Der Wostok-Eisbohrkern

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Auswertung des Wostok-Eisbohrkerns: Dargestellt sind der Temperaturverlauf, der Verlauf der Kohlendioxid-Konzentration, der Methankonzentration und die Stärke der Sonneneinstrahlung, die so genannte Insolation im Verlauf der letzten 400.000 Jahre

Einem Forscherteam aus Rusland, Frankrich und den USA gelang es im Januar 1998, einen Eisbohrkern mit einer bisher nicht dagewesener Länge 3.623 Meter zu gewinnen.[1] Dieser zeigte im Klima der letzten 420.000 Jahre vier volle Eiszeitzyklen von 100.000 Jahren Länge. Mit verbesserten Analysemethoden konnte die schon in Grönland überraschend gute Übereinstimmung mit den Milanković-Zyklen und der parallele Anstieg und Abfall der Kohlendioxid- und Methan-Konzentrationen nachvollzogen werden.

Bei genauer Betrachtung bestätigte sich eine weitere Vermutung, die Jahre zuvor geäußert worden war:[2][3] Der Anstieg der Kohlenstoffdioxidkonzentration fand immer 600 bis 800 Jahre nach dem Temperaturanstieg statt.

  1. Ice Core Gateway - Vostok Ice Core, Beschreibung der Bohrung bei der NOAA Paleoklimatologie]
  2. J.S. Sawyer: Man-made Carbon Dioxide and the "Greenhouse" Effect. In: Nature. 239. Jahrgang, Nr. 5366, Juni 1972, S. 23–26, doi:10.1038/239023a0 (englisch, harvard.edu [PDF; abgerufen am 8. August 2013]).
  3. Barry Saltzman: A time-dependent climatic feedback system involving sea-ice extent, ocean temperature, and CO2. In: Tellus. 32. Jahrgang, Nr. 2, April 1980, S. 93–118, doi:10.1111/j.2153-3490.1980.tb00938.x (englisch, wiley.com [PDF; abgerufen am 8. August 2013]).