Man geht davon aus, dass es einen echt positiven Mindestzinssatz gibt, also einen Zinssatz bzw. eine Rendite, unthalb dem durchschnittlich ein Geldbesitzer nicht bereit ist, sein Geld anzulegen bzw. zu investieren, selbst wenn ihm Inflationsausgleich versprochen und die Rückzahlung incl. Zinsen garantiert ist. Man geht weiter davon aus, dass ein solch "unwilliger Geldbesitzer" sein Geld ohne Wertverlust "parken" kann.

Gibt es auf dem Kapitalmarkt Geldanlagen mit einem höheren Zinssatz als dem Mindestzinssatz des Geldbesitzers, so wird er sein Geld in eine solche Geldanlage investieren. Dies ist gerade bei jungen Volkswirtschaften typischerweise der Fall. Hat sich die Erwartung solcher Investoren erfüllt (und in der Regel ist dies auch der Fall), so liefert das Investitionsprojekt einen mehr oder weniger stetigen Geld-Rückfluss an die Investoren und sie erhalten selbst nach Inflationsbereinigung mehr Geld zurück, als sie anfänglich gegeben haben.

Man vergleiche nun zwei arbeitende und auch sonst gleiche Menschen A und B, nur dass A bereits früher Geld investiert hatte, B dagegen nicht. A gebe genauso viel Geld für Lebensunterhalt und anderen Konsum aus, wie A durch Arbeit einnimmt. B gebe genauso viel Geld für Lebensunterhalt und anderen Konsum aus, wie B durch Arbeit einnimmt. Ist dies der Fall, so würden sich bei B die Zinsen ansammeln. Mithin würde das Vermögen von B ständig wachsen, das Vermögen von A hingegen konstant bleiben. Würde dies immer so weiter gehen, dann würde der Anteil von B am Gesamtvermögen immer größer, der Anteil von A am Gesamtvermögen immer kleiner werden. Man kann also von einer solchen Vermögensdisparität ausgehen, sie ist auch ohne weiteres statistisch nachweisbar.