Beim Dreihirn-Ansatz wählt ein menschlicher Experte aus den Vorschlägen von zwei verschiedenen Computer-Programmen aus. Dabei ist es dem menschlichen Experten nicht erlaubt, die Computer zu überstimmen. Der erste Teil des Namens ergibt sich aus "drei = 1 + 2", wobei die 1 für ein menschliches Hirn steht, und die 2 für zwei verschiedene Computerprogramme.

Eingeführt wurde das Dreihirn-Prinzip 1985 beim Schachspiel durch Ingo Althöfer.


Dreihirn-Erfolge im Schach Bearbeiten

  • 1985
  • 1987

Offene Vereinsmeisterschaft von Rochade Bielefeld Sieg gegen den damals amtierenden NRW-Meister Reinhard Baumhus

  • 1989

Helmut Reefschläger

  • 1992

Reefschläger II Matches gegen das auf massiver Hardware laufende Schachprogramm Zugzwang der Universität Paderborn

  • 1993

AEGON-Turnier

  • 1994

Turnier von Clodra

  • 1995

Wettkampf über 8 Partien gegen GM Christopher Lutz


Vorteile beim Schach: Spielstärke läßt sich - besonders im Vergleich zu anderen Bereichen - einfach und gut messen.

Elo-Zahl: Computer-Stärke + 200 Elo-Punkte

Varianten des Dreihirns Bearbeiten

  • "Doppelfritz mit Boß": Hier wird nur ein Computerprogramm genutzt, was aber seine zwei besten Lösungsvorschläge anzeigt. Der Mensch (=Boss) wählt aus diesen beiden Vorschlägen aus. Erfolgreiche Premiere hatte das Konzept beim Schach-Open in Apolda, 1996. Das "fritz" im Namen rührt von dem bei der Premiere genutzten Schachprogramm "Fritz 4" her. Im Oktober 1996 besiegte Althöfer als menschlicher Teil eines Doppelfritz mit Boß den GM Gennadi Timoshchenko in einem 8-Partien-Wettkampf mit 4,5 : 3,5.
  • Listen-Dreihirn

Wettkampf gegen Artur Jussupow im Shuffle-Schach

Vorbehalte in anderen möglichen Anwendungs-Bereichen Bearbeiten

besonders wegen der nicht erlaubten Vetos

  • Mediziner
  • Sprach-Übersetzer
  • Verkehrs-Routenplaner und Überforderung der Fahrer


Trivia Bearbeiten

  • Oft wird "Dreihirn" auch als "3-Hirn" geschrieben.
  • Der Dreihirn-Ansatz is nicht zu verwechseln mit dem Triune Brain-Konzept.

Literatur Bearbeiten

  • Ingo Althöfer: Das Dreihirn – Entscheidungsteilung im Schach. Magazin Computerschach & Spiele, Dezember 1985, S. 20–22 als pdf
  • Ingo Althöfer: 13 Jahre 3-Hirn: Meine Schach-Experimente mit Mensch-Maschinen-Kombinationen. 3-Hirn-Verlag, 1998.
  • Ingo Althöfer. Improved game play by multiple computer hints. Theoretical Computer Science, Band 313, S. 315-324, 2004.

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten


Kategorie:Schachvariante