In der Liste der Kulturdenkmäler in Oberwesel sind alle Kulturdenkmäler der rheinland-pfälzischen Stadt Oberwesel einschließlich der Stadtteile Dellhofen, Engehöll und Langscheid aufgeführt. Grundlage ist die Denkmalliste des Landes Rheinland-Pfalz (Stand: 14. März 2011).

Denkmalzonen Bearbeiten

Historischer Stadtkern Bearbeiten

Bild Bezeichnung Lage Beschreibung Bauzeit
  Rundturm Am Katzenturm Der Katzenturm – möglicherweise steht der Name im Zusammenhang mit dem Geschlecht der "von Katzenelnbogen" – entstand in der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts und war mit einem spitzen Kegeldach ausgestattet.
  Rundturm, Butterfasstyp Am Ochsenturm Turm aus der Mitte des 14. Jahrhunderts.Als Baumaterial des Mauerwerks verwandte man Bruchstein des Rheinischen Schiefergebirges, für Verzierungen und Konsolen wahrscheinlich kalkstein, sowie Balken aus Eichenholz, das wohl den bewaldeten Höhenzügen des nahen Hunsrücks entstammte. Deutlich zu erkennen sind die in den Bogenfriesen, aber auch für den Zinnenkranz verwandten hellen Ziegel.
  Schalenturm, restauriert Am Schützengraben o. N., der Wallgraben der westlichen Stadtbefestigung Mittelalterlicher Turm der Stadtmauer (um 1240) aus Bruchstein, mit unbekannter Bezeichnung damaliger Zeit. Dem Untergeschoss des vormals in einer Geländesenke stehenden Wehrturmes schlossen sich drei weitere, über Leitern zu ersteigende Geschosse an die zu drei Seiten mit Schießscharten versehen worden waren. Unterhalb des Dachgeschosses – die Form der heutigen Dachhaube wurde alten Darstellungen nachempfunden – umlief den Turm ein hölzerner Wehrgang. De zwischen den Jahren 1979 und 1983 restaurierte Turm ist einer der insgesamt vier Wachtürme, die südlich der Martinskirche errichtet wurden und wird heute von einem Pächter genutzt.
  Fachwerkhaus Borngasse 2 teilweise massiv bezeichnet 1659, Erweiterung wohl 18. Jh.
  Spitzbogenpforte aus Bruchstein Burgweg Das alte Bruchsteintor hieß 1741 noch Bergpforte. Es ermöglichtete den kürzesten Fußweg von Kirchhausen, einem vormaligrn Ortsteil Oberwesels, zum damaligen Weiler Engehöll und über den Bergrücken Elfenley auf die Schönburg
  Fachwerkhaus Chablisstraße 2 teilweise massiv bezeichnet 1708, Umbau wohl 1. Hälfte 19. Jh.
  Fachwerkhaus Chablisstraße 4 teilweise massiv, Ladeneinbau 1919 bezeichnet 1586
  Fachwerkhaus Chablisstraße 5 teilweise massiv, Rähmbau, wohl Umbau 19. Jh., wohl Umbau 19. Jh. bezeichnet 1626, rückwärtiger Anbau bezeichnet 1754
  Evang. Kirche, Backsteinbau Chablisstraße Höhe 21 Neugotischer Backsteinbau 1897/99
  Fachwerkhaus, ehem. Hertzners-Hollbachs Mühle Chablisstraße 65 teilweise massiv, eingeschossiges Wirtschaftsgebäude, Bruchstein, Mansardwalmdach, bauliche Gesamtanlage Anfang 18. Jh., Fenstergewände um 1600, wohl Umbau bez. 1719
  Fachwerkhaus Heumarkt 15 Zweigwschossiges Fachwerkhaus, zur Straßenseite leicht vorkragendes Obergeschoss. Mansarde im hohen, schiefergedeckten Dach, sowie rückwärtigem Anbau. 1. Hälfte des 18. Jahrhunderts
  Fachwerkhaus, heute unter Putz Heumarkt 17 verputzt, teilweise verschindelt frühes 18. Jahrhundert
  Fachwerkhaus Holzgasse 4 tlw. massiv bez. 1576
  Fachwerkhaus Holzgasse 6 ? Als Adresse nicht nummeriert vorhanden, möglicherweise ist das nachbarhaus Nr. 4 ein Doppelhaus
  Fachwerkhaus Kirchstraße 18
  Fachwerkhaus Kirchstraße 20
  Schulbau Kirchstraße 39 Stadtschule, sogenannte Mädchenschule, heute "Elfenley-Schule"- Neunachsiger Putz- undSandsteinbau, im Giebel bezeichnet 1907
  Fachwerkhaus (an) Kirchstraße 52
  Tortum Kirchstraße 55 Weißer Turm (auch Villa Nova genannt). Der Torturm der frühen, am Roten Turm beginnenden Stadtmauer, lag hinter dem ehemaligen Stadtgraben
  Fachwerkhaus Koblenzer Straße 30
  Wohnhaus Koblenzer Straße 57 Fachwerkhaus, heute verputzt. Erste Hälfte des 19. Jahrhunderts. Im Hintergrund die Zinnen des Kölner Torturmes.
  Gotischer Sakralbau aus der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts Liebfrauenstraße 1 Pfarrkirche Liebfrauen; dreischiffige Basilika mit Fünfachtelschluss und Westturm, zweite Hälfte des 14. Jahrhunderts; Ausstattung: Kanzel, 1619; Grabplatten, 16. und 17. Jahrhundert; Kreuzgang und Vikarie, im Südflügel aufrechtstehend, 14. und 15. Jahrhundert; verschiedene Grabsteine, 15. bis 17. Jahrhundert
  Kreuzgang Liebfrauenstraße 1 Kreuzgang des vormaligen Stiftes Liebfrauen
  Alter Friedhof mit Michaelskapelle Liebfrauenstraße 1 Das Untergeschoss der heutige Friedhoskapelle diente als Beinhaus
  Friedhof Liebfrauenstraße 1 Grabstele aus rotem Samdsteim mit verwitterter Schrift 19. Jahrhundert
  Kreuzigung Liebfrauenstraße 1 Spätgotische Arbeit eines unbek. Künstlers 16. Jh.
  Liebfrauenstraße 9
  Fachwerkhaus (an) Liebfrauenstraße 10
  Backsteinbau Liebfrauenstraße 17 Villa um 1890 erbaut, Backsteinmauerwerk über zweigeschossigem Keller, Turmerker mit Maßwerkfenstern aus Sandstein
  Doppelhaus Liebfrauenstraße 29 a und 29 b Um 1908/09 entstandene Bauten mit Stuckfassaden un Spitzdächern
  Text Liebfrauenstraße Text Datum
  Text Liebfrauenstraße 33 Text Datum
  Bahnhofsgebäude Mainzerstraße 1 Empfangs- und Abfertigundgebäude 1858/59, Erneuerung und Abortgebäude 1925, Erweiterung 1907/08
  Villa Mainzer Straße 6 Backsteinbau mit Turmerker, Walmdach um 1900
  Preußischer Meilenstein Mainzer Straße
  Fachwerkhaus Marktplatz 1 Teilweise massiver Fachwerkbau aus dem zweiten Drittel des 18. Jahrhunderts
  Fachwerkhaus Marktplatz 4 Fachwerkhaus des 17. Jahrhunderts
  Kirchenbauwerk Martinsberg Gotischer Baubeginn un 1350 auf der Grundlage eines 1350 abgebrochenen, romanischen Vorgängerbaus Baudauer etwa 150 Jahre; Fertigstellung des Turms etwa um 1435, 1500 Fertigstellung des nördlochen Seitenschiffs, welches 1689 durch Kriegseinwirkung zerstört und Anfang des 18. Jh. erneut aufgebaut wurde. Ein geplantes Südschiff wurde nie realosiert.[1]
  Kapelle Martinsberg Kapelle in neugotischem Stil auf dem alten Friedhof an der Südseite der Martinskirche um 1891
  Jugendheim Martinsberg gegenüber der Martinskirche Ein- bis zweigeschossiger Putzbau, erbaut in den Jahren 1923–25
  Fachwerkhaus in Mischbauweise, erste Hälfte des 17. Jahrhunderts Martinsberg 3 Ehemaliges Küsterhäuschen der Martinskirche
  Mühlen- und Stadttor Niederbachstraße 120 Ehemalige Schneidersmühle, Fachwerkhaus, teilweise massiv, 18. Jahrhundert, im Kern älter, bezeichnet 1607, Mahlwerk aus dem 19. Jahrhundert, Mühlkanal; bauliche Gesamtanlage mit Schuppen
  Turm und Tor Niederbachstaße/Kölner Turmgasse Schalenturm aus Bruchsteinmauerwerk. Nach dem 2. Weltkrieg wurde der Tirm verpachtet und in drei Geschpssen ausgebaut Das Bauwerk ist heute bewohnt.
  Turm und Tor Niederburger Str./Bürgermeister-Zeuner-Str. Schalenturm aus Bruchsteinmauerwerk der dem Verlauf der Stadtmauer um etwa 3 m vorgelagert ist . 1246–1249
  Kreuzigungsgruppe Oberstr.11 Ecke Bußgasse Kreuzigungsgruppe in einer Nische aus verputztem Bruchstein, Dach mit geschweifter Haube erste Hälfte des18. Jahrhunderts
  Kirchenbauwerk Oberstraße 11-13
  Sandsteinportal Rathausstraße 1a Sandsteinportal, bezeichnet 1629
  Brunnen Rathausstraße Höhe 5 Gusseiserne Schwengelpumpe, Mitte des 19. Jahrhunderts
  Rathaus Rathausstraße 6 Dreigeschossiger Bruchsteinbau, teilweise verschiefertes Fachwerk, 1926/27, Architekt T. Wildemans, Bonn, Kernbau 1847–50
  Backsteinbau des 19. Jahrhunderts Rathausstraße 23 Restaurierter Backsteinbau eines ehemaligen Weingutes um 1865
  Wohnhaus Scharplatz 4 Fünfachsiger Backsteinbau, Mischformen aus Klassizistik und Neurenaissance, bezeichnet 1887
  Fachwerk, teilweise massiv Unterstraße 1 Ebaut unmittelbar hinter einem massiven Tor zur Kirchhausener Straße, gegenüber dem "Roten Turm" der Stadtbefestigung
  Bruchsteinbau (teilweise unter Putz) Haus Schönburg Unterstraße 8 L-förmiger, dreigeschossiger Bruchsteinbau, zweites Viertel des 19. Jahrhunderts (vor 1850), im Kern wohl mittelalterlich, Schönburger Wappen, Schönburger Turm der Stadtmauer miteinbezogen
  Kapelle und Hofanlage Unterstraße 12–14 Hof des Klosters Eberbach mit Katharinenkapelle; Saalbau, wohl aus der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts; zweiflügeliger Hofbau, massiv und Fachwerk, erste Hälfte des 18. Jahrhunderts; bauliche Gesamtanlage
  Bruchsteinhaus Unterstraße 18 Haus Sahr-Gertum um 1830. Am Haus, auf einem eigens gemauerten hohen Sockel, befindet sich eine ehemals die abgebrochene Scharpforte zierende barocke Heiligenfigur mit zwei Gesichtern (Nikolaus und Nepomuk).
  Kapelle Wernerstraße Auf der Stadtmauer aufgesetzterChorstumpf einer ehemals größeren Hospitalskirche mit Unterbau. Baubeginn kurz vor 1300, Arbeiten bis zur Mitte des 14. Jahrhunderts. Reparatur nach Zerstörung um 1700 (Pfälzer Erbfolgekrieg), bauliche Gesamtanlage als heutige Kapelle de sich anschließenden Loreley-Klinik

Gemarkung Jüdischer Friedhof Bearbeiten

Nachtversion Bezeichnung Lage Beschreibung Bauzeit
  Friedhof Nordwesten der Stadt an der "Gruen Lay" Bruchsteinmauerwerk, massiver Staketenzaun Eröffnet in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts, erweitert wohl in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts mit Anlage der beiden Hauptwege; mit eisernem Staketenzaun und Tor mit Davidstern aus dem späten 19. Jahrhundert; umzäuntes Areal mit 66 Grabsteinen: 9 aus dem 18. Jahrhundert.

Gemarkung Elfenlay Bearbeiten

Nachtversion Bezeichnung Lage Beschreibung Bauzeit
  Transformatorenturm Burgweg, im Südwesten der Stadt an der Burgwegpforte Bruchstein, massiv 1922, Architekt wohl Theodor Wildeman
  Fachwerkhaus Chablisstraße 2 teilweise massiv bezeichnet 1708, Umbau wohl 1. Hälfte 19. Jh.
Fachwerkhaus Chablisstraße 4 teilweise massiv, Ladeneinbau 1919 bezeichnet 1586

Schönburg Bearbeiten

Schönburg: ursprünglich Reichsburg, 1149 im Besitz Hermanns von Stahleck, bis 1166 magdeburgisch, Burggraf und Vögte die Reichsministerialen von Schönburg, 1166 reichsunmittelbar, 1216 wieder magdeburgisch, spätestens im 14. Jahrhundert Ganerbenburg, 1374 an Erzbischof Kuno von Trier zu Lehen, 1531 in schlechtem baulichem Zustand, 1689 verwüstet, ab 1885 teilweiser Wiederaufbau durch T. J. Oakley Rhinelander (unter anderem Aussichtswinkel, südlicher Palas), ab den 1950er Jahren Ausbau zum Hotel (der Bereich der beiden südlichen Bergfriede und des südlicher Palas) und zum Haus des Kolpingwerks (nördlicher Palas und Bergfried, Torturm); Bebauung ab der ersten Hälfte des 12. Jahrhunderts der in Resten erhaltene nördliche Palas; Torturm, bezeichnet 1141/61; ab 1237 Bebauung der südlichen Burghälfte mit den beiden runden Bergfrieden, dem südlichen Palas, der Kapelle und dem Halsgraben; in der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts „Hoher Mantel“ (Schildmauer), nördlicher Bergfried und Zwinger; Haus Schönberg, Fachwerk-Haus, 1886 von Johann Kastor errichtet; Grabstätte der Familie Osterroth; zugehörig: vorgelagertes Gut Schönburg sowie das Areal der „Elfenlay“ zwischen Schönburg und Stadt beziehungsweise der Liebfrauenkirche

Nachtversion Bezeichnung Lage Beschreibung Bauzeit
  Höhenburg, Teilanlage Bergkuppe der Elfenley Nördlicher Palas und Bergfried mit heutigem Haus des Kolpingwerks
  Höhenburg, Teilanlage Bergkuppe der Elfenley Teile des sülichen Palas und des „Hohen Mantels“, sowie Brücke und Halsgraben
  Burgkapelle Innenhof der Schönburg Einshiffiger Hallenbau aus Bruchstein mit eingewölbtem Chor (1237 Bebauung der südlichen Burghälfte mit den beiden runden Bergfrieden, dem südlichen Palas und der Kapelle)
  Hoher-Mantel Innenhof der Schönburg Innere Wand der als Hoher-Mantel bezeichneten Schutzmauer der Schönburg
 
  Gedenktafel Der Schönburg vorgelagert in Richtung Dellhofen Toreingang zum Anwesem und den Ländereien des Gutes
  Tor der vormaligen äußeren Befestigung der Burg Äußeres Tor im Norden des Burgplateaus Tor aus Bruchstein Aus- oder Zugang zum Fußweg über den Bergrücken der Elfenley nach Rngehöll und Oberwesel

Weiler-Boppard Bearbeiten

Nachtversion Bezeichnung Lage Beschreibung Bauzeit
Fachwerkhaus Borngasse 2 teilweise massiv bezeichnet 1659, Erweiterung wohl 18. Jh.
  Fachwerkhaus Chablisstraße 2 teilweise massiv bezeichnet 1708, Umbau wohl 1. Hälfte 19. Jh.
Fachwerkhaus Chablisstraße 4 teilweise massiv, Ladeneinbau 1919 bezeichnet 1586

Dellhofen Bearbeiten

Nachtversion Bezeichnung Lage Beschreibung Bauzeit
Fachwerkhaus Borngasse 2 teilweise massiv bezeichnet 1659, Erweiterung wohl 18. Jh.
  Fachwerkhaus Chablisstraße 2 teilweise massiv bezeichnet 1708, Umbau wohl 1. Hälfte 19. Jh.
Fachwerkhaus Chablisstraße 4 teilweise massiv, Ladeneinbau 1919 bezeichnet 1586

Engehöll Bearbeiten

Nachtversion Bezeichnung Lage Beschreibung Bauzeit
Fachwerkhaus Borngasse 2 teilweise massiv bezeichnet 1659, Erweiterung wohl 18. Jh.
  Fachwerkhaus Chablisstraße 2 teilweise massiv bezeichnet 1708, Umbau wohl 1. Hälfte 19. Jh.
Fachwerkhaus Chablisstraße 4 teilweise massiv, Ladeneinbau 1919 bezeichnet 1586

Langscheid Bearbeiten

Nachtversion Bezeichnung Lage Beschreibung Bauzeit
Fachwerkhaus Borngasse 2 teilweise massiv bezeichnet 1659, Erweiterung wohl 18. Jh.
  Fachwerkhaus Chablisstraße 2 teilweise massiv bezeichnet 1708, Umbau wohl 1. Hälfte 19. Jh.
Fachwerkhaus Chablisstraße 4 teilweise massiv, Ladeneinbau 1919 bezeichnet 1586

Literatur Bearbeiten

Ferdinand Pauly in: Germania Sacra, Die Bistümer der Kirchenprovinz Trier. Das Erzbistum Trier 2. Die Stifte St. Severus in Boppard, St. Goar in St. Goar, Liebfrauen in Oberwesel, St. Martin in Oberwesel . Walter de Gruyter, Berlin – New York 1980

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Pauly in" Germania Sacra", Stiftskirche St. Martin, S. 415 ff
  2. Kreisverwaltung Rhein-Hunsrück-Kreis: Rechtsverordnungen zur Unterschutzstellung von Denkmalzonen im Rhein-Hunsrück-Kreis (PDF; 49 kB); abgerufen am 14. Januarr 2014