Der RRG Zögling ist ein Schulgleiter, der bei der Rhön-Rossitten-Gesellschaft zwischen 1926 und 1938 unter anderem von Alexander Lippisch und Fritz Stamer, sowie Rehberg und Hans Jacobs in verschiedenen Varianten entwickelt wurde.
Geschichte
BearbeitenBereits 1923 hatte Alexander Lippisch auf der Wasserkuppe gemeinsam mit Fritz Stamer einen einfachen Schulgleiter mit der Bezeichnung Hol's der Teufel entworfen, der gelegentlich auch schwedisch als "Djävlar Anamma" bezeichnet wurde. Der Gleiter verfügte über einen Spannturm und eine markante Rumpfstrebe vor dem Piloten. [1] Nach der Gründung der Rhön-Rossitten-Gesellschaft (RRG) übernahm Alexander Lippisch das Konstruktionsbüro der Gesellschaft auf der Wasserkuppe. Lippisch und der Leiter der RRG-Flugschule Fritz Stamer erhielten von Oskar Ursinus den Auftrag zur Entwicklung eines Einstiegs- und eines Fortgeschrittenengleiters, sowie eines für die anschließende Segelflugausbildung geeigneten Segelflugzeugs. Hieraus entstanden 1926 die beiden Schulgleiter RRG Zögling R.I und RRG Prüfling R.II.
Der Einsteigsgleiter "Zögling" basierte auf Lippischs "Hol's der Teufel" Gleiter von 1923. Die gefährliche Rumpfstrebe vor dem Piloten wurde beim "Zögling" nach hinten verlagert. Ein massiver Holzkiel des ansonsten unverkleideten Gleiters wurde speziell für den harten Übungsbetrieb der Anfängerschulung vorgesehen. Das Tragflächenprofil entsprach Göttingen 358. Die Konstruktion hielt Lippisch und Stamer einfach, um den Nachbau zu ermöglichen. Der "Zögling" wurde unter anderem bei Segelflugzeugbau Kassel gebaut. [2] Aber die Rhön-Rossitten-Gesellschaft verbreitete auch die Baupläne für den "Zögling" europaweit. Zahlreiche Flugschüler in Deutschland begannen ihrer Fliegerausbildung später oft mit dem Eigenbau eines "Zöglings", auf dem anschließend die ersten Flugversuche stattfanden. Auch in anderen europäischen Ländern war der "Zögling" später weitverbreitet.
Weiterentwicklungen
BearbeitenDer RRG Zögling R.I wurde in den Jahren 1930-1935 von Lippisch mit Hans Jacobs, dem späteren Leiter der Deutschen Forschungsanstalt für Segelflug (DFS) und dem Konstrukteur und Prüfer Rehberg mehrfach weiterentwickelt. Aus dem Zögling R.I entstand ab 1931 der Zögling 31, 33 und 35. Am Zögling 37 waren Jacobs und Lippisch nicht mehr beteiligt. Er wurde von Rehberg mit dem Entwickler der Grunau Baby, Edmund Schneider und dem Produktionsleiter des Flugzeugwerk Schneider in Grunau, Ludwig Hoffmann weiterentwickelt. Aus der Zögling 37 entstand später der bekannteste Vorkriegsschulgleiter Schneider-Grunau SG38. [3]
Vom "Zögling" entstanden im Laufe der Zeit zahlreiche Derivate im Rahmen der entstehenden Nach- bzw. Lizenzbauten. [4]
- AeCS Zögling - Nachbau des Aero-Club Suisse von 1937
- Brett Zögling - stark vergrößerter Zögling
Technische Daten
BearbeitenKenngröße | Zögling I | Zögling 31 |
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Besatzung | 1 | |
Länge | 5,43 m | |
Spannweite | 10,00 m | |
Höhe | 2,20 m | |
Flügelfläche | 15,85 m² | |
Flügelstreckung | 6,7 | |
Gleitzahl | ||
Geringstes Sinken | ||
Nutzlast | 70 kg | kg |
Leermasse | 85 kg | kg |
max. Startmasse | 155 kg | kg |
Reisegeschwindigkeit | ||
Höchstgeschwindigkeit | ||
Dienstgipfelhöhe | ||
Reichweite |
- ↑ Fritz Stamer: 12 Jahre Wasserkuppe, RRG, Berlin, 1933
- ↑ Martin Simons, Sailplanes 1920-1945, 2013, ISBN 9783981497724
- ↑ https://www.schulgleiter.de/ Schulgleiter.de
- ↑ J2mcL