Zweihorn®

Besitzer/Verwender Akzo Nobel Wood Coatings GmbH
Einführungsjahr 1912
Produkte Beizen, Lacke, Öle, Wachse, Lasuren, Leime, Klebstoffe
Website www.zweihorn.com


Zweihorn® ist die führende Marke für Produkte zur professionellen Holzoberflächenveredelung im Handwerk für den Innenbereich. Die Profi-Marke gehört zum AkzoNobel-Konzern, dem weltweit größten Lack- und Farbenhersteller. Das Produktportfolio erstreckt sich von Lacken, Beizen und Lasuren bis hin zu Ölen und Wachsen, Leimen und Spezialprodukten für Schreiner und Tischler.

Geschichte

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Der Ursprung der Marke Zweihorn® liegt in der Gründung der Firma "Horn & Horn" im Jahr 1912 durch die Gebrüder Horn in Köln, Ehrenfeld. Das Unternehmen beschäftigte sich in seiner Anfangszeit primär mit dem Handel von Ölen und Fetten. Die schwierigen Umstände der Nachkriegsjahre und der Inflation, brachten die Brüder Horn dazu, sich auf die Suche nach einem "zweiten Standbein" für Ihr noch junges Unternehmen zu machen. So bauten die beiden Unternehmer in den 20er Jahren Kontakt zu einer Gruppe Chemiker auf, deren Wissen - speziell auf dem Gebiet der Holzbeizen – sie sich zu Nutze machten, um dann später mit der Herstellung von Beizen, Mattierungen und Polituren zu beginnen. Kurz darauf folgten die ersten Beiz-Musterkarten und ein Oberflächen-Handbuch mit Verarbeitungshinweisen für ihre Produkte, zur Verkaufsunterstützung.

 


Zu Beginn der 30er Jahre verkauften die Brüder Horn das florierende Unternehmen an den Kölner Fabrikanten Eugen Wolff, dem Inhaber der Sidol-Werke. Der neue Besitzer wandelte die Firma in eine GmbH um, die erstmals am 26. Mai 1931 im Kölner Handelsregister auftauchte. In dieser Phase drängte auch der neu geschaffene Name „Zweihorn“ die „Horn & Horn GmbH“ zunehmend zurück. 1936 wird Paul Breidenbend anstelle von Eugen Wolff zum Geschäftsführer. Am 30. April 1940 wird der Name „Horn“ aus der Firmierung gestrichen; diese lautet von da an „Zweihorn Werk GmbH“. Durch die Bombenanschläge in den letzten Kriegsjahren des dritten Reichs, wurde das Werk vollständig zerstört. Im Stadtteil Braunsfeld, in der Nähe der Sidol-Werke, fand sich einige Zeit später der neue Sitz der Zweihorn Werk GmbH. Im Jahre 1951 wird das Geschäftskapital in Höhe von 100.000 Reichmark auf DM (in gleicher Höhe) umgestellt. Joseph Kapper löst kurz darauf den verstorbenen Paul Breidenbend als Geschäftsführer ab.
1960 wird das Zweihorn-Werk, mit damals 70 Mitarbeitern, von den Lackfabriken Hermann Wiederhold in Hilden übernommen. Wiederhold, ein altes Familienunternehmen, welches schon 1967 sein 100-jähriges Bestehen feierte, beschäftigt 1960 in Hilden, sowie im Zwergwerk Nürnberg, ca. 2.000 Mitarbeiter. Am 16. August des gleichen Jahres wird das Zweihorn-Werk in das Handelsregister Hilden eingetragen. Geschäftsführer sind die Chemikerin Dr. Ellen Wiederhold und Joseph Kapper, der mit dem Unternehmen von Köln-Braunsfeld nach Hilden übersiedelt. So wurde an nur einem Produktionsstandort das komplette Programm für den Industriebereich (Möbel-, Verpackungs-, Automobil- und Druckindustrie), sowie für das Handwerk (Schreiner/Tischler, Maler, Autolackierer) zusammengefasst; wo mit der Zeit noch der Do-It-Yourself-Bereich hinzukam.

 

Im Zuge der Bemühungen in den 70er Jahren internationales Know-how mit nutzen zu können, kam es zu Kontakten zwischen Wiederhold und der Imperial Chemical Industries (ICI) Ltd., die 1926 gegründet, neben nahezu allen anderen Bereichen der Chemie, auch in der Farben- und Lackbranche erfolgreich tätig war. Zur Abrundung ihres Produkt-Portfolios erwarb ICI 1976 die Wiederhold-Lackfabriken und damit auch das Zweihorn-Werk. Ab 1981 nennt sich das Unternehmen dann „ICI Lacke Farben GmbH“. Entsprechend firmiert auch Zweihorn® als Zweihorn® -Vertrieb der ICI Lacke Farben GmbH.
Im Jahre 2005 kauft der niederländische Lacke und Farben-Konzern AkzoNobel die Marke Zweihorn® um die Marktführerschaft im Handwerk mit professionellen Lacken zu erlangen. Dieses Jahr wird die Marke Zweihorn® 100 Jahre alt.


Jahr Ereignis
1912 Die Firma "Horn & Horn" wird von den Brüdern Horn in Köln gegründet
1930 Verkauf an den Kölner Fabrikanten Eugen Wolff, den Besitzer der Sidol-Werke
1940 Umfirmierung in die Zweihorn Werk GmbH
1960 Übernahme durch die Lackfabrik Hermann Wiederhold und Umzug nach Hilden
1976 Die Imperial Chemical Industries Ltd. (ICI) übernimmt die Lackfabrik Hermann Wiederhold und damit auch Zweihorn®
2005 AkzoNobel – der weltweit größte Hersteller von Farben und Lacken – kauft Zweihorn®
2012 Die Marke Zweihorn® wird 100 Jahre alt

Entwicklung der Bildmarke

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Das Logo wurde seit 1912 insgesamt siebenmal modifiziert. Ausgehend von einer runden Bildmarke, die zwei Posthörner mit den beiden Initialen (der Buchstabe „H“ ) der Gründerväter zeigt, wurden im Jahre 1980 im Zuge der geschehenen Übernahmen durch Wiederhold und wiederrum der ICI die Initialen der Brüder Horn & Horn gänzlich aus der Bildmarke entfernt. Das Logo wurde so nur auf die beiden Posthörner in weiß auf rotem Untergrund reduziert. Daran angelehnt wurde es 1994 mit dem Zweihorn® Schriftzug versehen und farblich, wie auch Layout-technisch etwas verändert. Vier Jahre später wurde die runde Form und die Posthörner gänzlich verworfen und man integrierte das ICI-Logo in die Bildmarke, welche nun durch ein rotes Dreieck in Kombination mit dem Zweihorn® Schriftzug geprägt wurde. 2001 reduzierte man das Logo auf einen einfachen weißen Zweihorn® Schriftzug mit dem ICI-Logo auf dunkelblauen Font. Kurz vor Übernahme der Marke durch den niederländischen Konzern AkzoNobel kam es zu einer Umarbeitung des Logos auf das heutige Design: ein freigestellter, modernisierter Zweihorn® Schriftzug in Dunkelblau, versehen mit einem vorangestellten rundlichen Icon, welches in abstrakter Form die beiden Posthörner aus der Grünungszeit wiederspiegelt und an die Brüder „Horn & Horn“ erinnern soll.

Produktentwicklungen

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Die 80er

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1984: Das erste Buntlack-Mischsystem (Wigranit®)

Durch die Einführung des Mischsystems konnten die Händler viele Farbtöne nach Rezepten selbst mischen und mussten nicht mehrere Tage auf die Lieferung aus dem Werk warten. Dadurch wurde der Service für die Schreiner und Tischler verbessert.


1985: Die erste Beize, die auch gespritzt werden konnte (Spritz- & Pinselbeize S9900)

Beizen ist ein aufwändiger Arbeitsgang. Durch die Spritz- und Pinselbeize war es möglich die Beize rationeller aufzutragen. Schreiner und Tischler konnten durch die neue Beize selbst große Flächen einfach beizen. Es war schwer, die Trockenzeit zu verlängern, damit es keine Fleckenbildung gab.


1986: Der erste fomaldehydfreie Klarlack als Alternative zum SH-Lack (SuperduroFFix® SDF)

Säurehärtende Lacke spalten nachweislich Formaldehyde ab. Zweihorn® bot damals als erster Lackanbieter einen formaldehydfreien Lack als Alternative an. Dabei hatte dieser Lack die annähernd gleichen Eigenschaften wie sein säurehärtender Vorgänger.


1988: Die erste Mischmaschine für das Buntlack-Mischsystem

Die Mischmaschine ermöglichte die fachgerechte Erstellung von Buntlacken vor Ort beim Händler oder sogar selbst beim Schreiner und Tischler. Das Regal mit Rührwerken sorgte immer für eine homogene Mischung, was eine korrekte Farbtonmischung sicherstellte.


Die 90er

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1991: Das erste Spektralphotometer zur Farbtonbestimmung

Sonderfarbtöne bzw. Farbtöne nach Kundenmuster erforderten von dem Mischer ein hervorragendes Farbauge und ein fachmännisches Wissen über die Farbnuancierung per Hand. Durch ein innovatives Messgerät und der speziell für Zweihorn® entwickelten Software war es endlich möglich Farbtöne zu messen. Hierfür benötigte man nur ein ca. 5,-DM-großes Muster des gewünschten Farbton. Die Software berechnete dann ein Rezept, basierend auf den Zweihorn®-Mischfarben.


1993: Das erste wasserbasierte Buntlack-Mischsystem (SupercrylColor SCC)

Zweihorn® hat das erste Buntlack-Mischsystem auf Wasserbasis auf den Markt gebracht. Somit konnten Kunden, die keine lösemittelbasierten Lacke einsetzen wollten oder konnten, auch unzählige Farbtöne erstellen – analog dem Wigranit® Buntlack-Mischsystem.


1995: Der erste Isolierfüller; isoliert und füllt in Einem (Wigranit® Isolierfüller WIG IF)

Diese Produktinnovation sparte dem Verarbeiter einen kompletten Lackier- und Schleifvorgang. Früher musste MDF vor der Beschichtung isoliert werden, damit die Inhaltstoffe des MDF nicht in die Lackierung wanderten und zu unschönen Verfärbungen führten. Der Wigranit® Isolierfüller isolierte, d.h. verklebte das MDF, und füllte es gleichzeitig. Es dauerte 5 Jahre, bis der erste Wettbewerber ein adäquates Produkt auf den Markt brachte. Zweihorn® hatte nie eine Reklamation mit diesem Produkt.


1996: Das erste Beizen-Mischsystem für alle Beizen

Durch die Einführung des Mischsystems konnten die Händler viele Farbtöne nach Rezepten selbst mischen und mussten nicht mehrere Tage auf die Lieferung aus dem Werk warten. Dadurch wurde der Service für die Schreiner und Tischler verbessert.


1999: Der erste Isolierfüller auf Wasserbasis (Supercryl Isolierfüller IF)

Vier Jahre nach Einführung des Isolierfüllers auf Lösemittelbasis hat Zweihorn® das gleichwertige Gegenstück auf Wasserbasis auf den Markt gebracht.


Die 2000er

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2005: Der erste Magnethaftfüller; dekorative, metallische Oberflächen (Magnethaftfüller MHF)

Der innovative Füller ist metallisch und kann somit jede Buntlackoberfläche zu einer Pinnwand verwandeln, ohne dass man es der Fläche ansieht. Einige Wettbewerber haben dieses Produkt kopiert .


2008: Das erste ultraschnelltrocknende 3-K Hochglanzlack-System (Duritan® - patentiert)

Duritan® war eine Weltneuheit für das Handwerk. Dieses System trocknet durch normales Tageslicht innerhalb von 10 Minuten. Nach 1 Stunde hat das Lacksystem bereits 80% seiner Endhärte erreicht. Damit ist es das schnellste Lacksystem für das Schreiner- und Tischlerhandwerk. Und dabei benötigt es kein hartes UV-Licht! Von den Beständigkeiten ist Duritan® ebenfalls führend. Durch ein Weltweites Patent ist es auch nicht gelungen diese Idee zu kopieren.


2010: Der erste patentierte Lösemittellack mit 20% Wasseranteil (Futuran®)
Durch ein patentiertes Verfahren ist es Zweihorn® gelungen, in einen hervorragenden Lösemittellack 20% Wasser einzubringen und ihn damit auch VOC-konform zu machen. Damit konnte ein wesentlicher Anteil Lösemittel reduziert werden, was ein guter Beitrag zur CO2-Reduzierung ist. Und das bei überwiegenden positiven Eigenschaften eines Lösemittellackes.


2011: Der erste Restefüller; mischbar mit Lackresten 1:1 (Wigranit® Restefüller RF)

Nur ein Jahr nach der Einführung von Futuran® bringt Zweihorn® ein weiteres nachhaltiges Produkt auf den Markt. Der Wigranit® Restefüller kann mit bis zu 100% Restlacken (alle Zweihorn® 2K-PUR Lacke) gemischt werden. Somit werden teure Entsorgungskosten von Restlacken verhindert. Ganz nebenbei kann man den Restefüller auch nutzen, um einen farbigen Füller herzustellen – einfach 1:1 mit dem gewünschten Farbton mischen.


2011: Der erste praxistaugliche Wasser-Hochglanzklarlack (Duocryl Wasser Hochglanzklarlack DC-HG)

Die Entwicklung des neuen Duocryl Wasser Hochglanzklarlackes dauerte Jahre. Es gab viele gute Ansätze für einen Wasser-Hochglanzlack, aber immer gab es auch Besonderheiten bei der Verarbeitung, die es nicht allen Tischlern und Schreinern ermöglicht hätten ein gutes Ergebnis zu erzielen. Aus diesem Grund war Zweihorn® dieses Mal nicht als erster auf dem Markt. Duocryl Wasser-Hochglanzklarlack ist jedoch der erste, der sehr einfach zu lackieren ist und einen Glanzgrad von 92% hat, wie er von lösemittelhaltigen Hochglanzlacken erwartet wird.


http://www.zweihorn.com/de/index/über-uns.html
http://www.zweihorn.com/assets/templates/zweihorn/files/de/_Kataloglow_25.pdf
http://www.nipark.com/nachhaltigkeit-von-zweihorn
http://www.bm-online.de/Themen/Markt%C3%BCbersichten-0/Zweihorn-32389500.html
http://www.bm-online.de/Suchergebnisse/Interessante_Neuheiten_im_Messegepaeck-32276043.html
http://www.bm-online.de/Suchergebnisse/Qualitaet_ohne_Abstriche-31906888.html
http://www.bm-online.de/Suchergebnisse/Hochglanz_in_Rekordzeit-31480510.html
http://www.akzonobel.com/de/marken_produkte/global_brands/performance/zweihorn.aspx