Berg-Sesel

Berg-Sesel (Seseli montanum)

Systematik
Ordnung: Doldenblütlerartige (Apiales)
Familie: Doldenblütler (Apiaceae)
Unterfamilie: Apioideae
Tribus: Selineae
Gattung: Bergfenchel (Seseli)
Art: Berg-Sesel
Wissenschaftlicher Name
Seseli montanum
L.

Der Berg-Sesel (Seseli montanum) ist eine Pflanzenart innerhalb der Familie der Doldenblütler (Apiaceae).

Beschreibung

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Illustration
 
Laubblatt

Vegetative Merkmale

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Der Berg-Sesel ist eine kahle, mehrjährige krautige Pflanze, die Wuchshöhen von 10–70 Zentimetern erreicht. Die Laubblätter sind doppelt bis dreifach gefiedert und deren linealischen bis eiförmigen Blattzipfel sind 3–50 Millimeter lang und 0,5–2 Millimeter breit. Der Blattstiel ist rinnig.

Generative Merkmale

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Der doppeldoldige Blütenstand besitzt 3 bis 25 Doldenstrahlen, welche bis zu 20 Millimeter lang sind. Es sind 0–3 Hüllblätter vorhanden. Die Hüllchenblätter sind frei oder an ihrer Basis mteinander verwachsen. Die Kronblätter sind weiß oder blass rosa und kahl. Die länglich eiförmigen Früchte sind 2,5 bis 4,5 Millimeter lang und 1,5 bis 2,5 Millimeter breit. Sie sind kahl oder feinflaumig behaart. [1][2][3][4]

Vorkommen

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Der Berg-Sesel kommt ursprünglich in Spanien, Portugal, Frankreich, der Schweiz, Italien, Deutschland, Kroatien, Albanien, Bosnien-Herzegovina, Kroatien, Griechenland, Montenegro, Nordmazedonien, Serbien, dem Kosovo, Slowenien, Marokko, Algerien und Tunesien vor.[5][6] In Schweden ist er ein Neophyt.[5][6]

Die ökologischen Zeigerwerte nach Landolt & al. (2010) in der Schweiz sind: Feuchtezahl = 2 (mässig trocken), Reaktionszahl = 4 (neutral bis basisch (pH = 5,5–8,5)), Nährstoffzahl = 2 (nährstoffarm), Lichtzahl = 4 (hell), Temperaturzahl = 4+ (warm-kollin), Kontinentalitätszahl = 4 (subkontinental).[4]

Systematik

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Es werden mehrere Unterarten beschrieben:

  • Seseli montanum subsp. granatense (Willk.) C. Pardo (Syn.: Seseli granatense Willk.): Feinflaumig behaarte Pflanze, die Wuchshöhen von 9–25 Zentimetern erreicht. Die Laubblätter sind zweifach gefiedert. Die länglichen, umgekehrt-eiförmigen Blattzipfel sind 2–5 Millimeter lang und 0,5–1 Millimeter breit. Ihre Spitze ist abgerundet. Manchmal besitzen sie aber auch eine aufgesetzte Spitze. Die Doppeldolden besitzen 5 bis 6 Doldenstrahlen, die nicht länger als 5 Millimeter lang und rundherum feinflaumig behaart sind. Es sind 0–1 Hüllblätter vorhanden. Die Hüllchenblätter sind häufig bis zu ihrer Mitte miteinander verwachsen. Die Kronblätter sind weiß oder rosa und auf ihrer Rückseite fein behaart. Die eiförmigen Früchte sind dicht feinflaumig behaart.[2] Diese Unterart kommt in Spanien vor und wächst auf Kalksteinfelsen.[2][7]
  • Seseli montanum subsp. montanum: Die linealischen bis linealisch-lanzettlichen Blattzipfel sind 5–50 Millimeter lang und 0,5–1 Millimeter breit. Die Doppeldolden besitzen 5 bis 12(–14) Doldenstrahlen. Die Früchte sind kahl oder feinflaumig behaart. Die Längsrippen der Früchte sind schmal, spitz zulaufend und schmaler als die sich zwischen den Längsrippen befindenden Tälchen (valleculae).[2] Diese Unterart kommt in Spanien, Frankreich, Italien, der Schweiz, Deutschland, Kroatien, Marokko, Algerien und Tunesien vor. In Schweden ist sie ein Neophyt.[8]
  • Seseli montanum subsp. peixotoanum (Samp.) M. Laínz: Wie die Unterart Seseli montanum subsp. granatense (Willk.) C. Pardo aber mit 20 bis 75 Zentimeter hohen Stängeln. Diese sind bis auf ihre feinflaumig behaarte Basis kahl. Die schmal-linealischen Blattzipfel sind 5 bis 20 Millimeter lang und ca. 0,5 Millimeter breit. Die 3 bis 6 Doldenstrahlen sind nicht mehr als 6 Millimeter lang. Auf ihrer Innenseite sind sie dicht feinflaumig behaart und auf ihrer Außenseite sind sie wenig behaart.[2] Diese Unterart kommt in Spanien und Portugal vor und wächst normalerweise auf Serpentin.[2][9]
  • Seseli montanum subsp. tommasinii: Wie die Unterart Seseli montanum subsp. montanum aber mit 3 bis 9 Doldenstrahlen und kahlen Früchten, die breite, abgerundete Längsrippen besitzen, wobei diese breiter als die Tälchen sind.[2] Sie kommt in Albanien, Bosnien-Herzegovina, Kroatien, Griechenland, Montenegro, Nordmazedonien, Serbien, dem Kosovo und Slowenien vor.[10]

Einzelnachweise

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  1. Gustav Hegi: Illustrierte Flora von Mitteleuropa, Band V, Teil 2. J. F. Lehmanns Verlag, München, 1926. S., 1238-1240; Scan.
  2. a b c d e f g T. G. Tutin et al.: Flora Europaea Volume 2, Rosaceae to Umbelliferae, Cambridge Univ. Press, 1968, ISBN 0-521-06662-X, S. 336.
  3. Seseli montanum agg. - biologische Merkmale In: FloraWeb.de
  4. a b Datenblatt Seseli montanum L. (Echter Bergfenchel) In: infoflora.ch
  5. a b Datenblatt mit Verbreitungskarte für Seseli montanum In: europlusmed.org.
  6. a b Datenblatt mit weltweiter Verbreitungskarte für Seseli montanum L. In: Plants of the World Online
  7. Datenblatt mit Verbreitungskarte für Seseli montanum subsp. granatense In: europlusmed.org.
  8. Datenblatt mit Verbreitungskarte für Seseli montanum subsp. montanum In: europlusmed.org.
  9. Datenblatt mit Verbreitungskarte für Seseli montanum subsp. peixotoanum In: europlusmed.org.
  10. Datenblatt mit Verbreitungskarte für Seseli montanum subsp. tommasinii In: europlusmed.org.
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Commons: Berg-Sesel (Seseli montanum) – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien