Bundesverband Factoring für den Mittelstand (BFM)

Bundesverband Factoring für den Mittelstand (BFM)

Der Bundesverband Factoring für den Mittelstand e.V. (BFM) ist die Interessenvertretung und Kommunikationsplattform für das mittelständische Factoring in Deutschland. In dem 2001 gegründeten Verband haben sich qualitätsorientierte, oft inhabergeführte Factoring-Gesellschaften organisiert, die auf die Umsatzfinanzierung von kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) spezialisiert sind. Sie betreuen derzeit mehr als 8.000 KMU in Deutschland. Dem BFM gehören 28 Factoring-Gesellschaften und 12 Verbandspartner an, unter ihnen mehrere Banken.

Der BFM hat sich zur Aufgabe gesetzt, kontinuierlich über das Finanzierungsmodell Factoring zu informieren, seinen Einsatz zu fördern und bestmögliche Rahmenbedingungen mitzugestalten. Intern zielen die Aktivitäten vor allem auf den fachlichen Austausch, die Vernetzung und die Weiterbildung der Mitglieder.

Zu zentralen Themen sind Arbeitskreise im Verband aktiv, etwa zur Rechtsprechung und Finanzaufsicht. Anbieter von Factoring gelten als Finanzdienstleistungsinstitute im Sinne des Kreditwesengesetzes (KWG). Damit unterliegen sie der Aufsicht durch die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) und die Deutsche Bundesbank.

Struktur

Bearbeiten

Der Bundesverband Factoring für den Mittelstand e.V. (BFM) wird durch einen alle zwei Jahre gewählten Vorstand geleitet.

Rechtsform: eingetragener Verein

Gründung: 2001

Sitz: Berlin

Vorstand: Volker Ernst, Matthias Löw, Björn Behrmann, Michael Ritter

Geschäftsführer: Klaus Schierbeck

Website: bundesverband-factoring.de

Factoring im Mittelstand

Bearbeiten

Die Mitglieder des BFM sind mittelständische Factoring-Gesellschaften, die aus eigener unternehmerischer Erfahrung die Anforderungen und Geschäftsprozesse in KMU kennen. Ihr Angebot: ein bankenunabhängiges Konzept, um Liquidität aus Außenständen zu generieren und sich vor Forderungsausfällen zu schützen. Rund 88 Prozent der Unternehmen, die Factoring anwenden, gehören zur Umsatzgrößenklasse 0 bis 10 Mio. Euro. [1] Laut BFM Factoring-Studie 2017 wünschen sich insgesamt 57% der befragten KMU in Deutschland mehr Unabhängigkeit von ihrer Hausbank. 14 Prozent von ihnen planen, zukünftig Factoring für die Betriebsmittelfinanzierung einzusetzen. [2]

Die Prozesse beim Factoring zielen auf ein schnelles Bereitstellen von Liquidität und unbürokratische Abwicklungen. Der Ablauf: Ein Unternehmen verkauft seine Forderungen aus Lieferung und Leistung an eine Factoring-Gesellschaft. Innerhalb von 24 bis 48 Stunden überweist der Factor 80 bis 90 Prozent des Rechnungsbetrags auf das Konto des Forderungsverkäufers. Vorher abgezogen werden die vereinbarte Factoring-Gebühr und der so genannte Sicherheitseinbehalt. Der Einbehalt wird ausgezahlt, sobald der Debitor die Rechnung komplett beglichen hat.

Factoring verbindet Finanzierungs-, Versicherungs- und Servicefunktionen. Durch das umsatzkongruente Prinzip ermöglicht Factoring einen planbaren Mittelzufluss bei gleichzeitig hoher Flexibilität. Forderungen mit unterschiedlichsten Laufzeiten werden in frei verfügbare Liquidität umgewandelt, die wiederum eine sofortige Reduzierung von Lieferantenverbindlichkeiten zulässt. Der Forderungsverkäufer kann zudem Skonti und Rabatte nutzen.

Mit dem Verkauf der Forderungen geht beim echten Factoring das Ausfallrisiko an den Factor über. Der regresslose Delkredereschutz ist ein wertvoller Baustein im Risikomanagement von KMU, der die Bedeutung der Finanzierungsfunktion in manchen Fällen überwiegt. Weitere Funktion: Die abgetretenen Forderungen scheiden aus der Bilanz des Forderungsverkäufers aus, was die Eigenkapitalquote erhöht. Weil sich die meisten KMU für das Modell Full-Service-Factoring entscheiden, profitieren sie auch von administrativen Entlastungen. Für die angekauften Forderungen übernimmt der Factor das komplette Debitorenmanagement.

Informationen über Effekte und Einsatzmöglichkeiten liefert der Film "Factoring – Unternehmensfinanzierung für den Mittelstand". https://www.youtube.com/watch?v=Gojd7JBw5nc

Bearbeiten

http://www.bundesverband-factoring.de/presse/pressemitteilungen/ Informationen zur Factoring-Studie des Bundesverbands BFM

http://www.kreditwesen.de/flf/themenschwerpunkte/aufsaetze/factoring-geschaeft-ueberspringt-200-milliarden-euro-marke-id33734.html Fachbeitrag von Factoring-Experte Prof. Dr. Thomas Hartmann-Wendels

https://www.youtube.com/watch?v=Gojd7JBw5nc Informationsfilm zum Thema Factoring im Mittelstand

https://www.bafin.de/SharedDocs/Veroeffentlichungen/DE/Merkblatt/mb_090105_tatbestand_factoring.html Merkblatt Factoring der BaFin

Einzelnachweise

Bearbeiten

[[Kategorie:Factoring]] [[Kategorie:Mittelstand]] [[Kategorie:Unternehmensfinanzierung]]

  1. Hartmann-Wendels, Thomas: Das Factoring-Geschäft überspringt die 200-Milliarden-Euro-Marke. In: FLF Finanzierung Leasing Factoring, 4/2016, S. 162-166
  2. BFM Factoring-Studie 2017. Repräsentative Befragung kleiner und mittlerer Unternehmen in Deutschland mit einem Jahresumsatz von 0 bis 50 Mio. Euro. Die Untersuchung auf Basis von 1.569 Interviews wurde im Auftrag des BFM von Kantar TNS im Oktober 2016 durchgeführt.