Benutzer:Mari Wiki/Heimtrainer (Fitnessgerät)

Ein Heimtrainer ist ein klassisches Fitnessgerät mit Sattel, Pedalen und Handgriffen. In seiner Bauart ähnelt der Heimtrainer einem Fahrrad; er dient jedoch nicht der Fortbewegung, sondern der sportlichen Betätigung.

Es gibt keine Klassifizierung für die Begriffe Heimtrainer und Hometrainer. Im allgemeinen Sprachgebrauch hat sich Hometrainer jedoch als Bezeichnung für Heimfitnessgerät durchgesetzt. Unter dem Begriff Heimtrainer vertreiben die meisten großen Hersteller von Fitnessgeräten hingegen diese bestimmte Art Fitnessgerät mit Sattel, Pedalen und Handgriffen.

1. Beschreibung

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Die einfache Ausstattung und leichte Bedienbarkeit machen den Heimtrainer zu einem beliebten Fitnessgerät für ein leichtes Ausdauertraining zu Hause[1]. Er bietet die Möglichkeit, sich im Alltag gesundheitlich und sportlich fit zu halten und wetterunabhängig von zu Hause aus zu trainieren. Anders als z.B. beim Crosstrainer, der den gesamten Oberkörper trainiert, beansprucht die Bewegung auf dem Heimtrainer hauptsächlich die Beine.[2]

Einige Komponenten wie Sattel und Lenker sind in der Regel verstellbar und können so an die Größe des Trainierenden angepasst werden. Eine korrekte Sitzposition ist wichtig, um rückenschonend zu trainieren.[3] Die Konsole mit dem Trainingscomputer zeigt die wichtigsten Trainingsdaten (Strecke, verbrauchte Kalorien, Herzfrequenz) an. Heimtrainer sind entweder mit einer Magnetbremse oder mit einer Backenbremse, wie man sie vom Fahrrad kennt, ausgestattet. Die Bremse wirkt auf die Schwungscheibe und erzeugt den Trainingswiderstand. Dieser lässt sich stufenweise verstellen und an das individuelle Leistungsniveau anpassen. Die Pulsmessung erfolgt über Handpulssensoren am Lenker; alternativ kann auch ein Brustgurt verwendet werden.

2. Unterschied zwischen Heimtrainer und Fahrrad-Ergometer

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Im allgemeinen Sprachgebrauch werden Heimtrainer und Ergometer nicht immer sauber getrennt. Das liegt auch daran, dass sie optisch kaum voneinander zu unterscheiden sind. Nach gesetzlichen Vorgaben müssen sie aber unterschiedliche Normen erfüllen, die einerseits die Sicherheitsanforderungen festlegen und andererseits die unterschiedlichen Geräteklassen trennen.

Die DIN EN 957-1[4] vereint die 1997 in Kraft getretene Europäische Norm EN 957-1 mit der DIN 32932 und klassifiziert Fitnessgeräte unter dem Aspekt der Unfallverhütung und Umweltverträglichkeit. Die Norm wird in sechs Gruppen für die unterschiedlichen Gerätearten unterteilt. Heimtrainer und Ergometer fallen in die Gerätegruppe EN 957-1/5 mit ihren drei Unterklassen A, B und C. Klasse A ist den Ergometern vorbehalten und schreibt eine Anzeige der erbrachten Leistung in Watt, eine einstellbare Wattleistung von mindestens 250 Watt und einen Freilauf vor. Die tatsächliche Leistung darf von der angezeigten Leistung bis 50 Watt um maximal fünf Prozent, bei einer höheren Wattleistung um maximal zehn Prozent abweichen. Heimtrainer erfüllen diese Kriterien nicht. Sie werden in die Klassen B (hochwertige Heimtrainer mit Freilauf, verstellbarer Bremskraft und einer Schwungmasse von mind. 5 kg) und C (einfache Heimtrainer) eingeteilt. Heimtrainer dürfen über keine Wattsteuerung verfügen und ausschließlich im privaten Gebrauch Anwendung finden.

Ergänzend werden Fitnessgeräte in die Klassen S und H unterteilt. Die S-Klasse umfasst Geräte, die auch für die Nutzung in Sportclubs, Hotels, Fitness-Studios und schulischen Einrichtungen ausgelegt sind. In die H-Klasse fallen Geräte, die ausschließlich für die private Heimnutzung ausgelegt sind.

Mit Ergometern kann das Training individuell gesteuert und überwacht werden. Aufgrund ihrer präzisen Belastungseinstellung werden Ergometer im therapeutischen und medizinischen Bereich sowie im professionellen Sport eingesetzt, z.B. um den aktuellen Leistungsstand zu bestimmen oder um nach Sportverletzungen wieder einen schonenden Einstieg in das Ausdauertraining zu finden. Heimtrainer hingegen sind ausschließlich für die private Nutzung zugelassen. Eine Leistungsmessung in Watt ist nicht möglich.

3. Heimtrainer Varianten

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Neben dem klassischen Heimtrainer haben sich weitere Varianten etabliert:

Einige Hersteller wie z.B. Kettler bieten Liegeheimtrainer in ihrem Sortiment. Ähnlich wie ein Liege-Ergometer bzw. Recumbent Bike verfügen diese über eine Rückenlehne, die die Belastung auf den Rücken beim Training sehr gering hält.

Der Mini-Heimtrainer (auch Mini Bike, Pedaltrainer oder Bewegungstrainer) ist eine kleine Variante des klassischen Heimtrainers. Je nachdem, wo der Trainer platziert wird, trainiert er wahlweise die Bein- oder Armmuskulatur.

Ein klappbarer Heimtrainer lässt sich nach dem Training zusammenklappen, um Platz im Fitnessraum zu schaffen. Dadurch hat er jedoch wenig Stabilität und eine sehr geringe Schwungmasse. Eine hochwertigere Alternative bieten Heimtrainer mit Transportrollen, der nach dem Training an den gewünschten Platz gerollt werden kann.

4. Siehe auch

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6. Einzelnachweise

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  1. C. Raschka: Ausdauersport zu Hause – mit dem richtigen Ergometer – Heimtrainer: rudern, steppen, radeln oder swingen. In: Naturarzt. 9. Auflage. Nr. 129, 2011, S. 26–33.
  2. Jane Diering, Dipl. Sportwissenschaftlerin: Sportwissenschaftliches Lexikon: Heimtrainer. In: Sport-Tiedje.de. Abgerufen am 9. März 2017.
  3. Peter Dietrich: Ein Bewegungsprogramm (BISFR) zur Therapie von Rückenschmerzen Eine prospektive, kontrollierte Studie zur Effektivität des „Bewegung im schmerzfreien Raum“- Programms bei Patienten mit chronischen Rückenschmerzen. Inaugural-Dissertation zur Erlangung des Doktorgrades der Medizin einer Hohen Medizinischen Fakultät der Ruhr-Universität Bochum. Bochum 2001, S. 29.
  4. Stationäre Trainingsgeräte – Teil 5: Stationäre Trainingsfahrräder und Kurbel-Trainingsgeräte für den Oberkörper, zusätzliche besondere sicherheitstechnische Anforderungen und Prüfverfahren; Deutsche Fassung EN 957-5:2009, zu beziehen über http://www.eu-richtlinien-online.de/cmd?level=tpl-langanzeige&artid=110375669&limitationtype=&searchaccesskey=