Mielgner-Antrieb


Der Mielgner-Antrieb stellt ein kompaktes Antriebs- und Steuerungssystem für Luftkissenfahreuge dar und ermöglicht ein exaktes Manövrieren sowie Verzögern durch intuitiv zu bedienende Steuerelemente.


Geschichte

Daniel Wagner und Albert Mielke hatten es sich zur Aufgabe gemacht, ein neuartiges Steuerungssystem für Luftkissenfahrzeuge zu entwickeln. Insbesonders kleinere Luftkissenfahrzeuge verfügten in der Regel nur über einen feststehenden Rotor mit dahinter angeordneten Ruder. Hierdurch sind Bremsbewegungen nur durch eine Drehung des Fahrzeugs um die Hochachse möglich, stationäres Schweben an einem Ort erfordert zudem einen zusätzlichen Rotor, der das zum Schweben erforderliche Luftkissen auch dann aufrecht erhält, wenn sich der Hauptrotor im Leerlauf befindet. Das von ihnen entwickelte System kommt mit nur einem Antrieb aus, wobei sich das Fahrzeug stufenlos abbremsen und Rückwärtsfahrt bringen läßt. Die Manövrierfähigkeit wurde duch ein Erprobungsfahrzeug ausgiebig über verschiedensten untergründen erfolgreich getestet. Das Fahrzeug wurde anschließend in Hinblick auf eine Serienfertigung weiterentwickelt.


Technik

Pinzip des Mielgner-Antriebs


Der vom Rotor kommende Luftstrom wird zunächst in den Kissenstrom (ca. 30%) und in den Antriebsstrom (ca. 70%) aufgeteilt. Zwei innere Klappen teilen den Antriebsstrom dann in einen rechten und linken Volumenstrom. Jeweils eine äußere und eine innere Klappe bilden ein Klappenpaar und sind über ein Viergelenkgetriebe miteinander verbunden. Beim Schließen des Klappenpaares bildet dieses ein "V" und leitet den Antriebsstrom nach vorne um. Durch gezielte Ansteuerung beider Klappenpaare lassen sich so Kurven einleiten und auch während diesen Kurvenfahrten Bremsmanöver durchführen, sowie Rückwärtsfahrten einleiten. Ein stationäres Verweilen auf der Stelle auch bei Volllast des Antriebs ist ebenfalls möglich, wenn sich Antriebs- und Bremsschub neutralisieren. Die Ansteuerung der Klappenpaare erfolgt durch einen mechanischen Mischer, der Brems- und Steuerbefehle kombiniert über Bowdenzüge an das Schubsteuersystem weiterleitet.



Der mechanische Mischer ist direkt mit dem Lenker des Luftkissenfahrzeugs verbunden. Durch ein drehen des Lenkers lassen sich Kurven einleiten, durch en nach Vorne-Drücken läßt sich das Fahrzeug abbremsen und rückwärts manövrieren. Hierdurch ist eine sehr intuitive Bedienung des Fahrzeugs möglich, die es dem Fahrer ermöglicht in sehr kurzer Eingewöhnungszeit das Fahrzeug sicher und präzise zu manövrieren. Durch den robusten und rein mechanischen Aufbau der Steuerung wird die Möglichkeit technischer Ausfälle reduziert.



Das Luftkissenfahrzeug Vector 2 stellt die Weiterentwicklung des Erprobungsfahrzeugs dar und wurde hinsichtlich günstigerer Fertigung, Design und Ergonomie weiter optimiert.

Datei:Mielgner Antrieb im Hovercraft Vector 2.jpg


Weblinks

Festo

Deutsches Museum Verkehrszentrum