Die Buddhistische Heiligenwelt in Japan ist in den Tempeln sichtbar. Sie hat sich seit dem 8. Jahrhundert in großer Vielfalt und in hoher Qualität in Skulpturen und Bildnissen erhalten, und zwar in deutlich erkennbar japanischer Ausprägung. Die Objekte werden daher im Folgenden mit ihren in Japan üblichen Namen genannt. Aus der buddhistischen Tradition sind Gestik und Attribute der Götter und Heiligen überliefert, die sie unterscheidbar machen. – Im esoterischen Buddhismus wird die Heiligenwelt oft bildlich in Madala zusammengefasst.

Einleitung Bearbeiten

Entsprechend der buddhistischen Lehre ist die Welt der Götter und Heiligen in verschiedene Stufen eingeteilt. An oberster Stelle stehen die „Erleuchteten“ (Nyorai). Auf der nächsten Stufe folgen die zahlreichen „Heiligen“ (Bosatsu): Sie verzichten auf das Erreichen der höchsten Stufe, um in der Welt weiter helfen zu können. Weitere Stufen werden von den „Leuchtenden Königen“ (Myōō) und den „Himmelskönigen“ (Ten) eingenommen.

Buddhas (Nyorai) Bearbeiten

Die Nyorai sind Nachfolger Buddhas, die die Erleuchtung erreicht haben und im Himmel für die Irdischen sorgen. Erkennbar sind die verschiedenen Nyorai an ihrer Handhaltung, der Mudra.

  • Shaka nyorai (釈迦如来) ist in der Regel erkennbar an der erhobenen rechten Hand, deren Innenseite dem Betrachter zugewandt ist, und an der die linke Hand, die Mittelfinger eingeknickt, ebenfalls mit der Innenseite dem Betrachter zugewandt ist-
  • Amida nyorai (阿弥陀如来) ist in der Regel erkennbar an den zusammen gefalteten Händen, die sich mit den Fingerspitzen berühren. Dieses Mudra wird Jōhanjōshō-in (上品上生印) genannt.
  • Yakushi nyorai (薬師如来) ist in der Regel erkennbar an der erhobenen rechten Hand, deren Innenseite dem Betrachter zugewandt ist, und an der die linke Hand, die ein Gefäß mit Heilsalben hält.
  • Dainichi nyorai (大日如来) ist der Höchste im esoterischen Buddhismus, dem Mikkyō (密教), also der „Geheimlehre“, deren Kultfiguren nicht allgemein zugänglich sind. Dainichi kommt in verschiedener Gestalt vor, je nachdem, in welcher Welt (s. u. Mandala) er sich aufhält. Als Dainichi der Diamantwelt umfasst dessen rechte Hand den linken Daumen und bildet das Chiken-Mudra (智拳印). In der Gebärmutterwelt legt Dainichi seine Hände in einander und bildet das Hokkaishō-in (法海定印).

Heilige (Bosatsu) Bearbeiten

 
 
Kannon

Die ersten vier sind:

  • Kannon Bosatsu (観音菩薩)
    • Sei Kannon (聖観音)
    • Juichimen Kannon (十一面観音)
    • Fukū Kensaku Kannon (不空羂索観音)
    • Sente Kannon ()
    • Nijūhachi bushu (二十八部衆)
    • Batō kannon (馬頭観音)
    • Kairen Kannon yxx kannon (〓来)
    • Mutsu kannon ()
    • Higatei Kannon ()
    • und andere Kannon.
  • Miroku bosatsu (弥勒菩薩)
  • Monju bosatsu (文殊菩薩)
  • Fugen bosatsu (普賢菩薩)

Weitere Heilige:

  • Manju bosatsu (万寿菩薩)
  • Kokūzō bosatsu (虚空蔵菩薩)
  • Jizō bosatsu (地蔵菩薩)
  • Nikkō bosatsu (日光菩薩) und Gekkō bosatsu (月光音楽)

Leuchtende Könige (Myōō) Bearbeiten

Die Großen Fünf (五大明王, Godaimyōō) Könige des esoterischen Buddhismus sind:

  • Fudō myōō (不動明王) in der Mitte, Gōsanze (降三世) im Osten, Gundari (軍荼利) im Süden, Daiidoku (大威徳) im Westen und Kongō yasha (金剛夜叉) oder im Tendai-Buddhismus Ususama (烏枢沙摩) im Norden.

Himmelskönige (Tembu) Bearbeiten

  • Shitennō (四天王), die „Vier Himmelskönige“ in den vier Himmelsrichtungen. Da einer der Vier der Himmelsrichtung nach im Tempel hinter den anderen Figuren stehen würde, sind sie in den Ecken rechts und links, vorne und hinten aufgestellt:
    • Jikoku-ten (持国天), Zōjō-ten (増長天), Kōmoku-ten (広目天), Tamon-ten (多聞天) und Bishamon-ten (毘沙門天)
  • Weitere Himmelskönige (Auswahl):
    • Bon-ten (梵天), Kichijō-ten (吉祥天), Taishaku-ten (帝釈天)

Sternhäuser (Seijuku) u.a. Bearbeiten

  • Hokutosei (北斗星)
  • Jūni juku (十二宿)
  • Nijūhasshuku (二十八宿)

Mandala (曼荼羅) Bearbeiten

Anmerkungen Bearbeiten


Literatur Bearbeiten

  • Sawa, Ryūken (Hrsg): Butsuzō annai. Yoshikawa kobunkan, 18. Auflage 1993. ISBN 4-642-07206-3.
  • Kuno, Takeshi: Butsuzō junrei jiten. Yamakawa shuppan