Dezember 2005: Hermannstraße, Neukölln Bearbeiten

  • Datum: 4. Dezember 2005, Sonntag, 13 Uhr
  • Hintergrund:

Die Mutter aller Knorke-Touren fand im Dezember 2005 statt. Anlass war der gemeinschaftliche Ausbau des später exzellenten Artikels über den Boulevard Hermannstraße nach vorherigem Löschantrag. Die Arbeit hatte allen Beteiligten derart Spaß gemacht, dass wir eine gemeinsame Begehung des Artikelgegenstands beschlossen – die Diskussionsseite des Hermannstraßenartikel spiegelt die seinerzeitige Arbeitslust wieder. Leider war Jcornelius, der Vater der U- und S-Bahn-Abschnitte im Hermannstraßenprojekt, verhindert.

Zum nicht mehr so recht rekonstruierbaren Datum dieses dekwürdigen Ereignisses noch folgender Treppenwitz: Mein Notizbuch für das Jahr 2005 ist mittlerweile zum bevorzugten, ähem, „Austragungsort“ der avantgardistischen Grafik-Experimente meiner inzwischen knapp zweieinhalbjährigen Töchter geworden. Jugendlicher Überschwang brachte es mit sich, dass nun gerade die Seite mit dem 4. November fehlt. Da auf den benachbarten Seiten kein Anhaltspunkt für etwas wie den Knorke-Erstling zu finden ist, werte ich das mal als Indiz dafür, dass Lienhards Mutmaßung hinsichtlich des Termins nicht abwegig ist. Hachja, wird mal wieder Zeit, an einem Knorke-Termin wieder Zeit zu haben. Bin schon ganz frustig, gerade den letzten verpasst zu haben... --ˈʀaɪ̯.nɐ ˈleː.val.tɐ 23:18, 14. Feb. 2008 (CET)
  • Route/Bericht:
Hermannstraße /Ecke Warthestraße
Gedenkstein für die Zwangsarbeiter auf dem Kirchhof V der Jerusalems- und Neuen Kirche

Nach gepflegtem Cappuccino im Handwerkerstübchen brachen wir auf in die Talsohle des Lebens[1]. Durch die Allerstraße und über die Schillerpromenade zogen wir Richtung Flughafen Tempelhof und bestaunten die verflossene Pracht der Nach-Gründerzeitbauten mit einigen prächtigen Fassaden aus der Zeit um 1900 im Schillerkiez, als das Viertel auf altem Ackerland von der Stadt Rixdorf und ihrem damaligen Bürgermeister Hermann Boddin als „Wohnquartier für Besserverdienende“ angelegt worden war. Parallel zum Flughafen gingen wir durch die Oderstraße zum Sportpark Neukölln, um das Grab des 1944 hingerichteten Widerstandskämpfers und erfolgreichen Ringers Werner Seelenbinder anzusehen. Da die gepflegte Grabstätte auf einem Gelände eines Sportvereins liegt und dessen Tore geschlossen waren, konnten wir sie jedoch nicht besichtigen.

Danach begaben wir uns in den Brennpunkt des Lebens und schlenderten durch die Hermannstraße. Hier besichtigten wir unter anderem einige der Acht Kirchhöfe, die ab 1852 zu beiden Seiten der Straße vor den Toren des damaligen Berlin entstanden. Auf dem Kirchhof V der Jerusalems- und Neuen Kirche besuchten wir den Gedenkstein des Berliner Bildhauers Rainer Fest, auf dessen Oberfläche per Gravur die 39 evangelischen und drei katholischen Kirchengemeinden festgehalten sind, die während des Zweiten Weltkriegs an der Anforderung und Beschäftigung von Zwangsarbeitern beteiligt waren.

  • Preise: Im Handwerkerstübchen rund 1 Meter hoher Cappuccino mit zwei Meter Sahne drauf und gefühlten 68 Keksen rundrum für schlappe 1,50 oder so und so weiter ... (Talsohlepreise eben)

Teilnehmer Bearbeiten

  1. -- Rainer Lewalter (damals noch:Benutzer:Bottomline) samt Meggy und Helen (zu diesem Zeitpunkt noch keine zwei Monate alt – den urbanen Charme Neuköllns kann man nicht früh genug goutieren ;-))
  2. -- Achim Raschka
  3. -- Lienhard Schulz

Anmerkungen Bearbeiten

  1. Notizen von der Talsohle des Lebens. Untertitel des Buches: Uli Hannemann: Neulich in Neukölln. Ullstein, 2007, ISBN 978-3-548-26818-7.

Nachgetragen von Lienhard Schulz Post 16:36, 14. Feb. 2008 (CET)