microm Micromarketing-Systeme und Consulting GmbH

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Rechtsform GmbH
Gründung 1992
Sitz Neuss
Leitung Rolf Küppers
Mitarbeiterzahl 41 (2016)
Umsatz 4,304 Millionen EUR
Branche Zielgruppenmarketing, Standortanalyse, Marktanalyse
Website www.microm-online.de

Die microm Micromarketing-Systeme und Consult GmbH ist ein Tochterunternehmen der Creditreform e.V. und gehört deutschlandweit zu den führenden Anbietern im Bereich Mikro- und Geomarketing.

Geschichte

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Die Mutterfirma Creditreform e.V. wurde 1879 gegründet und gliedert sich in verschiedene Geschäftsfelder, wie Unternehmensinformationen und Privatauskünfte, als auch Marketing. Im Jahr 1992 wurde die microm Micromarketing-Systeme und Consult GmbH als Tochterunternehmen gegründet. Heute ist die microm einer der größten Anbieter von Daten im Bereich Geomarketing und führt für Unternehmen und Institutionen u.a. Zielgruppen- und Standortanalysen, unter Verwendung eigener Datensätze, durch. Zurzeit hat das Unternehmen microm seinen Hauptsitz in Neuss und beschäftigt dort 41 Mitarbeiter. Weitere Sitze sind in St. Gallen und Wien. [1] [2]

Geschäftsfelder

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Die Schwerpunkte der Geschäftsaktivitäten liegen auf Kundenstruktur- und Marktanalysen sowie der Optimierung von Zielgruppen- und Geomarketing, Standortbewertungen und Customer-LifeCycle-Prozessen von der Neukundengewinnung bis hin zur Kundenreaktivierung. Weiterhin bietet das Unternehmen Online Solutions für den Anwender an, damit dieser direkt über das Internet Information abfragen kann.

Kundenstruktur- und Marktanalysen

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Im Bereich der Kundenstruktur- und Marktanalysen bietet die Firma microm aus ihrem Dartenportfolio ihren Kunden bei Bedarf konkrete Konsumpräferenzen an. Dabei werden die Konsumenten verschiedenen Verbrauchergruppen zugeordnet, damit der Kunde gezielt Information über dessen Affinitäten erhält.

Die Zuordnung funktioniert mithilfe der sogenannten Sinus Milieus. Diese werden von der Sinus Sociovison GmbH bereitgestellt und sind eine Klassenbildung aus verschiedenen Milieus mit ähnlicher Wertpriorität und Lebensstilen. Diese werden durch qualitative Analyseverfahren und Marktforschung zusammengestellt. Typische Milieus sind bspw. Konservative, die eine hohe Pflichtauffassung und gepflegte Umgangsformen haben oder Hedonisten, die spaßorientiert sind und traditionellen Normen kritisch gegenüberstehen. Die Grenzen zwischen den Milieus sind fließend, da sich Wertorientierungen nicht so exakt eingrenzen lassen, wie soziale Schichten. Somit herrschen Überlappungen zwischen den einzelnen Milieus und diese werden anhand der nebenstehenden Grafik nach sozialer Lage und Wertorientierung dargestellt. Daraus entstehen die sogenannten Mosaic Milieus, die eine geographische Zuordnung der Sinus Milieus gewährleisten. Dabei werden den einzelnen Haushalten, Wahrscheinlichkeiten für das Auftreten eines bestimmten Milieus zugewiesen.

Weiterhin werden mithilfe von Markt- und Standortdaten optimale Standorte für den Kunden bestimmt. Zur Standortplanung werden Bewegungsdaten genutzt. Diese werden aus den alltäglichen Aktivitäten, in diesem Fall den Wegzwecken, wie bspw. Arbeitswege, der Menschen in den angefragten Gebieten ermittelt. Daraus entsteht dann ein Modellansatz, wobei jede Person ein Bewegungsprofil erhält. Somit wird dann ermittelt, wie viele Pendler bspw. aus einer bestimmten Stadt morgens rausfahren bzw. abends wieder in die Stadt reinfahren. Die microm Daten werden nach dem Bottom-Up Prinzip geliefert. Dabei wird auf kleinräumiger Ebene, bspw. bis auf Hausebene, Daten gesammelt und daraus ein repräsentatives Gesamtbild erstellt.[3][4][5]

Zielgruppen- und Geomarketing

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Zu den weiteren Hauptgeschäftsfeldern der microm gehört die Strategische Zielgruppenanalyse mit den Zielgruppenmodellen microm Geo Milieus und microm Limbic Types. Die microm Geo Milieus geben auf beliebige Flächengliederungen wie z.B.: PLZ, Straßenabschnitte oder einzelne Häuser die statistische Wahrscheinlichkeit an welche einzelne Milieus dort vorkommen. Dazu gehören auch die microm Sinus Milieus. Dabei wird sowohl die quantitative, als auch qualitative Entwicklung der Bevölkerung nach Veränderung der sozialen Milieus betrachtet. Bei der Erstellung von Entwicklungsclustern, in denen homogene Entwicklungen zu erwarten sind und welche sich von anderen unterscheiden, werden Aspekte der Entwicklungsanalyse im Hinblick auf demographischen Wandel, Kaufkraftpotential, Familienfreundlichkeit uvm. betrachtet. Der microm Limbic Type zeigt die Motive, Wünschen und Emotionen der Konsumenten an und wie sich diese auf das Kaufverhalten auswirken. Außerdem gibt es das microm geo best for planing Modell, kurz b4p Modell. Das b4p Modell ermöglicht Unternehmen gezielte Kampagnen für ihre Zielgruppen zu gestalten, was von Mailing- und Verteileraktionen bis hin zur Standortplanung reichen kann. Weiterhin bietet die microm Soziodemographische Daten, sowie Kaufkraftdaten mit jeweiligen Gebietsgrenzen an. Das Unternehmen liefert Geodaten bis auf Häuserebene an und macht es somit möglich verschiedene Zielgruppen in unterschiedlichen Gebieten zu identifizieren.[6]

Online Solutions

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Die Firma Microm bietet ebenfalls Webtools für ihre Kunden an, womit diese selbstständig Informationen über Kundenprofile und Zielgruppen online abrufen können. Mithilfe von Geoinformationssystemen werden Planungs- und Analyseaufgaben innerhalb des Unternehmens gelöst. Dazu gehört der webchart manager, der mit mithilfe des Datenprofils der microm Geomarketing betreibt. Der online geo b4p kombiniert die Zielgruppendefinition des Kunden mit dem Datenprofil der microm und liefert dem Kunden Marktpotenziale und das dazugehörige, geografische Kartenmaterial. Weiterhin bietet die microm mit ihrem Tochterunternehmen digitalraum Onlinemaßnahmen zum Performance-Marketing und Website-Optimierung an. [7] [8]

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Einzelnachweise

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  1. Die Creditreform Unternehmensgruppe. Creditreform, abgerufen am 4. März 2016.
  2. Die Creditreform Gruppe. Creditreform, abgerufen am 28. April 2016.
  3. Sascha Mertes: MOSAIC Milieus - Übertragung eines psychographischen Zielgruppenmodells mittels multinomialer logistischer Regression in den Raum. 2014 (saswiki.org [PDF]).
  4. Jan Goebel, Katharina Spieß, Nils R.J. Witte, Susanne Gerstenberg: Verknüpfung des SOEP mit MICROM-Indikatoren: Der MICROM-SOEP Datensatz. Data Documentation, Nr. 26. Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung, Berlin 2007 (diw.de [PDF]).
  5. microm SENOZON Mobilitätsmodell. microm, abgerufen am 28. April 2016.
  6. microm Zielgruppen. microm, abgerufen am 28. April 2016.
  7. Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung. Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung, 4. März 2016, abgerufen am 4. März 2016.
  8. ecofis GmbH. ecofis GmbH, 4. März 2016, abgerufen am 4. März 2016.