Mein Name ist Jörg Sträussler. Ich bin von Beruf Kapitän und Diplom-Wirtschaftsingenieur für Seeverkehr. Ab 10. Dezember 1977 war ich als Kapitän auf dem Offshore-Versorgungsschiff "Boltentor" in Mossel Bay an der Südküste Südafrikas stationiert. Am 16. Dezember 1977 kollidierten in der Nähe der Bohrinsel SEDKO K, die wir mit der "Boltentor" versorgten und betreuten, die beiden ULCC (Ultra large Crude Carrier oder auf Deutsch Supertanker) "Venoil" und "Venpet" . Beide Tanker wurden dabei schwer beschädigt. Durch vorbeifahrende Schiffe und Hubschrauberbesatzungen wurden die meisten der Besatzungsmitglieder gerettet. Im Verlauf von zwölf Tagen war die "Boltentor" damit beschäftigt, den mit 250.000 t Rohöl beladenen Tanker "Venoil" davon abzuhalten, auf die Küste zuzutreiben und den schwer beschädigten leeren Tanker "Venpet" zu sichern und in die Algoha Bay beim Hafen Plettenberg Bay zu bringen und dort zu verankern. Dachte man anfangs, dass das aus der "Vernoil" geflossene Rohöl und das aus der "Venpet" geflossene Bunkeröl durch den Agulhas-Strom von der Küste weggetrieben würde, so tauchte dieses Öl nach Weihnachten 1977 auf einer Länge von 140 Kilometer im wichtigsten Tourismusgebiet Südafrikas, der "Garden Route", an den Stränden, in Naturschutzgebieten und in Flussmündungen auf und verursachte schwerste Ölverschmutzungen. Dieses Erlebnis brachte mich dazu, mich für den maritimen Umweltschutz einzusetzen und mich mit der von mir und Freunden gegründeten Klimaschutzagentur "Baltic Energy Forum e.V." um Energieeffizienz, Emissionsvermeidung und Klimaschutz speziell in Häfen und auf Schiffen und um maritimen Umweltschutz zu kümmern.