In seinem Tagebuch trug Konrad Zuse im Juni 1937 ein: „Seit etwa einem Jahr beschäftige ich mich mit dem Gedanken des mechanischen Gehirns.“ Im Jahre 1938 stellte er dann im Wohnzimmer seiner Eltern den legendären elektrisch angetriebenen, mechanischen Rechner Z1 fertig. Er arbeitete als erster Rechner mit binären Zahlen und besaß bereits ein Ein-/Ausgabewerk, ein Rechenwerk, ein Speicherwerk und ein Programmwerk, das die Programme von gelochten Kinofilmstreifen ablas. Zuse legt damit den Grundstein der modernen Informationstechnologie.

Der Computer ist bereits 70 Jahre nach dem Z1 zu einer Selbstverständlichkeit in unserer Gesellschaft geworden. Waren es in den Anfängen der Informationstechnologie vor allem das Militär und große Firmen, welche sich die monströsen Rechenanlagen leisteten konnten, sind heutzutage mehr als 70% aller Haushalte in Deutschland im Besitz wenigstens eines Computers. Fast untrennbar mit dem modernen PC verbunden ist der Internetanschluss – es gibt kaum jemanden in der Bundesrepublik, der zwar einen Computer sein Eigen nennt, aber auf einen Anschluss an das Internet verzichtet.

Den allermeisten Nutzern gänzlich unbekannt und bei vielen in Vergessenheit geraten ist jedoch die (r)evolutionäre Phase zwischen Zuses Unikat von einst und der lieblosen „Massenware PC“ von heute. Vom Beginn der 70er bis zur Mitte der 90er Jahre des letzten Jahrhunderts hat der „Heimcomputer“ als Vorbote der heutigen infomrationstechnologischen Einheitsware die IT überhaupt erst in unsere Wohn- und Kinderzimmer gebracht. In der Wikipedia haben viele Computerenthusiasten von damals ihre Kenntnisse und Erinnerungen an die Pubertät des modernen PC zusammengestellt und damit eine wichtige Epoche der Computergeschichte dokumentiert.

Das vorliegende Buch und die keinesfalls vollständige Zusammenstellung von Artikeln der Wikipedia aus den wilden Jahren der Informationstechnologie ist Ausdruck meiner persönlichen Bewunderung für die Entwickler der ersten Heimcomputer und verbunden mit der Anerkennung der beeindruckenden Leistung der Autoren und der Fotografen der verwendeten Artikel und Fotos. Ein entsprechender Nachweis befindet sich im Anhang dieses Buches.

Das Buch ist nach Herstellern untergliedert und führt die wesentlichen Produkte in chronologischer Reihenfolge auf. Viel Vergnügen bei der Reise durch die IT-Urzeit wünscht

Fabian Schmieder im August 2010