Die Kampfgruppe von Gottberg war ein nach ihrem Kommandeur SS-Brigadeführer Curt von Gottberg benannter, hauptsächlich aus SS-Polizei- und Waffen-SS-Einheiten bestehender ad-hoc Verband, der von November 1942 bis zum August 1944 vorgeblich zur Partisanenbekämpfung während des Deutsch-Sowjetischen Krieges in Weißrussland eingesetzt wurde. Darüber hinaus sollte die Kampfgruppe von Gottberg die Aufgaben der Einsatzgruppen der Sicherheitspolizei und des SD übernehmen und verbleibende Juden ermorden oder in die Vernichtungslager deportieren. Tatsächlich entvölkerte die Kampfgruppe von Gottberg ganze Landstriche Weißrusslands nahezu komplett. Die Einheiten der Kampfgruppe von Gottberg, der auch das SS-Sonderbataillon Dirlewanger und ab Herbst 1943 die Kaminski-Brigade angegliedert wurden, zeichneten sich durch besondere Grausamkeit aus und sind für die Ermordung zehntausender weißrussischer Zivilisten verantwortlich. Nach der sowjetischen Rückeroberung Weißrusslands im Zuge der Offensive Operation Bagration spielten sie eine Hauptrolle bei der Niederschlagung des Warschauer Aufstands im August 1944.

Entstehung

Bearbeiten

Durch das brutale Vorgehen der SS-Einsatzgruppen kurz nach dem Beginn des Deutsch-Sowjetischen Krieges zeichneten sich für große Teile der weißrussischen jüdischen und nichtjüdischen Bevölkerung das von Adolf Hitler definierte Kriegsziel der Schaffung von Lebensraum im Osten durch die Auslöschung eines Großteils der slawischen Einwohner ab. (→Nationalsozialistische Europapläne) Infolgedessen erhielten die sowjetischen Partisanenabteilungen in Weißrussland, die im Jahr 1941 noch keine nennenswerte Rolle gespielt hatten, während des Jahres 1942 immer stärkeren Zulauf und wurden durch die systematische Unterstützung durch sowjetische NKWD-Agenten unter der Führung von Panteleimon Ponomarenko für die deutschen Besatzungstruppen eine zunehmende Bedrohung.[1] Diese reagierten mit brutaler Härte gegen die Freischärler. Seit dem Sommer 1942 wurden großangelegte Partisanenbekämpfungsaktionen durch Einsatzkräfte der SS-Polizei und Wehrmacht in Weißrussland durchgeführt.

Curt von Gottberg war ein von Heinrich Himmler protegierter NS-Funktionär, der mit Wirkung vom 21. Juni 1942 zum SS- und Polizeiführer "Weißruthenien" ernannt wurde.[2] Aufgrund vorangegangener Rückschläge in seiner Karriere war von Gottberg hochmotiviert und bereit seine Führungsfähigkeit unter Beweis zu stellen. In der Zeit der Weimarer Republik war von Gottberg ein Mitglied der Marine-Brigade Ehrhardt und später des Bund Wiking und dadurch mit den Gegebenheiten des illegalen Kampfes vertraut.[3] Entsprechend den Erwartungen Himmlers begann von Gottberg eigene Vorgehensweisen im Kampf gegen die als "Banden" bezeichneten Partisanenabteilungen zu entwickeln.

Die Methoden von Gottbergs beinhalteten zum einen den Krieg gegen die gesamte Zivilbevölkerung in den Operationsgebieten der Partisanen. Andererseits wurden von Beginn an weißrussische Zivilisten, die aufgrund von Repressalien und Terror zu Zeiten der sowjetischen Herrschaft, Gewalttaten der sowjetischen Partisanen und wegen des verbreiteten Antisemitismus in Weißrussland gegen eine Rückeroberung durch die Rote Armee waren, in den Kampf gegen die Partisanen eingebunden. Für die Umsetzung seiner im Sommer und Herbst 1942 entwickelten Ideen richtete von Gottberg im November 1942 eine unter seinem Kommando stehende Kampfgruppe ein, die ursprünglich aus der 1. SS-Infanterie-Brigade (mot.), dem SS-Polizei-Regiment 14, der Sicherungsgruppe "Barkholt"[4] und einem weiteren Schutzmannschaft-Bataillon zusammensetzte.[5] Die Kampfgruppe von Gottberg wurde durch Agenten des Sicherheitsdienstes des Reichsführers-SS (SD) bei der Lokalisierung von Partisanenverbänden unterstützt. Verantwortlich war die Einheit nur gegenüber dem Befehlshaber der Bandenkampfverbände Erich von dem Bach-Zelewski.

Einsätze der Kampfgruppe von Gottberg in Weißrussland

Bearbeiten
 
Soldat der Waffen-SS bei der Gefangennahme von Partisanen in Weißrussland. (Datierung Juli - August 1943. Das Bild wurde vermutlich während des Unternehmens "Hermann" aufgenommen)
 
Soldaten der Waffen-SS bei der Gefangennahme eines Kindes. (Datierung Juli - August 1943. Das Bild stammt vom gleichen Fotografen.)

Das erste Bandenbekämpfungsunternehmen unter der Führung von Gottbergs wurde ab dem 10. November 1942 durch den SD vorbereitet und erhielt den Tarnnamen “Nürnberg”. Es fand vom 22. bis zum 26. November 1942 im Gebiet der Orte Pleszezenice, Glebokie und Dolhinow statt. Den Angehörigen der 1. SS-Infanterie-Brigade wurde im Einsatzbefehl de facto nahegelegt, jeden Zivilisten als Feind anzusehen. Ganze Dörfer, die aufgrund des Rückstands bei der Ablieferung von Lebensmitteln an die deutschen Besatzer als "bandenhörig" betrachtet wurden, sollten ebenfalls vernichtet werden. Im Ergebnis wurden einige kleinere Partisanenverstecke vernichtet und insgesamt 2975 Menschen ermordet. Die Kampfgruppe von Gottberg hatte selbst 2 Tote und 10 Verwundete zu beklagen.[6]

Durch diesen “Erfolg” bestätigt, fanden kurze Zeit später weitere Bandenbekämpfungseinsätze der Kampfgruppe von Gottberg statt. Die "Säuberung" des Gebiets rund um die Städte Nowogrodek, Wolkowysk und Baranowitschi war das Einsatzziel des nächsten Unternehmens, das den Codenamen “Hamburg” trug. Curt von Gottberg legte im Einsatzbefehl das Ziel des Unternehmens wie folgt fest:

„Die Aufgabe der mir unterstellten Verbände ist, die Banditen anzugreifen und zu vernichten. Als Feind ist anzusehen jeder Bandit, Jude, Zigeuner und Bandenverdächtige. Soweit Gefangene gemacht werden, sind sie zunächst zwecks Vernehmung durch den SD sicherzustellen.“

Als Resultat dieses Einsatzes meldete von Gottberg Ende Dezember 1942 weitere 2958 getötete Juden.[7] Später wurde die Aktion in Einsatzmeldungen als eines der "erfolgreichsten" Bandenunternehmen in Weißrussland charakterisiert, da es dem SD gelungen war, die Verstecke der Juden und Partisanen sehr genau auszukundschaften.[8]

Im Februar 1943 folgte das gegen Partisanen im Gebiet um Sluzk gerichtete Unternehmen “Hornung”, das am 8. Februar 1943 mit der Liquidierung des Ghettos von Sluzk begann. Dabei wurden 1700 Juden erschossen. Das Unternehmen selbst dauerte bis zum 26. Februar 1943[9] und führte zur Ermordung von 2219 Partisanen und insgesamt 3300 Juden. 7378 Menschen wurden in Vernichtungslager deportiert. Die Kampfgruppe von Gottberg hatte zeitgleich lediglich 29 Tote zu beklagen.[10]

Derartige Unternehmungen wiederholten sich im Laufe des Jahres 1943. Es kann als sicher gelten, das die Kampfgruppe von Gottberg bis zum November 1943 für den Tod von über 50000 Menschen verantwortlich ist.

Von Gottberg war die zunehmende Feindschaft der weißrussischen Bevölkerung als Auswirkung seines Handelns durchaus bewußt:

„Strafexpeditionen treffen nie denjenigen, der getroffen werden soll, sondern die unschuldige Bevölkerung. Rückt man mit Vorhut, Verbindungsmännern und noch einer Spitze an und kommt dann die Nachhut anmarschiert, dann sind diejenigen, die den aktiven Bandenkampf durchführen, über alle Berge, und man findet Greise, Frauen und Kinder. Schlägt man diese tot und zündet das Dorf an, dann sagt sich die Bevölkerung, das die Deutschen noch dollere Hunde sind als die Bolschewisten, und die Frauen rennen zu den Frauenbataillonen der Banditen.“

Das wurde durch von Gottberg in Kauf genommen, da er bis zum August 1944 nichts an der Vorgehensweise der Kampfgruppe änderte.[11]

Besonders schlimm wütete das zusammen mit der Kampfgruppe eingesetzte Sonderbataillon Dirlewanger. Von Gottberg bemerkte hierzu in dem Einsatzbericht für das Unternehmen "Cottbus", das die Kampfgruppe vom 25. Mai 1943 bis zum 23. Juni 1943 zusammen mit der 286. Sicherungsdivision durchführte[12]:

„[...] Wenn bei 4500 Feindtoten nur 492 Gewehre erbeutet wurden, dann zeigt dieser Unterschied, daß sich auch unter diesen Feindtoten zahlreiche Bauern des Landes befinden. Besonders das Bataillon Dirlewanger ist dafür bekannt, daß es zahlreiche Menschenleben vernichtet. Unter den 5000 Bandenverdächtigen, die erschossen wurden, befinden sich zahlreiche Frauen und Kinder. [...]“

Nach dem Ende es Unternehmen "Cottbus" erhielt von Gottberg auf Antrag des Befehlshabers der Bandenkampfverbände Bach-Zelewski im Juli 1943 das Deutsche Kreuz in Gold.[13]

Wegen des immer brutaler werdenden Vorgehens der Kampfgruppe von Gottberg wurden die Partisanenverbände immer stärker und die deutschen Besatzer verloren zunehmend die Kontrolle über weite Teile Weißrusslands.[14] Als Folge dessen wurde auch die Kampfgruppe um weitere SS-Polizeibataillone und sonstige Freiwilligeneinheiten verstärkt, zu denen auch Kaukasier und Kosaken gehörten. 1944 kamen sogar muslimische Freiwillige hinzu.[15]

 
Angehörige der Kaminski-Brigade und deutsche Polizeioffiziere während einer Beratung (Weißrussland, März 1944)

Eine Änderung der Situation trat im Spätherbst 1943 ein. Die Rote Armee eroberte seit der Schlacht bei Kursk große Teile des sowjetischen Staatsgebiets zurück und die Kriegslage wurde für das Deutsche Reich immer dramatischer. Nachdem im Herbst 1943 die Stadt Lokot wieder von sowjetischen Truppen kontrolliert wurde, sorgte Curt von Gottberg dafür, das die aus diesem Ort stammende Kaminski-Brigade in das weißrussische Lepel evakuiert wurde. (→Republik Lokot) Dort sollte sie als stationärer Verband die Partisanen bekämpfen.

Im November 1943 erreichten die Truppen der Roten Armee den östlichen Rand des Einsatzgebietes der Kampfgruppe von Gottberg. Nachdem die Rote Armee einen Durchbruch bei der Stadt Newel erzielt hatte, wurde die Kampfgruppe von Gottberg erstmals zu Sicherungsaufgaben an der Kriegsfront herangezogen und dem Oberkommando der 3. Panzer-Armee unterstellt. Das bis zum 9. November 1943 stattfindende Unternehmen "Heinrich" musste deswegen abgebrochen werden.[16]

Vom 10. November 1943 bis zum 8. Dezember 1943 wurde SS-Brigadeführer Heinz Lammerding vertretungsweise mit der Führung der Kampfgruppe von Gottberg beauftragt.[17]

Im Frühjahr 1944 operierte die Kampfgruppe von Gottberg im Verbund mit Wehrmachteinheiten wie der 201. Sicherungsdivision und der 95. Infanterie-Division, da das Einsatzgebiet sich jetzt im Zuständigkeitsbereich der Militärverwaltung der Heeresgruppe Mitte befand. Die letzten Partisanenbekämpfungsaktionen Unternehmen "Frühlingsfest" (16. April bis 10. Mai 1944) und Unternehmen "Kormoran" (25. Mai - 17. Juni 1944), die gegen Partisanen um das Dorf Usatschi bei Polozk gerichtet waren, resultierten erneut in der Ermordung tausender weißrussischer Zivilisten und der vollständigen Zerstörung vieler Dörfer.[18]

Rückzug nach Polen und Auflösung

Bearbeiten

Am 20. Juni 1944 wurde Curt von Gottberg zum HSSPF Weißruthenien ernannt. Einen Tag später begann die sowjetische Sommeroffensive Operation Bagration, die die Rückeroberung Weißrussland durch die Rote Armee zum Ziel hatte. Die 3. deutsche Panzer-Armee erlitt bei Witebsk schwere Verluste und die Kampfgruppe von Gottberg wurde zur Verteidigung der Rollbahn Borissow-Orscha eingesetzt. Den mit Panzern des Typs IS-2 ausgerüsteten Kräften der 5. sowjetischen Garde-Panzer-Armee war die auf den "Partisanenkampf" spezialisierte Kampfgruppe von Gottberg nicht gewachsen. Sie wurde bis zum 27. Juni 1944 bis nach Borissow zurückgedrängt, wo sie durch die 5. deutsche Panzer-Division verstärkt wurde. Zeitgleich zog sich auch die Kaminski-Brigade aus Lepel in Richtung Westen zurück. Bei Borissow waren von Gottbergs Einheiten an der Bildung eines Brückenkopfes gegen die Rote Armee beteiligt, der bis zum 30. Juni 1944 gehalten werden konnte. In dem Ort verübten von Gottbergs Soldaten ein letztes Massaker an weißrussischen Zivilisten, die mit den Deutschen nach Westen fliehen wollten.[31] Zusätzlich weigerte sich von Gottberg, in eine Kampfgruppe unter dem Kommando von Dietrich von Saucken eingegliedert zu werden.[32]

Nach der Aufgabe von Borissow floh von Gottbergs Truppe über Minsk und Molodetschno nach Westen. Ein Auftrag zur Verteidigung der litauischen Hauptstadt Vilnius wurde mit Verweis auf den angeschlagenen Zustand seiner Kräfte durch von Gottberg abgelehnt. Über Iwie und Lida zog sich die Kampfgruppe von Gottberg nach Grodno zurück, das sie vom 10. bis zum 16. Juli 1944 verteidigte.[33] Insgesamt blieb die Kampfgruppe von Gottberg bis zum 26. Juli 1944 Heeresgruppe Mitte unterstellt. Nach dem Verlust Weißrusslands war die Existenz der Kampfgruppe von Gottberg überflüssig geworden. Sie wurde daher Ende Juli 1944 aufgelöst. Die verbleibenden Einheiten, darunter auch die Kaminski-Brigade und das Sonderbataillon Dirlewanger, wurden bei der Niederschlagung des Warschauer Aufstands unter dem Kommando von Erich von dem Bach-Zelewski eingesetzt. Hier zeigten sie ein letztes Mal eine jedes Maß übersteigende Brutalität.

Literatur

Bearbeiten
  • Rudolf Aschenauer: Krieg ohne Grenzen: Der Partisanenkampf gegen Deutschland 1939-1945; Druffel-Verlag 1982; ISBN 3806110174
  • Wolfgang Curilla: Die deutsche Ordnungspolizei und der Holocaust im Baltikum und in Weißrussland 1941-1944; Ferdinand Schöningh Verlag Paderborn 2006; ISBN 3506717871
  • Laurenz Demps, C.F. Rüter: DDR-Justiz und NS-Verbrechen: Sammlung ostdeutscher Strafurteile wegen nationalsozialistischer Tötungsverbrechen 1945-1999; Centraal Boekhuis 2003; ISBN 9053565477
  • Christian Gerlach: Kalkulierte Morde. Die deutsche Wirtschafts- und Vernichtungspolitik in Weißrussland 1941 bis 1944.; Hamburger Edition Hamburg 2000; ISBN 3-930908-63-8
  • Whitney R. Harris: Tyrannen vor Gericht: Das Verfahren gegen die deutschen Hauptkriegsverbrecher nach dem zweiten Weltkrieg in Nürnberg 1945-1946; BWV Verlag 2008; ISBN 3830515936
  • Hannes Heer: Tote Zonen: die deutsche Wehrmacht an der Ostfront; Hamburger Edition 1999; ISBN 3930908514
  • Raul Hilberg: Die Vernichtung der europäischen Juden, Bd. 2; Fischer Taschenbuch Verlag 1990; ISBN 359624417X
  • Rolf Hinze: Das Ostfront-Drama 1944: Rückzugskämpfe Heeresgruppe Mitte; Motorbuchverlag Stuttgart 1993; ISBN 3613011387
  • Alfons Kenkmann, Christoph Spieker (Hg.): Im Auftrag - Polizei, Verwaltung und Verantwortung; Klartext-Verlag 2001; ISBN 3884749706
  • Paul Kohl: "Ich wundere mich, dass ich noch lebe": sowjetische Augenzeugen berichten.; Gütersloher Verlagshaus G. Mohn 1990; ISBN 3579021699
  • Institut für Sozialforschung Hamburg: Verbrechen der Wehrmacht. Dimensionen des Vernichtungskrieges 1941-1944; Hamburger Edition Hamburg 2002; ISBN 3-930908-74-3
  • Rolf Michaelis: Die Panzergrenadier-Divisionen der Waffen-SS; Michaelis-Verlag 1997; ISBN 3930849097
  • Rolf-Dieter Müller, Hans Erich Volkmann: Die Wehrmacht; Oldenbourg Verlag München 1999; ISBN 3486563831
  • Bogdan Musial: Sowjetische Partisanen in Weißrussland. Innenansichten aus dem Gebiet Baranowitschi 1941-1944; Oldenbourg Verlag München 2004; ISBN 3-486-64588-9
  • Anton Detlev von Plato: Die Geschichte der 5. Panzerdivision 1938 bis 1945; Verlag Walhalla und Preatoria Regensburg 1978
  • Dieter Pohl: Die Herrschaft der Wehrmacht. Deutsche Militarbesatzung und einheimische Bevolkerung in der Sowjetunion 1941-1944.; Oldenbourg Verlag 2009; ISBN 978-3-486-59174-3
  • Timm C. Richter: "Herrenmensch" und "Bandit": deutsche Kriegsführung und Besatzungspolitik als Kontext des sowjetischen Partisanenkrieges (1941-44); LIT Verlag Münster 1998; ISBN 3825836800
  • Johannes Schlootz, Babette Quinkert: Deutsche Propaganda in Weissrussland, 1941-1944: eine Konfrontation von Propaganda und Wirklichkeit, Freie Universität Berlin, 1996
  • Jonathan Trigg: Hitler's Jihadis: Muslim Volunteers of the SS; History Press 2009; ISBN 1862274878
  • Bernd Wegner: From peace to war: Germany, Soviet Russia, and the world, 1939-1941; Berghahn Books 1997; ISBN 1571818820

Einzelnachweise

Bearbeiten
  1. Musial: Sowjetische Partisanen in Weißrussland, S.14-22
  2. Bauer, Rüter: Justiz und NS-Verbrechen, S.???
  3. Heer: Tote Zonen, S.71
  4. Michaelis: Die Panzergrenadier-Divisionen der Waffen-SS, S.213
  5. Müller, Volkmann: Die Wehrmacht, S.939-942
  6. Müller,Volkmann: Die Wehrmacht, S.940
  7. Hilberg: Die Vernichtung der europäischen Juden, Band 2, S.402ff
  8. Müller,Volkmann: Die Wehrmacht, S.942
  9. Kohl: "Ich wundere mich, dass ich noch lebe", S.256
  10. Richter: "Herrenmensch" und "Bandit", S.41
  11. Richter: "Herrenmensch" und "Bandit", S.75
  12. Pohl: Die Herrschaft der Wehrmacht, S.293
  13. Heinemann: "Rasse, Siedlung, deutsches Blut", S.443
  14. Wegner: From peace to war, S.291
  15. Trigg: Hitler's Jihadis, S.60
  16. Müller, Volkmann: Die Wehrmacht, S.939-942
  17. Schulz, Wegmann, Zinke: Die Generale der Waffen-SS und der Polizei, Bd. 3, S.5
  18. Aschenauer: Krieg ohne Grenzen, S.161
  19. a b http://www.holocaust-chronologie.de/chronologie/1943/januar/16-23.html (abgerufen am 1. November 2010)
  20. a b c d Wegner: From peace to war, S.289
  21. Demps, Rüter: DDR-Justiz und NS-Verbrechen, S.36
  22. a b Curilla:Die deutsche Ordnungspolizei und der Holocaust im Baltikum und in Weißrussland 1941-1944, S. 722 ff.
  23. Richter: "Herrenmensch" und "Bandit", S.41
  24. a b c Hamburger Institut für Sozialforschung: Verbrechen der Wehrmacht, S.494-497
  25. a b c d e f Pohl: Die Herrschaft der Wehrmacht, S.293
  26. Gerlach: Kalkulierte Morde, S.907
  27. Gerlach: Kalkulierte Morde, S. 1033
  28. a b c Wegner: From Peace to War, S.288
  29. Hesse: Der sowjetrussische Partisanenkrieg 1941 bis 1944, S.244
  30. Pohl: Die Herrschaft der Wehrmacht, S.294
  31. [1] Leichen ermordeter Zivilisten in Borissow, (6. Juli 1944, Fotoarchiv der Gedenkstätte Yadvashem, Signatur 3150/121, Fotograf: F. Kislow, abgerufen am 1. November 2011)
  32. von Plato: Geschichte der 5. Panzerdivision, S. 343–348
  33. Hinze: Das Ostfront-Drama 1944, S.141

Quellensammlung

Bearbeiten

Nicht in den Artikel übernehmen

  • Isabel Heinemann: "Rasse, Siedlung, deutsches Blut": das Rasse- und Siedlungshauptamt der SS und die rassenpolitische Neuordnung Europas; Wallstein Verlag 2003; ISBN 3892446237; S.443: Unternehmen "Nürnberg" ( - 26. November 1942), "Hornung" ( - 8. März 1943), "Cottbus" (20. Mai 1943 - 30. Mai 1943), "Erntefest"; von Gottberg erhält auf Antrag von Bach-Zelewski im Juli 1943 das Deutsche Kreuz in Gold
  • Rolf Michaelis: Die Panzergrenadier-Divisionen der Waffen-SS; Michaelis-Verlag 1997; ISBN 3930849097, S.213: [...] wurde die Kampfgruppe von Gottberg gebildet. Diese bestand aus: 1. SS-Infanterie-Brigade (mot.), dem Polizei-Regiment 14, der Sicherungsgruppe "Barkholt" [...]
  • Raul Hilberg: Die Vernichtung der europäischen Juden, Band 2; Fischer Taschenbuch Verlag, 1990; ISBN 359624417X; S.402ff [Als Ergebnis des Unternehmen "Nürnberg"] meldete von Gottberg 1826 getötete Juden, nicht mitgezählt die »Banditen, Juden usw.«, die in Häusern oder Höhlen verbrannt seien. [... Im] Dezember [1942] meldete von Gottberg weitere 2958 getötete Juden aus dem »Unternehmen Hamburg«.
  • Paul Kohl: "Ich wundere mich, dass ich noch lebe": sowjetische Augenzeugen berichten; Gütersloher Verlagshaus G. Mohn 1990; ISBN 3579021699; S.256: Bei der Liquidierung des Ghettos von Sluzk am 8. 2. 1943 wurden 1700 Juden erschossen. Die Ghetto-Räumung war der Auftakt zum Unternehmen "Hornung" unter Führung des SSPF von Gottberg und seiner Kampfgruppe. (8.2.1943-26.2.1943) Ziel dieses Unternehmens war die Vernichtung von Partisanen im Raum Sluzk.
  • Timm C. Richter: "Herrenmensch" und "Bandit": deutsche Kriegsführung und Besatzungspolitik als Kontext des sowjetischen Partisanenkrieges (1941-44); LIT Verlag Münster 1998; ISBN 3825836800; S. 41: [...] Beim Unternehmen "Hornung" wurden als Feindverluste aufgeführt: 2219 Tote, 7378 Sonderbehandelte, 65 Gefangene, 3300 Juden, beu zugleich nur 29 eigenen Toten, darunter 2 Deutsche, ebenda S.75: Bemerkenswert sind die Ausführungen von Gottbergs zur Praxis der Partisanenbekämpfung: «Strafexpeditionen treffen nie denjenigen, der getroffen werden soll, sondern die unschuldige Bevölkerung. Rückt man mit Vorhut, Verbindungsmännern und noch einer Spitze an und kommt dann die Nachhut anmarschiert, dann sind diejenigen, die den aktiven Bandenkampf durchführen, über alle Berge, und man findet Greise, Frauen und Kinder. Schlägt man diese tot und zündet das Dorf an, dann sagt sich die Bevölkerung, das die Deutschen noch dollere Hunde sind als die Bolschewisten, und die Frauen rennen zu den Frauenbataillonen der Banditen.» Eine Änderung des Vorgehens erfolgte aber bis zum Ende nicht [...]
  • Whitney R. Harris: Tyrannen vor Gericht: Das Verfahren gegen die deutschen Hauptkriegsverbrecher nach dem zweiten Weltkrieg in Nürnberg 1945-1946; BWV Verlag 2008

ISBN 3830515936; S. 180: Zitat von Gottberg zum Unternehmen Cottbus vom 5. Juni 1943: [...] Wenn bei 4500 Feindtoten nur 492 Gewehre erbeutet wurden, dann zeigt dieser Unterschied, daß sich auch unter diesen Feindtoten zahlreiche Bauern des Landes befinden. Besonders das Bataillon Dirlewanger ist dafür bekannt, daß es zahlreiche Menschenleben vernichtet. Unter den 5000 Bandenverdächtigen, die erschossen wurden, befinden sich zahlreiche Frauen und Kinder. [...]

  • Rolf-Dieter Müller,Hans Erich Volkmann: Die Wehrmacht, S.939,940,942: Gründung der Kgr von Gottberg erfolgte im Rahmen des Unternehmens "Nürnberg" vom 22. bis 26. November 1942, sie bestand ursprünglich aus der 1. SS-Inf. Brigade, SS-Pol.Rgt. 14 und 2 Schuma-Bataillonen, Unternehmen "Hamburg", 10.- 16. Dezember 1942 im Gebiet von Nowogrodek, eins der "erfolgreichsten" Unternehmen in Weißrussland, Aufklärung erfolgte durch den SS-Geheimdienst SD, Teilnahme am Unternehmen "Heinrich" (1. - 9. November 1943) unter Gesamtleitung durch v. Bach-Zelewski, Am 9. November 1943 Unterstellung der Kgr. von Gottberg unter das AOK der 3. Pz. Armee wg. des sowjetischen Durchbruchs bei Newel, Bildung einer Sicherungslinie
  • Dieter Pohl: Die Herrschaft der Wehrmacht. Deutsche Militarbesatzung und einheimische Bevölkerung in der Sowjetunion 1941-1944, Oldenbourg Wissenschaftsverlag 2009; ISBN 3486591746; S.293: Unternehmen "Cottbus" zusammen mit 286. Sicherungsdivision unter Leitung von Bach-Zelewski und Ia v. Gottberg, 25. Mai - 23. Juni 1943, Sonderbataillon Dirlewanger meldete allein 14 Getötete., Unternehmen "Heinrich" 25. Oktober bis 15. November 1943 5452 Tote
  • Bogdan Musial: Sowjetische Partisanen in Weißrussland, S.107, Unternehmen "Hermann" (13. Juli bis 8. August 1943) unter Leitung von Gottberg (S.125)
  • Andreas Schulz, Günter Wegmann, Dieter Zinke: Die Generale der Waffen-SS und der Polizei: Lammerding-Plesch Bd. 3; Biblio-Verlag 2003 ISBN 3764823755; S.5: 10.11.1943 - 8.12.1943: Heinz Lammerding wird vertretungsweise mit der Führung der Kgr. von Gottberg beauftragt (Bandenkampf im Raum Witebsk)
  • Medizinhistorisches Journal, Bände 40-41, Gustav Fischer Verlag 2005: S.392: Für seinen Einsatz bei der Kampfgruppe von Gottberg (Regiment 24) wurde Druckrey am 17. 12. 1943 das Eiserne Kreuz Kl. 2 verliehen
  • Jonathan Trigg: Hitler's Jihadis: Muslim Volunteers of the SS; History Press 2009; ISBN 1862274878; S.60: Kampfgruppe von Gottberg was divided into four attacking columns for the aussault; Krehan, Kaminksi, Anhalt and Rehdans, with Meyer-Maders available Muslim SS men placed in Gruppe Anhalt under tactical control of the mass murderer SS-Standartenführer Oskar Dirlewanger.
  • Rudolf Aschenauer: Krieg ohne Grenzen: der Partisanenkampf gegen Deutschland 1939-1945; Druffel-Verlag 1982; ISBN 3806110174; S.161: [...] 201. Sicherungsdivision und die 95. Infanterie-Division als Kampfgruppe "Krehan" von Südosten und die Polizeiverbände unter SS-Gruppenführer von Gottberg von Westen und Südwesten ("Unternehmen Frühlingsfest") an. Am 5. und 6. Mai wurden die Partisanenverbände, die sich in einer hoffnungslosen Lage befanden [...]
  • Klaus Gessner: Geheime Feldpolizei: zur Funktion und Organisation des geheimpolizeilichen Exekutivorgans der faschistischen Wehrmacht; Militärverlag der Deutschen Demokratischen Republik, 1986; ("Unternehmen Frühlingsfest") (16. April bis 10. Mai 1944)
  • Dieter Pohl: Die Herrschaft der Wehrmacht. Deutsche Militarbesatzung und einheimische Bevölkerung in der Sowjetunion 1941-1944; Oldenbourg Wissenschaftsverlag 2009; ISBN 3486591746; S.294: Unternehmen "Kormoran" (25. Mai - 17. Juni 1944)
  • Erich Hesse: Der sowjetrussische Partisanenkrieg 1941 bis 1944 im Spiegel deutscher Kampfanweisungen und Befehle; Musterschmidt-Verlag 1969; S.244: "Kormoran" gegen die nach Süden ausgebrochenen Teile der Partisanengruppen bei Usatschi, Kgr. von Gottberg aus Richtung Minsk und Molodetschno
  • Rolf Hinze: Das Ostfront-Drama 1944: Rückzugskämpfe Heeresgruppe Mitte; Motorbuchverlag Stuttgart 1993; ISBN 3613011387: S.141: Bildung eines Brückenkopfen östlich von Grodno durch die Kgr. von Gottberg mitte Juli 1944
  • Kurt Mehner, Reinhard Teuber: Die Waffen-SS und Polizei, 1939-1945: Verlag Patzwall 1995; ISBN 3931533026: [02.07.44-26.07.44 bei HGr. Mitte; id Tagesmeldungen auch als Korps bzw. Gruppe Gen. von Gottberg bezeichnet.]
  • Gerbergasse 18, Ausgaben 40-51, Geschichtswerkstatt Jena e.V. 2006: S. 65: Im Sommer 1944 war das PR 4 zusammen mit anderen Einheiten der Kampfgruppe Gottberg unterstellt und wurde anfang Juli von einer starken Partisaneneinheit nördlich von Iwie angegriffen. [...] Vom 10. bis zum 16. [August ist falsch -> Juli] stand das PR 4 im Fronteinsatz bei Grodno [...]
  • Bernhard Brunner: Der Frankreich-Komplex: die nationalsozialistischen Verbrechen in Frankreich und die Justiz der Bundesrepublik Deutschland; Wallstein Verlag 2004; ISBN 3892446938; S. 186-187: Im Oktober 1944 (Fehler ?: ist evtl. 1943 gemeint ?) wurde [Friedrich] Beck dann als so genannter Ia-Offizier bei der berüchtigten "Kampfgruppe Gottberg" tätig. (Friedrich Beck wurde später kommissarischer Leiter der bayerischen Grenzpolizei. Er wurde anonym angezeigt, stieg trotz Ermittlungen des LKA später noch zum Regierungs- und Polizeidirektor auf.)
    Quellenhinweis: Verfahrensakten "Zentrale Stelle Ludwigsburg" 202 AR 509/70 (Angehörige der Kampfgruppe von Gottberg)
  • Heimo Halbrainer, Claudia Kuretsidis-Haider: Kriegsverbrechen, NS-Gewaltverbrechen und die europäische Strafjustiz von Nürnberg bis Den Haag; Clio-Verlag 2007; ISBN 9025420451; S.142: [...]der Staatsanwaltschaft Hamburg im Sammelverfahren gegen die Kampfgruppe von Gottberg wurde Helmut Streubel nicht ermittelt. Das Verfahren war in Hamburg 1970 aufgenommen worden. Es endete nach 26 Jahren ergebnislos. Gesucht worden war Streubel als Angehöriger des Schutzmannschaftsbataillons 57.
  • Die Originale der Einsatzbefehle zu den Unternehmen "Nürnberg", "Tannenbaum", „Hamburg", "Altona", "Erntefest I und II", "Hornung", "Cottbus", "Hermann" und "Heinrich" liegen im RGVA, 500-1-769.