Ein Kochsteward war ein Beruf in der Personenluftfahrt und hatte verschieden Aufgaben, wie A, B und C zu erfüllen. ......


Geschichte

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Der Kochsteward war eine Erfindung der Deutschen Lufthansa.[1] Wer diese besondere Form des Stewards erfunden, oder auf seine Einführung bestanden hat, ist nicht mehr zu erfahren. Die Deutsche Lufthansa beschäftigte von 1958 bis 1971 auf Ihren Langstreckenflügen Kochstewards.[2] Neben den Stewardessen und Stewards kam jeweils ein Kochsteward in der Ersten Klasse zum Einsatz. Von 1958 bis 1960 auf der legendären Super–Constellation,[3] mit dem bis heute einmaligem Lufthansa de Luxe Senator First Class Service [4] Hier wurde die Super-Constellation in der Passagierversion von nur 32 Sitzen über den Nordatlantik geflogen. Es waren auf dieser exklusiven Version 20 de-Luxe-Schlafsessel und 12 First-Class-Sessel, wovon vier als Betten umgebaut werden konnten. Auch die rote Rose für jeden Erste-Klasse-Passagier wurde damals eingeführt und bis heute als Symbol des LH-Senator-Services beibehalten.[5] Den Stellenwert der Kochstewards innerhalb der Deutschen Lufthansa kann man auch daran erkennen, dass in Frankfurt eine eigene Abteilung geschaffen wurde. Dort wurden die Arbeitsgeräte und die Kochkleidung verwaltet und bereitgestellt. Die Kochuniformen wurden von der Berufsbekleidungsfirma Schmidt in München nach Maß angefertigt und ausgeliefert.

Da in dieser Zeit bis 1970 die Bundeswehr noch nicht über eigene Langstreckenflugzeuge verfügte, wurden die Auslandflüge der damaligen Bundespräsidenten und der Bundeskanzler von der Deutschen Lufthansa ebenfalls mit Kochstewards geflogen, am Anfang sogar mit dem damaligen Küchenchef der LSG Herrn Dittler.[6]

Selbst bei Robert Lemkes „Heiterem Berufe-Raten“ kam der Kochsteward in einer Sendung 1966 zum Einsatz, vertreten durch einen damaligen Purser und ehemaligen Kochsteward.

Als dann 1960 die Lufthansa begann, Düsenflugzeuge, zunächst die Boeing 720 und später die Boeing 707 auf ihren Langstrecken einzusetzen, war der Kochsteward mit dabei.[7] Die Besatzung der Boeing 707 bestand aus zehn Personen.

Die Kabinenbesatzung bestand aus sechs Flugbegleitern, davon drei in der Ersten Klasse: 1 Purserette/Purser, 1 Erste-Klasse-Stewardess bzw. -Steward sowie dem Kochsteward. In der E/Y-Klasse (damals gab es nur zwei Klassen an Bord, ausserdem durfte an Bord noch geraucht werden) ebenfalls drei Flugbegleiter (häufig gemischt weiblich und männlich). Die Boeing 707 wurde damals hauptsächlich in der Kabinenversion 16 First-Class-Sitze und 132 E/Y-Sitze von der Deutschen Lufthansa geflogen.

Mit der Einführung der Boeing 747 Jumbo-Jet ging die Ära der Kochstewards zu Ende. Alle Kochstewards wurden nach einer erneuten Sprach- und Allgemeinprüfung von der Deutschen Lufthansa als Flugbegleiter übernommen. 1971 wurden die letzten Kochstewards zum Steward umgeschult. Es gab insgesamt 18 Kochsteward-Lehrgänge a 15 Teilnehmer. Die allermeisten wurden nach erfolgreicher Umschulung später im Zuge des bei Lufthansa geltenden Senioritätsprinzips und nach erfolgreicher Prüfung zum Purser I und später zum Purser II befördert. Außerdem wurden einige auch Check-Trainings-Purser und Gruppenleiter.

Die Kochstewards waren Mitarbeiter mit einer soliden Ausbildung in der Gastronomie und dem Hotel-Fach. Ein Werbeslogan der damaligen Zeit der Deutschen Lufthansa lautet: „Lufthansa führend im Service“ und die Abteilung für das fliegende Personal wusste die Fachkenntnisse der Kochstewards zu schätzen.

Ausbildung

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Die Kochstewards waren ausgebildete Köche mit Sprachkenntnissen. Sie wurden von der Deutschen Lufthansa in einem Lehrgang von vier Wochen Dauer in Frankfurt/Main auf ihre Aufgaben vorbereitet. Die Kochstewards waren mit einer Arbeitstasche mit verschiedenen Arbeitsgeräten, unter anderem mit einem Zapfhahn aus Messing für Fassbier, das auf verschiedenen Strecken angeboten wurde, ausgerüstet. Das Emergency Training (Notfallprogramm) wurde mit allen Besatzungsmitgliedern gemeinsam erlernt und geübt, dann in jährlichen Nachschulungen mit einem Abschlusstest regelmäßig wiederholt. Es gab eine Seenotübung, welche damals noch in Kiel auf einem extra gemieteten Segelschiff auf der Kieler Förde stattfand. Später wurden die Seenotübungen auf einem Baggersee bei Walldorf durchgeführt. Heute verfügt das Emergency-Schulungszentrum über ein eigenes Schimmbad. Auch gab es Feuerlöschübungen auf dem Frankfurter Flughafen im Beisein der Flughafenfeuerwehr. Desweitern gab es eine Pol-Schulung für Flüge über den Nordpol.

Aufgaben des Kochstewards

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Der Kochsteward hatte die von der LSG und anderen Cateringfirmen gelieferten Speisen und Getränke vor dem Abflug an Bord auf Vollzähligkeit und Güte sowie Aussehen zu überprüfen und den ordnungsmäßigen Erhalt zu quittieren. Er bereitete den Welcome-Drink vor und begrüßte Passagiere beim Einsteigen und begleitete sie zum Sitzplatz. Nach dem Start zog sich der Kochsteward in eine komplette Koch-Arbeitsuniform mit Kochmütze und Namensschild auf der Kochjacke um. Damit war er der Vorreiter des erst viel später eingeführten Namensschildes bei den Flugbegleitern der Deutschen Lufthansa. Dann begannen die Vorbereitungen zum Service: Mit dem Aufbau des Cocktailwagens, auf dem alle zur Auswahl stehenden Getränken in die Kabine der Ersten Klasse meist von einem männlichen Flugbegleiter oder dem Purser den Gästen angeboten wurden. Während der Cocktailstunde kochte der Kochsteward in der Galley (Bordküche) Kaffee und bereitete das vom Catering gelieferte Essen zu. Dieses bestand in der Regel aus kalten Vorspeisen, immer mit Hummer und reichlich Kaviar sowie anderen Köstlichkeiten, aber auch lokale Spezialitäten je nach Abflugort fehlten nicht. Die Suppe: Wahlweise Consomme mit Einlage oder eine Cremesuppe. Der Hauptgang bestehend aus zwei Fleischgerichten und einem Fischgericht zur Auswahl und wurde mit Gemüseplatte und Salaten serviert. Zum Schluss gab es Dessert vom Wagen: Und nun kam der Auftritt des Kochstewards, welcher mit dem Dessertwagen in voller Kochkleidung in die Kabine kam, um das Dessert, bestehend aus Süßspeise und Käseplatte anzubieten. Dabei kam es immer zu angeregten Gesprächen und Fachsimpeleien mit den Passagieren, meist über das Kochen und das Fliegen.

Etwa eineinhalb Stunden vor der Landung wurde das Abendessen serviert. Hier wurde meist ein kaltes Büffet geboten, auf Strecken z.B. nach New York mit Schinkenbock und Bier vom Fass. Auf dem Rückflug gab es dann analog ein warmes Abendessen, und vor der Landung ein Frühstück mit frisch vom Kochsteward zubereiteten Rühr- oder Spiegeleiern mit Speck und Schinken. Warme Brötchen und Toast waren eine Selbstverständlichkeit.

Auch hatte der Kochsteward noch andere sehr spezielle Aufgaben. In Karatschi war die Passkontrolle immer sehr langwierig. Deshalb ging der Kochsteward mit den gesamten Pässen der Besatzung als erster von Bord, um sich bei einem ausgesuchten Passbeamten anzumelden und alle Formalitäten für eine zügige Einreise der Besatzung zu klären. In Sydney und Johannesburg war gesetzlich vorgeschrieben, die gesamte Kabine mit Aerosol vor der Landung zu desinfizieren, welches der Kochsteward gut 15 Minuten vor der Landung erledigte. Auch dass im gesamten arabischen Raum kein Wasser, weder vom Handwaschbecken der Toiletten, noch von den Galleys auf den Flughafenboden auslaufen durfte, wurde durch blockieren aller Toiletten und Galleyabflüssen am Boden während der Transitzeiten vom Kochsteward sichergestellt.

Der Kochsteward fiel letztendlich einer Reorganisation zum Opfer, die im Kabinenbereich durch geführt wurde. Vorher musste auf jeder Position eine oder mehrere Personen als Ersatz geführt werden, weil nicht jeder Flugbegleiter auf jeder Position geschult und somit nicht eingesetzt werden konnte. Es gab zum Beispiel den Erste-Klasse-Steward, welche nur hier eingesetzt wurde. Dann den Kochsteward und die Flugbegleiter in der E/Y-Klasse ohne Erste-Klasse-Schulung. Dieses wurde alles geändert und jeder Flugbegleiter konnte von nun an je nach Dienstalter und Wunsch auf jeder Position eingesetzt werden. Vor etwa drei Jahren begann man bei der Lufthansa, wieder Erste-Klasse-Flugbegleiter zu schulen, um eine bessere Servicequalität in der Ersten Klasse zu erreichen.

Einzelnachweise

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  1. Geschichte
  2. Fotostrecke
  3. Nachruf Conny
  4. First Class Service
  5. Geschichte der Kranichairline
  6. Regierungsflug
  7. Info 707