Never Turn BackNie umkehren war das Lebensmotto des US-amerikanischen Wildwasser-Pioniers Walt Blackadar. Im Alter von 49 Jahren schmiss er seinen Beruf als Chirurg hin, um fortan nur mehr fürs Wildwasserpaddeln zu leben. Er war das Vorbild einer ganzen Paddler-Generation. Im Amerika der 1970-er Jahre wandelte er das Image des Paddelns vom reinen Wettkampf- zum Outdoorsport. Zu seinen spektakulärsten Leistungen zählten 1971 die Erstbefahrung des Turnback Canyon am Alsek River und 1972 die Erstbefahrung des Devils Canyon am Susitna, Alaska.

Erst im Alter von 43 begann er mit dem Paddeln. Mit 49 Jahren schaute er sich eines Morgens in den Spiegel und stellte fest, dass er nicht mehr jünger wurde. Mit dieser Erkenntnis löste er seine Lebensversicherung auf, schrieb sein Testament und paddelte die wildesten, schwierigsten und einsamsten Flüsse Nordamerikas. So kam er auch an den Alsek. Da seine Freunde meinten, sie seien nicht lebensmüde, befuhr er den Alsek eben alleine.

Originaltext aus seinem Tourenbuch, nachdem im Turnback Canyon ein in einer großen Walze hängengebliebenen Eisbrocken sein Kajak beschädigt hatte und er nur mit Mühe das rettende Ufer erreicht hatte:

One huge horrendous mile of hair (the worst foamy rapids a kayaker can imagine), 30 feet wide, 50,000 cubic feet per second and a twenty degree downgrade going like hell. Incredible! I didn't flip in that mile or I wouldn't be writing ... I'll never go back, not for $50,000, not for all tea in China. Heed my words well and don't be a ass! It's unpaddleable![1]

Frei übersetzt:

Eine ungeheuer schreckliche Strecke, die schlimmsten brodelnden Stromschnellen die sich ein Paddler nur vorstellen kann, bei neun Meter Breite zweitausend Kubikmeter Wasser in der Sekunde und zwanzig Grad Gefälle, ein Höllenritt. Unglaublich! Ich bin nicht gekentert, sonst könnte ich diese Worte nicht mehr schreiben ... Ich würde das nie wiederholen, nicht für 50.000 Dollar, nicht für allen Tee Chinas. Höre auf meine Worte und sei kein Narr. Er ist unbefahrbar!

Sports Illustrated verglich seinen Erfolg am Turnback Canyon mit der Erstbesteigung des Mt. Everest. Kanada ehrte ihn, indem ein Berg in der Alsek Range nach ihm Mont Blackadar benannt wurde.

Er starb am 13. Mai 1978 bei seiner Lieblingsbeschäftigung im South Fork des South Payette River, Idaho. Sein Grab, markiert von einer Bronzetafel an einem rohen Felsblock, liegt am Garden Valley Cementary mit Blick auf den Fluss, der ihm sein Leben nahm.

Literatur

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  • Ron Watters: Never Turn Back: The Life of Whitewater Pioneer Walt Blackadar, Great Rift Press, 1995, ISBN: 978-1877625027, (englisch).
  • John Long: The Liquid Locomotive: Legendary Whitewater River Stories, Globe Pequot Press, 1999, ISBN: 978-1560448563, (englisch).

Einzelnachweise

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  1. Walt Blackadar: Caught Up in a Hell of Whitewater, Originally published in Sports Illustrated, August 14, 1972