Klima der A.

Die Alpen liegen im Einflußbereich des mitteleuropäischen, des mediterranen und des kontinental-europäischen Klimas, das sie aber durch ihren hochaufragenden Gebirgskörper erheblich überprägen. Da es beim Klima keine klaren Grenzen, sondern nur allmähliche Übergänge gibt, soll die Klimasituation der Alpen durch den vierfachen Formenwandel (Übergangsbereiche) dargestellt werden.

  1. Der hypsometrische Formenwandel: Mit steigender Seehöhe sinkt die Durchschnittstemperatur (um ca. 0,5 Grad/100 m), nimmt die Intensität der Sonneneinstrahlung zu und steigen die Niederschläge bis über 3000 mm/Jahr an (hochgebirgstypischer Klimawandel, in den Alpen am wichtigsten). Eine Ausnahme davon bieten die tiefen Talböden mit Kälteseen und Temperaturinversion.
  2. Der peripher-zentrale Formenwandel: Die A. als hoher und breiter Gebirgskörper zwingen die vom Atlantik oder Mittelmeer heranziehenden feuchten Winde zum Aufsteigen und Abregnen. Dadurch ist der gesamte Alpenrand sehr feucht und kühl, während im Innern der A., in Lee-Lage, Trockenheit herrscht, so daß sich dort warme inneralpine Trockenzonen finden.
  3. Der planetarische Formenwandel: Die A. bilden die Grenze zwischen dem mitteleuropäischen Klima (kühlgemäßigte Breiten) und dem mediterranen Klima, so daß die Unterschiede zwischen Nord- und Südseite ausgeprägt sind: Im Norden ist es kühler, und die Niederschläge verteilen sich über das gesamte Jahr (mit deutlicher Spitze im Sommer); im Süden ist es wärmer, und die Niederschläge fallen im Frühjahr und Herbst oft als Starkniederschläge (mit ausgeprägter Sommerdürre). Dieser Nord-Südunterschied tritt auch im kleinen Maßstab überall als Unterschied zwischen Sonn- und Schatthängen in Erscheinung.
  4. Der westöstliche Formenwandel: Da sich die A. 800 km in West-Ost-Richtung erstrecken, haben sie Anteil am Klimawandel feuchtes West-/trockenes Osteuropa, so daß die Westalpen feuchter und ozeanischer, die Ostalpen trockener und kontinentaler sind. Dieser Wandel wird aber durch den Einfluß des Mittelmeers reduziert, indem zahlreiche Tiefdruckgebiete aus der Adria

über die Karnischen A., Karawanken, Hohe und Niedere Tauern nach Norden ziehen, so daß erst der östliche Teil der Ostalpen (etwa 30 km östlich der Linie Linz-Ljubljana) kontinental geprägt ist.

Daraus lassen sich Hauptklimaregionen der A. mit breiten Grenzsäumen ableiten: 1. die warmen inneralpinen Trockenzonen; 2. der warme mediterran geprägte Südsaum der A.; 3. Der kühle, mitteleuropäisch geprägte Nordsaum der A.; 4. der kontinental geprägte (sommerwarrne, winterkalte), trockene Ostteil der Ostalpen.

Klimaänderungen

Wie die Gletscher mit ihren steten Vorstoß- und Rückzugsphasen deutlichsten sichtbar machen, bleibt das Klima in den A. nie gleich, sondern pendelt immer innerhalb einer gewissen Bandbrei- te. Dabei lassen sich drei Zeitmaßstäbe unterscheiden: 1. Pleistoziine Klimaschwankz/mgen zwischen Kaltzeiten (Eis- zeiten) und Warmzeiten (Interglaziale) mit einem Rhythmus von etwa 100.000 Jahren und Temperaturschwankungen um 10 Grad mittlere Jahrestemperaturen. Wir befinden heute in einer Warmzeit 2. Historische, nacheiszeitliche (Postglaziale) Klimaschwankım- gen zwischen wärmeren und kälteren Perioden mit einem Rhyth- mus von 500-1000 Jahren und Temperaturschwankungen um etwa 2 Grad. Im sog Atlantikum (ca. 6000-3500 v Chr.), im Subboreal (2000-1300 v Chr.) und während des Mittelalters (950-1350 Chr.) war es etwa 1 bis 1,5 Grad wärmer als in der ersten Hälfte des 20. Jh., im sog Boreal (ca. 7000-6000 v Chr.), im Subatlantı- kum (1300 bis 500 v Chr.); in der „Kleinen Eiszeit" (1350-1860) war es dagegen etwa 1 Grad kälter. Wir befinden uns heute ın eı- ner warmen Periode dieser Klimaschwankungen 3. Kurzfristige Klimasc/ofwankımgen mit einem Rhythmus V05 10-30 Jahren und Temperaturschwankungen von wcnıger als 0, Grad. Im 20.Jh. zeigen die Gletscher -. im Rahmen des gro.ßen Rückzuges seit 1860 - immer wieder kleine Vorstoß- und Ruck- zugsphasen. Die Netze Vorstoßphase dauerte von 1967-1984› seht dem sind die Gletscher wieder auf dem Rückzug Die Klimaerwärmung zwischen 1860 und heute bet . rägt je" rnlaicchhô Meßmethode 0.5-1,0 Grad, und hier überlagern sich NK1' na6f' Klirnaschwankungen und eine anthropogene verursachte d zu warmung die aber nur äußerst schwer zu verifiziere . n › Der Rückzug der Gletscher liegt derzeit (/10611.) quantifizieren ist. Bereich der natürlichen Schwankung breite Die gegenwärtige Klimaerwärmung führt jedoch _ unabhaflbg1g: ob natürlich oder anthropogene verstärkt - zu erh . eb . lichen f pgf;6111 den ın den A.: Zum einen tauen die Pcrmafrostbøden 21.1 '