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Reichsbahnlager Blankenfelde-Nord

Seit dem Frühjahr 1942 nutzte das Arbeitsamt auch das Lager der Deutschen Bahn in Blankenfelde Nord als Durchgangslager. 800 Plätze soll es dort gegeben haben. Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer betrug höchstens eine Woche. In den Monaten März und April wurden etwa 13000 Menschen durchgeschleust. Im Juni verdoppelte sich die Anzahl. Im Oktober 1942 wurde aus dem Durchgangslager eine Krankensammelstelle für sowjetische Arbeitskräfte.96

Fn. 96 Tafel „Hunger – Krankheit - Tod“ in der Ausstellung „Geraubte Zeit. Zeugen der Zwangsarbeit im Nordosten Berlins 1938-1945. Ausstellungsprojekt im Rahmen des Projekts Berliner Regionalmuseen „Zwangsarbeit in Berlin 1938-1945“. 1. März – 14. Juli 2002.

Quelle: Arbeitsheft Nr. 31, Tanja von Fransecky, Zwangsarbeit in der Berliner Metallindustrie 1939 bis 1945, Eine Firmenübersicht, Eine Studie im Auftrag der Otto Brenner Stiftung, Berlin, März 2003, S. 26, https://www.otto-brenner-stiftung.de/fileadmin/user_data/stiftung/02_Wissenschaftsportal/03_Publikationen/AH31_ZwangsarbeitBerlin_Fransecky_2003_03_15.pdf

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Die »Ostarbeiterin« Anna Beljawska etwa wurde »am 31.7.44 wegen offener Lungentuberkulose« von der Weserflug »entlassen und dem Durchgangslager Blankenfelde zugeführt, da sie nicht mehr einsatzfähig war«. Dort starb sie einige Wochen später. Allein in diesem »Krankensammellager« bei dem Dorf Blankenfelde im Norden von Pankow kamen mindestens 400 sowjetische Zwangsarbeiter ums Leben.79

Quelle: Cord Pagenstecher/Buggeln, Zwangsarbeit, HU, https://www.geschichte.hu-berlin.de/de/bereiche-und-lehrstuehle/dtge-20jhd/dokumente/publikationen/publikationen-buggeln/Pagenstecher_Buggeln_Zwangsarbeit.pdf

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Da die vorhandenen Krankenhäuser überfordert waren, richtete das Hauptgesundheitsamt neben dem vom Arbeitsamt betriebenen „Russendurchgangslager“ in Blankenfelde ab August 1942 das Ausländerkrankenhaus Mahlow ein. Möglicherweise wollte das Amt nun prüfen, ob weitere vergleichbare Einrichtungen nötig seien, zumal der ursprünglich vorgesehene Rücktransport arbeitsunfähiger „OstarbeiterInnen“ Ende 1942 eingestellt wurde.5

Stürzbecher (2003), S. 97 sowie Bräutigam (2003).

Für das Durchgangslager Blankenfelde-Nord, in dem katastrophale Bedingungen herrschten,13 wird für 890 russische Insassen außer einem Arzt des Arbeitsamtes ein estnischer Arzt erwähnt.

13 Bräutigam (2003), S. 43f.

http://www.cord-pagenstecher.de/pagenstecher-2004a-lagerlisten.pdf

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Im Norden Berlins, im Dörfchen Blankenfelde, gab es ebenfalls ein Sammellager für kranke Zwangsarbeiter. Es weist viele Parallelen zu dem in Großziethen auf: Ursprünglich brachte die Reichsbahn „ihre“ Zwangsarbeiter darin unter, später waren dort Kriegsgefangene, auch die Gestapo nutzte „Blankenfelde-Nord“ nach dem Überfall auf die Sowjetunion, später wurde daraus ein Krankensammellager, in das übrigens auch schwerstkranke Rudower Zwangsarbeiter/innen kamen.

Es gibt Hinweise darauf, dass Kranke aus Großziethen in das Reichsbahnlager Blankenfelde-Nord verlegt wurden, jenem im August 1942 zum Rücktransport schwerkranker und daher „unbrauchbarer“ Ostarbeiter eröffneten Rückkehrer- bzw. Krankensammellager, welches für viele Gefangene zum Sterbelager wurde.

https://de.wikipedia.org/wiki/Reichsbahnlager_Gro%C3%9Fziethen

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Was tun? Berlin - Russland seit der Oktoberrevolution: Aspekte einer komplizierten Beziehung Die Oktoberrevolution in Russland hat in den 1920er Jahren eine nicht unbedeutende russische Einwanderung nach Berlin ausgelöst. Allerdings hat sich diese Immigration ins kulturelle Gedächtnis der Stadt kaum eingeprägt. Zum einen umfasste sie kaum mehr als ein Jahrzehnt und hatte nur eine kurze Blütezeit. Zum anderen verschwanden mit der Gruppe der Migranten auch viele Spuren einer multikulturellen und politisch höchst ambivalenten Gesellschaft im Berlin der Weimarer Republik. Herausgeberin: Berliner Geschichtswerkstatt e.V. Die Berliner Geschichtswerkstatt ist ein gemeinnütziger Verein, der seit 1981 besteht. Im Zentrum unserer Arbeit stehen Alltagsgeschichte und die Geschichte "von unten", wobei wir die Erinnerungsarbeit nicht als Selbstzweck verstehen. Wir wollen anhand des Schicksals der Nachbar*innen am Wohnort Zeitgeschichte und die eigene Verstrickung darin nachvollziehbar machen. Berliner Geschichtswerkstatt e.V. Tel.: 030/215 44 50 info@berliner-geschichtswerkstatt.de www.berliner-geschichtswerkstatt.de

http://www.berliner-geschichtswerkstatt.de/tl_files/bgw/publikationen/BGW_Wastun_webversion.pdf

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Reinhard Bernbeck und Susan Pollock, „Archäologie der Nazi-Zeit“, Diskussionen und Themen, in: Historische Archäologie (www.histarch.org), Heft 2/ 2014, S. 1-13, https://www.histarch.uni-kiel.de/HistArch_2013.pdf

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„Ein Ort des Schreckens“

Mehr als 1400 Menschen starben im Ausländerkrankenhaus Mahlow. Der Blankenfelder Heimatforscher Frank Hummeltenberg hat diese Episode der Geschichte untersucht. Mit seiner nun erschienenen Broschüre fasst er seine jahrelange Arbeit zusammen und lässt die Tradition der Blankenfelder Blätter wieder aufleben. Diese waren seit dem Tod des Vereinsvorsitzenden Bernd Heimberger im Januar 2013 nicht mehr erschienen. Info: Erhältlich ist die Broschüre in der Alten Aula, in der Blankenfelder Buchhandlung und im Schreib- und Leseland Mahlow.

Kaum jemand hat sich mit der Geschichte des Ausländerkrankenhauses so intensiv beschäftigt wie Frank Hummeltenberg. Der in Blankenfelde lebende Heimatforscher hat seine Erkenntnisse in einer Broschüre veröffentlicht, die der Kulturverein Blankenfelde herausgibt.

Von Christian Zielke, 22.12.2015 Teltow-Fläming Broschüre über Ausländerkrankenhaus Mahlow https://www.maz-online.de/Lokales/Teltow-Flaeming/Ein-Ort-des-Schreckens

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