Benutzer:Edelstein 3/A. Reich-Staffelstein (2)

* 01.07.1871 in Staffelstein (Schloss Banz), + 1954 in Lübeck, Hansestraße 82

Geburtsname: Timoleon Almansor Senika Osiris Reich

Er war das 2. von 9 Kindern des Privatgelehrten Dr. med. Eduard Maria Anton Johann Reich und dessen Ehefrau Mathilde geb. Loewel.
1869 bis 1873 war sein Vater herzoglicher Bibliothekar im damaligen Schloss Banz, in dessen Schlosskirche das Ehepaar im Mai 1869 heiratete.
1870 kam bereits sein Bruder Napoleon zur Welt, dessen Name wurde wohl trotz oder gerade wegen des deutsch-französischen Krieges 1870/71 gwählt.
1881 wurde seine Schwester Hestia verh. Wernicke geboren. Diese wohnte bis zu ihrem Tod 1962 sehr bescheiden in einer alten Schmiede neben der Dorfschule in Morsum/Sylt, er besuchte er sie gerne und malte auch dort.


Beruf: Kunstmaler

Er signierte seine Werke zunächst mit Almansor, später Almansor Reich, danach A. Reich-Staffelstein und ab seiner Lehrtätigkeit bis zu seinem Tod mit Prof. A. Reich-Staffelstein


Familienstand: verheiratet seit 02.07.1921 mit Frau Alma Martha Elise Gaeding * Hamburg 27.01.1885, keine Kinder


Reich-Staffelstein verstand es hervorragend Wasserflächen darzustellen, egal ob stürmisch aufgepeitschte Wellen der Nordseeküste oder glitzernde ruhige Seen, gerne immer wieder auch in mystisches Mondlicht getaucht. Besonderes Talent hatte er darin, Schiffe stimmig im Wasser wie wirklich darin schwimmend zu malen. Die von ihm gewählten Motive fand er von der belgischen Küste bis zu den Fjorden Norwegens, aber auch verträumte Waldwege und Bachläufe wurden von ihm immer wieder in Szene gesetzt.

Reich Staffelstein lebte um 1900 in Ostende, er hatte 1903 eine Einzelausstellung im Museum der Schönen Künste Ostende. Vor dem Zweiten Weltkrieg war dieses Museum stolz darauf, vier Gouachen von seiner Hand zu besitzen - alles Nachtszenen mit maritimen Motiven. Im 2. Weltkrieg wurden sie jedoch zusammen mit vielen anderen Exponaten des Museums bei schweren Kämpfen zerstört.
Einige seiner zahlreichen Werke befinden sich aktuell im Bestand des Internationalen Maritimen Museums Hamburg. Die meisten seiner Bilder sind freilich in Privatbesitz, man findet sie aber auch zunehmend als Erbstücke im Handel.


Kunsthändler erdachten unterschiedliche Geburts- und Todesjahre, selbst Geburts- und Sterbeorte wurden ohne jegliche Sachkenntnis großzügig nach Berlin oder Bremen gelegt, obwohl der von dem unermüdlichen und erfolgreichen Künstler selbst gewählte Namenszusatz „Staffelstein“ eindeutig zumindest auf seinen Geburtsort hinweist. Selbst Werke mit seiner eindeutigen Signatur „Almansor“ werden inzwischen als von „Alexander Reich-Staffelstein“ geschaffen angeboten – jeder Hinweis auf die o. g. Fakten ist zwecklos, da die „Literatur“ schon oft genug zitiert wurde und damit für den Kunsthandel zum unumstößlichen Fakt wurde.

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  1. Wer ist`s 2. Jahrgang 1906, Verlag H. A. Ludwig Degener, Leipzig, Seite 949
  2. Testamentseröffung Reich-Staffelstein, Amtsgericht Abt.5 zu Lübeck am 24.3.1954
  3. Archief Vindictivelaan 1 8400 Oostende
  4. Lexicon van West-Vlaamse beeldende kunstenaars, 2, Brugge, 1993
  5. N. HOSTYN, Beeldend Oostende, Brugge, 1993
  6. P. PIRON, De Belgische beeldende kunstenaars uit de 19de en 20ste eeuw, (Brussel), (1999)