Der Flugplatz Bork befand sich in Borkheide, Landkleis Potsdam-Mittelmark in Brandenburg. Der Begriff steht für zwei ehemalige Flugfelder, die auf Initiative des Flugpioniers Hans Grade angelegt wurden. Koordinaten: 52° 13′ 31″ N, 12° 51′ 31,2″ O Es waren Werksflughäfen und Veranstaltungsorte für damals spektakuläre Flugvorführungen. Damals wurden dort auch die ersten Flugschüler der Welt ausgebildet und es fand der erste Postflug statt.

  • 1.1,1900 Der Industrielle Karl Lanz hatte am 15. April 1908 den nach ihm benannten Lanz-Preis der Lüfte in Höhe von 40.000 Goldmark ausgeschrieben. Der spätere Gewinner Hans Grade hatte im Spätsommer 1909 seinen Eindecker Libelle fertiggestellt, aber sein Übungsgelände war zu klein. Rothgießer, der in Bork (heute Borkheide) viel Land erworben hatte,

Der Industrielle Karl Lanz hatte am 15. April 1908 den nach ihm benannten Lanz-Preis der Lüfte in Höhe von 40.000 Goldmark ausgeschrieben. Der spätere Gewinner Hans Grade hatte im Spätsommer 1909 seinen Eindecker Libelle fertiggestellt, aber sein Übungsgelände war zu klein. Rothgießer, der in Bork (heute Borkheide) viel Land erworben hatte, stellte sich ihm als Grundstücksmakler vor und versprach, auf einem 50 Hektar großen Platz ein Flugfeld einzurichten. Bereits drei Tage später, am 17. August, begann Hans Grade mit seinen ersten Flugversuchen auf dem Marsfeld. Es erstreckte sich von der heutigen Neuendorfer Straße bis zum Friedhof über eine Länge von 1050 m und einer Breite von 500 m von de Beelitzer Straße bis zur Ringstraße. Der Entschluss, Grade zu fördern lag eher am Interesse, Berliner anzulocken und denen umliegende Waldgrundstücke zu verkaufen. Mit den Flugvorführungen war Grade der Lockvogel.


Schaefer, Kurt, Zahnarzt, BA: S 59, Kottbuser Damm 39 (1906), LS: Borkheide, Haus "Else" (heute Schäper Str / Ecke Heidehof 52°13'55.8"N 12°51'39.0"E 52.232154, 12.860836 ), Kr. Zauch-Belzig [Borkheide, PM], Erwerb und Neubau 1906 (als erster Berliner Siedler in Borkheide)[1][2][3][4]



Am Sonntag gab es noch mehr über Hans Grade zu erfahren. Prof. Michael Grade, der mit Hans Grade gemeinsame Vorfahren hat, übernahm es, über internationale Verbindungen des Flugpioniers zu berichten. Er verwies auf einige von Grades Flugschülern, zum Beispiel auf Božena Laglerová aus Prag, die eine der ersten Pilotinnen überhaupt war. Als Grades erste Schülerin begann Laglerová auf diesen Maschinen im Frühjahr 1911 ihre Ausbildung. Bei einer Prüfung im Juli 1911 erreichte sie eine Höhe von 150 Meter, als der Motor versagte und sie auf einen Baum stürzte

und auf Hino Kumazō, den ersten, der in Japan ein bemanntes Flugzeug (Grade Libelle) erfolgreich flog. [5]

Im Jahr 1909 zog der der Flugpionier Hans Grade von Magdeburg nach Bork um, da es genügend billiges Land f+r seine Versuche gab. Im Jahr 1910 errichtete er in Bork eine Flugzeugfabrik und gründete die erste Flugschule in Deutschland. Beide waren bis 1914 in Betrieb. Es wurden 80 Flugzeuge gebaut und etwa 130 Flugschüler ausgebildet. Am 18. Februar 1912 fand hier die erste Flugpostbeförderung in Deutschland statt. Die Flugroute führte von Borkheide (damals noch Bork) nach Brück. Die Bestimmungen des Versailler Vertrages untersagten nach dem Ersten Weltkrieg jegliche Flugzeugbau-Aktivitäten in Deutschland, sodass viele Flugzeugbauer auf benachbarte Gebiete wie den Fahrzeugbau auswichen. So gründete Grade im Jahr 1921 die Grade Automobilwerke in Bork zur Herstellung von Kleinwagen. Bis 1924 wurden bis zu 1000 Autos produziert. In Grades Automobilwerk waren bis zu 800 Arbeiter beschäftigt. Es ging bereits im Jahr 1927 in Konkurs.

Seit 1910 war Bork das Ausflugsziel vieler Berliner, die die Flugzeuge und spektakuläre Vorführungen sehen und auch einmal selbst mitfliegen wollten. Um den Bahnhof und das Marsfeld entstanden die ersten Landhäuser und Gärten. Auch gründete sich durch die Ansiedlung der Flugzeugwerke daneben eine Arbeitersiedlung.

Im Jahr 1937 fanden hier die Dreharbeiten zum Film Ziel in den Wolken mit Brigitte Horney statt. Der ehemalige Flugplatz der Flugwerke wurde nach 1933 und während des Zweiten Weltkrieges militärisch genutzt.

Am 1. Januar 1937 wurde die Nachbargemeinde Alt Bork nach Bork eingemeindet. Ende 1937 wurden die Dörfer des Umlands, die einen slawischen Namen trugen, umbenannt. Gleichzeitig wurde aus der Kolonie Bork die Gemeinde Borkheide. Am 1. Januar 1946 wurde der Ortsteil Alt Bork wieder eine eigenständige Gemeinde.

war Euler Absolvent der ersten amtlich vorgeschriebenen, international gültigen Pilotenprüfung in Deutschland. Er erhielt am 1. Februar 1910 als zweiter Deutscher das Flugzeugführerpatent „Deutschland Nr. 2“ nach August Euler.[6]

Wappen Bearbeiten

Der schräglinks liegende heraldisch stilisierte silberne Flugzeugpropeller symbolisiert die außergewöhnliche Tradition der Gemeinde im Flugwesen.[7]

Sehenswürdigkeiten Bearbeiten

In der Liste der Baudenkmale in Borkheide und in der Liste der Bodendenkmale in Borkheide stehen die in der Denkmalliste des Landes Brandenburg eingetragenen Kulturdenkmale.

Museum Bearbeiten

Das 1990 eröffnete Hans-Grade-Museum befindet sich an Bord einer Iljuschin Il-18 auf dem ehemaligen Flugplatz nördlich der Bahnlinie. Es zeigt eine Ausstellung über die Anfänge des Motorfluges in Deutschland. Das Flugzeug war hier 1989 auf einer nur 800 Meter langen Graspiste gelandet worden. Im Außenbereich sind weitere Fluggeräte zu sehen.

Auf dem Friedhof unmittelbar östlich des ehemaligen Marsfeldes befinden sich die Gräber von Hans Grade und anderer Flugpioniere.

Denkmale Bearbeiten

Quellen Bearbeiten

Commons: Borkheide – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Lexikon. In: maerkische-landsitze.de. Abgerufen am 30. Oktober 2020.
  2. Borkheide - Geschichtliches von Borkheide. In: borkheide.de. 14. August 1909, abgerufen am 30. Oktober 2020.
  3. Borkheide - Zeittafel von Borkheide. In: borkheide.de. 30. Oktober 1909, abgerufen am 30. Oktober 2020.
  4. Zauche 365: Borkheide: Unbelehrbar. In: zauche365.de. 18. Januar 2020, abgerufen am 30. Oktober 2020.
  5. Märkisches Medienhaus: Geschichtswerkstatt: Borkheider Geschichte im Schnelldurchlauf. In: moz.de. 22. Juli 2020, abgerufen am 29. Oktober 2020.
  6. Christoph Birnbaum: Deutschlands erster Pilotenschein - Geschichte. In: Der Spiegel. 29. Januar 2010, abgerufen am 28. Oktober 2020.
  7. Borkheide - Exposé zum Wappen der Gemeinde Borkheide. In: borkheide.de. 18. Februar 1912, abgerufen am 28. Oktober 2020.