Die zwischen 1967 und 1969 entdeckten Bestattungen von Walkington Wold, bei Beverley im East Riding of Yorkshire, in England, umfassen die Skelettreste von 13 Personen aus angelsächsischer Zeit.

Die Archäologen Rod Mackey und John Bartlett entdeckten sie, als sie etwa 2,0 Kilometer westlich des Dorfes Walkington einen Grabhügel aus der Bronzezeit ausgruben. Von den zwölf Skeletten wurden zehn ohne Schädel gefunden. Weit von den Körpern entfernt, die sich am Rand befanden, wurden in der Mitte des Grabhügels einige der Schädel gefunden. Zu den anfänglichen Identitätstheorien gehörten Opfer eines spätrömischen Massakers, angelsächsische Hinrichtungen oder ein keltischer Kopfkult.

Neubewertung

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Die Skelette wurden 2007 von Jo Buckberry und Dawn Hadley nochmals untersucht. Es stellte sich heraus, dass die 13 Individuen etwa zwischen 18 und 45 Jahre alt waren. Acht Skelette und neun Schädel wurden eindeutig als männlich, aber keines als eindeutig weiblich identifiziert. Die 14C-Datierung zeigte, dass die Überreste von der Mitte des 7. bis zum frühen 11. Jahrhundert stammten. Die Untersuchung ergab, dass die Toten einer Hinrichtung durch Enthauptung unterzogen wurden, von denen eine mehrere Schläge erforderte. Die Köpfe wurden, vermutlich als Warnung, an der Straße auf Stangen ausgestellt, was im angelsächsischen England eine bekannte Praxis war. Das Fehlen der Kieferknochen an den meisten Schädeln weist darauf, dass sie abgefallen sind, als die Köpfe an den Stangen zerfielen. Die Stätte war lokal als „Hell's Gate“ (dt. Höllentor) bekannt – was darauf deutet, dass es eine Volkserinnerung daran gab, dass sie als Hinrichtungsstätte genutzt wurde.

Walkington Wold, die nördlichste Stätte ihrer Art in England lieferte Belege dafür, dass Hinrichtungsgrabfelder lange vor ihrer ersten Dokumentation im 10. Jahrhundert angelegt und über einen langen Zeitraum genutzt wurden.

Walkington Hort

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Corieltauvi-Stater

Der auf das 1. Jahrhundert n. Chr. datierte Walkington Hoard ist ein verstreuter Hort corieltauvianischer[1] Goldstater, der zwischen 1999 und 2008 von Sondengängern nördlich von Walkington gefunden wurde.

Teilfunde der bisher entdeckten 116 Münzen:

1999 (11 Münzen), 2000 (35 Münzen), 2001 (21 Münzen), 2002 (13 Münzen), 2003 (18 Münzen), 2005 (9 Münzen), 2007 (3 Münzen) und 2008 (6 Münzen).

Die ersten Fundgruppen von 11 und 35 Münzen wurden vom East Riding of Yorkshire Council erworben und in Sewerby Hall ausgestellt. Die 18 Münzen aus dem Jahre 2003 wurden vom Yorkshire Museum in York erworben.

Literatur

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  • John L. Bartlett, Rod W. Mackey: Excavations at Walkington Wold, 1967–1969. In: East Riding Archaeologist 1(2), 1973. S. 1–100.
  • Joanne Louise Buckberry, Dawn Marie Hadley: An Anglo-Saxon execution Cemetery at Walkington Wold, Yorkshire, In: Oxford Journal of Archaeology, 26 (3): (2007), S. 309–329,
  • Joanne Louise Buckberry, Dawn Marie Hadley: Caring for the Dead in Late Anglo-Saxon England In: F. Tinti (Hrsg.) Pastoral Care in Late Anglo-Saxon England (Woodbridge: Boydell), 2005 S. 121–147.
  • Sarah Semple: A Fear of the Past: the Place of the Prehistoric Burial Mound in the Ideology of Middle and Later Anglo-Saxon England, In: World Archaeology, 30 (1): (1998), S. 109–126,
  • Dawn Hadley, Jo Buckberry: An Anglo-Saxon Execution Cemetery at Walkington Wold, Yorkshire. In: Oxford Journal of Archaeology (2007). S. 309–329.

Einzelnachweise

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  1. Die Corieltauvi waren ein keltischer Stamm in Großbritannien. Ihr Territorium befand sich in den East Midlands
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