Coming-of-Age-Filme sind ein Kino-Genre, in dessen Mittelpunkt klassische Themen der Adoleszenz stehen und die Figuren mit verschiedenen Grenz- und Schwellensituationen konfrontiert werden, die mit Identitätsfindungsprozessen einhergehen. [1] Klassiker des Genres sind zum Beispiel: …denn sie wissen nicht, was sie tun, Sie küssten und sie schlugen ihn , Die Reifeprüfung oder La Boum - Die Fete. Bekannte neuere Produktionen sind American Pie (USA 1999) oder Billy Elliot- I wiil dance.[2]Entsprechende Werke der Literatur werden auch als Bildungsromane bezeichnet.[3]

Definition des Genres

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Der Forschungsstand zum Coming-of-Age-Film ist insgesamt sehr überschaubar. Auf diese Filmgenre wird - auch in der angloamerikanischen Filmwissenschaft - oft nur am Rande eingegangen.[1] Claudia Wegener trifft folgende Aussage:

Mit der Bezeichnung Coming-of-Age ist eben solchen Filmen ein Name gegeben, die die Sicht der späten Kindheit einnehmen und den Übergang in die Erwachsenenwelt thematisieren. (Wegener 2011, S. 129)[4]

Eine detailierte Definition des Begriffes findet man im Filmglossar auf kinofenster.de:

Der aus dem Englischen stammende Sammelbegriff bezeichnet Filme, in denen ältere Kinder und Jugendliche als Hauptfiguren erstmals mit grundlegenden Fragen des Heranwachsens oder starken Emotionen konfrontiert und in der Auseinandersetzung mit diesen langsam erwachsen werden. Selbstfindungs-, Identitätsbildungs- und Emanzipierungsprozesse sind charakteristisch für dieses Genre. Im Mittelpunkt steht die Auseinandersetzung mit der Erwachsenenwelt, dem Elternhaus, der Schule und der Gesellschaft im Allgemeinen. Entsprechend dreht sich die Handlung in der Regel um familiäre, gesellschaftliche oder individuelle Konflikte, Sexualität, Geschlechterrollen, Auflehnung, Meinungsbildung und andere moralische wie emotionale Herausforderungen, denen junge Menschen in der Pubertät begegnen.[2]

Das Wissenschaftliches Portal für Kindermedien und Jugendmedien sieht vor allem zwei Aspekte die Coming-of-Age-Filme auszeichnen und die in Kombination auftreten. Das ist erstens die Verhandlung des Übergangs von einer Lebensphase in eine andere, die mit der Identitätssuche der Protagonisten und Protagonistinnen und verschiedenen Schwellensituationen einhergeht und zweitens die Verhandlung adoleszenter Themen.[1]


Stilmittel

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Klassische Elemente

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Klassische Motive

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Geschichte der Coming-of-Age-Filme

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Frontier

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Fiktion und Wirklichkeit

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Mythologien der Staatswerdung

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Am Ende der Filme haben die Figuren einen anderen Blick auf die Welt und sich selbst – sie sind gereift. Wenn Coming-of-Age-Filme als Unterform des Jugendfilms verstanden werden, kommt eine weitere Konvention hinzu: Die Filme spielen in jugendlichen Lebenswelten und reflektieren diese.[1]


In den Genrestudien ist eine Coming-of-Age-Geschichte ein Genre aus Literatur, Theater, Film und Video, das sich auf das Wachstum eines Protagonisten von der Kindheit bis zum Erwachsenenalter oder "Coming of Age" konzentriert. Coming-of-Age-Geschichten neigen dazu, den Dialog oder den inneren Monolog über das Handeln zu betonen, und spielen oft in der Vergangenheit. Die Themen von Coming-of-Age-Geschichten sind typischerweise Teenager.[5] Der Bildungsroman ist eine spezifische Untergattung der Coming-of-Age-Geschichte.

Die Handlungspunkte von Coming-of-Age-Geschichten sind normalerweise emotionale Veränderungen innerhalb der betreffenden Figur(en).

Im Film ist Coming-of-Age ein Genre der Jugendfilme. Coming-of-Age-Filme konzentrieren sich auf das psychologische und moralische Wachstum oder den Übergang eines Protagonisten von der Jugend ins Erwachsenenalter. Persönliches Wachstum und Veränderung sind wichtige Merkmale dieses Genres, das eher auf Dialog und emotionale Reaktionen als auf Action setzt. Die Geschichte wird manchmal in Form einer Rückblende erzählt..[5] Historisch gesehen konzentrierten sich Coming-of-Age-Filme normalerweise auf Jungen, obwohl Coming-of-Age-Filme, die sich auf Mädchen konzentrierten, im frühen 21. Jahrhundert häufiger geworden sind, wie The Poker House (2008), Winter's Bone (2010), Hick (2011), Girlhood (2014), Mustang (2015), The Diary of a Teenage Girl (2015), Mistress America (2015), The Edge of Seventeen (2016), Lady Bird (2017), Sweet 20 (2017). [11] Eine Variante in den 2020er Jahren ist der „Delayed-Coming-of-Age-Film, eine Art Geschichte, die die verzögerte Natur des Erwachsenseins im 21 Jobs sogar bis Ende 20 und Anfang 30.[6]

Coming-of-Age-Filme zeichnen sich vor allem durch zwei Konventionen aus: Es werden klassische Themen der Adoleszenz verhandelt und die Figuren werden mit verschiedenen Grenz- und Schwellensituationen konfrontiert, die mit Identitätsfindungsprozessen einhergehen. Am Ende der Filme haben die Figuren einen anderen Blick auf die Welt und sich selbst – sie sind gereift. Wenn Coming-of-Age-Filme als Unterform des Jugendfilms verstanden werden, kommt eine weitere Konvention hinzu: Die Filme spielen in jugendlichen Lebenswelten und reflektieren diese.[1]

KinderundJugendmedien.de - Coming-of-Age-Film [3} mehre DEfinitionen !!!!!!!

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„Coming of Age“ heißt das Genre, das sich mit einem Zustand beschäftigt, für den es im Deutschen nur bescheuerte Begriffe gibt: Pubertät, Adoleszenz, Heranwachsen. Es geht in diesen Büchern, Filmen und Kunstwerken um die erste Liebe und das erste Mal weg von zuhause, es geht um den Kloß im Hals und die Faust auf der Brust. Holden Caulfield ist so etwas wie der Märtyrer dieses Milieus: Die Hauptfigur aus J.D. Salingers Buch „Der Fänger im Roggen“ ist 16 und allein in Manhattan, und er muss erfahren, dass New York eine Stadt ist, die mehr Einwohner als Menschen hat. Die andere Heilige des Coming Of Age ist Andie Walsh, die von Molly Ringwald gespielte Hauptfigur des Films „Pretty In Pink“. Vielleicht müsste mal jemand einen Roman schreiben, in dem Holden und Andie heiraten; deren Kinder hätten dann bestimmt die schönste Pubertät von allen. [7]

Einer Band ist es indes gelungen, das Abstrakte zu vertonen, einen klanglichen Ausdruck für die schwebende Melancholie zu finden. Die Rede ist von den Beatles, „Norwegian Wood“ heißt das Lied: „And when I awoke I was alone / This bird had flown.“ [7]

Dennis Maciuszek Erzählstrukturen im Filmgenre Coming of Age 2010[8]

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und Erzählstrukturen im Filmgenre Coming of Age (mediarep.org)


Semantische Kriterien waren in Anlehnung an Altman18 das Format (fiktional, Langfilm, Kinofilm), die Charaktere (junge Menschen von 11 bis An�fang 30), der Plot (altersbezogener Reifungsprozess), der Tonfall (zumindest ei�nige dramatische Elemente, keine reine Komödie) sowie die Zielgruppe (auch Erwachsene, nicht bloß Jugendliche). Syntaktische Kriterien waren die Erzähl�perspektive (Sicht des/der jungen Menschen), die Erzählstrategie (Dualitäten, hier Konflikte der jungen Menschen mit ihrem sozialen Umfeld), Erzähldauer (Lebensabschnitt, keine komplette Biografie), Charaktere in Relation zum Plot (die Reifung der Charaktere dominiert den Plot) und Charaktere in Relation zum Ensemble (Anliegen von Individuen sind der Erzählung wichtiger als Anliegen der Gruppe).[8]

Coming-of-Age-Filme verwenden immer wieder ähnliche Settings mit eige�nen, weltinternen Regeln: 26 ›Elternhaus‹, ›WG‹, ›Schule‹, ›Uni‹ … Gegensätze wie ›Kleinstadt‹ vs. ›Großstadt‹ füllen die topografische Dimension eines seman�tischen Feldes ›Jugend‹ vs. ›Erwachsensein‹ aus. Die kleine Heimatstadt ist ein beschränktes und beschränkendes Umfeld für die Protagonisten. Jeder kennt je�den und Gerüchte verbreiten sich schnell. Die Leute sind spießig, sammeln Gar�tenzwerge und züchten Kaninchen–im deutschen Nach fünf im Urwald, aber genauso im schwedischen Tjenare kungen (God Save the King, 2005). Die Kleinstadt ist nicht trendy. Orte für Freizeitaktivitäten in deutschen Kleinstädten sind die Dorfdisco, das Dorffest oder der Kegelverein. Die jungen Kleinstädter haben große Träume von der aufregenden Großstadt, die aber nur schwer in Er�füllung gehen werden. Man kommt einfach nicht weg. Irgendwann werden sie wie die Eltern resignieren und sich der Kleinstadtmelancholie hingeben. Nur ein�zelne Helden überschreiten die Entwicklungsschwelle ins Erwachsensein. Welten mit gegensätzlichen Regeln müssen aber nicht an konkrete Orte gebunden sein. Die ›grausame Welt‹ in sozialen Teenager-Tragödien ist ein pessimistisches Set�ting mit der Macht, den kämpfenden jungen Helden zu zerstören. In einer ›Welt der Wunder‹ dagegen können Kindheitsträume in Erfüllung gehen. Sie ist ein optimistisches Setting, in dem der Junge oder das Mädchen von nebenan ein Star werden kann.[8] [9]




Der aus dem Englischen stammende Sammelbegriff bezeichnet Filme, in denen ältere Kinder und Jugendliche als Hauptfiguren erstmals mit grundlegenden Fragen des Heranwachsens oder starken Emotionen konfrontiert und in der Auseinandersetzung mit diesen langsam erwachsen werden. Selbstfindungs-, Identitätsbildungs- und Emanzipierungsprozesse sind charakteristisch für dieses Genre. Im Mittelpunkt steht die Auseinandersetzung mit der Erwachsenenwelt, dem Elternhaus, der Schule und der Gesellschaft im Allgemeinen. Entsprechend dreht sich die Handlung in der Regel um familiäre, gesellschaftliche oder individuelle Konflikte, Sexualität, Geschlechterrollen, Auflehnung, Meinungsbildung und andere moralische wie emotionale Herausforderungen, denen junge Menschen in der Pubertät begegnen. Aufgrund des dramatischen Potenzials dieser Erzählmotive handelt es sich bei Coming-of-Age um ein beliebtes Genre, das sowohl von Mainstream-Produktionen (oftmals im populären Subgenre der Teenie-Komödie) Teenager-Komödien als auch von Independent-Produktionen in vielfältiger Form aufgegriffen wird.[2]

  1. a b c d e KinderundJugendmedien.de - Coming-of-Age-Film. Abgerufen am 21. April 2022.
  2. a b c Kinofenster.de: Coming-of-Age-Filme - kinofenster.de. Abgerufen am 21. April 2022.
  3. deutschlandfunk.de: Endlich mal erklärt - Wer altert im Coming-of-Age-Roman? Abgerufen am 22. April 2022.
  4. Thomas Schick, Tobias Ebbrecht-Hartmann: Kino in Bewegung Perspektiven des deutschen Gegenwartsfilms. 1. Auflage. Wiesbaden 2011, ISBN 978-3-531-17489-1 (worldcat.org [abgerufen am 22. April 2022]).
  5. a b Sarah Casey Benyahia, Freddie Gaffney, John White: AS Film Studies: The Essential Introduction. Taylor & Francis, 2006, ISBN 978-0-415-39310-2 (google.de [abgerufen am 21. April 2022]).
  6. Vikram Murthi: The Wonder and Horror of Delayed Adulthood. 10. März 2022, ISSN 0027-8378 (thenation.com [abgerufen am 21. April 2022]).
  7. a b Philipp Holstein: Serie Kulturlexikon: Coming Of Age: Es gibt kein Zurück ins Paradies der Kindheit. 23. August 2019, abgerufen am 21. April 2022.
  8. a b c Dennis Maciuszek: Erzählstrukturen im Filmgenre Coming of Age. Band 22, 2010, S. 215–228, doi:10.25969/mediarep/14546 (mediarep.org [abgerufen am 21. April 2022]).
  9. Dennis Maciuszek: Erzählstrukturen im Filmgenre Coming of Age. 2010, doi:10.25969/MEDIAREP/14546 (mediarep.org [abgerufen am 21. April 2022]).