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Giraffenhalskäfer

Ein Giraffenhalskäfer (Männchen) auf seiner Futterpflanze

Systematik
Teilordnung: Cucujiformia
Überfamilie: Curculionoidea
Familie: Blattroller (Attelabidae)
Unterfamilie: Apoderinae
Gattung: Trachelophorus
Art: Giraffenhalskäfer
Wissenschaftlicher Name
Trachelophorus giraffa
Voss, 1929
Bei den Weibchen der Giraffenhalskäfer ist der Kopf wesentlich kürzer als bei den Männchen.

Der Giraffenhalskäfer (Trachelophorus giraffa) gehört zur Familie der Blattroller (Attelabidae). Auffällig ist bei dieser Käferart die Form des Kopfes, der an einen Giraffenhals erinnert. Die Art ist auf Madagaskar heimisch.

Merkmale Bearbeiten

Die Käfer werden vier bis acht Millimeter lang. Sie sehen den Rüsselkäfern sehr ähnlich, weil bei ihnen auch ein Rostrum (Rüssel) zu erkennen ist, das allerdings kräftiger ausgeprägt ist. Die Fühler sind nicht gekniet. Die Beine sind kräftig entwickelt (zum langsamen Schreiten). Die Füße sind fünfgliedrig, das vierte Glied jedoch oft nur undeutlich zu erkennen. Die Fußunterseiten sind dicht behaart. Typisch für die Familie sind die viersegmentigen Maxillarpalpen (bei den meisten anderen Curculionoidea sind sie ein- oder zweisegmentig). Die meisten Arten sind auffallend gefärbt (aposematische Färbung oder Warntracht), insbesondere viele Rhynchitinae sind auffallend metallisch glänzend. Die Käfer wirken fast immer kahl, dichter Haar- oder Schuppenbesatz ist fast nie vorhanden.

Unverkennbar sind die Arten der Unterfamilie Apoderinae. Bei ihnen sind am Kopf die Schläfen backenartig gerundet, verlängert und der Kopf nach hinten hin halsförmig abgeschnürt.

Lebensweise Bearbeiten

Der Giraffenhalskäfer ist monophag, das heißt, er ist an eine bestimmte Pflanzenart als Nahrungsquelle gebunden. Für den Giraffenhalskäfer stellt Dichaetanthera cordifolia die einzige Futterpflanze dar. Dichaetanthera cordifolia wird daher oft Giraffenhalskäferbaum genannt.[1].

Sowohl die Käfer als auch die Larven ernähren sich von den Blättern der Futterpflanze. Die Käfer haben eine außergewöhnliche Brutfürsorge entwickelt. Das Weibchen schneidet Blätter so ein, dass sich diese zusammenrollen. In diese Rolle legt es ihre Eier, damit sich die Larven geschützt entwickeln können.


Attelabidae besitzen in der Regel nur eine Generation pro Jahr. Nur von wenigen Arten wird eine zweite Generation berichtet.

Systematik Bearbeiten

Die Familie Attelabidae gehört zu den ursprünglicheren Rüsselkäfern mit geraden, nicht geknieten Fühlern („Orthoceri“). Mögliche Schwestergruppen sind die Belidae oder die Brentidae. Während die meisten Taxonomen heute eine weite Abgrenzung der Familie (unter Einschuss der Rhynchitinae) bevorzugen[2], gibt es einige, die die Rhynchitinae als eigenständige Familie abtrennen[3]. Molekulare Studien auf Bais homologer DNA-Sequenzen haben die Gruppierung der Attelabinae mit den Rhynchitinae teils gestützt, teils aber auch andere Ergebnisse erzielt[4]. Die Unterfamilie Apoderinae ist vermutlich nahe mit den Attelabinae verwandt. Die näher mit den Rhynchitinae verwandte Unterfamilie Pterocolinae kommt nicht in Mitteleuropa vor.

In Mitteleuropa sind die Blattroller mit nur zwei Gattungen und drei Arten vertreten, im gesamten Europa sind es nur zwei Unterfamilien, zwei Gattungen und sechs Arten.[5] Die Attelabidae wurden früher zur Familie der Rüsselkäfer (Curculionidae) gezählt.

Familie Attelabidae (Blattroller) Bearbeiten

Unterfamilie Apoderinae Bearbeiten

Außereuropäische Arten (Auswahl) Bearbeiten


Literatur Bearbeiten

Eduard Voss: Die Unterfamilien Attelabinae und Apoderinae. (Col. Curc.) (18. Beitrag zur Kenntnis der Curculioniden). Stettiner Entomologische Zeitung, 90, 2, S. 161-242, 1929 (Erstbeschreibung)

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag; kein Text angegeben für Einzelnachweis mit dem Namen Legalov.
  2. Rolf G. Oberprieler, Adriana E. Marvaldi, Robert S. Anderson (2007): Weevils, weevils, weevils everywhere. Zootaxa 1668: 491–520.
  3. A. A. Legalov (2005): Reconstruction of the Phylogeny of the Rhynchitids and Leaf-rolling Weevils (Coleoptera, Rhynchitidae, Attelabidae) Using the Synap Method: Communication 2. Entomological Review, Vol. 85, No. 2: 131–136. Translated from Zoologicheskii Zhurnal, Vol. 84, No. 2, 2005, pp. 190–194.
  4. Anna K. Hundsdoerfer, Joachim Rheinheimer, Michael Wink (2009): Towards the phylogeny of the Curculionoidea (Coleoptera): Reconstructions from mitochondrial and nuclear ribosomal DNA sequences. Zoologischer Anzeiger Volume 248, Issue 1: 9–31. doi:10.1016/j.jcz.2008.09.001
  5. Attelabidae. Fauna Europaea, Version 1.3, 19.04.2007, abgerufen am 23. Januar 2008.

Weblinks Bearbeiten

<wiki>

Commons: Blattroller – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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