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Werkbahn der Bayerischen Braunkohlen-Industrie
Spurweite:1435 mm (Normalspur)
von Irrenlohe
Schwandorf 359 m
Bahnstrecke Regensburg–Weiden
               
0,0 Bahnhof I
Bahnstrecke Schwandorf–Furth im Wald
               
Werksbahn Vereinigte Aluminium-Werke, Bayernwerk
               
DB-Schwellenwerk[1]
               
Vereinigte Aluminium-Werke, Bayernwerk, Müllkraftwerk
               
2,9 Kohlekraftwerk Schwandorf (ab 1929)
               
2,6 Bahnhof III
               
Bahnbetriebswerk Länderbahn
               
Bahnstrecke Regensburg–Weiden
               
1,5
0,0
Bahnhof II
               
               
2,6 Abzw. Oder 1
               
3,2 Abzw. Oder 2
               
3,2 Werksbahnhof
               
5,7 Verladung Holzheim
               
6,1 Verladung Steinberg
               
4,1 Verladebunker
               
Brikettfabrik
               

Die Werkbahn der Bayerischen Braunkohlen-Industrie (BBI) verband die Braunkohlegruben im Bereich des oberpfälzischen Ortes Wackersdorf mit dem Kohlekraftwerk Schwandorf.

Geschichte Bearbeiten

Die erste Bahnstrecke der BBI war eine Verbindung, die von der Bahnstrecke Schwandorf–Furth im Wald abzweigte und über den Bahnhof 1 am Krankenhaus und den Bahnhof 2 mit der 1908 errichteten Brikettfabrik verband.[2]

1929 wurde zur Versorgung des Kohlekraftwerkes eine Strecke vom Bahnhof 2 nach Dachelhofen errichtet. Gleiserweiterungen erfolgten 1952 nach Steinberg, um die Tagebaufelder Steinberg-West, Steinberg-Ost und Loiblweiher zu erschließen. Später folgten die Tagebaue Krähenweiher und Holzheim, zwischen denen 1958 eine Verladung errichtet wurde. Über den zwischen 1956 bis 1958 geschütteten Westfeld-Damm wurde eine zweite Verbindung zum Hochbunker gebaut, wodurch ein Ringverkehr möglich war.

Der Bahnhof 2 erhielt 1958 weitere Gleise. 1971, vor der Inbetriebnahme des 300 MW-Blockes sowie 1973 im Zuge der Kraftwerkserweiterung auf 700 MW musste der Bahnhof 3, unmittelbar beim Kraftwerk, vergrößert werden. So wurden zwei zusätzliche Gleise für die Entleerung der Ölzüge und eine zweite Gleiszufahrt zum Kohlenbunker gebaut. Sämtliche Streckengleise wurden von der ursprünglichen Asche- auf Schotterbettung umgestellt. Ab 1960 wurden die gelaschten Schienenstöße verschweißt und alle Weichen der Hauptstrecken elektrisch beheizt.

Zur Gleisunterhaltung standen eine Gleis- und Weichen-Stopfmaschine von Plasser & Theurer, eine Gleisstopfmaschine von Matisa, ein Zwei-Wege-Bagger von Altlas, ein Gleiskranwagen sowie verschiedene Schweiß- und Schleifmaschinen zur Verfügung. Die meisten Arbeiten wurden durch das firmeneigene Personal durchgeführt. Lediglich die komplette Erneuerung der 2,6 km langen Strecke mit teerimprägnierten Buchenschwellen und Schienen mit dem Profil S 54 zwischen dem Stellwerk am Bahnhof 2 und dem Bahnhof 3 im Mai 1971 erfolgte durch eine Fremdfirma.

Diese Erneuerung erfolgte innerhalb von vier Tagen, wobei die Strecke nicht mehr als zehn Stunden je Tag gesperrt werden konnte, damit das Kraftwerk weiterbetrieben, mit Kohle versorgt und Asche abgefahren werden konnte.

Zugsicherungsanlage Bearbeiten

1957 wurden die mechanischen Stellwerke durch elektrisch betriebenen Weichen mit Lichtsignalen ersetzt. Im Endausbau ab 1972 war die Fernbedienung aller 72 Signale und 45 Weichen vom zentralen Stellwerk am Bahnhof 2 aus möglich. Zur Einstellung einer Fahrstraße bedient der Stellwerkswärter auf seinem Leuchtstelltisch nur noch die Start- und Zieltaste. Sämtliche Weichen und Signale liefen automatisch in die gewünschte Richtung ein. Flankenfahrten und Zugzusammenstöße waren auf der so gesicherten Strecke durch die Stellwerksschaltung bei richtiger Handhabung ausgeschlossen. Bei seiner Einführung 1972 verfügte die BBI über das modernste Drucktastenstellwerk, das eine Privatbahn in ganz Süddeutschland vorzuweisen hatte.

Auch Asche rollte über die Schiene

Früher wurde die gesamte Asche in offenen Güterwagen zur BBI transportiert und mit Wagenentladegeräten der Firma Heinzelmann entleert. Diese Art der Entladung und Verkippung war sehr aufwendig und durch die Leistungsfähigkeit der Wagenentlader begrenzt. Die offene Verkippung der Filterasche erwies sich darüber hinaus sehr umweltbelastend. Zur Abhilfe wurde daher im Jahre 1953 eine Asche-Spülanlage gebaut, welche nach anfänglichen Schwierigkeiten zufriedenstellend funktionierte. Die Anlage war zunächst für 800 t/Tag ausgelegt.

Durch Verbesserungen und Änderungen in der Leitungsführung konnte unter Verwendung der gleichen Motoren die tägliche Durchsatzleistung auf über 6000 t gesteigert werden. Am Anfang war die Pumpleistung über Entfernungen von mehr als 1,5 km schwer zu bewältigen. Während der Wintermonate kam es zu einem starken Anbacken bzw. Anfrieren in den Stahlrohrleitungen und teilweise auch zu erheblichem Verschleiß. Durch Zwischenschaltung von Verstärkerpumpen und durch die Verwendung von Polyäthylenrohren mit 250 mm 0 konnte die Spülleistung wesentlich verbessert werden.

Mit diesem geänderten Verfahren war es möglich, im Tagebau Kräherweiher, der ca. 3,7 km von der Spülanlage entfernt war, etwa 2,8 Mio. t Asche einzuspülen. Das Verfahren erlaubt eine umweltfreundliche Ablagerung der Staubasche. An der Einspülstelle klärt sich das als Transportmittel benutzte Wasser sehr schnell, so dass keine Verunreinigung der Gewässer entsteht.

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Weichenwerk Witten und Schwellenwerk Schwandorf. In: fahrweg.dbnetze.com. Abgerufen am 18. November 2023.
  2. Bayerische Braunkohlen-Industrie Aktiengesellschaft. In: albert-gieseler.de. Abgerufen am 24. Mai 2020.