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Ouroboros

Freunde sind bei Wikipedia – wie im richtigen Leben – so schwer wie ein Schatz zu finden oder zu behalten! Gerade, wenn man sich die vielen Edits, Streichungen und unglaublichen Revertierungen Anderer, die meinen, sie wüßten, was Sache sei, nicht einfach gefallen läßt. In den sms-artigen Versionsänderungsbegründungen werden dann von Einigen, für meinen Geschmack von zu Vielen, 'schlaumeierische' Behauptungen aufgestellt, welche klug klingen, welche auch kein vernünftiger Mensch abstreiten kann, aber die nicht den tatsächlich geschriebenen Fakten, die zu lesen waren, gebührend entsprechen. Viele spekulieren anscheinend darauf, dass kein anderer sich mit den geschriebenen Versionen ernsthaft auseinandersetzt. Es sieht es so aus, als wollten diese hauptsächlich unter ihrem 'stolzen' Benutzernamen einfach eine Aufmerksamkeit erhaschen, die sie als belesen und fleißig darstellen soll. Diese Revertierungen, teils wortlos oder zumindest wortarm mit neunmalklugen Bemerkungen versehen, sind für die Meisten offensichtlich eine Genugtuung; einzelne Punkte, die in einem Artikel richtig dargestellt worden waren, fallen häufig in einem generalisierendem Ton, der an Verleumdung grenzt, oder sogar eine ist, unter den Tisch. Verallgemeinerungen sind an der Tagesordnung, sowie vorauseilender Opportunismus. Die zum Teil mehrdeutigen (und hinterfragungswürdigen) Wiki-Regeln werden nämlich nicht berücksichtigt, sondern als Wikikonformes Gesetz im jeweilig eigenen, vermeintlichen Sinn verabsolutiert. Durch hanebüchene Diskussionsbeiträge soll der Andere 'mundtot' gemacht oder aus der Fassung gebracht werden. Die Diskussionsseite bleibt ja häufig lange stehen, und so werden dort Diffamierungen in die Welt gesetzt und Unwahrheiten unterstellt, die für das Arbeitsklima total kontraproduktiv sind. Ohnehin ist es verständlicherweise auch zu anstrengend, immer nachzuvollziehen, worum es eigentlich bei den vielen Kontroversen zwischen verschiedenen Benutzern geht. Dieser Müßiggang ist im Einzelnen aber sehr frustrierend. In eventuell anschließenden Diskussionen wird dieses 'ätzende', kränkende Verhalten noch auf die Spitze getrieben, und kaum einer will oder kann z.B. zugeben, dass er etwas aus dem Artikel oder der Diskussion lernen konnte. Allzu häufig sind diese sogenannten 'Verbesserungen' selber wiederum mit gravierenden Fehlern belastet, die dazu beitragen, dass der Artikel bestimmt nicht durch jenes Halb- oder Drittelwissen besser wurde, als er gewesen war. Noch mehr Frust ist vorprogrammiert. Es ist auch zu beobachten, dass Fehler selten zugegeben werden; wahrscheinlich, weil Schrift so geduldig ist. Der Ausweg scheint für viele zu bedeuten, Andere zu bezichtigen, disqualifizierende Fehler begangen zu haben. Ich kann es gut verstehen, wenn einige sagen, dass Artikel-Kritiken aus diesen Gründen zum Teil lieber garnicht erst gelesen werden sollten.
PS: Die besten Erfahrungen bei Wikipedia habe ich mit IP's gehabt, und nicht etwa mit angemeldeten Benutzern.