Die 1911 in einem Garten in Sigtuna in Upland in Schweden gefundene kupferne Sigtuna-Dose (schwedisch Sigtunadosan - U Fv1912;8, Sl 1), enthielt eine zusammenklappbare Waage und Gewichte, wie sie in der ersten Hälfte des 11. Jahrhunderts bei wikingerzeitlichen Kaufleuten üblich waren.
Auf der Dose befinden sich zwei Runeninschriften:
- Der obere Teil: „Djärv hat diese Dose im … Land von einem Mann aus Samland erworben. Und Värmund hat diese Runen geschnitzt.“ Neben Samland könnte sich Simskum auch auf Semgallen beziehen.
- Der untere Teil ist ein Fluch: „Ein Vogel hat den bleichen Räuber in Stücke gerissen. Du hast dem Kuckuck zugesehen, wie er anschwoll“
Kauk a nas, „auf dem Kuckuck“, ist eine auch in anderen altnordischen Versen vorkommende Bezeichnung für den Raben.
Schreibweise und Runen deuten darauf, dass der Autor Schwede war, obwohl der Text in Drottkvätt[1] verfasst ist.
Literatur Bearbeiten
- Otto von Friesen: Runinskrifterna på en koppardosa funnen i Sigtuna. Fornvännen 1912 (Stockholm: Vitterhetsakademien) (7): S. 6-19.
- Ture Johnson Arne: Viktdosan från Sigtuna. Fornvännen 1912 (Stockholm: Vitterhetsakademien) (7): S. 64-66.
Einzelnachweise Bearbeiten
- ↑ Drottkvätt ist das komplizierteste altnordische Versmaß. Ihr vorzugsweise improvisiertes Beherrschen galt als höchste Prüfung der Fähigkeiten des Dichters und war typisch für die Skaldenweihe.
Kategorie:Archäologischer Fund (Schweden) Kategorie:Archäologischer Fund (Germanen) Kategorie:Runeninschrift Kategorie:Archäologischer Fund (Wikingerzeit)