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Arbeit und Werk

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Arbeitsweise

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Für die frühen Abenteuer von Tim und Struppi brauchte Hergé jeweils ungefähr ein Jahr für die Fertigstellung. Nach der Vorveröffentlichung wurden sie als Comic-Alben vom Verlag Casterman herausgegeben. Hergé überarbeitete die Geschichten regelmäßig für die folgenden Auflagen, insbesondere wurden spätere Auflagen in Farbe herausgegeben. Auch die eigentliche Geschichte wurde überarbeitet, da Hergé teilweise unzufrieden damit war. Vorurteile mussten korrigiert, die technische Entwicklung berücksichtigt und der Stil verbessert werden. So bei einer Szene aus Tim im Kongo, in der Tim den schwarzen Schülern in der Missionsschule eine Geografiestunde erteilt. „Meine lieben Freunde,“ erklärt Tim, „heute erzähle ich euch etwas über euer Land: Belgien“. In den späteren Auflagen wurde daraus eine Mathematikstunde.

Seine Geschichten zeichneten sich durch eine herzliche Menschlichkeit und ihre detailtreuen und realitätsnahen Zeichnungen aus. Hergé unternahm teilweise die Reisen, die er beschrieb, selbst und sammelte so Bilder und Eindrücke, die er dann in die Geschichten einfließen ließ. Viele der in den Tim und Struppi-Alben gezeigten Gegenstände, Landschaftsansichten und Straßenbilder existierten wirklich oder hatten reale Vorlagen. Seine typische Art zu zeichnen, die Ligne claire (dt. klare Linie) mit ihren klar begrenzten Figuren, ohne Schatten, war stilbildend und wurde oft kopiert.

Während des Krieges ergaben sich zwei wesentliche Änderungen in der Arbeitsweise von Hergé. Wegen des Papiermangels wurden nicht mehr zwei Seiten pro Woche produziert wie beim Le Petit Vingtième, sondern täglich ein drei bis vier Bilder umfassender Bildstreifen, ein echter Comic-Strip. Um trotzdem Spannung zu erzeugen, baute Hergé mehr Gags und mehr Action in die Geschichten ein. Auch konnte er nicht mehr auf aktuelle Ereignisse eingehen, um das Erscheinen nicht zu gefährden. So produzierte er eher fantastische Abenteuer: eine Expedition zu einem Meteoriten (Der geheimnisvolle Stern), eine Schatzsuche (Das Geheimnis der Einhorn und Der Schatz Rackhams des Roten) sowie eine Geschichte um einen alten Inka-Fluch (Die sieben Kristallkugeln und Der Sonnentempel). In diesen Geschichten wurden die handelnden Personen mehr in den Vordergrund gerückt

Stups und Steppke handelt von zwei Jungen, die ihren Nachbarn viele lustige Streiche spielen und auch ab und zu Ärger mit den verschiedensten Leuten bekommen.

Der Held der Geschichten ist der junge belgische Reporter Tim, der um die ganze Welt reist und in haarsträubende Abenteuergeschichten verwickelt wird. Die Comicfigur wurde am 10. Januar 1929 erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt. Insgesamt entstanden 24 Comic-Alben. Den geplanten 25. Band mit dem Titel Tim und die Alphakunst konnte Hergé bis zu seinem Tod nicht mehr fertigstellen.

Bedeutung und Rezension

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Bedeutung

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In dieser Zeit eroberte Tim andere Medien. Tim wurde im französischsprachigen Europa ein echter Star und ein gesuchter Werbeträger. Ein erster Realfilm wurde 1960 gedreht, Tim und das Geheimnis um das Goldene Vlies mit dem jungen Belgier Jean-Pierre Talbot als Hauptdarsteller, der ihn auch 1964 im Film Tim und die blauen Orangen spielte. 1969 wurde der erste abendfüllende Zeichentrickfilm produziert: Der Sonnentempel.

Die Serie inspirierte viele Künstler, darunter den Regisseur Steven Spielberg und den Maler Andy Warhol.

Vorwurf politischer Inkorrektheit

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Douillet gab ein stark antikommunistisch verzerrtes Bild, das sich auf Hergés Comic übertrug. Der Kritiker Michael Farr meinte hierzu: „Eine seiner größten Schwächen liegt in der starken Abhängigkeit von Douillets geradezu absurd tendenziösem Buch, das im Grunde genommen Hergés einzige Quelle darstellte.“[1].

Weitere Schwachpunkte des Albums sind in der Darstellung der Afrikaner als ‚große Kinder’ und dem aus heutiger Sicht grotesk anmutenden Umgang mit der Natur zu sehen. Michael Farr merkt zu ‚Tim im Kongo’ an: „Es ist kaum möglich, politisch weniger korrekt zu sein.“ [1]. 1931 begann Hergé dann mit Tim in Amerika. In Die Zigarren des Pharaos wurden die beiden trotteligen Detektive Schulze und Schultze (Dupond et Dupont) eingeführt.

In König Ottokars Zepter wird der Anschluss Österreichs an Deutschland unverhüllt kritisiert.

Ehrungen

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In Louvain-la-Neuve wurde 2009 das Hergé-Museum eröffnet.[2]

1982 benannte die belgische Astronomische Gesellschaft zum 75. Geburtstag von Hergé einen kurz zuvor entdeckten Asteroiden nach ihm. Der Asteroid Hergé liegt im Asteroidengürtel zwischen Mars und Jupiter.

  • 8. Juni - 15. September 1991 "Tout Hergé/Alles over Hergé" in Welkenraedt/Belgien (Ausstellung)

Literatur

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  • Assouline, Pierre: Hergé. Biographie, Paris 1996.
  • Bocquet/Fromental/Stanislas: Die Abenteuer von Hergé (Eine Biografie als Comic), Carlsen, Hamburg 2001, ISBN 978-3-551-74409-8
  • Tim und Struppi, ein Blick ins Atelier (Begleitbuch zur Ausstellung im Wilhelm-Busch-Museum, Hannover 2001), Carlsen, Hamburg 2001, ISBN 3-551-74795-4 (vergriffen)
  • Michael Farr: Auf den Spuren von Tim & Struppi (Die Hintergründe zu jedem einzelnen der 24 Abenteuer werden in Wort und Bild detailliert erläutert), Carlsen, Hamburg 2005, ISBN 978-3-551-77110-0
  • Peeters, Benoit: Hergé. Fils de Tintin, Paris 2002.
  • Pierre Sterckx (Text) / André Soupart (Fotos): Hergé. Collectionneur d'art, Tournesol Conseils SA - Renaissance du Livre, Bruxelles, 2006, 84 Seiten, ISBN 2-87415-668-X
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Einzelnachweise

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  1. a b Michael Farr: Auf den Spuren von Tim & Struppi, Carlsen, Hamburg 2005, ISBN 978-3-551-77110-0
  2. ARD.online Hergé-Museum wird eröffnet (abgerufen am 31. mai 2009)