Kachina bezeichnet üblicherweise in den Kulturen der Indianer des Südwestens der USA drei Erscheinungen: den Geist eines Naturphänomens / eines Tieres / einer Pflanze/ eines Ahnen etc., den maskierten Tänzer, der diesen Geist darstellt und die figürliche Darstellung desselben. Die korrekte Schreibweise "katsina" stammt aus der Sprache der Hopi. Der Plural "katsinam" gilt nur für die Geister und die Tänzer, denn das Pluralsuffix -m ist lebenden Wesen vorbehalten.[1] Katsinam wirken als Vermittler der Gebete der Menschen um den in dieser Region wichtigen Regen an die Götter. Aus diesem Grund werden sie als höhere Wesen betrachtet. Eine eigene Rolle spielen die Clowns ("Tsutskut"). Sie sind keine Katsinam und können zu allen Gelegenheiten auftreten und unterhalten durch derbe Späße und Kritik am Verhalten einzelner Dorfbewohner. Der bekannteste Clown ist der von den Zuni übernommene "Schlammkopf" ("Koyemsi"). Die geschnitzte Figur heißt "tihu" ( Pl. "tithu" ). tithu werden in der Literatur "Kachina Dolls" genannt. Sie werden zu bestimmten Anlässen an die Kinder verteilt, um sie mit dem Aussehen und dem Wesen der Katsinam vertraut zu machen. Sie werden im Haus aufgehängt. Mit den einfachen wird auch gespielt [2] Bei den Zuni heißen Tänzer und Figur "kokko". [3] Von den Tänzern und Figuren aus den weiter östlich gelegenen Dörfern ( Acoma und Pueblos im Tal des Rio Grande ) ist wenig bekannt, da diese stark dem Missionsdruck der Spanier ausgesetzt waren; daher hielten und halten ihre Bewohner ihre religiösen Feier im Verborgenen ab. Die Anzahl der Katsinam und Clowns der Hopi ist nicht genau anzugeben, weil immer wieder alte Figuren verschwinden und neue eingeführt werden. [4] Dockstader gibt die Anzahl mit "slightly more than 400" an. [5] Von manchen Katsinam gibt es nur den Namen in der Literatur. ( Anmerkung des Verfassers: Meine Liste, die auf der von Prof. Haberland 1980 erstellten basieret, umfaßt derzeit 412 Namen von Katsinam und 45 Namen von Tsutskut. ) Ab etwa 1900 kam vor allem unter weißen Touristen ein großes Interesse für die Kachina Dolls auf, und die Figuren wurden zu begehrten Sammlerobjekten. Aus diesem Grund begannen viele Hopi mit der Herstellung der Puppen als Lebensunterhalt.[6] Heute gilt die Herstellung dieser Figuren als hohe Form der Schnitzkunst und die Kachina-Puppen erzielen hohe Preise auf dem Kunstmarkt. Die älteren Figuren werden besonders in Frankreich hoch gehandelt. Den bislang höchsten Preis erzielte am 23, Juni 2006 eine "Salako mana" mit 269 000€.[7] Künstler wie Marcel Duchamp -dessen Sammlung aufgelöst wurde -,Max Ernst, Piero Dorazio, Andrè Malraux, Horst Antes [8] und andere sammelten tithu. Bereits 1901 wurde mit der Sammlung von Kachina-Puppen im Berliner Völkerkundemuseum ( dem heutigen Ethnologischen Museum ) begonnen. [9] Weitere Sammlungen befinden sich im Heard Museum in Phoenix; im Museum of Northern Arizona in Flagstaff; im Field Museum in Chicago; im American Museum of Natural History in New York;im South West Museum in Los Angeles; im Museum of Anthropology in Columbia (Missouri )

Einzelnachweise <references> -~~~~

  1. Hopi Dictionary Hopìikwa Lavàytutuveni, The University of Arizon Press, 1998, Seite 217
  2. Hodge "The Kachinas are coming", Northland Press, 1936, Seiten XV/XVI
  3. Handbook of North American Indians, Vol.9, Smithsonian Institution, 1979, Seite 500
  4. Fewkes "Hopi Katcinas, drawn by native artists, Rio Grande Press Inc., 1979, Seite 161ff
  5. Dockstader "The Kachina and the White Man", University of New Mexico Press, 1985, Seite 23
  6. Schaaf "Hopi Katsina, 1600 Artist Biographies",CIAC Press, 2008 gibt Auskunft zu 1600 Hopischnitzern
  7. Geneste & Mickeler "Kachina Messagers des dieux Hopi et Zuni", SOMOGY éditins d'art, 2011, Seite 22
  8. "Katsinam, Figuren der Pueblo-Indianer Nordamerikas aus der Studiensammlung Horst Antes", Völkerkundemuseum Lübeck, 2000
  9. Hartmann "Kachina-Figuren der Hopi-Indianer", Berlin, 1976