Die Kothmühle ist eine ehemalige Getreidemühle in Neuhofen an der Ybbs. Sie wurde im 14. Jahrhundert erbaut und ist heute ein Hotel.

Geschichte

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Als eine der ältesten Mühlen im Ulmerfelder Herrschaftsbereich wurde die Kothmühle im Jahr 1316 erstmals urkundlich erwähnt.[1] Ursprünglich zum Meierhof und Sitz Lixing gehörend, wurde sie noch vor 1300 mit dem gesamten Lixinger Besitz an den Bischof von Freising veräußert. 1316 wird die Mühle (zusammen mit einer dazugehörigen Säge) urkundlich als freisingischer Besitz erwähnt.

Der Gasthausbetrieb wird seit dem Jahre 1912 geführt. Am 17. März 1912 befaßte sich der Gemeindeausschuß im Auftrag der Bezirkshauptmannschaft mit der Anfrage für eine Konzession für das Gast- und Schankgewerbe.[2] Die Gemeindevertreter stellten fest, "von allen größeren Ortschaften weit entfernt liegt und eine ziemlich befahrene Berzirksstraße vorbeiführt, auf welcher die Besitzer des Gebirges ihre Produkte nach den größeren Ortschaften zu liefern und zur Sommerszeit eine Erholung dort am Platze sin dürfte". Bezüglich der Lokalbeschaffenheit hieß es: "Dasselbe ist ein älteres Gebäude mit einigen Aufgangsstufen zum Vorhaus. Das Zimmer ist nett und geräumig." Auch Küche und Keller wurde für gut befunden. Bezügli h der polizeilichen Überwachung gab es keine Bedenken,: indem zwei k.k. Gendarmerieposten vorhanden sind, das ist Ulmerfeld und Euratsfeld." Als günstig wurde auch angesehen, daß "zwei Ausschüsse ganz in der Nähe sind". Und man stellte fest, es liege gegen die Familie des Antragstellers "in keiner Weise etwas Nachteiliges" vor. Das Ansuchen wurde mit acht Stimmen befürwortet, vier Ausschußmitglieder stimmten dagegen.

Von 1969 bis 1974 ist aus dem Gasthaus durch Umbauten ein Fremdenbeherbungsbetrieb geworden. Dieser wird derzeit als Wellnesshotel mit 91 Zimmern, einer Sauna- und einer Gartenlandschaft mit Naturbadeteich betrieben.[3]


Besitzer:

1316: Reinmar

1435: nicht bekannt

1527: Hannsl

1660: Hofmarcher Max

1750: Helm Johann und Maria

1785: Pfliegl Geord und Maria

1813: Pfliegl Sophie

1813: Pfliegl Lorezn

1814: Fliegl Lorenz und Eva Maria

1825: Pfliegl Lorenz

1826: Wieser Martin und Maria

1828: Stiegler Michael und Magdalena

1829: Steghofer Matthias und Maria

1830: Latzeslberger Jakob und Maria

1866: Scheiblauer Franz und Josefa (geb. Pfeifer) Müllermeister

1911: Scheiblauer Johann und Maria (Gastwirt)

1919: Scheiblauer Johann

1931: Scheiblauer Rupert

1931: Scheiblauer Rupert und Theresia, geb. Rechberger (Gastwirt)

1965: Scheiblauer Johann

1968: Scheiblauer Johann und Marianne, geb. Kühhaas (Gastwirt)

1998: Scheiblauer Johann und Christiane (geb. Jandl)

Hauswert:

1749: 250 fl. 1800: 300fl, Einheitswert

1940: RM 11.200, S 40.700,

Grundbesitz: 1751: 4 Joch Äcker, 1,5 Tagwerk, Wiesen

1800: 500 Klafter Garten, 4 Joch Äcker, 1 Joch, 800 Klafter Wiesen.

1956: 6,75 ha Äcker und Wiesen

Viehstand: 1968: 8 Rinder, 11 Schweine

Abgaben und Leistungen: 1800: 15 kr Frauendienst, 2 Käse, 2 Hähne, 60 Eier, 12 Handrobot

Baujahr 1316: Bestiftungskategorie: 1316: Mühle und Säge am Lixingbach, 1660 Hofstätte mit Mühle und Säge. Die Mühle hat nur 1 Gang, ist Hafermühle und nur ein Viertel des Jahres im Betrieb, ebenso die Säge. Auf-, Um- und Zubauten: 1946, 1947, 1951, 1957 1962, 1973, 1995, 2004 Grundherrschaft: Ulmerfeld

Lixing - Der Ortsname ist slawisch. Die Herleitung aber ungewiß (Am Waldbach). Der Ort war einst Sitz und Namensgeber eines ritterbürtigen Geschlechtes. Diese waren Ministerialen des Freisinger Bischofs. Sie verkauften noch vor 1300 Sitz und Meierhof an Freising. 1435 wurde Hof in 1 Halbhof und 2 Viertelhöfe gespalten. Vom Hause Lixing 41, ca. 50 Schritte von der Eingangstüre an der Straße in westlicher Richtung auf einer kleinen Anhöhe, die mit Haselnußsträuchern bewachsen ist, kann man im Terrain den Verlauf eines Wehrgrabens noch gut erkennen. Hier befand sich auf der ebenen Fläche einst der Sitz, das "Herrschaftliche Haus" (Hausberg).

Quelle:

1316: Horemül (FRA, II, 36 S. 489),

1446: an dem Kot (LB Wallsee f. 57)

1527: am Koth (AEOW 222) (HONB.v. NÖ. Bd. V, S.21)

Erweiterungen

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1912 wurde um die Konzession für das Gast- und Schankgewerbe angesucht. Am 17. März 1912 befaßte sich der Gemeindeausschuß im Auftrag der Bezirkshauptmannschaft mit dem Ansuchen. Die Gemeindevertreter stellten fest, "von allen größeren Ortschaften weit entfernt liegt und eine ziemlich befahrene Berzirksstraße vorbeiführt, auf welcher die Besitzer des Gebirges ihre Produkte nach den größeren Ortschaften zu liefern und zur Sommerszeit eine Erholung dort am Platze sin dürfte".

Bezüglich der Lokalbeschaffenheit heißt es: "Dasselbe ist ein älteres Gebäude mit einigen Aufgangsstufen zum Vorhaus. Das Zimmer ist nett und geräumig." Auch Küche und Keller wurde für gut befunden. Bezügli h der polizeilichen Überwachung gab es keine Bedenken,: indem zwei k.k. Gendarmerieposten vorhanden sind, das ist Ulmerfeld und Euratsfeld." Als günstig wurde auch angesehen, daß "zwei Ausschüsse ganz in der Nähe sind". Und man stellte fest, es liege gegen die Familie des Antragstellers "in keiner Weise etwas Nachteiliges" vor. Das Ansuchen wurde mit acht Stimmen befürwortet, vier Ausschußmitglieder stimmten dagegen.

Quelle: Gerhard Smekal a.a.O. S. 254 - Gemeinderatsprotokolle Neuhofen, 17.3.1912

Einzelnachweise

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  1. Gerhard Smekal, Josef Steißelberger: Neuhofen in Regione Ostarrichi. Ein Beitrag zur Siedlungs- und Wirtschaftsgeschichte des westlichen Niederösterreich. Neuhofen an der Ybbs 1980.
  2. Gerhard Smekal a.a.O. S. 254 - Gemeinderatsprotokolle Neuhofen, 17.3.1912)
  3. Kurier.at: Gourmetmost erobert Relax-Resort. Abgerufen am 14. Juni 2024.

Kategorie:Mühle in Europa Kategorie:Wassermühle in Niederösterreich

Buchverweise:

Ostarrichi - Neuhofen an der Ybbs 996-2001 zusammengestellt von Anton Pontesegger und Hermann Stöger. Abteilung Kultur und Wissenschaft des Landes NÖ

Östarrichi - Neuhofen in regione Ostarrichi von Gerhard Smekal:

Quelle:

1316: Horemül (FRA, II, 36 S. 489),

1446: an dem Kot (LB Wallsee f. 57)

1527: am Koth (AEOW 222) (HONB.v. NÖ. Bd. V, S.21)