Straßenbahn Frankfurt am Main
Baureihe N
N-Wagen 808 an der Haltestelle Mönchhofstraße
N-Wagen 808 an der Haltestelle Mönchhofstraße
N-Wagen 808 an der Haltestelle Mönchhofstraße
Nummerierung: 801-830; 112
Anzahl: 30
Hersteller: Duewag
Baujahr(e): 1963
Ausmusterung: 2004
Achsformel: B' 2' 2' B'
Spurweite: 1435 mm (Normalspur)
Länge über Kupplung: 26.215 mm
Höhe: 3.455 mm
Breite: 2.350 mm
Drehzapfenabstand: 6.000 mm / 6.550 mm
Drehgestellachsstand: 1.800 mm
Gesamtradstand: 20.350 mm
Leermasse: 26,0 t
Höchstgeschwindigkeit: 70 km/h
Installierte Leistung: 2x110 kW
Raddurchmesser: 670 mm
Stromsystem: 600 V Gleichstrom
Anzahl der Fahrmotoren: 2
Sitzplätze: 65
Stehplätze: 172
Fußbodenhöhe: 880 mm

Die achtachsigen Gelenkwagen des Typs N wurden 1963 in 30 Exemplaren durch die Stadtwerke Frankfurt beschafft. Sie stellen eine verlängerte Version des sechsachsigen Typs M dar, der ab 1959 beschafft worden war und sich im Betrieb gut bewährt hatte. Das zusätzliche Mittelteil vergrößerte die Sitzplatzanzahl auf 65, erhöhte allerdings auch das Leergewicht um vier Tonnen. Die Motorleistung blieb unverändert, da die N-Triebwagen aber nur selten mit schweren vierachsigen Beiwagen zum Einsatz kamen, hatte dies keine nennenswerten Auswirkungen auf Höchstgeschwindigkeit und Beschleunigung. Die N-Wagen waren die letzten nach Frankfurt gelieferten Einrichtungswagen.

Abweichend von der Hauptserie wurden die Wagen 801 und 802 mit einfachen Klapptrittstufen geliefert, die als Erprobungsträger im Rahmen der geplanten Umstellung zum Stadtbahnbetrieb dienen sollten. Da das ursprüngliche Konzept, welches den Einsatz aller vorhandenen Großraumwagen in Tunnelstrecken vorsah, zu Gunsten der neu beschafften Stadtbahnwagen U2 nicht weiter verfolgt wurde, kamen die Wagen nie im Stadtbahnbetrieb zum Einsatz. Die Klappstufen wurden 1969 ausgebaut und durch feste Trittstufen ersetzt, wie sie in den übrigen N-Wagen vorhanden waren.

Ab Mitte der 1960er Jahre wurden alle Wagen für den schaffnerlosen Einsatz umgebaut. Dabei entfiel der Schaffnerplatz an der hintersten Eingangstür. Die rechte Hälfte der vordersten Eingangstür wurde verschlossen und dahinter ein Schrank installiert, der sowohl das Tonbandgerät für Haltestellenansagen als auch eine Kasse für den Fahrscheinverkauf durch den Fahrer aufnahm.

Im September 1973 verunglückte Wagen 805 an der Kreuzung Schweizer Straße/Hedderichstraße. Der auf der Linie 7 fahrende Wagen sollte von der Mörfelder Landstraße kommend geradeaus in Richtung Untermainbrücke fahren. Durch einen Bedienungsfehler des Fahrers wurde jedoch ein zum damaligen Zeitpunkt noch vorhandener Oberleitungskontakt ausgelöst, der die in die Hedderichstraße führende Weiche auf Abzweig umstellte. Der Wagen fuhr dadurch mit überhöhter Geschwindigkeit in die Kurve ein, wobei er auf die linke Seite umkippte, die Mauer einer benachbarten Schule rammte und in der Mitte durchbrach. Mit drei Toten und 23 Verletzten ist dies bis heute der schwerste Unfall in der Geschichte der Frankfurter Straßenbahn. Der Unfallwagen wurde bis 1974 ohne Mittelteil wiederhergestellt und in der Folgezeit als M-Wagen 600 eingesetzt.

Ausmusterung

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N-Wagen 812, umnummeriert in 112, blieb in Frankfurt erhalten.

Als erster Triebwagen der Serie wurde der Wagen 600 (ehemals 805) zusammen mit den übrigen M-Wagen 1998 ausgemustert und im Anschluss daran nach Brașov verkauft. Weitere Fahrzeuge kamen ab 2001 nach Posen, wo sie zusammen mit GT8 der Rheinbahn noch im Einsatz stehen. Die Wagen 817 und 818 kollidierten im März 2003 beim Rangieren im Betriebshof Sachsenhausen und wurden daraufhin abgestellt. Wagen 808 kollidierte aufgrund einer falsch gestellten Weiche am 31. Januar 2004 mit dem R-Wagen 004, das Frontteil wurde dabei schwer beschädigt. Die intakt gebliebenen Teile der Wagen 808 und 817 wurden daraufhin zu einem neuen Fahrzeug mit der Nummer 817 zusammengefügt, während die übrigen Reste verschrottet wurden.

Die verbliebenen Fahrzeuge wurden, bedingt durch die fortschreitende Lieferung der Baureihe S, im Laufe des Jahres 2004 aus dem Linienverkehr gezogen. Einzelne Fahrzeuge blieben aber aufgrund zeitweisen Fahrzeugmangels bis Herbst 2004 noch gelegentlich im Einsatz. Die zuletzt noch vorhandenen Wagen wurden mit Ausnahme von Wagen 812, der als Museumsfahrzeug in Frankfurt erhalten bleibt, im November 2004 für einen symbolischen Kaufpreis von einem Euro pro Stück nach Reșița und Timișoara abgegeben.

Der Unfallwagen 818 dient seit August 2004 als Übungsobjekt der Frankfurter Feuerwehr.

Beiwagen

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Eine eigene Beiwagen-Baureihe n gab es nie, statt dessen wurden die N-Triebwagen häufig zusammen mit zweachsigen Beiwagen des Typs ka eingesetzt. Einsätze mit Großraumbeiwagen der Typen l und m waren zwar theoretisch möglich, kamen aber nur äußerst selten vor. Mit der Ausmusterung der ka-Beiwagen bis 1980 wurden die Scharfenbergkupplungen an allen N-Wagen entfernt.

Fahrzeugliste (Stand: 06.03.07)

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Literatur

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  • Dieter Höltge, Günter H. Köhler: Straßen- und Stadtbahnen in Deutschland. 2. Auflage. Band 1: Hessen. EK-Verlag, Freiburg 1992, ISBN 3-88255-335-9.
  • Horst Michelke, Claude Jeanmaire: 100 Jahre Frankfurter Straßenbahnen: 1872 - 1899 - 1972. 1. Auflage, Villigen AG, Brugg/Schweiz 1972, ISBN 3-85649-018-3
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transport.asi.pwr.wroc.pl Liste der in Posen eingesetzten N- und O-Wagen mit Bildern