Peter Gospodinov

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Peter Gospodinov (*1974 in Bulgarien) ist ein in der Schweiz lebender bildender Künstler.

Gospodinov besuchte von 1992 bis 1997 die Kunstakademie in Sofia. Nach den politischen Veränderungen in Bulgarien zog er Ende der 1990er Jahre in die Schweiz. Von 1999 bis 2003 studierte er an der Visual Art School Basel. Seine Arbeiten umfassen Malerei, Collage, Zeichnung, Fotografie, Performance und Installationen. Seit 2004 stellt Gospodinov seine Werke international aus.

Peter Gospodinov erforscht seit den späten 1990er Jahren die Wirkung von Farbe und Form auf die menschlicher Wahrnehmung. Durch seine Bildserien Abstrakt, Flow, Pixelation, Levels und andere stößt der Künstler kontinuierlich an die Grenzen der zweidimensionalen Ebene der Leinwand und schafft Räume, die scheinbar unendlich variieren und eine Vielzahl visueller Erlebnisse hervorrufen. Gospodinovs Herangehensweise an das Zeichnen ist so innovativ wie seine Malerei und bringt sorgfältig aufeinander abgestimmte Linien- und Farbanordnungen zusammen, um beeindruckende visuelle und perspektivische Effekte zu erzeugen.

Die Sprache der Bilder ist vielschichtig und mehrheitlich abstrakt. In etlichen Gemälden experimentiert Peter Gospodinov mit der Farbe. Die Farbschichten, die Farbabtönung und die Vertiefung der Malfläche gleicht einer magischen Verwandlung vom Stoff. In Schichten wird Zeit konserviert, Peter Gospodinov macht oft längere Pausen, bis er ein Bild wieder übermalt. Ein Prozess, der für ihn prinzipiell kein Ende nimmt. Die verschiedenen Farbwechselwirkungen erzeugen spezifische Wahrnehmungen und führen zu unerwarteten visuellen Effekten auf der Bildfläche (siehe „Simultankontrast“, „La loi du Contraste Simultané des Couleurs“ von Eugène Chevreuil oder „Interaction of Color – Grundlegung einer Didaktik des Sehens“, Josef Albers).

"Zeit und Bewegung werden noch konkreter sichtbar in den Aktionen mit Bewegungskünstlerinnen und -künstlern (2004 - 2008). Während sich das "Objekt" zu langsamer Musik bewegt, macht Peter Gospodinov mit Kohlezeichnungen quasi Momentaufnahmen der Bewegungen. Durch Auslassungen gewisser Sequenzen wird man skizzenhaft zu einer späteren Bewegung geführt. Hier arbeitet der Künstler mit dem Prozessualen, versucht die Bewegung auf dem Bildträger einzufangen, aber auch die Lücken und Auslassungen zwischen den Bewegungen. Die Betrachtenden treten zum Geschehen in Beziehung, werden einbezogen in den fliessenden Austausch des malenden Subjekts mit dem sich bewegenden Objekt. Diese Rollenverteilung kann sich verändern, der Maler lässt sich von der Bewegung mitnehmen und wird Teil des Tanzes, sein Blick wird erwidert. Diese Arbeit erinnert an Jean Paul Sartre's phänomenologische Ontologie Das Sein und das Nichts, in der er genau beschreibt, wie wir immer auch ein Körper-für-Andere sind und eine Verbindung zum Andern undenkbar ist, wenn es nicht mit einer internen Negation einhergeht, wobei der Körper des Andern für mich eine sekundäre Struktur ist. In der gegenseitigen Beobachtung wird insofern abwechselnd der zeichnende Künstler zum Subjekt und Objekt und so auch die Tanzenden." Dominique Zimmermann: Die Verräumlichung der Körper in der Auflösung des Raums

Ausstellungen (Auswahl)

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  • 2018: Museum Birsfelden, Birsfelden CH
  • 2017: Open space Münzgasse, Basel CH
  • 2016: AM Contemporary, Basel CH
  • 2015: Galerie Muri, Bern, CH
  • 2014: AM Contemporary, Basel CH
  • 2013: Art Gallery Wiesbaden, DE
  • 2012: Galerie Tobias Löffel, Basel, CH
  • 2011: The solo project Art Fair, Basel, CH
  • 2010: Galerie Tobias Löffel, Basel, CH
  • 2009: Galerie DoK, Baden, CH
  • 2008: Work in Progress in Kuratorium Mitte, Basel CH
  • 2007: M - Tel Awards - NDK Sofia BG; Galerie DoK, Baden, CH
  • 2006: Action Motion II Performance and Drawing, Kuratorium Mitte, Basel, CH
  • 2005: Action Motion Performance and Drawing, Kuratorium Mitte, Basel, CH
  • 2004: Interaction, Museum Trotte, Arlesheim, CH

Literatur

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Website

Artfacts