(Notiz März 2005: Dieser Text ist veraltet und bedarf einer Aktualisierung. Einige Annahmen von damals haben sich als nicht zutreffend erwiesen.-- מישה 19:06, 27. Mär 2005 (CEST))

Zeit der Besinnung

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Plädoyer für einen langen Atem.

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Nach der Presseaufmerksamkeitsflutung der deutschsprachigen Wikipedia im März 2004 erbrachten die Benutzer, die Techniker und ihr Arbeitstier und die Administratorenschaft den Beweis, in den gegebenen Dimensionen skalieren zu können. Von einem Artikelwachstum von 200 Artikeln gelang der Sprung auf 800 Artikel pro Tag, ohne dass dies in einen Zusammenbruch der deutschsprachigen Wikipedia gemündet wäre. Der Zuwachs der Benutzerzahlen schlug sich dann konsequenterweise auch einige Zeit später in einem Schub bei den Administratoren nieder und lässt die Vermutung aufkommen, daß eine Wiederholung einer erhöhten publizistischen Kenntnisnahme und die daraus resultierenden Passagierverknotungen auf den passiven, den vandalierenden und den produktiven Sitzreihen ebenso gewältigbar wäre.

Mit 100.000 Artikeln ist nun auch die Wahrscheinlichkeit etwas realer, daß wir nicht nur den zufälligen Benutzer bedienen können, der über eine sein in google formuliertes Begehren bei uns aufschlägt, sondern auch den Stammleser, der in seinem Firefox die Suchleiste Wikipedia integriert hat und so langsam mit der Erwartungshaltung an uns herantritt, daß wir ihm zu einem beliebigen enzyklopädischen Thema etwas liefern können. Das ist eine Ehre, eine Herausforderung und auch eine konkrete Handlungsanweisung, die übrigens meines Erachtens in höchstem Maße mit der Vision einer Enzyklopädie vereinbar ist (grob gefasst: Es ist eine Teilmenge)

Kurzer Exkurs: Warum Dieter Bohlen enzyklopädisch ist

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Klaus Holoch, Pressesprecher der BIFAB AG, nutzt hin und wieder die ihm gebotene öffentliche Plattform, um auf die fehlende enzyklopädische Eignung eines Mannes hinzuweisen, der seine Warholschen 15 Minuten durch einen Synthesizer gejagt hat und die Endlosschleife seit 1980plusminus abspielt. Es ist hierbei unerheblich, ob er unter das Lemma Penisbruch, Musikindustrie, Playback (Musik), Casting-Show, Blitzscheidung, Aufmerksamkeitsökonomie, Groschenbiographie oder Diskomusik gehört. Solange von ihm kein hinreichender Beitrag zu einer vernünftigen Darstellung seiner Biographie zu erwarten ist, ist es die Pflicht, einen neutralen, umfassenden und aufklärerischen Eintrag zu schreiben bzw. zu pflegen. Selbstverständlich gilt unser Herzblut weiterhin eher dem Diderot und selbstverständlich werden wir jede Gelegenheit nutzen, die moralische Überlegenheit gegen diesen Millionär auszuspielen. NPOV ist geduldig. Das bis jetzt verschwiegene Killerargument ist hierbei die Faulheit. Ohne den Eintrag Bohlen hätten wir jede Woche mit einem Einzeilerstub im Sinne von „Der typ sieht irgentwie schwuhl aus“ zu tun – an einen exzellenten Artikel (den es in Form von „Modern Talking“ übrigens schon gibt – well done!) traut sich die Armada der IP-Vandalen signifikant weniger heran als eine bestehende Satzsammlung, die idealerweise noch auf den Watchlists von wohlmeinenden Freunden der seltsamen Musik steht.

In den letzten Wochen waren einige Funktionen von Wikipedia ausgeschaltet, die für die Textgärtnerei von besonderem Interesse waren:

1.Gewünschte Artikel. Diese Liste enthält die nach ihrer Häufigkeit sortierten Links auf noch nicht existierende Einträge. Bei ihrer letzten Aktualisierung in der Wikipedia führte ein Lemma diese Liste an, das von 12 bestehenden Artikeln gewünscht wurde. Nach der teilweise Wiedereinführung steht der Score nun bei 56. Das ist nicht allein dem Wachstum der Wikipedia geschuldet, sondern dem Fehlen einer Möglichkeit, kontinuierlich diese Liste abzuarbeiten. Man kann ebenfalls auch überlegen, ob die Zahl ein schwacher Indikator für das Verhältnis von Tiefen- (Durchschnittliche Artikellänge) gegen Breitenwachstum (Artikelanzah) ist.

2.Sackgassenartikel. Dies sind Wikipediaeinträge ohne weiterführende interne Links. Überzufällig oft handelt es sich auch um Urheberrechtsverletzungen, die per cut&paste eingefügt wurden. Das Anklicken eines Sackgassenartikels ist frustrierend und die ideale Anzahl der Sackgassenartikel ist 0.

3.Liste der kleinsten Wikipedia-Artikel. Ja, wir haben 0-Byte-Einträge, und seien es Vandalen, die mal eben Sozialismus zusammengestrichen haben. Ebenso werden hier verunglückte Redirects vermerkt, zerschossene Begriffsklärungen und andere unerwünschte issues. Die idealer Zahl der 0-Byte-Artikel ist 0 und in der Tendenz sind längere valide Artikel den Stubs vorzuziehen. 73% der Artikel der deutschen Wikipedia sind größer als 500 Byte, Tendenz steigend. Die Arbeit an diesen Randbereichen ist Fleißarbeit, sie ist wenig anspruchsvoll und in der Regel schnell ermüdend. Umso wichtiger ist es hierbei, diese Arbeit auf so viele Schultern zu verteilen, um den individuellen Frust möglichst klein zu halten. Einmal am Tag lässt sich auch mal schnell ein stub zusammengooglen, der ein badisches Kaff bei Heilbronn anreisst, ein paar Weblinks setzt und der internen Verlinkung Tribut zollt.

Tiefenpsychologischer Exkurs: Meine Enzyklopädische Kindheit.

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Meine Mutter nutze in meiner Kindheit eines meiner Regale als Ablage für ein paar für sie uninteressante Bücher, unter anderem für einen Almanach „Ich sag' dir alles – 1967. Auch wenn das jetzt schon fast wie Jack London und seinen sea wolf klingt: Diese blaue Schwarte gab mir damals den motivatorischen Kick, Bücher zu lesen – und Tabellen der Resultate von Fußballweltmeisterschaftsendspielen auswendig zu lernen. Oder etwas über die Funktionsweise des Wankelmotors (in memoriam NSU). Irgendwann kam dann noch eines dieser zweibändigen Jugendlexika hinzu, das mich zu einem lustigen Spiel einlud: Folge den Verweisen. Feedbackaufgabe an den Leser: Schonmal in der Wikipedia versandet und irgendwann festgestellt, daß man sich fünf oder mehr Ebenen von dem eigentlichen Thema weggeklickt hat? Meyers Taschenlexikon schreit förmlich nach dieser Zeitverschwendung (Liste der Giftpflanzen --> Schierling --> Sokrates --> ...)

Automatisierte Listenerstellungen nach quantitativen Kriterien sind kein Ersatz für anständige Qualitätskontrolle, sondern schlichtweg die notwendige Voraussetzung dafür. In einem Projekt, das sich aus Idealismus, Freiwilligkeit und Motiven speist, die zwar in ihrer Vielfalt unbeschränkt sind, jedoch niemals die Wikipedia in die Rolle eines Befehlsgebers bringen, muss den jeweiligen Leuten jeder Overhead abgenommen werden. Wir sind auf die Legastheniker ebenso angewiesen wie auf die Nichtmuttersprachler, wenn sie im Hauptberuf Informatiker, Biologen oder Historiker sind und etwas zu ihrem Thema schreiben können. Zur Not geht man ihnen halt hinterher und räumt die Kollateraledits weg, die sie hinterlassen. Natürlich wünsche ich mir, daß irgendwo ein Sack mit stilsicheren Enzyklopädisten platzt, die ohne Peitsche und Entlohnung pro Nase täglich einen exzellenten Artikel ausspucken, nach erledigter Arbeit dann noch URVs entfernen und problematische User mit Engelszungen zum Guten bekehren. Idealerweise arbeiten ihre Ehepartner als Fundraiser oder in den PR-Abteilungen von bösen Konzernen, die ihre angesammelten Sünden durch Spenden an NGOs, Kinderheime und Idealisten wie Wikipedianer abgelten wollen.

Journalisten, die über die Wikipedia geschrieben haben, zeigten eine ausgeprägte Fixierung auf harte Zahlen. Wie viele Artikel, wie viele Benutzer, wie viele Zugriffe, wie viele Sprachen, wie viele neue Artikel pro Tag. Diese Fixierung deckt sich in einigen Teilen auch mit den Denkmustern innerhalb der Wikipedia, wenngleich sie massiv polyphoner gehalten war und jede Euphorie ob eines neuen großen Meilensteines sogleich relativiert wurde. Auch wenn wir 100.000 Artikel feiern konnten, gibt es dank der Wikipedia-Forschung von Agon S. Buchholz Hinweise, daß wir vielleicht 30.000 Artikel haben, die einer harten enzyklopädischen Definition alter Lesart genügen, vielleicht weniger. Alle Einschränkungen zu der Kritikimmunität dieser Ansicht (siehe Bohlen) gelten auch hier. Wikipedia ist als Quelle für Zeitungen wie faz und Zeit geeignet, Wikipedia ist als Referenz für Bundesgerichte brauchbar und darf zunehmend als zitierfähige Standardquelle an Universitäten genutzt werden. Es ist dabei nicht immer klar, inwieweit dies mit dem Wissen um die Besonderheiten der in Wikipedia stehenden Artikel geschieht. Der Niedergang nennenswerter journalistischer Ansprüche lässt, sofern es ihn gibt, Zweifel daran aufkommen.

Zahlen schaffen Ereignisse. So stellt der 10.000., der 20.000., der 50.000. und der 100.000. Artikel eines dar und weitere werden folgen. Jahrestage sind ebenfalls planbar und ereignisfähig. Beiden gemein ist die Abnahme der Häufigkeit in linearen Systemen (das exponentielle Wachstum von täglich 0,5% und mehr ist zwar schön gewesen, aber auch hier ist anzunehmen, daß es mittlerweile eher auf ein lineares Wachstum mit Sonderfaktoren hinausläuft. Die letzte Modellierung ist schon eine Weile her). Ist man Freund des Holzschnittes, ergeben sich folgende Textgattungen:

  1. Neophilieniederschlag: Dies ist der Initiationsartikel über die Wikipedia: Schau mal hier, was Neues, Gutes, Besseres, Tolles. Wikipedia, das gab es so noch nicht und alle können mitmachen. Wenn die Zeitung über ein gutes Archiv verfügt und die Verantwortlichen es bedienen können, gibt es diesen Artikeltypus pro Zeitung maximal einmal. Er ist wichtig, da er üblicherweise recht groß ist und vom Autor eher im Jubelstil gehalten ist, frei von Grautönen und ohne Berücksichtigung der dunklen Ecken. Meistens beschränkt sich die Kritik auf einen O-Ton der Etablierten und auf das gutväterliche „Auch wenn schon viel existiert, den Berliner Knüppelkrieg haben sie noch nicht“. Als moving target kann es für uns nichts besseres als exemplarische Kritik geben. Auch Teilprojekte wie Reader oder Veriensmanifestationen lassen sich initiieren.
  2. .Progressionsbeglaubigung:' Dem Journalisten fällt eine Pressemitteilung zum Zahlenereignis auf den Tisch oder er findet im heiseticker etwas passendes zum Abschreiben. Diese Texte kommen gehäuft, fallen mitunter mit 1. zusammen und lassen sich in Grenzen lenken.
  3. .Drei-T-Artikel. Tiere, Tränen, Tote (vier T? Titten?) sind auch auf die Wikiwelt übertragbar. Das kann etwa der Schluckauf von einem Datenbankserver sein, der das technikinteressierte Publikum interessiert. Auch der Tag, an dem Jimmy Wales erkennen solle, daß er doch lieber gerne auf Puerto Rico eine Bar aufmachen will, wäre so ein Ereignis. Die Planbarkeit ist 0 und im Zweifelsfall dann doch ein nicht sonderlich beliebtes Ding. Krisen-PR mag zwar hier glätten, aber schön ist es jedenfalls nicht.
  4. .Auf dem Seziertisch. Wenn ein Thema einen gewissen Bekanntheitsgrad erreicht hat, den Brutkasten der jeweiligen Subkultur verlassen hat und idealerweise von der Menge „einfach so“ und ohne den Diderot/GNU-Überbau genutzt wird, kommt die Stunde der Analysen. Das einzige halbwegs passende existierende Beispiel bisher ist der Artikel im Spiegel-Magazin, der allerdings nicht sehr weit kommt, überwiegend positiv ist und bis auf exemplarische Mängelerwähnungen (Spiegel am Sonntag morgen gekauft und bis zum Mittag die Mängel ausgebessert – am ersten großen Verkaufstag waren sie hinreichend dezimiert) nichts strukturell Kritisches finden konnte. Ich gehe davon aus, daß sich das in den kommenden Wochen wenigstens in einem Fall ändern wird.
  5. .Stützerwähnungen. Ein Journalist tippt etwas über den Mond herunter und verweist auf wikipedia, ein anderer sammelt für seine googleunwillige Leserschaft etwas über Wüsten und nennt die URL des readers. Wer in news.google.com nach dem w-Wort schaut, findet immer häufiger ein „according to“ davor stehend. Dies ist kein singulärer Ritterschlag, sondern die erneute Vergewisserung eines Vertrauensverhältnisses. Die Häufigkeit des Musters „according to wikipedia, + Faktum“ - also die Benutzung von Wikipedia als notorischem Begriff ist (den Niedergang des Journalismus einmal ausgeblendet) unser Sieg.

Den Texten aller Gattungen sei unterstellt, daß sie von Menschen geschrieben werden, die das gelernt haben. Ich halte es für möglich zu beweisen, daß sich zum einen mit der Dauer eines Projektes die Masse der Aufmerksamkeit über Seziertische und Stützerwähnungen entfalten wird, bzw. im Falle des Fehlens von TTT als Zeugnis der Beständigkeit interpretieren lässt, zum anderen alle für das kollaborative Projekt wichtigen Zuflüsse über die kritischen Artikel funktionieren wird, die auf sehr spezifische Bereiche der Wikipedia eingehen werden. Ein Aufsatz in einer juristischen Wochenschrift kann Perlen anspülen, die von der populären Medienlandschaft unberührt bleiben. Angedenk dessen, was bei uns 20 wohlmeinende artikelschreibende Juristen erledigen können, könnten das spannende Jahre werden.

Was auch immer funktioniert hat, daß heise etwas über 10.000 Artikel geschrieben hat, funktioniert hier nicht mehr. Necrophorus war neulich so freundlich und hat einmal eine brauchbare Menge an Artikeln aus der Zufallsfunktion gezogen und sie einmal einer bildungsbürgerlich-soliden Qualitätsprüfung unterzogen. In Schulnoten wäre das Ergebnis versetzungsgefährdend, aber wenigstens nicht versetzungsbehindernd. Ich vertraue dem Dieselmotor der exzellenten Artikel hinreichend, um diese Zahlen erstmal aus plausibel anzusehen.

Wikipdia steht systembedingt unter keinem Zeitdruck. Es ist jetzt bereits nutzbar und funktioniert aus Sicht der vorbeilaufenden Kundschaft. Ebenso existiert der Prozess zum Anlegen, Schreiben und Pflegen der Seiten mit dem geringstmöglichen Overhead. Die Magie beginn nun bei der Frage nach einer Qualitätsgarantie, wie auch immer die aussehen mag. Die übliche Antwort der Wikipediazunft heißt dabei Medienkompetenz und ist zwar als individuelle Strategie valide, jedoch als allgemeine Methode unbrauchbar. Es ist schlechterdings nicht zulässig, dem Leser die Kenntnis der spezifischen Eigenheiten der Wikipedia aufzuzwingen, etwa die Bewertung von verschiedenen Versionen und die heuristischen Methoden zur Abschätzung der erhoffbaren Qualität eines bestimmen Artikels.

Ebenso ist die Markierung als exzellenter Artikel nur für interne Prozesse brauchbar. Solange ein gemeinsamer Namensraum genutzt wird, gilt das Prinzip der Kette: Das schwächste Glied bestimmt das gesamte Maß an Vertrauen, das der Wikipedia entgegengebracht werden kann.

Exkurs: Black Box Brockhaus

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Die Brockipedia ist nach eigenem Anspruch eine Enzyklopädie und verbürgt mit seinem Markennamen dafür. Der Prozess der Qualitätssicherung ist meines Wissens nicht einsehbar. Brockhauskunden haben keine Möglichkeit, die Namen der Autoren zu erfahren, die einzelnen Entwicklungsschritte einzusehen, die Liste der entdeckten Fehler, die Namen der Korrektoren oder eine Kontaktmöglichkeit dieser zu erfahren. Gekauft wird ein Produkt, dem über die PR der Firma der Slogan anheftet, jeder Artikel sei dreimal geprüft wurden. Die durchschnittliche Anzahl an Korrekturschritten bei der Wikipedia liegt (wenn auch nicht vergleichbar) bei 13 Revisionen. Tendenz steigend. Kritische Artikel mit vielen Ansichten und Streitpunkten schaffen es auf dreistellige Zahlen von Editierschritten. Wenn man schonmal von Zahlen spricht.

Lösungsansätze für eine vertrauenswürdige Wikipedia:

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Eine vertrauenswürdigkeit müsste eine geschlossene Vertrauenskette bilden:

  1. .Lemmatafindung
  2. .Versionskontrolle der Erstellung
  3. .Verifikation von Fakten
  4. .Vollständigkeitsanspruch und Erfüllung
  5. .Zertifizierung der Qualität
  6. .Pflege und Rezertifizierung

Diese Liste ist unvollständig, überlappend und unhandlich. Sie wurde ohne die Kenntnis von Lektüre von Menschen, die sich schon einmal diese Gedanken gemacht haben, erstellt. Fragen zur Umsetzbarkeit in die Wikipedia sind noch nicht einmal gestellt, auch wenn das nein relativ einfach zu schlussfolgern wäre. Naja, irgendein Thema muss man sich ja noch aufheben können. Wikipedia erlaubt Fehler, es erlaubt Korrekturen und sorgt dafür, daß Letzteres einfacher ist. Insofern wird das Vertrauensmodell niemals Handlungen unter einen Vorbehalt stellen, denn damit wäre nicht nur eine Waffengleichheit zwischen den Lagern hergestellt, sondern würde die Arbeit der Lichtgestalten torpediert.


Modell 1: Exzellenzopedia

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Aufnahme von exzellenten Artiklen. Links auf nicht vorhandene Artikel rot (mit editlink in die wikipedia), links auf in der wikipedia vorhandene Artikel ohne Exzellenz hellrot (mit Warnhinweis: „Sie verlassen den geprüften Teil der Exzellenzopedia“), und vorhandene, exzellente Artikel wie gehabt blau. Das ist bei derzeit etwas mehr als 100 exzellenten Artikeln eine unpraktikable Lösung, aber immerhin.

Modell 2: Debianisierung

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Es werden drei Branches aufgemacht: Stable, testing und unstable. Letzteres ist das, was man schon kennt: Die Wikipedia. Testing ist ein kleiner hack darauf: Änderungen werden erst übernommen, wenn es über X Stunden oder Tage keine Änderung gab. Damit könnte man einen großen Teil der Hit-and-run-Vandalen abgreifen, hätte jedoch bei aktuellen Ereignissen das Nachsehen. Der Artikel über die Anschläge in Madrid hatte sich erst – trotz zwischenzeitlich erreichtem NPOV – nach einigen Tagen konsolidiert. Ob das schon als Grund für eine manuelle Durchwinkfunktion ausreicht, sei dahingetellt. Stable wäre hierbei eine Wikipedia, die von einer bevollmächtigten Stelle gesicherte Artikel abbildet. Jedes update hätte hierbei manuell zu erfolgen. Stable wäre also im Zweifelsfall veraltet, kleiner und weniger umfangreich, wäre jedoch ein geschlossener Raum. Die Nachteile sind offenkundig: Arbeit ginge in den Overhead und würde die Entwicklung der Wikipedia bremsen. Modifikationen sind ebenfalls die Einführung eines trusted users, der für testing relevante Artikel einpflegen könnte. In der Ferne könnte man das auch noch zu einem Vertrauensmodell auf Kategoriebasis mit zertifizierbaren Vertrauensnetzen ausbauen, um den Systemaufwand im Betrieb zu senken. Ein Mathematiker könnte das mal durchrechnen.