Bernhard Wangler Bearbeiten

(*19. Mai 1902 in Breitnau / Hochschwarzwald; † 15. April 1977 ebenda) war Landwirt und Bürgermeister von Breitnau.

[1] kam als zweitjüngstes Kind von fünf Geschwistern in Breitnau zur Welt. Seine Eltern waren Bernhard Wangler (* 18.08.1867 in Breitnau, † 10.03.1944 ebenda), Landwirt, und Maria Wangler, geb. Faller, (* 1869; † 08.03.1944). Der Sohn, Bernhard Wangler übernahm den familieneigenen Haldenmichelhof bei seiner Heirat mit Emma Tritschler (*1904 in Hinterzarten; † 1985 in Breitnau). Das Paar bekam zwischen 1931 und 1940 sechs Kinder (Ernst *1931, Emma *1933, Oskar *1935, Alfred *1937, Maria * 1939, † 1939, und Hedwig *1940). Im Jahr 1942 nahm Bernhard Wangler mit seiner Familie den jüdisch abstämmigen 15-jährigen Jürgen Coßmann (* 10.10.1927 in Biedenkopf; † 18.11.2010 in Kassel) aus Freiburg bei sich auf; er arbeitete mit im landwirtschaftlichen Betrieb und nahm eng am familiären Leben teil. Auf diese Weise konnte Jürgen Coßmann drei Jahre lang, bis zum Ende des Krieges 1945, versteckt gehalten werden. Bernhard Wangler und seine Familie begaben sich dadurch in große Gefahr, konnten das Versteck des jungen Mannes jedoch aufrecht erhalten, nicht zuletzt durch die konspirative Mithilfe des damaligen örtlichen NS-Bürgermeisters Eduard Hog (*16.09.1886; † 11.07.1965), der als Einziger von dem Unterschlupf wusste, und Bernhard Wangler dennoch vor möglichen Konsequenzen warnte. Nach Kriegsende 1945 wurde Bernhard Wangler von den französischen Besatzungsbehörden zum Bürgermeister von Breitnau ernannt, und ein Jahr später durch die Einwohner Breitnaus in freier Wahl als Bürgermeister bestätigt. Dieses Amt hat Bernhard Wangler 20 Jahre lang, bis zu seiner Berentung 1965 ausgeübt: in der 1.Wahlperiode von 1945-1953, und weitere 12 Jahre nach seiner Wiederwahl in einer 2. Amtsperiode von 1953-1965. Auf sein Betreiben hin wurden während seiner Amtszeit in Breitnau Wege, Straßen und Wanderwege ausgebaut. In seine Amtszeit fällt der Neubau des Rathauses1955/56, eine Erweiterung des örtlichen Schulgebäudes 1953, sowie die Gründung einer [2] (mit angeschlossenem Lagerhaus für die landwirtschaftlichen Waren der ortsansässigen Bauern) 1956/57; auch der Bau des [3] 1954/55 ist seiner Initiative zu verdanken. Während seiner Amtszeit nahm auch der Tourismus in Breitnau seinen Anfang. Bernhard Wangler starb am 15. April 1977.

Exkurs Familie Coßmann Bearbeiten

Jürgen Coßmann (*1927 Biedenkopf / Hessen; † 2010 Wiesbaden) war das älteste von drei Kindern des jüdischen Verwaltungsbeamten und Politikers [4] (* 12. Januar 1889 in Berlin; † 01. September 1949 in Wiesbaden) und seiner Frau, Gertrud Coßmann. 1936 zog die Familie nach Freiburg-Littenweiler. Jürgen Coßmanns Schwestern Johanna und Dorothea Coßmann kamen durch eine [5] von Kippenheim-Lahr nach England. Heinrich Coßmann war vom 02.10.1944 bis zum 01.02.1945 im Konzentrationslager Bergen-Belsen bei Hannover, danach von Februar bis Oktober 1945 im KZ Theresienstadt interniert. Heinrich Coßmann ging zurück nach Wiesbaden wo er bis zu seinem Tod in der hessischen Landespolitik tätig war. Sein Sohn Jürgen Coßmann blieb bis 1967 in Freiburg-Littenweiler wohnen.

Einzelnachweise Bearbeiten

Heitzmann, Helmut, Höfechronik Breitnau. Selbstverlag Gemeinde Breitnau, 2004 ISBN: 3000145125 / 3-00-014512-5 Bernhard Wangler: https://de.wikipedia.org/wiki/Breitnau Heinrich August Coßmann: https://de.wikipedia.org/wiki/Heinrich_Cossmann Margarete Schuhmacher/Bernhard Wangler: http://www.badische-zeitung.de/breitnau/sichtbare-spuren-bis-heute--145817694.html Margarete Schuhmacher/Bernhard Wangler: http://www.badische-zeitung.de/freiburg/das-beduerfnis-nach-wissen--138609806.html Heinrich August Coßmann: http://www.icrc.org (Inventaire BG059, Israelitis 1939-1961/) Heinrich August Coßmann: http://www.research-clients@its-arolsen.org (International Tracing Service (ITS))

  1. Bernhard Wangler
  2. Raiffeisen-Genossenschaftsbank
  3. BASF-Erholungsheimes
  4. Heinrich August Coßmann
  5. Kinderverschickung