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Die Traumsuche nach dem unbekannten Kadath (im englischen Original The Dream-Quest of Unknown Kadath) ist eine Novelle des US-amerikanischen Schriftstellers H. P. Lovecraft. Die 1927 vollendete Geschichte, die Horror- und Fantasy-Elemente kombiniert, wurde von Lovecraft nie veröffentlicht und erschien erst 1943, sechs Jahre nach seinem Tod.

Inhalt Bearbeiten

Der Bostoner Altertumsforscher Randolph Carter träumt nachts wiederholt von einer majestätischen Stadt, die er von einem hoch gelegenen Platz aus erblicken und studieren, jedoch nicht erreichen kann. Im Traum betet er zu den Göttern der Träume, ihn in die Stadt zu lassen, doch nachfolgend taucht selbige in seinen Träumen nicht mehr auf.

Werkgeschichte Bearbeiten

Lovecraft schrieb Die Traumsuche nach dem unbekannten Kadath zwischen Oktober 1926 und Januar 1927.[1] Es war sein erster Ausflug in die Welt der Novelle; zuvor hatte er ausschließlich Kurzgeschichten geschrieben. Nach der Traumsuche folgten mit Der Fall Charles Dexter Ward (1927) und Berge des Wahnsinns (1931) Lovecrafts einzige längere Texte. Lovecraft überarbeitete das Kadath-Manuskript nie und bot es auch keinem Verlag an. Nach seinem Tod übernahm Robert H. Barlow die Transkription des Manuskripts.

Lovecraft selbst hatte der Novelle keinen Titel gegeben. Die Formulierung The Dream-Quest of Unknown Kadath kommt aber im Text vor und wurde 1943 vom Verlag Arkham House ausgewählt, der die Novelle 1943 als Teil des Lovecraft-Sammelbandes Beyond the Wall of Sleep veröffentlichte.

Ausgaben Bearbeiten

Erstmalig wurde The Dream-Quest of Unknown Kadath in einem Lovecraft-Sammelband des 1939 für die Bewahrung des Lovecraft-Gesamtwerks gegründeten Verlags Arkham House veröffentlicht. Der Sammelband, Beyond the Wall of Sleep, enthielt neben The Dream-Quest of Unknown Kadath 24 weitere Geschichten und Novellen, 70 Gedichte und drei Essays des Autors sowie drei begleitende Essays anderer Autoren.

Der Suhrkamp Verlag veröffentlichte im September 1997 im Rahmen seiner Phantastischen Bibliothek eine deutsche Ausgabe, die von Michael Walter übersetzt worden war.

Adaptionen Bearbeiten

Rezeption Bearbeiten

Leslie Klinger, Autor des Lovecraft-Standardwerks The New Annotated H.P. Lovecraft, sah in Die Traumsuche nach dem unbekannten Kadath ein „Experiment (Lovecrafts) mit längeren Erzählformen“, das zu den längeren Romanen Der Fall Charles Dexter Ward und An den Bergen des Wahnsinns führte.[1] Er notierte Anklänge an das Fantasy-Werk von Lord Dunsany und an den Roman Vathek von William Beckford sowie zahlreiche Anspielungen auf Lovecrafts eigenen Cthulhu-Mythos. Klinger stellte heraus, dass der Novellen-Protagonist Randolph Carter möglicherweise ein Alter Ego Lovecrafts sei.

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b Leslie Klinger (Hrsg.): H.P. Lovecraft: Das Werk II. Tor, Frankfurt 2021, ISBN 978-3-596-70046-2, S. 348.