Farmpads, Gravel Roads, Zäune und Farmcamps

Bearbeiten
 
"Kalahari Ferrari"
 
Land Rover (Baujahr 1972) auf Farm Tiras (Bild 2009)

In Namibia werden auch im deutschen Sprachgebrauch mehrheitlich die Audrücke "Farmpad", "Sandpad", "Gravel Road" und "Farmcamp" statt "Feldweg", "Sandstraße" und "Feld" gebraucht.

Üblicherweise führt eine sogenannte Gravel road[1] (Kies- Schotterstraße) von einer Hauptstraße zur Farm. Auf den Farmen überwiegen die Sandpads[2], die nur mit Geländefahrzeugen befahrbar sind und die einzelne Farmcamps miteinander verbinden. Die verschiedenen Farmcamps sind eingezäunt und durch Tore und Viehgitter getrennt.

Auf Farmen gibt es Gartenzäune (englisch Domestic fences), Viehzäune (englisch Stock fences), Wildzäune (englisch Game fences) und elektrische Zäune (englisch Electric fences).[3] Diese Zäune haben verschiedene Funktionen. Sie unterscheiden sich in der Bauart, der Robustheit, der Zaunhöhe und der Maschenweite. So sind Wildzäune mehr als doppelt so hoch wie Viehzäune, weil zum Beipiel Kudus einen Viehzaun ohne Mühe überspringen. Es gibt auch Versuche, elektrische Zäune, die das Eindringen von Schakalen verhindern sollen, zu bauen. Soll ein Zaun den Durchgang von Oryxantilopen verhindern, muss vor allem der Unterbau des Zaunes stark sein, weil Oryxantilopen systematisch unter dem Zaun durchgehen.

Die Zäune müssen durch den Farmer permanent unterhalten werden. Eine besondere Funktion haben die Farmzäune entlang der Grenze zu Botswana. Sie sind hier nicht nur Farmzaun, sondern auch Veterinärzaun.

Viehzuchtfarmen werden mit Zäunen in Farmcamps unterteilt. Die Funktion der Camps ist, dass die Gräser und Büsche nur gezielt abgefressen werden und eine Überweidung verhindert wird. Die Größe der Camps ist sehr unterschiedlich. Es gibt künstlich angelegte Wasserstellen um den Regen aufzufangen und an Ecken wo mehrere Camps zusammenstoßen ist eine Tränke errichtet. Auch Lecksteine zur Salzversorgung der Tiere befinden sich dort. Oft trennen die Camps die Kühe und Kälber für gewisse Zeiten, damit dem Farmer genug Milch zur Verfügung steht. Wegen der Raubtiere werden die Rinder in den Camps nahe am Farmhaus gehalten und Abends in den Kraal (Viehgehege) getrieben. Im Kraal werden dann auch die in Färsen und Ochsen eingeteilte Jungtiere zur Kennzeichnung gebrannt. Jeder Farmer besitzt sein eigenes Brandzeichen. Das Dippen[4] (durch eine Wanne laufend) der Rinder zur Desinfizierung verschiedener Krankheiten findet ebenfalls beim Kraal statt.

Anfang des 20. Jahrhunderts waren lediglich Ochsenkarren, Pferdekarren oder Eselkarren im Einsatz. Die Eselkarren sind heute noch vielerorts ein tägliches Transportmittel. Diese werden landläufig auch "Kalahari Ferrari" genannt.[5][6] Mittlerweilen haben starke 4x4-Geländewagen die oben genannten Transportmittel abgelöst.

  1. Englisch Wikipedia: Gravel Road
  2. Stefan Loose: Travel Handbuch abgerufen am 17.März 2019
  3. Englische Internetseite Ondjou Fencing
  4. Wildhaltung als nachhaltige Landnutzungsform im südlichen Afrika ISBN 3-00-016849-4 S. 56
  5. Kalahari Ferrari
  6. Stories from the world: Mit dem Kalahari Ferrari durch die Wüste abgerufen am 17. März 2019