Flagge
I-1 im Jahr 1930
I-1 im Jahr 1930
Übersicht
Bauwerft

Kōbe

Kiellegung 12. März 1923 als U-Kreuzer SS-74
Stapellauf 15. Oktober 1924, Umbenennung in I-1 am 1. November 1924
Indienststellung 10. März 1926
Außerdienststellung 30. November 1945
Aus Schiffsregister gestrichen 1. April 1943
Heimathafen Yokosuka
Verbleib am 29. Januar 1943 versenkt
Technische Daten
Verdrängung

über Wasser: 2135 ts
unter Wasser: 2791 ts[1]

Länge

98 Meter

Breite

9,1 Meter

Tiefgang

5 Meter

Tauchtiefe 80 Meter
Besatzung

68

Antrieb

2 MAN 10 Zylinder 4-Takt dieselmotoren mit 6.000 PS,
2 Elektromotoren mit 2600 PS

Geschwindigkeit

über Wasser: 18 Knoten
unter Wasser: 8 Knoten

Reichweite

24.400 Seemeilen (45.189 km) bei 10 Knoten

Bewaffnung

6x 533-mm-Torpedorohre vorne,
2x 533-mm-Torpedorohre hinten,
2 Geschütze 14 cm/50 Kal.,
20 Torpedos wurden mitgeführt.[1]

Der U-Kreuzer I-1 des Typs J-1 wurde 1924 von Kawasaki in Kōbe für die Kaiserlich Japanische Marine hergestellt. Ende Februar 1926 war I-1 einsatzbereit. Der Abnahmetest wurde bei Awaji-shima in der Seto-Inlandsee vorgenommen. An den Tests nahmen deutsche U-Boot-Konstrukteure teil, da in dem Schiff Dieselmotoren deutscher Fabrikation (MAN) verwendet wurden.[1] Danach wurde das Schiff unter dem Kommando von Lieutenant Commander Kasuga Atsushi am 10. März 1926 in Dienst gestellt.

Einsatzgeschichte Bearbeiten

Vorkriegszeit bis Juli 1937 Bearbeiten

Am 28. November 1928 lief I-1 während des Einlaufens in den Hafen von Yokosuka wegen schlechten Wetters und starker See auf Grund. Die Beschädigung war geringfügig und es trat kein Wassereinbruch auf. In der Folge wurde der Rumpf des Schiffes im Trockendock von Yokosuka inspiziert und der Kommandant des Schiffes abgelöst. Vom 5. November 1929 bis zum 15. November 1930 wurde das Schiff modernisiert und die deutschen Dieselmotoren sowie die komplette Batterieanlage ersetzt. Eine zweite Modernisierung fand vom 15 November 1935 bis zum 15 Februar 1936 statt. Hierbei erhielt der Turm des Schiffes eine hydrodynamisch günstigere Form und das bisher verwendete US-amerikanische Sonar wurde gegen ein japanisches Modell ausgetauscht.

Pazifikkrieg Bearbeiten

Seinen ersten Kriegseinsatz führte I-1 vom 21. August bis zum 23 August 1937 im Ostchinesischen Meer zusammen mit I-2, I-3, I-4, I-5 und I-6 durch. Hierbei gaben die U-Boote japanischen Kreuzern Geleitschutz, die Truppen des kaiserlich japanischen Heeres an die Mündung des Huangpu Jiang transportierten. (→Schlacht um Shanghai) Von 1939 bis 1940 wurde I-1 erneut modernisiert.

Angriff auf Pearl Harbour Bearbeiten

Im Zuge des japanischen Angriffs auf Pearl Harbour verließ I-1 am 23. November 1941 den Hafen von Yokosuka in Richtung Hawaii und erreichte sein Einsatzgebiet am 6. Dezember 1941. Der Auftrag des U-Kreuzers lautete US-amerikanische Schiffe anzugreifen, die eventuell aus dem Hafen Pearl Harbour ausliefen. Während der folgenden Tage wurde I-1 wiederholt von Flugzeugen angegriffen ohne das dabei nennenswerte Beschädigungen entstanden. Am 10. Dezember sichtete I-1 vermutlich den US-amerikanischen Flugzeugträger USS Enterprise, konnte aber aufgrund der Bedrohung durch Luftangriffe die Meldung erst viel zu spät absetzen. Am 15. Dezember bombardierte I-1 den Hafen von Kahului. Am 30. Dezember 1941 beschoss I-1 mit Hilfe seiner Bordkanonen den Hafen von Hilo ohne das dabei nennenswerte Schäden entstanden. Am 7. Januar 1942 entdeckte I-1 ein Transportschiff südlich des Kauaʻi Kanals (zwischen Kauaʻi und Oahu), konnte dieses jedoch nicht versenken. Am 8. Februar 1942 traf I-1 wieder in seinem Heimathafen Yokusuka ein.

Indonesischer Archipel Bearbeiten

I-2 wurde in der Folgezeit der japanischen Invasionsflotte zugewiesen, deren Auftrag die Besetzung von Niederländisch-Indien war. Am 13. Februar 1942 verließ I-1 erneut den Hafen von Yokosuka und traf am 23. Februar 1942 in der Timorsee ein. Dort versenkte I-1 am 3. März 1942 des niederländische Frachtschiff Siantar mit 8.806 BRT. Am 9. März griff I-1 ein Kanu mit 5 niederlänischen Soldaten auf, die auf der Flucht aus West-Timor waren. Am 27. März kehrte I-1 in seinen Heimthafen Yokosuka zurück.

Versenkung während der Schlacht um Guadalcanal Bearbeiten

 
Eine im Jahr 1968 von I-1 geborgene Deckkanone im Torpedo Bay Marine Museum in Auckland

Nach einem weniger bedeutenden Einsatz in der Nähe der Aleuten wurde I-1 zu einem Transport-U-Boot umgebaut, dessen Aufgabe die Versorgung japanischer Truppen war. Dafür wurde I-1 in die Festung Rabaul verlegt. Während einer Versorgungsmission für die japanischen Truppen auf Guadalcanal wurde I-1 am 29. Januar 1943 von den neuseeländischen Minensuchern HMNZS Kiwi und HMNZS Moa entdeckt und versenkt. Dabei wurden 27 Besatzungsmitglieder getötet, die restlichen 66 Überlebenden konnten sich schwimmend nach Guadalcanal retten. Die US-Marine konnte japanische Codebücher, diverse Karten, Bedienungsanleitungen und das Logbuch von I-1 bergen.

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b c U-Boot-Typ J1. Abgerufen am 23. Oktober 2015 (englisch).