Die Internationale Aktionsgemeinschaft bildender Künstlerinnen, kurz intakt, IntAkt oder auch in♀akt, ist ein feministisch inspiriertes Künstlerinnennetzwerk, das 1977 gegründet wurde, um die soziale und künstlerische Situation der bildenden Künstlerinnen zu verbessern. Der Verein ist im Wiener WUK beheimatet, wo er auch einen Ausstellungsraum bespielt.
Geschichte
BearbeitenDie Gründung der IntAkt geht auf das Jahr der Frau 1975 zurück. Christa Hauer und Angelika Kaufmann forderten von dem für Kunst zuständigen Unterrichtsminister Fred Sinowatz eine paritätische Besetzung des Kunstbeirats anlässlich einer zum Frauenjahr geplanten Großausstellung. Die Forderung wurde abgelehnt. Ihre Vorschläge zur Verbesserung der sozialen Situation der Künstlerinnen wurden nicht weiter verfolgt, das Ministerium erklärte sich für nicht zuständig.
Dies war der Anlass, an die Öffentlichkeit zu gehen: 1976 luden die Initiatorinnen zu einem Pressegespräch in die Modern Art Galerie von Grita Insam ein. 1977 erfolgte dort auch die Gründung der IntAkt. Eine Wohnung im Griechenbeisl-Haus wurde zum ersten Treffpunkt und zu einem bis 1988 bespielten Ausstellungsraum.
In den Anfangsjahre durchgeführte kulturpolitische Initiativen, Stellungnahmen und Aktionen sollten auf die Situation von Künstlerinnen (Pensionsversicherung, Karenzzeit, Ankäufe und Preise, Berufung von Professorinnen) aufmerksam machen. Durch das gemeinsame Vorgehen wurden die Künstlerinnen in ihrer Arbeit unterstützt, um in der österreichischen Kunstöffentlichkeit besser wahrgenommen zu werden. Ein weiterer Schwerpunkt war der Austausch mit Künstlerinnen aus anderen Ländern. Das Miteinander im Bemühen um bessere Arbeits- und Lebensbedingungen war für die Künstlerinnen wichtiger als das gesellschaftlich vorgegebene Konkurrenzprinzip.
Seit 2008 finden in Kooperation mit der Grazer Autorinnen Autorenversammlung in loser Folge Lesungen im Rahmen von Ausstellungen der IntAkt statt. Einen Höhepunkt des bisherigen Schaffens bildeten die rund um das Jubiläum des 100. Frauentages 2011 organisierten Aktionen und Ausstellungen.
Ausstellungen
BearbeitenBis 1988 betrieb die IntAkt einen eigenen Treffpunkt mit Frauengalerie im Haus des Griechenbeisls. Danach erfolgte die Übersiedlung ins WUK, wo es neben dem eigenen Ausstellungsraum auch die Möglichkeit gibt, größere Projekte in anderen Ausstellungshallen durchzuführen. Eine Auswahl der Gruppenausstellungen:
1984 | „Brennpunkt: Kunst von Frauen“, Secession Wien |
1987 | „10 Jahre IntAkt“, Griechenbeisl Wien |
1997 | „der ORT die ZEIT das PLUS“, 20 Jahre IntAkt, Heiligenkreuzerhof Wien, Frauenmuseum Bonn |
2005 | Kulturprojekt „EUROPA/ABENLAND“ Sechs Ausstellungen in der Galerie am Park Wien |
2006 | Projekt „Baumarkt“ bei „SOHO in Ottakring“ Wien |
2007 | Sonderausstellung „30-Jahre IntAkt“, Galerie Dana Charkasi Wien, sowie vier Themenausstellungen: „WALD“, „FRAUEN mit MÄNNERN“, „VANITAS“ und „PEINLICH“ im WUK Wien |
2008 | „BLAUER MONTAG“ mit Lesung von Friederike Mayröcker, Amerlinghaus Wien |
2009 | „Wieder Bieder“ Projekt mit Vorträgen und großer Gemeinschaftsausstellung, Projektraum WUK Wien |
2009/2010 | „INTERCITY WIEN – BUDAPEST“, Galerie des MKISZ, in Kooperation mit dem ungarischen KünstlerInnenverein |
2010 | ‘eyes on’ Ausstellung IntAkt-WUK, zum Monat der Fotografie in Wien |
2011/2012 | „Wien ist weiblich!“ ‘Fahnen’- Ausstellung im Atelierhaus der Akademie der bildenden Künste Wien, Akzenta Graz, Österreichisches Kulturforum Bratislava, ARTspace Palais Kabelwerk Wien u.a. |
2013 | „en mouvement – in Bewegung Paris-Wien“, Institut francais de Vienne |
2017 | „40 Jahre IntAkt/Selbstporträt – Kontext Frauenbild“, Kunsthalle Exnergasse Wien |
2018 | „Selbstportrait Frauenbild“, Dresdner Sezession e.V. Galerie |
Quelle
BearbeitenKategorie:Künstlervereinigung Kategorie:Feministische Organisation