • Sten Nadolny: Netzkarte. dtv Deutscher Taschenbuch-Verlag, 1991 978-3-423-10274-2
  • Sten Nadolny: Netzkarte. Piper, München 1992, ISBN 978-3-492-11370-0
  • Sten Nadolny: Netzkarte. Piper, München 2017,ISBN 978-3-492-30986-8
  • Sten Nadolny: Netzkarte. Gelesen von Andreas Fröhlich. Hörbuch Hamburg, Hamburg 2012, ISBN 978-3-9430-4659-5 (CD), 978-3-7857-4223-5 (Download)

Rezensionen

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  • [[]]: [https:]. In: [[]] vom xx. Monat 19xx.
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Einzelnachweise

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  1. a b Sten Nadolny im Munzinger-Archiv (Artikelanfang frei abrufbar)
  2. Segeln abseits des Betriebs. Der Schriftsteller Sten Nadolny
  3. Radisch. Intercity zur Hölle, in Die Zeit 37/1999

[[Kategorie:Literarisches Werk]] [[Kategorie:Literatur (20. Jahrhundert)]] [[Kategorie:Literatur (Deutsch)]] [[Kategorie:Reiseroman]] [[Kategorie:Roman, Epik]]